Akustisches Klavier in der Mietwohnung

… mein Sohn sei ja ohnehin noch weit davon entfernt, dass ein akustisches Klavier Sinn machen würde, da er erst mit dem Spielen angefangen hat.
Daß diese Argumentation Blödsinn ist, merkt man spätestens dann, wenn man einige Begriffe austauscht:
mein Sohn sei ja ohnehin noch weit davon entfernt, dass vernünftiges Schuhwerk Sinn machen würde, da er erst mit dem Laufen angefangen hat.
 
Würdet Ihr die Anschaffung eines akustischen Klaviers riskieren?
Ja!

Sofern man sich an die Ruhezeiten hält, kann die Nachbarschaft rein gar nichts machen.

Gibt allerdings auch Nachbarn, welche Klavierspiel im Haus ganz angenehm finden und auch solche denen des völlig wurscht ist.

Und jene, die sich durch ein Klavier gestört fühlen, bleibt es freigestellt umzuziehen.
 
Ich habe mich mittlerweile mit meiner Klavierlehrerin beraten. Sie meinte, ich solle mich nicht mit der Anschaffung eines akustischen Klaviers stressen - solange mein Sohn und ich keine beruflichen Ambitionen am Klavier haben, sei das E-Piano völlig ausreichend. Und mein Sohn sei ja ohnehin noch weit davon entfernt, dass ein akustisches Klavier Sinn machen würde, da er erst mit dem Spielen angefangen hat.

In diesem Falle würde ich einen Wechsel des Klavierlehrers in Betracht beziehen, da solche Aussagen nicht gerade von Fachkompetenz zeugen.
 
Und mein Sohn sei ja ohnehin noch weit davon entfernt, dass ein akustisches Klavier Sinn machen würde, da er erst mit dem Spielen angefangen hat.
Meine Kinder hätten ohne akustisches Instrument wieder aufgehört. Da bin ich mir relativ sicher, weil sie sich von Anfang an konsequent geweigert haben, mit Silentsystem zu spielen. Sie haben von Anfang an den Unterschied gespürt. Und ausserdem ist ja nicht nur wichtig, was dein Sohn macht, denn du willst doch auch spielen. Also wenn etwas Geld da ist, würde ich es riskieren, Nachbarn hin oder her!
 
Man muss kein Haus bauen! Man kann auch eines mieten!
Je nach Region gibt es auch relativ günstig bestehende Häuser zu vernünftigen Preisen zu kaufen.
 
Ich weiß nicht. Offensichtlich ist für dich das akustische Klavier sehr wichtig. Das verstehe ich gut.
Für deinen Sohn hättest du den Ärger mit den Nachbarn in Kauf genommen, so es denn wirklich Probleme gibt. Warum solltest du das dann nicht auch für dich tun?
Die Wahrscheinlichkeit, dass Gitarre dann halt auch nicht das Richtige für dich ist, ist groß, wenn du doch weißt. dass es Klavier sein sollte.

Du hast das Recht in der Wohnung Klavier zu spielen, außerhalb der Ruhezeit. Wenn man seine Rechte kennt, kann man auch besser für sich einstehen.
 
Nachbarn sind im Übrigen unberechenbar.
Wir haben welche, die sich über jeden Schritt beschweren. Sogar über das Benutzen des Treppenhauses. Haben wir es ihrer Meinung nach zu Häufig benutzt, beschweren sie sich...
Weil wir friedliebende Menschen sind, haben wir uns im Laufe der Zeit zu Mäuschen entwickelt. Musiziert hat die Jüngste dennoch, wenn auch in überschaubarem Rahmen und nie zu lange oder in den Ruhezeiten.

Wir wollten trotzdem ein akustisches Klavier haben und haben versucht eines zu mieten. Leider passte es nicht durchs Treppenhaus.

Nun übt die Tochter ja seit einiger Zeit deutlich mehr als früher. Und daher hat sie dann auch die Kopfhörer genutzt um die Nachbarn zu schonen.

Nun stellte sich jedoch heraus:
Die Nachbarn hören das Klavier sehr gerne. Wenn sie jedoch mit Kopfhörern übt, stört sie das "Trommeln" massiv.

Fazit: Die Tochter übt inzwischen stundenlang mit dem Digi auf voller Lautstärke - ohne, dass es Beschwerden gibt. Die Kopfhörer sind Deko und das einzige, auf was sie achten muss, sind die Ruhezeiten morgens und abends, Mittagsruhe will hier keiner.

Äh, langer Text, aber ich wollte verdeutlichen, dass es echt schwierig sein kann, Nachbarn zufrieden zu stellen und dass die Lösung mitunter eine unerwartete sein kann.
 
Mit Nachbarn Reden hilft meistens.

In unserer alten Wohnung kam das Klavier eher gut an. In der Neuen sind kaum Nachbarn, aber ab 23:00 spielen trotzdem kaum noch Klavier 😅.
Meine Kinder üben inzwischen nur noch 2-3 Stunden pro Woche und Kind. Das muss jeder Nachbar abkönnen.
 
Ich finde die Idee ein Klavier zunächst zu mieten sehr gut. Grundsätzlich ist es so, dass dir das Spielen niemand verbieten darf. Auf der anderen Seite will man sich das Leben mit den Nachbarn nicht zur Hölle machen. Durch eine Miete kannst du herausfinden wie die Nachbarn reagieren. Machen sie einen absoluten Aufstand kannst du dir immer noch überlegen ob du deswegen auf deinen Traum verzichtest. Vielleicht juckt es auch niemanden - erfährst du nur durch ausprobieren.
 

Die Begründung für diese Aussage würde mich mal interessieren.

Ich würde mich nicht so schnell von der Idee des akustischen Klaviers verabschieden. Möglicherweise gibt es Nachbarn, die das nicht so toll finden, aber es wurde ja schon Mietkauf als eine Option angesprochen und in den meisten Fällen lassen sich mit Nachbarn auch Lösungen finden.
Dass mein Sohn noch meilenweit davon entfernt ist, dass ein akustisches Klavier Sinn machen würde, hat unsere Klavierlehrerin genau so gesagt. Allerdings habe ich ganz generell das Gefühl, sie hat mit elektronischen Instrumenten kein großes Problem. Sie dachte anfangs, ich würde zu Hause auf einem Keyboard üben und meinte zu mir, ich solle zu Hause beim Üben viel mit meiner Vorstellung arbeiten, da das Keyboard bezüglich Dynamik ja nicht viel hergibt. Und als ich mal zu ihr sagte, dass wohl ein akustisches Instrument besser wäre als das E-Piano, wies sie mich darauf hin, dass viele ihrer Schüler ja nur ein E-Piano zu Hause hätten. Andererseits habe ich das Gefühl, dass außer ihr fast jeder, der sich mit dem Klavier halbwegs auskennt, zu einem akustischen Klavier rät und ein E-Piano nur als Notlösung ansieht.
 
Das kann sich aber durch plötzliche Auszüge und Einzüge jederzeit wieder ändern - zum Positiven und zum Negativen.
Ja, das befürchte ich eben auch, dass es vielleicht eine Weile gut geht und dann zieht ein neuer Mieter ein, der sich aufregt. Und die Mieter wechseln öfter mal hier in der Siedlung. Das E-Piano macht zurzeit bezüglich der Nachbarn überhaupt keine Probleme, obwohl ich oft relativ laut aufgedreht habe und auch die Uhrzeit wenig beachte (außer es ist spät abends oder Nacht). Aber ich weiß, dass eine Mieterin unten im Erdgeschoß sehr ungut sein kann. Die hat jedesmal gegen ihre Wohnungstür gedroschen und ich hörte sie herummeckern, wenn mein Sohn als Kleinkind im Stiegenhaus geschrien hat. Ich schätze mal, sie hört das E-Piano nicht - bei einem akustischen Instrument würde das aber sicher anders aussehen.
 
Dass mein Sohn noch meilenweit davon entfernt ist, dass ein akustisches Klavier Sinn machen würde, hat unsere Klavierlehrerin genau so gesagt.
Dann rate ich neben der Anschaffung eines akustischen Klaviers gleichzeitig zu einem Lehrerwechsel. Bei solch unsinniger Aussage kann der Rest des Unterrichts nicht gut sein.
Ich bin jetzt echt total hin und hergerissen und weiß nicht, ob ich es riskieren soll, ein akustisches Klavier zu kaufen.
Es gibt kein Risiko, sondern nur Chancen. Im worstcase verkauft ihr das Klavier wieder oder gebt das gemietete Klavier wieder ab. Ansonsten rate ich dringend davon ab, seine Entscheidungen von potentiellen Problemen oder Befindlichkeiten abhängig zu machen, die nicht da sind.
 
Der hört das aber von Tag 1, evtl. schon bei der Wohnungsbesichtigung. Als neu Eingezogener ist man tendenziell eher zurückhaltend.
Stimmt, dieser Punkt ist nicht zu unterschätzen.
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man gleich mal die Waschmaschine laufen lassen soll, sobald neue Nachbarn eingezogen sind, um diesen den Grad der Hellhörigkeit zu verdeutlichen und um dadurch den eigenen Spielraum zu vergrößern. Das lässt sich auch aufs Klavierspielen übertragen.

Mir wurde beim Einzug in meine allererste Mietwohnung allerdings gesagt, dass ich rechtlich schlechte Karten hätte, wenn es um das Klavierüben geht, denn es wohnte damals eine Nachtschwester im selben Haus, die aufgrund ihrer beruflichen Situation auf Ruhe am Tage angewiesen sei und vor Gericht in jedem Fall am längeren Hebel sitze. Zum Glück gab es Überäume in der Musikhochschule.

Aktuell übe ich zuhause nur mit Kopfhörern am Digitalpiano und in der Schule am Flügel. Um zuhause ein Tasteninstrument mit Seele zu spielen, habe ich ja vor, mir ein Clavichord anzuschaffen, das nicht durch unsere Pappwände dringt. Für Anfänger im Kindesalter nicht zu empfehlen, aber für Nerds sicherlich schon. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
denn es wohnte damals eine Nachtschwester im selben Haus, die aufgrund ihrer beruflichen Situation auf Ruhe am Tage angewiesen sei
Ok, aber die braucht doch hoffentlich auch nicht mehr als 8h Ruhezeit, da sollte noch ein bisschen vom Tag übrig bleiben. Für jemanden, der beruflich üben will, ist das natürlich trotzdem suboptimal. Für Hobbyspieler sollte sich ein Arrangement finden lassen (ein bisschen guten Willen auf beiden Seiten vorausgesetzt).
 
... es wohnte damals eine Nachtschwester im selben Haus...
Vor vielen Jahren als ich noch gearbeitet habe, habe ich gerne Sonnabend vormittags viel und laut Klavier gespielt. Ich fühle mich vormittags immer frischer. Ein Digi hatte ich damals nicht. Dann kam die Nachbarin zu mir und fragte, ob ich nicht statt vormittags am Nachmitttag spielen könnte. Ich wußte nicht, daß sie Nachtschwester war. Ich war sofort einverstanden. Die Nachbarin wohnt schon lange nicht mehr in dem Haus, aber am Flügel spiele ich immer noch nachmittags, aber vormittags übe ich am Digi. Sonst hat sich noch nie ein Bewohner von 11 anderen Parteien in über 30 Jahren irgendwie kritisch geäußert. Allerdings hat mal eine Frau sich sogar mal gewünscht, daß ich mehr spielen sollte, nur nicht Chopin. Sie war in Polen aufgewachsen und wurde dort als Kind mit Chopin zu häufig traktiert. ;-)
 

Zurück
Top Bottom