Long Louis
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@Jensen, super! Du scheinst da einiges richtig gemacht zu haben und hoffe, Du kannst das so genießen!
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Man unterscheidet zwischen mechanischem und elektrischem (elektronischem) Klavier. Beim elektronischen Klavier unterscheidet man nochmal zwischen analogem und digitalem Piano. Das analoge Klavier klingt nicht so wirklich wie das mechanische Instrument (vergleichbar mit der analogen E-Gitarre), hat sich aber in der populären Musik gut etabliert.
Letztere (auch bekannt als E-Pianos) werden natürlich nicht mehr in Stückzahlen gebaut, sondern heute von digitalen Instrumenten genauso nachgebildet wie die mechanischen Entsprechungen ohne Elektronik. Letztere werden aber natürlich immer noch gebaut.
In einem modernen digitalen Instrument steckt sowohl eine Mechanik, digitale und analoge Elektronik (getrennt durch den DAC) und außerdem akustische Elemente (inkl. ggf Resonanzboden), die den Klang hörbar machen. Eine direkte Verbindung zwischen der Mechanik und der akustischen Anlage gibt es in einem digitalen Instrument nicht jedoch nicht.
Es war ja die Frage an eine große Menge, wie die Einschätzungen lauten. Deine verstehe ich also so, dass Du lieber stetig upgradest als irgendwann eine Art Schwellwert zu überspringen. Wenn man Zeit und Lust dazu hat, ist das sicher spannend. Ein Art Hobby- oder Lebens-KVP sozusagen Hoffe, das gilt nur für Instrumente und nicht Beziehungen Bei mir ist ein Flügel eher etwas romantisches (ich muss und kann ja nicht davon leben, höchstens dafür).
Bei mir ist das anders, eher nach dem Motto, wenn schon, dann richtig. Ich persönlich würde mir nie einen Flügel kaufen, bei dem ich das Gefühl habe, es fehlt mir (!) einiges. Dafür soll ich die ganze Wohnung auf den Kopf stellen, akustisch verbessern usw. usf., meine bessere Hälfte überzeugen und meine spärliche Zeit verwenden? Natürlich kann das bei anderen Voraussetzungen anders sein. Ich persönlich habe etwa 25 Jahre gespart, um mir dann das zu kaufen, was ich unter einem sehr guten Flügel verstehe. Sicher, es ist kein Steinway D, aber ich habe keine Lust, den Flügel zu wechseln. Das machen ja nicht mal Zugvögel...
Kleiner Exkurs und OK, gaaaaanz weit weg vom Thema, aber genau diese Unterscheidung zwischen analog und digital wird nicht nur hier falsch verstanden. In meinem Arbeitszimmer steht ein schöner, alter, großer Vergrößerer, mit dem man Schwarz-Weiß-Abzüge von fotografischen Negativen von Kleinbild (35-mm-Film) bis Großformat (4x5 Zoll) machen kann und eine Wanne mit Kalt- und Warmwasser sowie Abwasseranschlüssen und ja, ich gehe auch heute noch sehr gerne mit meiner 50 JAhre alten Rolleiflex 3.5E, meiner 40 Jahre alten Nikon F2 oder meiner 30 Jahre alten Hasselblad 501CM raus und fotografiere auf SW-Film.
Da spricht auch jeder von analoger Fotografie. FALSCH! Es gibt elektrische/elektronische Fotografie, bei der ein Sensor verwendet wird und es gibt Filmfotografie, bei der der Sensor durch eine lichtempfindliche Emulsion ersetzt wird. Analoge Fotografie gibt es, das ist - neben der digitalen Fotografie - eine Teilmenge der elektronischen Fotografie. Die ersten elektronischen Kameras nämlich verarbeiteten und speicherten die Signale der Sensoren voll analog, speicherten sie auf Bändern oder sendeten sie gleich als analoges Signal zum Empfänger. Die Kameras, die die Amerikaner in den 70ern - lange vor der Verfügbarkeit digitaler Speichermedien - in ihre Raumsonden bauten, waren genau solche analog-elektronischen Kameras.
Elektronik mag in jeder Kamera nach 1980 drin gewesen sein - eigentlich sogar in den meisten ab den 60ern (nicht jedoch in meinen vollmechanischen Mittelformatlern!), dennoch ist die Bilderfassung auf dem von dir erwähnten und auch von mir geschätzten Tri-X und seinen Kollegen von Ilford, Fuji, Agfa, etc. doch gänzlich unelektronisch und hier zählt doch primär das Aufnahmemedium, oder? Meine F2AS hat auch einen elektronischen, ungekoppelten Belichtungsmesser, das Foto ist dennoch gänzlich unelektronisch. Oh weh, jetzt weichen wir langsam wirklich ein bisschen weit ab :)Elektronik ist bei den Kameras schon vor vielen Jahren eingezogen, auch schon bei Deinen alten Mittelformat Kameras, denke nur an das kleine elektronische Teil für die Blitz-Synchronisation. Später kam dann die Elektronik in vielen Anwendungen in die Kamera (Beli-Messung, Verschluß-Steuerung, Autofocus, Aufzugsmotor und und und ...) denke nur an die technisch ausgefuchsten analogen Kameras der führenden Hersteller, die vor Einzug der Digitalfotografie und noch viele Jahre danach gebaut worden sind: Elektronische Wunderwerkzeuge .... aber Film-basiert.
Klugscheissermodus aus
.... (nicht jedoch in meinen vollmechanischen Mittelformatlern!), /QUOTE]
doch ein wenig Elektronik schon, denke an die Blitz-Sychronisation .... aber jetzt hör'n ma auf damit
Ich entnehme Deinem Posting, dass Du eventuell mit Yamaha und gebrauchten Flügeln handelst? Selbst wenn nicht, könnte in so einem Forum wie diesem stets ein gewisses Eigeninteresse zugegen sein und es wäre schön, wenn jeder in seiner Signatur aktiv darauf hinweisen würde, wenn er professionell unterwegs ist.
Yamaha: Ich habe in meinem Leben mindestens 20-30 Instrumente von Yamaha gespielt (viele Klaviere, auch ein Flügel und sogar auf einem aufgenommen) und einige Aufnahmen von teureren Flügelmodellen gehört (in der Maybeck Recital Hall beispielsweise). Es war definitiv kein einziges Instrument dabei, welches mir (!) auch nur halbwegs zusagte. Alle mechanisch in Ordnung, ohne Abstriche spielbar und gut gestimmt. Mir fehlt einfach die Seele, die ein Blüthner, Steingraeber, Fazioli usw. oft (aber nicht immer) haben oder halt das knarzige, holzige Steinwaygefühl oder die Ausdruckskraft mancher älterer Schimmels oder Grotrians (da habe ich in der Tat aber alles andere als statistische Aussagekraft). Ich höre immer bei Yamaha eine Art Kompromiss, "technisch-kühlere" Obertöne (wie immer man das in Worte fassen mag), aber mit dem scheinst Du eben weniger Probleme als ich zu haben.
Ja, die sind ungemein günstiger, aber ich bilde mir ein, genau das zu hören und nicht haben zu wollen. Dann lieber ein gutes Klavier von Ibach, Steingraeber und wie die alle heißen.
Vielleicht kann ich zum eigentlichen Thema auch noch eine Kleinigkeit beitragen:
Seit 20 Jahren spiele bislang ich auf einem Technics Digitalpiano (damals Flaggschiff), mit ausgezeichnetem Flügel- aber schwachem Klavier und StagePiano-Sound. Die Tastatur war weicher und leichtgängiger als die der Yamaha-Digis, was ich damals genial fand - und mich heute stört.
Ich habe (erst) seit 14 Tagen nun einen neuen akustischen Yamaha-Flügel (C3XTA2) mit Silent 2 und Transacoustic 2.
Nun zum Sound: Der digitale Yamaha-Klavier/Flügel-Sound (und im SH2/TA2 sind es derer 5) klingt anders als bei Technics ...wenn man den zum ersten Mal hört, denkt man: naja ....
...
Enorm ist wirklich der Binaurale CFX-Sample-Sound von Yamaha. Mir ist es tatsächlich des Nachts passiert, dass ich erschrocken aufs Display-Panel blickte, um festzustellen, das der Flügel wirklich stumm geschaltet war - ich glaubte, den echten Flügel-Sound zu hören - dabei war's der digitale ... ich denke, dieses spricht für Yamahas Technologie!
Die Transacoustic-Technologie hat auch ihre Vor- und Nachteile, von denen ich dann mal an anderer Stelle berichten werde, da das nicht in diesen Thread gehört.
Meine Empfehlung wäre daher - auch die, von vielen anderen hier - einen echten Flügel mit Silent-Technologie zu kaufen (oder auch ein Klavier).