Älterer Flügel mit Rissen im Resonanzboden

Ich spiele seit ca. 14 Jahren und plane demnächst mein Studium in Klavierpädagogik zu beginnen. (Hab meine Aufnahmeprüfung demnächst und wollte mir dann fürs Studium meinen ersten Flügel besorgen 😀)
Ganz ehrlich ( und ohne jede Fachkenntnis :004:), wenn Du den Flügel als Arbeitsinstrument für´s Studium benötigst würde ich ihn nicht nehmen, so verführerisch das Angebot auch sein mag.
Ich würde mir eher etwas suchen, was technisch den Instrumenten entspricht, mit denen ich auch im Studium arbeiten musst, auch, wenn ich es vielleichjt finanzieren müsste.
Vielleicht hast Du ja zusätzlich die Möglichkeit, den Blüthner zu lagern und in der Zukunft als Liebhaberstück zu restaurieren?
 
Ganz ehrlich ( und ohne jede Fachkenntnis :004:), wenn Du den Flügel als Arbeitsinstrument für´s Studium benötigst würde ich ihn nicht nehmen, so verführerisch das Angebot auch sein mag.
So gern es mir leid tut, aber hier kann ich Dir nicht zustimmen.

Ein Blüthner Flügel ist zweifellos ein hervorragendes Instrument für professionelle Zwecke.

Wichtig ist nur, daß alles in Ordnung ist mit dem Instrument und dafür gibt es uns Klavierbauer, welche das alles wieder hingerichtet kriegen was ned so ganz passt.
 
Aber warum, wenn es für professionelle Zwecke geeignet ist?

Was ihm abgeht, ist das 3. Pedal. Das wird aber nur für spezielle Dinge gebraucht und für die Fälle reichen evtl. die Instrumente in den Übungsräumen der Hochschule.
Ob man für das Budget etwas Besseres bekommt, ist fraglich.
 
Ganz ehrlich ( und ohne jede Fachkenntnis :004:), wenn Du den Flügel als Arbeitsinstrument für´s Studium benötigst würde ich ihn nicht nehmen, so verführerisch das Angebot auch sein mag.
Ich würde mir eher etwas suchen, was technisch den Instrumenten entspricht, mit denen ich auch im Studium arbeiten musst, auch, wenn ich es vielleichjt finanzieren müsste.
Vielleicht hast Du ja zusätzlich die Möglichkeit, den Blüthner zu lagern und in der Zukunft als Liebhaberstück zu restaurieren?

Ich kann hier auch nicht zustimmen, denn es ist schon eine tolle Konstruktion, die übrigens nach wie vor gebaut wird. Statt der Akustiklöcher sind nun Rauten im Gußrahmen, aber klanglich immer noch die gleiche Konstruktion wie damals. Ich würde schon Hammerstiele und Hammerköpfe komplett tauschen. So habe ich das bei meinen Gebrauchtinstrumente auch gehandhabt, wenn neue Hammerköpfe fällig wurden. Selbst Patentmechanik wäre für ein geschenkten Blüthner völlig okay.

Mein Blüthner 230 hat z.B. eine Doppelrepetitionsmechanik. Die Hebeglieder wurden komplett ausgetauscht (hatte ich gar nicht geordert,aber egal). Der Halbkonzerter ist ein Profiflügel geworden nach der Renovierung. Du kannst Dich am 23.2. in Bernau bei Berlin gerne davon überzeugen,da spiele ich ein Konzert drauf. Mein 230er ist als Dauerleihgabe im professionellen Einsatz, die KMD ist megabegeistert,und die Gemeinde auch.

Überall steht Steinway, sowas zu finanzieren ist sehr gewagt. Nix mit Liebhaberstück, oder historisches Instrument, das sind Profiflügel, die in anderen Klaviergeschäften generalrestauriert für teuer Geld verkauft werden. Guckts Du hier:


Ja, das dritte Pedal fehlt. Das habe ich nur an meinem Yamaha C7 und nutze es seit Jahrzehnten nicht !
 
Das bezweifle ich ja gar nicht, ich persönlich würde aber im Studium nicht auf ein historisches Instrument setzen,
Ich auch nicht.

Nur ist dieser Blüthner keineswegst ein historisches Instrument.

Er erfüllt alle Anforderungen eines Pianisten (so er fachgerecht gewartet ist).

PS: historische Instrumente sind jene, die vor 1850 gebaut wurden und in der Tat den heutigen Pianisten Ansprüchen nicht so ganz gerecht werden.
 
Christian Blüthner-Haessler meinte übrigens vor einigen Jahren, daß die deutschen Klavierbauer an ihrer eigenen Qualität leiden. Er meinte damit dem Umstand, daß man eben gerade solche Instrumente hervorragend wiederaufarbeiten kann, und das für den Bruchteil eines Neuinstruments, sodaß die Klavierhersteller eben Probleme haben, die Neuware zu verkaufen. Bei den Preisen ist das auch kein Wunder. Der UVP vom Modell 6 liegt aktuell bei 84.515 Euro. Bei Markeninstrumenten lohnt sich die Renovierung schon.
 
Meinen 230er habe ich kürzlich vom örtlichen Klavierbaumeister regulieren und intonieren lassen, das war bei der Restauration noch gar nicht richtig gemacht worden. Die Wirkung dieser Investition ist immens, wenn die Grundlage dafür da ist. Es müssen auch nicht alle Arbeiten sofort gemacht werden - vieles kann warten, bis das Geld dafür da ist. Am wichtigsten ist eine gute Beziehung zu einem Klavierbauer, der den Flügel kennt, ihn betreuen kann und auch mal kleine Arbeiten macht, falls etwas anfällt. Dann ist so ein 190er Salonflügel ein toller Begleiter für viele Jahre!
 
@mirjam An deiner Stelle würde ich mir keinen so alten Flügel besorgen. Und auch nicht mit Blüthner Patentmechanik. Die muss wie erwähnt nicht schlecht sein, aber halt anders als heute. Für 5.000 € bekommst du wahrscheinlich etwas anderes, was besser zu deiner Situation passen würde. Ich würde mich für ein jüngeres Instrument entscheiden. Bei kleinanzeigen.de gibt es Flügel zuhauf. Ob die dann etwas taugen, kann man nur vor Ort entscheiden.

Nur so als Beispiele:



 

Einen Young-Chang mit einem Blüthner vergleichen ist schon sehr gewagt ! Das ist langweiliger und farbenarmer Flügelbau aush China, Hauptsache Laut. Es hat schon seinen Grund warum Blüthner unter den Top-Firmen rangiert. Ich würde mir solche No-Name Firmen jedenfalls nicht ans Bein hängen. Sicherlich , eine Rennermechanik ist schon sehr gut, spiele auch fast nur Renner. Das ist der einzige Einwand, den man gelten lassen könnte, und auch nur, wenn man Profipianist ist, und eine komplette Generalüberholung des Instruments machen will.
 
Zwischen Young Chang und Blüthner liegen in der Tat Welten.

Ich werd sehr oft gefragt, ob ich nicht einen Vorkriegsblüthner beschaffen könnte, gerade die Aliquoter mit Patentmechanik, haben einen nicht unbeträchtlichen Fanclub.

Ich hab auch einige da von in Betreuung und kein Kunde würde diesen gegen einen Yamaha oder sonst einen modernen Flügel tauschen.

Ich kann auf der anderen Seite aber auch die Händler verstehen, die vom Verkauf neuer Instrumente leben müssen und daher grundsätzlich von "alten" Instrumenten abraten.

Aus rein fachlicher Sicht jedenfalls, spricht nichts gegen einen Vorkriegsblüthner so er in Ordnung ist.
 
Das macht das Instrument nicht besser. Ich hab 2 Young Chang gestimmt, das war Erfahrung genug. Nicht mal ansatzweise vergleichbar mit Blüthner.
Saiten mit Hellerbaß und Röslausaiten ersetzen und Hammerköpfe durch Abelhammerköpfe, dann hat man einen Klang mit dem man leben kann.

Ist dann zwar immer noch kein Blüthner, aber Saiten und Hammerköpfe machen viel aus.
 
Saiten mit Hellerbaß und Röslausaiten ersetzen und Hammerköpfe durch Abelhammerköpfe, dann hat man einen Klang mit dem man leben kann.

Ist dann zwar immer noch kein Blüthner, aber Saiten und Hammerköpfe machen viel aus.

Das glaube ich gerne ! Dieses Upgrade kostet allerdings bei einem Young-Chang auch einige Tausender. Ich nehme aber lieber Renner-Hammerköpfe, den Weickert-Naturfilz. Hellerbass ist natürlich ein Klassiker, und absolutes Muss bei Neubesaitung. Abgesehen davon ist Herr Heller auch wirklich sehr nett. Meinen Blüthner 230 habe ich damals selbst vermessen im Baß, aufgezogen hats der polnische Klavierbauer. Ist toll geworden.
 
Ich kann hier auch nicht zustimmen, denn es ist schon eine tolle Konstruktion, die übrigens nach wie vor gebaut wird. Statt der Akustiklöcher sind nun Rauten im Gußrahmen, aber klanglich immer noch die gleiche Konstruktion wie damals. Ich würde schon Hammerstiele und Hammerköpfe komplett tauschen. So habe ich das bei meinen Gebrauchtinstrumente auch gehandhabt, wenn neue Hammerköpfe fällig wurden. Selbst Patentmechanik wäre für ein geschenkten Blüthner völlig okay.
Ich habe bestimmt nichts gegen Gebrauchtinstrumente, ich würde selbst auch mit einem Modell aus dem späten 19. Jahrhundert liebäugeln, wenn auch von einem anderen Hersteller.
Deshalb schaue ich mich immer weder um und lese Erfahrungsberichte.
Ich sehe das Problem auch nicht im Alter des Instruments oder dem Hersteller, sondern darin, dass die TE hier ein nicht spielbereites Instrument übernehmen will, in das sie erst einmal ihr knappes Geld investieren muss.

Mein Blüthner 230 hat z.B. eine Doppelrepetitionsmechanik. Die Hebeglieder wurden komplett ausgetauscht (hatte ich gar nicht geordert,aber egal). Der Halbkonzerter ist ein Profiflügel geworden nach der Renovierung. Du kannst Dich am 23.2. in Bernau bei Berlin gerne davon überzeugen,da spiele ich ein Konzert drauf. Mein 230er ist als Dauerleihgabe im professionellen Einsatz, die KMD ist megabegeistert,und die Gemeinde auch.
Es ist ja prima wenn die Restaurierung erfolgreich ist und Klang und Handhabung begeistern, ich habe aber auch Berichte gesehen und gelesen, bei denen das Ergebnis die Eigentümer dann nicht so glücklich gemacht hat, in so einem Projekt steckt immer auch ein Risiko.

Nix mit Liebhaberstück, oder historisches Instrument, das sind Profiflügel, die in anderen Klaviergeschäften generalrestauriert für teuer Geld verkauft werden. Guckts Du hier:

Wie Du sagst, dieses Instrument ist komplett restauriert, Stimmstock und Wirbel ausgetauscht, neubesaitet, Resonanzboden instandgesetzt, Spielwerk überholt und intoniert, außerdem hat das Instrument eine neue Lackierung, da ist also Arbeit und Zeit investiert worden, die man eben bezahlen muss.
Dafür weiß man dann nach dem Anspielen, ob es passt, oder nicht.

Überall steht Steinway, sowas zu finanzieren ist sehr gewagt.
Steinway ist aber nicht der einzige Hersteller, ich kenne einige Musikstudenten, die mit einem Flügel von Yamaha oder einem guten Klavier und zusätzlicher Übemöglichkeit gut durchs Studium gekommen sind bis dann das Trauminstrument zusammengespart war.
 
Es ist ja prima wenn die Restaurierung erfolgreich ist und Klang und Handhabung begeistern, ich habe aber auch Berichte gesehen und gelesen, bei denen das Ergebnis die Eigentümer dann nicht so glücklich gemacht hat, in so einem Projekt steckt immer auch ein Risiko.

Wenn man einen guten Klavierbauer an der Hand hat, und das Instrument eine gute Substanz hat, also keinerlei Gußrahmenrisse o.ä. Schwerwiegendes, sehe ich da null Risiko, sondern nur Zugewinn. Bei Yamaha muss man aber auch investieren um wirklich ein gutes Instrument zu bekommen. Die G Serie finde ich ziemlich langweilig zum Beispiel, die C Serie ist ab Anfang 90ger hervorragend geworden, aber die bekommt man auch nicht unter 15.000. Ich denke mal, wer schonmal eine Blüthner besessen hat, oder sein Eigen nennt, kann die Leidenschaft für diesen Klang überhaupt nachvollziehen. Und das gönne ich jedem. Warum nicht den Blüthner für 4-5 TSD spielfähig machen, und Freude daran haben ? Die Entscheidung, dann später die akustische Anlage machen zu lassen und ggf. auch komplett neu lackieren zu lassen kann man ja dann immer noch überdenken.
 
Ich sehe das Problem auch nicht im Alter des Instruments oder dem Hersteller, sondern darin, dass die TE hier ein nicht spielbereites Instrument übernehmen will, in das sie erst einmal ihr knappes Geld investieren muss.
Natürlich gibt es bei älteren oder auch alten Instrumenten Verschleißerscheinungen.

Jedoch kann ein Klavierbauer das alles richten, so daß das Instrument heutigen Anforderungen entspricht (so man nicht eine Wiener Mechanik oder sonst irgendeine Experimentiermechanik vorfindet)

Die Blüthnerpatenmechanik hingegen erfreut sich heute noch großer Beliebtheit - hier sind ganz andere dynamische Möglichkeiten machbar.

Ich persönlich bedaure es sehr, daß diese Mechanik heute nicht mehr hergestellt wird.

Auch wenn sie wartungsaufwendiger ist, sie steht der modernen Repetitionsmechanik in nichts nach.

Wenn man einen Vorkriegsblüthner für einen 4 stelligen Betrag überholen kann, sollte man dies tun - ein neuer Blüthner kost um sehr viel mehr.
 

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