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Ergänzend zu hasenbein:
Bei einer Impulsübertragung ist nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die MASSE eine entscheidende Einflussgröße. Wenn wir das as hervorheben wollen, werden wir mehr Masse auf den entsprechenden Finger und die Taste übertragen.
Wie auch Barratt bereits mehrfach sagte: Klavierspielen ist nicht Klettern. Zum Klettern braucht man natürlich eine Fingerkraft, die es ermöglicht, an den Fingern das eigene Körpergewicht zu tragen. Diese Fingerkraft ist nicht notwendig zum Klavierspielen, tatsächlich ist keine besondere Fingerkraft zum Klavierspielen notwendig.
Ich zitiere Heinrich Neuhaus: "Wir alle sprechen ständig darüber, wie unentbehrlich für den Pianisten die sogenannte 'Kraft der Finger' ist. Diesen Begriff muss man ein wenig untersuchen, um nicht in mögliche Fehler zu verfallen.
Das, was wir oft irrtümlich 'Kraft der Finger' nennen, ist in Wirklichkeit nur Standfestigkeit der Finger und der Hand, die jede beliebige Belastung aushalten."
Mit jeder beliebiger Belastung meint Neuhaus natürlich die Belastungen, die beim Klavierspiel möglich und nötig sind. Nicht Liegestütze auf dem kleinen Finger. Natürlich kann ein Profi mehr Standfestigkeit aushalten als ein Anfänger. Aber eine Stärkung kommt automatisch mit steigender Anforderung der Stücke und muss nicht extra trainiert werden. Vor allem wird die Standfestigkeit nicht trainiert mit solchen Fingerübungen, wie sie hier angesprochen wurden.
Das heißt leider nur, dass du völlig falsch angeleitet wurdest und sehr ungünstige Bewegungsmuster gewählt hast! Und nun - so mein Eindruck - willst du auf diesem Weg weitermachen, obwohl es der falsche ist und du eine ÄNDERUNG deiner Gewohnheiten bräuchtest unter Anleitung eines guten Lehrers.
Mich erinnert das an manches Üben: es klappt nichts und trotzdem machen die Übenden mit der gleichen Strategie immer weiter (obwohl sie nicht funktioniert), weil sie denken: "Ich muss mich einfach noch mehr anstrengen!" Statt dessen müssten sie ihre Übestrategie ändern.
Liebe Grüße
chiarina
Ein weiteres Beispiel: Akkord: c - es - as - c und die Melodie liegt im as. D.h. man soll das as hervorheben. Und natürlich muss man jetzt das as schneller anschlagen und das geht nur wenn man den entsprechenden (hier 4.Finger RH) schneller bewegt als die anderen. Da hilft weder eine schnelle Armbewegung noch ein Hüftschwung, die Erdrotation scheidet dazu völlig aus.
Bei einer Impulsübertragung ist nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die MASSE eine entscheidende Einflussgröße. Wenn wir das as hervorheben wollen, werden wir mehr Masse auf den entsprechenden Finger und die Taste übertragen.
Dass es eine tatsächliche Fingerkraft gibt ist eine wissenschaftliche Tatsache. Das zeigen diverse Videos, Literatur, etc. Das weis jeder Kletterer und trainiert übrigens auch die Fingerkraft allein, ohne in der Wand zu hängen.
Wie auch Barratt bereits mehrfach sagte: Klavierspielen ist nicht Klettern. Zum Klettern braucht man natürlich eine Fingerkraft, die es ermöglicht, an den Fingern das eigene Körpergewicht zu tragen. Diese Fingerkraft ist nicht notwendig zum Klavierspielen, tatsächlich ist keine besondere Fingerkraft zum Klavierspielen notwendig.
Ich zitiere Heinrich Neuhaus: "Wir alle sprechen ständig darüber, wie unentbehrlich für den Pianisten die sogenannte 'Kraft der Finger' ist. Diesen Begriff muss man ein wenig untersuchen, um nicht in mögliche Fehler zu verfallen.
Das, was wir oft irrtümlich 'Kraft der Finger' nennen, ist in Wirklichkeit nur Standfestigkeit der Finger und der Hand, die jede beliebige Belastung aushalten."
Mit jeder beliebiger Belastung meint Neuhaus natürlich die Belastungen, die beim Klavierspiel möglich und nötig sind. Nicht Liegestütze auf dem kleinen Finger. Natürlich kann ein Profi mehr Standfestigkeit aushalten als ein Anfänger. Aber eine Stärkung kommt automatisch mit steigender Anforderung der Stücke und muss nicht extra trainiert werden. Vor allem wird die Standfestigkeit nicht trainiert mit solchen Fingerübungen, wie sie hier angesprochen wurden.
Die Leute die von Kind an Klavier spielen können sich nicht vorstellen, bzw. haben es auch nicht erlebt (und ist somit auf kein Vorwurf) wie es ist als Erwachsener Ü35 mit Klavier anzufangen. Meine ersten Jahre habe ich nach jeder Übestunde, Sehnen, Bänder und Muskeln gespürt (damit meine ich nicht Schmerzen).
Das heißt leider nur, dass du völlig falsch angeleitet wurdest und sehr ungünstige Bewegungsmuster gewählt hast! Und nun - so mein Eindruck - willst du auf diesem Weg weitermachen, obwohl es der falsche ist und du eine ÄNDERUNG deiner Gewohnheiten bräuchtest unter Anleitung eines guten Lehrers.
Mich erinnert das an manches Üben: es klappt nichts und trotzdem machen die Übenden mit der gleichen Strategie immer weiter (obwohl sie nicht funktioniert), weil sie denken: "Ich muss mich einfach noch mehr anstrengen!" Statt dessen müssten sie ihre Übestrategie ändern.
Liebe Grüße
chiarina