Folgende Aussage finde ich interessant:
When I practice, it helps me to realize that it takes up to 300
(perfect) reps before muscle memory kicks-in.
Zu deutsch laut Google-Übersetzer:
Als ich die Praxis, hilft es mir zu erkennen, dass es dauert bis zu 300
(perfekt) Wiederholungen bevor muscle memory kicks-in.
:D
Ja, nette Übersetzung, aber ihr wisst schon, was gemeint ist...
Wie gesagt, die Aussage finde ich interessant - vielleicht habt ihr dazu noch Anmerkungen, die das Thema noch interessanter machen?
Die Aussage stammt einem Notenblatt von Jon Schmidt:
Jon Schmidt Store
Hallo hagerup,
woher auch immer du dieses Zitat und die dazu genannte grottenschlechte Übersetzung hast!!!...
Ich würde sagen: Mit dem angloamerikanischen Zitat soll ganz lapidar ausgesagt werden: Wenn du die schwierige (bzw. hakende) Stelle mindestens 300 mal wiederholst, dann klappt sie und dann hilft dir letztendlich das Fingergedächtnis!
Solch eine Aussage ist m.E. natürlich völliger Quatsch!!! Wenn du einen (oder mehrere) Takt(e) unzählige Male wiederholst, dann wird dadurch keinesfalls deine Spieltechnik besser! Das einzige, was du damit erreichst ist folgendes:
Du automatisierst den Bewegungsablauf und lernst ihn auswendig - damit kannst du dann irgendwann rein mnemotechnisch auch die hakende Stelle beheben. Aber dieser Lernerfolg ist nur täuschend und vordergründig. Du hast nicht verstanden, warum dein Bewegungsablauf nicht optimal ist und warum du an dieser Stelle "hakst" - du hast durch die "Ochsentour" (hunderte Male das gleiche wiederholen) allein gelernt, deinen technischen Fehler möglichst geschickt zu "überspielen".
Aber glaube mir, wenn du diese Takte einige Tage/Monate/Wochen lang nicht mehr auf deine Weise "geübt" hast ist die alte Schwierigkeit sofort wieder da!!! - Du hast schlichtweg die bewegungstechnische Verständnislücke nicht behoben, sondern allein fleissig überspielt!!!... Und einen Transferlernerfolg (für künftige strukturell ähnlich geartete Stücke) hast du damit keinesfalls erworben! ...
Du wirst auf diese Weise auf Ewigkeiten hin neue Stücke immer nach der "Ochsentour" üben müssen, die (da nicht bewusst im Gedächtnis verankert) immer unzuverlässig und rein zufällig im Gedächtnis deiner Finger beheimatet sein werden!!!
Somit: Suche dir bitte (!!!) einen Lehrer, der sein Handwerk und dich selbst und deine spezielle Situation versteht!
M.E. ist die Hauptaufgabe des Klavierschülers (der natürlich auch einen pädagogisch versierten und ausgebildeten KL haben sollte), sich bei "hakenden" Takten bzw. stolprigen oder nicht der ausgewiesenen Dynamik entsprechenden Stellen schwertut, dies zunächst mal ganz klar (für sich selbst) zu er- und auch gegenüber dem amtierenden KL zu bekennen - und dann zielgerichtet nach diesbezüglichen Hilfestellungen zu fragen!
Aber wer macht das schon! Meist werden von frustrierten Klavierschülern jedweden Alters schlechte KLs, unzureichende Übemöglichkeiten/Instrumente, ungünstige Lebensbedingungen oder unpassendes Lebensalter (des Schülers sowie des Lehrers! - gelegentlich auch nicht stimmige "Chemie" zwischen beiden!!!) oder sonstige umweltbedingte Widerwärtigkeiten für den Tastenfrust verantwortlich gemacht!!!...
Wie soll sich hier irgendwie und irgendwann ein Erfolg einstellen wenn "die Umwelt" "immer" die größere und entscheidende Rolle spielt????
Ich glaube, dass Schüler jedweden Alters endlich mal erkennen sollten, dass nicht nur der amtierende KL (bzw. KLin) sondern auch (und zuerst!) sie selbst mit all ihren Eigenheiten und möglicherweise völlig irrationalen Vorstellungen hinsichtlich des Klavierspielens erkennen sollten, dass auf allen Ebenen letztendlich "nur mit Wasser gekocht" wird!
LG
Debbie digitalis