Einen Zusammenhang zwischen "Intelligenz" oder Schulbildung und Musikalität bzw. Freude an der Musik und am Musik machen gibt es nicht. Das ist ein ein bornierter Irrglaube der vermeintlich Intelligenteren. Den Beweis hab ich vor unsrere Haustür in unserm ortsansässigen Musikverein in dem die Mehrheit "nur" Quali oder Mittlere Reife hat und trotzdem wird mit Freude und Begeisterung Musik in verschidensten Facetten gelebt.
Ich befürchte da muss ich widersprechen. Es geht nicht darum, zu sagen die intelligenteren sind die geilen Kerle und die andern alle doofe Holzköpfe.
Es geht darum, dass gewisse Lebensumstände, -gewohnheiten und -voraussetzungen ganz klar Konsequenzen haben.
Genau gleich wie die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, in dessen Familie die Menschen im Schnitt sehr gross sind, eher als Hobby Basket-, Volleyball spielt oder Hochsprung, Schwimmen macht als Unihockey oder Gewichtheben.
Was sagst du dann zum folgenden Abschnitt (ist aus meiner immerhin von Dozenten als "ausgezeichnet" bewerteten Liz-Arbeit)?
Musik beinhaltet – nebst der emotionalen, klanglichen und künstlerischen Ebene – gewisse rationale, an mathematische Gesetzmässigkeiten anlehnende Muster. So weisen sehr gute Musiker mit grösserer Wahrscheinlichkeit eine überdurchschnittliche Intelligenz auf. Umgekehrt kann man davon ausgehen, dass Menschen mit einer überdurchschnittlichen Intelligenz vermehrt eine Affinität zu Musik an den Tag legen.
Diese These soll mit einer (aufgrund der nicht sehr hohen Anzahl und der bei der Vergleichsgruppe zufällig erzielten Streuung) nicht sehr repräsentativen Umfrage untersucht werden:
Fast 4% (3,75) der 773 Mitglieder von Mensa Schweiz (Menschen mit einem IQ über 132) üben einen musikbezogenen Beruf aus (29). Zudem gaben äusserst viele (217) das Spielen mindestens eines Instrumentes und/oder Singen als Hobby an; das sind rund 28%.
Annähernde Werte erzielten Umfragen bei 248Akademikern (Anwalts-, Ärztekammer, Akademiker sowie Hochschulstudenten phil. 1 & 2 und Gymnasiallehrern). Also eindeutig eine Gruppe, die gebildeter ist als der Durchschnitt.
Ein Wert, der in der Vergleichsgruppe nicht erreicht wurde: Bei einer Umfrage in verschiedenen Vereinigungen (Turn-, Tennis-, Fussball-, Hunde-, Fischer-, Modelleisenbahn-, Billard-, Gewerbe-, Optiker-, Computer-, Foto-, Aquarium-, Elternvereinigung, Tierschutzverein, dazu rund 160 beliebige Befragungen auf der Strasse, wobei alle mit höherer Schulbildung explizit ausgeschlossen wurden) haben bei 361 Antworten 7 einen musikalischen Beruf angegeben (<2%) und 78 Singen und/oder das Spielen eines/mehrerer Instrumente als Hobby (<22%).
Ich will damit gar nichts behaupten und niemanden bewerten. Das ist einfach eine Feststellung.
Weisst du, mir bringts nämlich nicht viel, wenn die Hochintelligenten lieber und mehr Musik machen als die andern. Denn rein wirtschaftlich gesehen ist meine Zielgruppe (als Klavierlehrer) dann relativ klein.
Aber ich habe es auch als Lehrer (10J Erfahrung) gemerkt: Der Anteil Kinder aus bildungsmässig höheren Familien ist deutlich grösser als 50% (gefühlte 65-75%, also 2/3 bis 3/4). Die Kinder aus bildungsfernen Schichten sind klar in der Minderheit, und das obwohl bei uns der Klavierunterricht staatlich und von der Gemeinde stark subventioniert wird. Die Finanzen sind kein Argument. 1 Jahr Klavierunterricht kostet bei uns für ein Kind weniger als ein Snowboard inkl. Hose...
Zudem habe ich sehr wohl Kinder aus sozial und bildungsmässig tiefen Schichten. Die leisten es sich (Gott sei Dank) auch. Es gibt sie schon, diese Leute. Ein Albanerbub (7 Kinder, Vater Arbeiter) ist zB äusserst begabt und clever.
Bedenkt man dann, dass die überdurchschnittlich gebildeten Eltern/Familien deutlich weniger als 50% aller ausmachen, aber deutlich über 50% der Kinder ins Klavier schicken, dann ist diese These eigentlich schon bewiesen.
Was nichts Gutes oder Schlechtes heisst und mir rein emotional auch völlig egal ist, aber aus bildungspolitischer und -psychologischer Sicht höchst interessant und wichtig. Deshalb müssten eigentlich ganz genaue Zahlen her.
Mich würde zB auch mal interessieren, was hier grundsätzlich falsch läuft, wenn massenhaft Leute 9 Jahre zur Schule gehen aber nicht die grundlegendsten sprachlichen Kompetenzen haben und nicht mal richtig die Grundrechenoperationen beherrschen. Man braucht sich nur etwas umzusehen, man sieht täglich nicht wenige Leute, die sind nicht imstande, nur einen korrekten deutschen Satz zu sprechen (geschweige denn schreiben) oder einfachste sonstige Bildungsaufgaben zu lösen.
Dazu muss man nicht mal die sog.
"White Trash Shows" gucken (Talk Shows um den Mittag rum) :D
DAS müssten Bildungspolitiker mal zum Thema machen!