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Kernbeisser
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... finde ich doch den Verlust sehr niedrig und würde ihn nicht als solchen betrachten.
Mit dem Verkaufspreis konnte mit 1,3 % p.a. immerhin ein Teil der Teuerung abgefangen werden. Geht man von einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2,5 % p.a. in den letzten 25 Jahren aus, so bleiben 3150 Euro über, die nicht durch den Verkauf abgedeckt werden konnten.
Ich komme auf einen anderen Betrag, nämlich auf 5466,41 Euro, die nicht abgedeckt sind. Aber egal wer von uns beiden nun falsch rechnet: Es bleiben in jedem Fall ein paar Tausend Euro Verlust. Die kann man auf Monate umrechnen, dann werden die Nutzungskosten in der Tat gering; oder man kann sie auf Tage umrechnen, dann werden sie verschwindend klein. Noch besser man lügt sie sich umgerechnet auf Minuten zurecht, dann werden sie lächerlich. Das ändert jedoch nichts daran, daß man nicht von "Werterhalt" sprechen kann, wo faktisch ein Wertverlust zu verzeichnen ist.
Wie hoch dieser ist im Verhältnis zur Nutzung, ist eine andere Frage. Und ob 5466 Euro für 25 Jahre viel oder wenig sind, muß man unter anderen Gesichtspunkten bewerten. Mancher kauft sich für diesen Betrag ein Klavier und spielt darauf 25 Jahre. Und wenn er es dann wieder verkauft, dann wird er noch ein paar Euro dafür kriegen; und dann hat er weniger Verlust gemacht als mit einem Steinway.
Um nicht mißverstanden zu werden:
Ich sage nicht, daß man sich keinen Steinway kaufen sollte. Im Gegenteil: Je besser das Instrument, umso eher lernt man, was Klanggestaltung und anderes bedeuten. Und das Instrument DARF nicht nur, es sollte sogar besser sein als die Gestaltungsmöglichkeiten des Lernenden. Zwar lernt es der Hochbegabte auch, wenn er auf einer elenden Krücke übt und beim Hausmeister Unterricht hat. Aber wir Normalbegabten tun uns schon um einiges leichter, wenn das Werkzeug uns hilft.
Ich sage aber, daß die Mär, ein Steinway sei eine Geldanlage, eine Werbelüge ist. Und für eine Entscheidung zugunsten eines Instruments sind ganz andere Dinge maßgeblich. Und da gibt es zwei Typen von Käufern, nämlich diejenigen, die das Geld mal eben übrig haben, um mit einem Steinway ihr Wohnzimmer zu schmücken; und diejenigen, die den Kauf teuer finanzieren müssen und neben dem Wertverlust auch noch die Zinsen an die Kreditbank zahlen. Letztere sind es denn meist, die ihre Instrumente wirklich nutzen und damit verschleißen und einen noch höheren Wertverlust hinnehmen als der Snob, der nur sein Wohnzimmer damit schmückt.