Zeitgenössische Musik, die man sich anhören kann

bloß

klavigens ehemaliger Rektor hatte die Weisheit mit Löffeln gefressen[/CENTER]


Also weißte, klavigen:
Ich fühl mich in meiner Reihe saupudelwohl!

Wie gehtsen Dir so? Nicht etwa, daß mich das intressierte -
Polemik pur.....

Hallo und Hellau!

Ja, sonst wäre er ja nicht Rektor geworden:confused:

Und wenns net interessiert, dann frag halt nicht mehr-

da fällt mir doch der Sack Reis ein in china...........

Jetzt ist der Kindergarten perfekt:confused:
 
da fällt mir doch der Sack Reis ein in china...........

Jetzt ist der Kindergarten perfekt:confused:

....ooooch.... Spielverderber.... .... so´n peinliches Buhuhu, nur weil die böse Welt sich nicht dazu durchringen mag, überall in Stein zu meisseln "sanctus klavigenus privater Geschmack ist das Maß aller Dinge, speziell in Sachen musica nova"

was kommt vorm Kindergarten?
Krabbelgruppe

und davor?

:rolleyes: :p :D
 
Das Klavierkonzert von Lutoslawski (1988 ) ist eins der neueren Werke, die mich faszinieren. Im Finalsatz bspw. beginnt das Orchester kurze abgehackte Motive zu spielen. Das Klavier betritt völlig unerwartet in einer Pause zwischen diesen Motiven die Bühne. Scheinbar unbemerkt vom Orchester, das einfach weitermacht. Eine wellenartige Steigerung führt dann zu einem sehr dissonanten Ausbruch des Klaviers. Das ganze ist wie ein Spiel zweier (verfeindeter?!) Charaktere. Wenn dann als Auftakt zum Finale die Stimmung plötzlich umschwenkt, wird die Katastrophe unausweichlich. (Ich habe an dieser Stelle immer eine Szene im Kopf, wie wenn plötzlich klar wird, dass mein Gegenüber gerade den Entschluss gefasst hat mich zu ermorden :D ).

Um dieses Konzertfinale zu verstehen, muss man sich nur öffnen und der Musik zuhören. Reicht das bei aller zeitgenössischen Musik aus?

in jedem Genre, in jeder Musiksorte gibt es gute, durchschnittliche und auch schlechte - das ist wohl überall so.

Das sich hinein Hören, auch bereit sein zum Hören, notfalls manches oft hören: das genügt zunächst völlig.
 
Hallo allerseits,

um vielleicht mal einen klavierpädagogischen Aspekt in die Diskussion miteinzubringen: für mich ist durchaus auffällig, wie unbefangen viele Kinder, besonders kleine, mit zeitgenössischer Musik umgehen. Improvisationen über Wetter, Geister etc. lieben sie über alles. Noch kein Kind hat zu mir gesagt: Bäh, wie klingt das denn!

Ich finde auch auffällig, dass gerade Kinderkonzerte oder Projekte der Musikvermittlung oft mit zeitgenössischer Musik arbeiten. Als, wie erwähnt, meine Schüler solche Stücke in verschiedensten zeitgenössischen Stilen kennengelernt und damit experimentiert haben, waren sie ausgesprochen fasziniert von den vielfältigen Möglichkeiten, Musik zu machen.

Wenn man ein Kleinkind ans Klavier setzt, spielt es in der Regel spontan und unbefangen Klänge unserer Epoche. Vielleicht ist das sogar der Ursprung und die Tonsprache von Bach etc. hat sich daraus erst entwickelt :p . Ich weiß -eine bescheuerte Sicht, aber in meiner Arbeit mit Kindern kommt es mir wirklich manchmal so vor.

Viele Grüße

chiarina

P.S.: Vielleicht müsste man mal wirklich pianovirus' Vorschlag aufgreifen und exemplarisch ein Stück besprechen?
 
P.S.: Vielleicht müsste man mal wirklich pianovirus' Vorschlag aufgreifen und exemplarisch ein Stück besprechen?

Das wäre für viele stille Mitleser u.U. sehr aufschlussreich! 8)

Mir geht es auch so wie chiarina, dass mich vieles Neue (ok, vor allem im Bereich der Klaviermusik) zunaechst mal sehr interessiert. Vieles spricht mich ganz unmittelbar an, aber oft wuerde ich gerne ein Werk besser verstehen lernen, als es reines Anhoeren (mir) moeglich ist. Ich glaube allgemein, dass bei vielen die Skepsis einer unvertrauten Tonsprache gegenueber aus einem Mangel an Orientierung entspringt. Wenn man etwas ueber die Kompositionsprinzipien, die einem Werk zugrunde liegen, weiss, ist es oft viel leichter, sich in eine Komposition "reinzuhoeren".

Ich kann mich da nur anschließen.
 
Hundert interessante Fragen gehen mir zu diesem Thema durch den Kopf. Aber ich werde sie hier ganz sicher nicht stellen.

Als "Diskussionsstil" ist das gar nicht erst zu bezeichnen, was hier schon wieder abläuft...

:mad:

Unendlich angeödete Grüße von
Fips
 
Moin



Ok. - dann mach ich mal nen Anfang -
selbstverständlich mit dem Anfang - Zeitgenossen hin oder her -:


Opus 1


gruß

stephan

Das ist zwar ein richtig gutes Stück, aber zählt heute längst zur klassischen Moderne und fasziniert unverändert durch eine charakteristische Verbindung von konstruktiver Strenge und persönlichem klangsinnlichen Ausdruck.


Zitat: wikipedia in fett

Mit diesem Werk wirst du lauter Verständnis einholen- zu Recht --

aber das war ja nicht Gegenstand der letzten Beiträge-

Die von marcus nachgefragten Elemente lassen sich in dieser Sonate allesamt finden.
 
Moin



Ok. - dann mach ich mal nen Anfang -
selbstverständlich mit dem Anfang - Zeitgenossen hin oder her -:


Opus 1


gruß

stephan

Der Anfang ist aber schon mal gemacht, irgendwo muss man ja beginnen. ;)
Auch wenn das noch klassische Moderne ist so haben wir schon mal einen erklärenden Text und die entsprechende Musik :

http://www.youtube.com/watch?v=PlV-ksfS7F8
http://www.youtube.com/watch?v=QxBGG74ztVo&NR=1
 

Mit diesem Werk wirst du lauter Verständnis einholen- zu Recht --

Die von marcus nachgefragten Elemente lassen sich in dieser Sonate allesamt finden.

Darum geht es ja.
Den Bogen zu spannen, von etwas was man allgemein noch gut versteht, zu dem was danach kommen wird.

Um nochmal Wikipedia zu bemühen (das leider auch manchmal Fehler hat)
Obwohl Berg sich selbst immer als „natürlicher Fortsetzer richtig verstandener, guter, alter Tradition“ verstand, gehört er zu den großen Neuerern der Musik des 20. Jahrhunderts.

Nun stellt sich mir die Frage : Was haben die Komponisten nach ihm gemacht?
Haben sie, von Alban Berg (und ähnlichen Komponisten) ausgehend, neue Richtungen geschaffen oder haben sie mit allem gebrochen was je dagewesen ist und haben in ein schwarzes Loch hineinkomponiert?
 
Hallo allerseits,


ich finde sehr schön "Elis" von dem Schweizer Heinz Holliger, komponiert 1961. Die drei Stücke lehnen sich an an die Elis-Gedichte von Georg Trakl (Teile daraus):

I. „Elis, wenn die Amsel im
Schwarzen Walde ruft,
Dieses ist dein Untergang.“
(aus „An den Knaben Elis“)
II. „Blaue Tauben
Trinken nachts den eisigen
Schweiß
Der von Elis’ kristalliner Stirne
Rinnt.“
(aus „Elis II“)
III. „Ein goldener Kahn
Schaukelt, Elis, dein Herz am
Einsamen Himmel.“
(aus „Elis I“)


Folgender link gibt einen kleinen Eindruck in die Hintergründe des Werks (auch insgesamt über Holliger):


http://books.google.com/books?id=cM...0CDEQ6AEwAQ#v=onepage&q=holliger elis&f=false


Und hier eine Aufnahme:

http://www.youtube.com/watch?v=uVHcIyhPF1U


Vielleicht gefällt dieses Stück auch anderen und Interesse an zeitgenössischen Werken wird geweckt. Allerdings habe ich jetzt natürlich keine Analyse geliefert :p .

Viele Grüße

chiarina
 
off-topic?

Wenn man ein Kleinkind ans Klavier setzt, spielt es in der Regel spontan und unbefangen Klänge unserer Epoche.

...man könnte beinahe auf den Gedanken kommen, dass die zu Bachs oder Beethovens Zeiten ans Klavier gesetzten Kleinkinder prophetische Gaben hatten... wenn denn stimmt, dass die heutigen Kleinen quasi automatisch Klänge des 20./21. Jhs. produzieren... :D :D :D

...eines meiner Katzenviecher, ein schwarz-weisser Kater (den ich sehr schätze, obwohl er (erfolglos) meine Frösche jagt) läuft ganz gerne übder die Klaviatur, besonders dann, wenn der Napf leer ist - - ich vermute, er hat dabei schon die Klangsphären des 22. Jh. parat...
 
die Klaviersonate von Alban Berg ist ein schöner und auffallend früher Talentbeweis des Komponisten, zudem ambitioniert und zweifelsohne sehr schön - ob sie allerdings exemplarisch für "zeitgenössische Musik" stehen kann, daran habe ich Zweifel: verglichen mit Skrjabins letzten Sonaten wirkt Bergs Jugendsonate doch recht tonal und quasi traditionell.

will man zeitlich recht früh beginnen, könnte man sich Skrjabins 7., 9. oder 10. Sonate anschauen - fraglich aber ist, was man gewinnt, wenn man sich cum grano salis "Klassiker der Moderne" anschaut.

ich wäre mehr für Bergs Violinkonzert oder - deutlich später - atmospheres von Ligeti - - wenn es Klaviermusik sein soll, so böte sich an, eine der Etüden von Ligeti zu wählen oder eines der grandiosen Klavierstücke von Messiaen.
 
Hi, Klavigen!

Es freut mich, daß Du am Gespräch wieder teilnimmst. Ich sage das ganz ironiefrei.
Und in Deinen jüngsten Beiträgen taucht etwas auf, womit Du bis jetzt gegeizt hast: Argumente.
So kommen wir uns näher - nicht inhaltlich, das wird bei diesem Thema nicht zu erwarten sein;
aber verfahrenstechnisch: dadurch daß sich ein Liebhaber und ein Verächter der Neuen Musik
austauschen, was für beide Seiten sehr lehrreich sein kann.

Muss man sich wirklich damit beschäftigen ?

Muß man nicht, wie schon oft genug gesagt. Mein bisheriges Problem mit Dir bestand darin,
daß Du es dennoch getan, Dich ohne Sachkenntnis zu dieser Musik geäußert hast, und zwar abwertend.

Zum Vergleich: Ich bin kein Freund der italienischen Oper. Für mich hört sie mit Monteverdi auf
und wird erst ab Puccini wieder interessant. Alles dazwischen ist für mich terra incognita.
Trotzdem - wenn ich sie unfreiwilligerweise höre, beschleicht mich immer wieder die dumpfe Ahnung,
daß das gute Musik ist - nur halt mir nicht zugänglich. Nur - von meinen Schwierigkeiten mit dieser Musik
auf ihre Qualität zu schließen, davor würde ich mich hüten, nicht aus Angst, mich lächerlich zu machen,
sondern weil es unredlich wäre.

Zweites Beispiel: Jazz. Ich habe in einer Diskussion mit Hasenbein schon mal bekannt,
daß mir, um ihn zu verstehen, vermutlich ein Gen fehlt. Ich empfinde ihn als ziemlich wirr, hektisch, enervierend
(den Jazz, nicht Hasenbein), in seiner moderneren Ausprägung als schlechten Abklatsch der Neuen Musik.
Als Aussagesatz über den Jazz bekämest Du so etwas von mir aber nicht zu hören - weil es unredlich wäre,
etwas herunterzuputzen, nur weil es über mein Verstehen und Begreifen geht.

Es freut mich, daß Du zwischendurch auch leisere Töne anschlägst und bekennst:

Mir fehlen auch - das gebe ich zu - die Kenntnisse, wie ich diese Musik beurteilen sollte...

Dann wäre meine einzige eindringliche Bitte an Dich: Sag, was immer Dir zu dieser Musik einfällt,
aber beurteile und bewerte sie nicht.
Und es gefällt mir, wenn Du Beobachtungen schilderst -
nicht etwa, weil ich Ihnen zustimme, sondern weil man sich darüber austauschen kann:

Ich halte das für konstruiert, und es fehlen mir die Elemente der musikalischen Sprache -
wie verläuft da der Aufbau der Spannung? Gibt es Höhepunkte oder keine?
Auch das rhythmische Element vermag mich nicht zu fesseln.

Du beschreibst sehr genau, daß der "fundamentalistischen" Neuen Musik etwas fehlt,
das die traditionelle Musik durch Melodiebau, (Kadenz-)Harmonik, Rhythmik,
Periodizität, formale Symmetrie zu gliedern pflegt. Nun kann man sich darüber ärgern
oder muß aufhören, in Neuer Musik Gliederungselemente zu suchen,
auf die sie bewußt verzichtet - wenn man nicht leer ausgehen will.

Darüberhinaus habe ich mich auch schon bei vielen Werken Neuer Musik gelangweilt,
weil in ihnen nichts knistert - ganz so, wie Du es beschreibst: kein Spannungsbogen,
aber auch keine richtige Statik, nur ein hilfloses Herumlavieren. Das gibt es wirklich.
Und rhythmische Überdifferenzierung, wie Du sie beschreibst, kann tatsächlich
so ermüden, daß man sich zu langweilen beginnt. Das ästhetische Mißlingen einer Komposition
erlaubt aber noch lange nicht, die gesamte Stilrichtung abzuqualifizieren.
Auch das wäre ein Fall von unzulässiger Sippenhaft.

Herr Lachenmann stellt sich ja in seinem Erneuerungsdrang fast auf eine Stufe mit Bach oder Schönberg .

Ich hatte voriges Jahr die Gelegenheit, Helmut Lachenmann in einer einwöchigen,
ihm gewidmeten Konzertreihe erleben zu können, den Menschen und seine Musik.
Es gab öffentliche Konzertproben, denen er mit dem jeweiligen Riesenformat von Partitur folgte.
Diese Information ist wichtig: René Gulikers dirigierte, das Orchester spielte,
Lachenmann sah konzentriert in seine Partitur. Mit einem Mal sprang er auf,
ging diagonal durch den halben Raum, gab dem Dirigenten ein Zeichen,
und René Gulikers klopfte ab. Lachenmann trat zu einer der Cellistinnen und sagte:
"Sie haben das Abwärtsglissando nur bis zum e gespielt. Bitte spielen Sie es hinunter bis zum c."
In diesem hochdissonaten, überaus dichten Geräusch- und Tonsatz hatte der Mann
gehört (nicht gesehen), daß ein Celloglissando unvollständig war!
Als Scharlatan kannst Du ihn also nicht bezeichnen.

...sind das nicht Stückchen, wie sie jeder Kompositionslehrer en masse herstellen kann?

Kommt auf den Lehrer an. Richard Rudolf Klein hätte es jedenfalls nicht gekonnt.

Ob sich das noch mal ändert - oder ob ich mich noch mal ändere - wer weiss ?

Noch werden Wetten angenommen.

Eine gute Restnacht wünscht Dir, allen anderen und sich selbst

Gomez

°
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Moin

- ob sie allerdings exemplarisch für "zeitgenössische Musik" stehen kann, daran habe ich Zweifel

Ich glaube, auch mir ist zwischenzeitlich klargeworden - schließlich
hatte ich ja nun die ganze Nacht zum Nachdenken -, daß Berg tatsächlich
kein Zeitgenosse ist, und seine Sonate wahrscheinlich eher der klassischen
Moderne zuzurechnen.

Nun ist es allerdings auch so, daß eben genau diese Sonate einen ganz
bestimmten historischen Punkt markiert - wenn ich mich recht entsinne,
wird das in meinem kleinen Text auch irgendwo erwähnt.

Weswegen ich mir gestattete, von einem Anfang zu sprechen - und nun
einem nicht eben zufälligen.

Wie auch immer: Man wird finden können, daß sich Analyseverfahren
an konkreter Musik entwickeln lassen - und nicht etwa darin bestehen:
"Ah! Ein Wiederholungszeichen: hier also beginnt die Durchführung!!!!"

Insofern dürfen alle Verzagten Hoffnung schöpfen:
Guggst Du in den Notentext - denkst Du mit.


Man verzeihe meine historische Entgleisung:

Opus 1 von Alban Berg: klassische Moderne - ich versuch, smir zu merken.
Versprochen! Ehrlich!!

gruß

stephan
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
aber verfahrenstechnisch: dadurch daß sich ein Liebhaber und ein Verächter der Neuen Musik
austauschen, was für beide Seiten sehr lehrreich sein kann.

ein Vorschlag für das praktische Diskussionsverfahren:

es gibt viele Hörer, denen manches polytonale bzw. frei atonale Werk des frühen 20. Jh. schon "schräg" vorkommt - - für ein exemplarisches Betrachten wäre ein übersichtliches, aber kurzes Klavierwerk (Klavier, weil alle hier das Klavier mögen) praktikabel.

wie wäre es mit Prokovevs Suggestion diabolique? Sie ist deutlich kürzer als Bergs Klaviersonate, auch in der Harmonik etwas herber. Oder eines der kurzen Klavierstücke von Schönberg.

danach müsste man an etwas "moderneres" gehen, was vermutlich notwendig sein wird, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass klavigen Prokovev und Schönberg zu neutönerisch sind (will sagen: an den beiden wird sich sicher keine kontroverse Diskussion entzünden)

als kleine Einstimmung könnte man auch mal einen Blick in den Faden über Ornsteins "a la Chinoise" werfen, auch wenn es sich da nur um ein nettes Encore und kein Meisterwerk handelt.
 
- für ein exemplarisches Betrachten wäre ein übersichtliches, aber kurzes Klavierwerk (Klavier, weil alle hier das Klavier mögen) praktikabel.

wie wäre es mit Prokovevs Suggestion diabolique? Sie ist deutlich kürzer als Bergs Klaviersonate, auch in der Harmonik etwas herber. Oder eines der kurzen Klavierstücke von Schönberg.

Niemand hält Dich ab
 
Zitat von Gomez de Riquet Beitrag anzeigen
aber verfahrenstechnisch: dadurch daß sich ein Liebhaber und ein Verächter der Neuen Musik
austauschen, was für beide Seiten sehr lehrreich sein kann.





ein Vorschlag für das praktische Diskussionsverfahren:

es gibt viele Hörer, denen manches polytonale bzw. frei atonale Werk des frühen 20. Jh. schon "schräg" vorkommt - - für ein exemplarisches Betrachten wäre ein übersichtliches, aber kurzes Klavierwerk (Klavier, weil alle hier das Klavier mögen) praktikabel.

wie wäre es mit Prokovevs Suggestion diabolique? Sie ist deutlich kürzer als Bergs Klaviersonate, auch in der Harmonik etwas herber. Oder eines der kurzen Klavierstücke von Schönberg.

danach müsste man an etwas "moderneres" gehen, was vermutlich notwendig sein wird, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass klavigen Prokovev und Schönberg zu neutönerisch sind (will sagen: an den beiden wird sich sicher keine kontroverse Diskussion entzünden)

als kleine Einstimmung könnte man auch mal einen Blick in den Faden über Ornsteins "a la Chinoise" werfen, auch wenn es sich da nur um ein nettes Encore und kein Meisterwerk handelt.

Ich möchte wirklich klarstellen, dass der Sachverhalt so wie von Gomez dargestellt, nicht zutrifft.

Es gibt nicht den Gegensatz zwischen Liebhaber und Verächter neuer Musik.

wie rolf richtig sagte, wird sich an vielen "modernen" Werken keine kontroverse Diskussion entzünden.

Es ging mir immer exemplarisch um Musik, bei der eben alle bekannten Elemente nicht mehr aufzufinden sind. Beispiel: das verlinkte Klavierstück von Stockhausen, welches Pollini spielt.

@Gomez:

Auch wenn R.R. Klein dies deiner Meinung nach nicht konnte, was ich nach vielen Jahren jetzt nicht mehr mit Sicherheit sagen könnte , halte ich diese Walzer von Rihm für seltsam. Komponiert er da nicht seinen eigenen Stilbruch ?

Und im Faden über Ornsteins chinoise hatte ich doch nichts geschrieben, was als verachtung dieseer Musik ausgelegt werden könnte.

Ich bin also gespannt, wenn wir zu Werken kommen, die den Boden der Tradition komplett verlassen haben.
 

Zurück
Top Bottom