Yann Tiersen Best Of

  • Ersteller des Themas Klaviersternchen
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Hallo Klaviersternchen,

richtig: man sollte vorsichtig mit Verallgemeinerungen sein. Manchmal haben sie ihre Berechtigung, manchmal auch nicht.

Ich habe vor allen Dingen eines jetzt in diesem Faden gelernt: daß Musik jeder Art Menschen stark bewegen kann. Und diese Art von Musik ist dann für jeden individuell. Man kann eben nicht immer die Gefühle von anderen "nachfühlen". Manchmal schon, manchmal nicht.

Manche mögen die Comptine, und sie gehen - wenn ich das richtig verstanden habe - vollkommen darin auf. Ist mir zwar nicht begreiflich, aber: muß ich es denn verstehen?
Nein, wieso auch. Bei mir ist es die Mondscheinsonate erster Satz. "So ein abgelutschtes Stück", wird sich so mancher denken... und ich antworte dann drauf: "So isses halt...". ich finde fast eine kleine Welt in diesem Stück. Nun, auf jeden Fall seit ich sie mit einem passenden Inneren Bild, einer schönen Szene, spiele, die ich mir geistig vorstelle.

Es kann wohl nur einen einzigen Maßstab für Musik geben, nämlich: wie stark sie einen selbst zu bewegen vermag.
Sonst keinen. Vielleicht muß das einmal auf breiter Front akzeptiert werden...


Natürlich gibt es die Frage der musikalischen Komplexität. Ein Klavierkonzert ist musikalisch komplexer als die Comptine. Aber nicht "besser" - das haben wir jetzt gelernt. Und auch die Mondscheinsonate kann eben bewegen, obwohl sie keine Sinfonie ist.

Musik zu werten ist also eine ziemliche Dummheit. Man kann sie einordnen nach ihrer handwerklichen Gestaltung - aber nicht werten.

Ziemlich doof, daß wir - ich eingeschlossen - auf allen so herumgeknüppelt haben, die nun dieses Liedchen mögen. Auf der Musik, auf ihnen selbst, letztlich auch dem Komponisten...

Vielleicht ist es ja gerade diese Ruhe, diese innere Verläßlichkeit dieses Stückchens, die eine Seele ansprechen kann? Man weiß, es gibt keine Überraschungen?

Für mich persönlich ist das nichts - in einem Konzertstück muß Feuer in der Harmonik drin sein, am besten eine tolle musikalische Idee die andere jagen - das macht mir Freude, dann fängt es an mir zu gefallen, und dann gibt's die Emotionen - welche das nun sind ;). Das wiederum werden andere nicht nachempfinden können:"Was? Da ist ja der halbe Kopf mit dabei?" und ich antworte: Ja, ist er - und das ist für mich toll.

An dieser Stelle eine Entschuldigung an alle, wenn ich zu ungehobelt aufgetreten bin. Man lernt eben neues, und was dieses neue ist, weiß man nicht immer im voraus.

Schöne Grüße!
Dreiklang


Ja!
Endlich wurde es mal gesagt
"Man kann Musik nicht werten!"
Amen!
 
Das "Werten" von Musik

@Hasenbein, @Fishi,

ich versuch nochmal, es in andere Worte zu kleiden, was ich meine. Nach meiner Meinung ist es so, daß man den Satz "eine Musik ist BESSER als eine andere" nicht prägen darf oder soll. Nur diesen Satz.

Man kann tausenderlei Dinge sagen: eine Musik ist "musikalisch komplexer" (Klavierkonzert/Comptine), vielleicht sogar "musikalisch anspruchsvoller" (polyphones Bach Stück/Comptine), oder "handwerklich besser" (von zwei Studenten hat einer eine musikalische Aufgabe besser gelöst, als der andere).

Aber eine Musik ist halt nicht "besser" als eine andere, sofern es sich noch um Musik handelt. Denn auch eine Schnulze (Vorsicht: schon wieder eine implizite Wertung ;)) kann die melancholisch gelaunte Hausfrau Krause zum Heulen bringen, dem Professor Klug geht sie quer am Hintern vorbei.

Aber genauso wenig wie wir sagen dürfen, Herr Klug ist "besser" als Frau Krause (sonst simmer bald vielleicht wieder da, wo wir schon mal waren, ich denke man versteht mich), sollten wir auch nicht sagen "Klug's Musik ist besser als die Krauses".

Vielleicht ist sie musikalisch komplexer, vielleicht sogar anspruchsvoller - aber nicht besser.

Verbale Haarspaltereien? Wenn, dann solche mit Konfliktpotential.

Das wars was ich meinte, und welche Lehre ich aus diesem Faden gezogen habe. Ich persönlich werde mich in Zukunft hüten, in diese "besser-Falle" zu tappen.

Man ist einfach zu schnell dabei, mit der Musik auch den Menschen, der sie mag, geringzuschätzen - wie letzten Endes hier im Faden geschehen, wenn auch zumindest unterschwellig.

(Und daß selbst handwerklich einfachste Musik Menschen maximal tief bewegen kann, das haben wir hier im Faden festgestellt...)

Wie gesagt, ihr könnt es von mir aus anders handhaben. Mir persönlich genügt es immer, einmal andere Menschen verletzt zu haben.

Philanthropische Grüße ;)
Dreiklang

P.S. konnte ich euch vielleicht sogar "überzeugen", mit dem was ich sagte...? Oder ist es nun zumindest "verständlich" worden?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
P.S. konnte ich euch vielleicht sogar "überzeugen", mit dem was ich sagte...? Oder ist es nun zumindest "verständlich" worden?
weder noch ;)

aber das kannst eventuell du cineastisch nachvollziehen: gucksdu erst Forsthaus Falkenau (oder so) und dann z.B. pulp fiction :):)


kurzum: nur weil irgendwem irgendwas gefällt, hat es nicht automatisch künstlerische Qualität - und ein Schmarrn wie "buhuhu alles was klingt ist doch Mucke" ist gänzlich indiskutabel
 
was dann auch sowieso wurscht ist - man fragt sich nur, welcher Teufel ritt die Klassikfuzzis wie Grieg oder Bach und so, ihre Sachen so kompliziert zu machen... völlig unnötig sowas!) :D

Pustekuchen! GAR nicht wurscht und unnötig! :D Weil z.B. Dreiklang bei "komplizierterer" Musik erst so richtig "auf Touren" kommt! :p

Das ist sozusagen wie - wie "Gruppensex mit Tönen" - entschuldigung, ich finde keinen besseren Vergleich (oder will ihn nicht finden :cool:)
 
weder noch ;)
aber das kannst eventuell du cineastisch nachvollziehen: gucksdu erst Forsthaus Falkenau (oder so) und dann z.B. pulp fiction :)
kurzum: nur weil irgendwem irgendwas gefällt, hat es nicht automatisch künstlerische Qualität - und ein Schmarrn wie "buhuhu alles was klingt ist doch Mucke" ist gänzlich indiskutabel

Und siehst Du - erwischt! ;) - Du vermeidest selbst das Wort "besser/schlechter". Du sprichst von "künstlerischer Qualität". Da könnte ich wohl bereits mitgehen ;)
Besser noch wäre wohl "musikalisch-künstlerische Qualität"
 
Halleluja!!
Das ist schön: denn dann hat alles entweder dieselbe oder gar keine Qualität, was dann auch sowieso wurscht ist :D:D (man fragt sich nur, welcher Teufel ritt die Klassikfuzzis wie Grieg oder Bach und so, ihre Sachen so kompliziert zu machen... völlig unnötig sowas!) :D:D

nein.
Du hast da etwas falsch verstanden..
 
(und, ergänzend angefügt, motiviert durch Steilvorlage meines Sparringspartners rolf:

Es gibt aber durchaus Musik von unterschiedlicher "musikalisch-künstlerischer Qualität")

;)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Letztendlich ist ja das was man "daraus macht" wichtig.
Musik die man mag gut spielen!
Noch Einwände?
 
Lieber Dreiklang,

in Deinen letzten Beiträgen ist mir doch ein bischen zuviel durcheinandergeraten.

Man kann tausenderlei Dinge sagen: eine Musik ist "musikalisch komplexer" (Klavierkonzert/Comptine)

Gattung und Besetzung sagen nichts über die Komplexität eines Musikstücks aus.
Der notorische Klavierkonzert-Bombast kann also unterkomplex, ein bescheidenes
Solostück hochkomplex sein.

Was bleibt Musik anderes übrig, als wahlweise


oder schlechter zu sein? Komponieren ist ein Handwerk.

Denn auch eine Schnulze (Vorsicht: schon wieder eine implizite Wertung)
kann die melancholisch gelaunte Hausfrau Krause zum Heulen bringen,
dem Professor Klug geht sie quer am Hintern vorbei.

Jetzt verwechselst Du Wertung und Wirkung. Aus der Wirkung,
die etwas ausübt, auf den Wert zu schließen, halte ich für grundfalsch.

Man ist einfach zu schnell dabei, mit der Musik auch den Menschen,
der sie mag, geringzuschätzen.

Das ist eine Unterstellung. Narzistisch gekränkte Menschen fühlen sich angegriffen,
wenn man ihre Vorlieben und Abneigungen nicht teilt. Aber der Rest der Menschheit
sollte differenzieren können.

Herzliche Grüße,

Gomez
 
@ Dreiklang: Ich will nicht zurückblättern, aber ich habe m.W. nicht von "besser" gesprochen. Hasi vermutlich auch nicht. Aber das sind eh verbale Korinthenkackereien.

@ Gomez: Best of Tiersen ist erlaubt. Best of Heino auch.
 
Dreiklang, tocktocktock, jemand zu Hause?? (Zitat aus "Zurück in die Zukunft"...)

Das, was Du da zuletzt so von Dir gegeben hast, ist nicht Dein Ernst, ne?

Selbstverständlich ist "besser" im Zusammenhang mit Musik ganz genau das Gleiche wie "hat hohe Qualität"!
Wie man da eine Unterscheidung herbeiquasseln kann, ist mir absolut rätselhaft...

Narzistisch gekränkte Menschen fühlen sich angegriffen,
wenn man ihre Vorlieben und Abneigungen nicht teilt. Aber der Rest der Menschheit
sollte differenzieren können.

100% Zustimmung!

Man möchte nicht das Gefühl haben "Ich höre gerne Yann Tiersen, also bin ich dumm oder unmusikalisch", welches einen narzißtisch kränken würde, also versucht man's so hinzudrehen, daß Tiersen eben nicht Trivialmusik sei.

Das Gegenteil eines solchen Minderwertigkeitskomplexes wäre die "Grandiosität", d.h., daß man sogar denkt, der eigene Tiersen-Geschmack wäre sogar dem anderer Leute überlegen, und Kritiker hätten alle keine Ahnung.

Der "gesunde" Mittelweg wäre, sich nicht mit Vorlieben und Abneigungen zu identifizieren, sondern sie als das zu sehen, was sie sind: im Laufe des Lebens entstandene Konditionierungen des Nervensystems (so wie, Bananen gerne zu essen und Gurken nicht so gerne), die aber mit dem Kern dessen, was ich wirklich bin, nichts zu tun haben.

LG,
Hasenbein
 
Du hast Dich amüsiert?

Jedenfalls: Wer Bewertungen vermeiden will, sollte nicht von "Best of" sprechen.

Hallo Gomez,
Warum "vermeiden" , habe ich davon gesprochen?? ;P
Ich wollte einfach Meinungen und nichts "vermeiden."
Jeder Thread wird ja "bewertet", nur gegen Ende und nach 13 Seiten , sollte man vielleicht zu einem Entschluss gekommen sein . So wie Dreiklang c(;
 
aber ich habe m.W. nicht von "besser" gesprochen. Hasi vermutlich auch nicht.

Vielleicht habe ich das Wort "besser" nicht benutzt, keine Ahnung.

Aber wie man, denke ich, auch eindeutig erkennen kann, rede ich sehr wohl davon, daß es bessere und schlechtere Musik gibt! Alles andere wäre ja auch absoluter Schmarrn!

Dieses ganze Gerede über "bla...es gibt nicht besser oder schlechter...nur verschiedene Geschmäcker...bla", das ist doch so komisch politisch-korrektes, kuschelpädagogisches Zeug wie es auch in der Grundschule üblich ist, wo man nur ja nicht dem kleinen Leander-Tristan direkt sagen soll, daß er seine Klassenarbeit leider voll versemmelt hat, weil dann sein armes, kostbares, fragiles Selbstwertgefühl in den Keller rutschen könnte und damit auch seine schulische Leistung...

Die Folgen dieser langjährigen Tendenzen sehen wir heute: Immer mehr mimosenhafte Narzißten, die bei jeder Kleinigkeit "buhuhu" schreien, von denen man nix verlangen darf, die man nicht kritisieren darf.

LG,
Hasenbein
 
Vielleicht habe ich das Wort "besser" nicht benutzt, keine Ahnung.

Aber wie man, denke ich, auch eindeutig erkennen kann, rede ich sehr wohl davon, daß es bessere und schlechtere Musik gibt! Alles andere wäre ja auch absoluter Schmarrn!

Dieses ganze Gerede über "bla...es gibt nicht besser oder schlechter...nur verschiedene Geschmäcker...bla", das ist doch so komisch politisch-korrektes, kuschelpädagogisches Zeug wie es auch in der Grundschule üblich ist, wo man nur ja nicht dem kleinen Leander-Tristan direkt sagen soll, daß er seine Klassenarbeit leider voll versemmelt hat, weil dann sein armes, kostbares, fragiles Selbstwertgefühl in den Keller rutschen könnte und damit auch seine schulische Leistung...

Die Folgen dieser langjährigen Tendenzen sehen wir heute: Immer mehr mimosenhafte Narzißten, die bei jeder Kleinigkeit "buhuhu" schreien, von denen man nix verlangen darf, die man nicht kritisieren darf.

LG,
Hasenbein

Ja ich hab schon langsam Tränen in den Augen , Hasenbein.
Ich glaube ich werde in den Keller gehen um zu weinen .
* Schnif*
 

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