Yann Tiersen Best Of

  • Ersteller des Themas Klaviersternchen
  • Erstellungsdatum

Öhm... bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber: Hansi sagte, Du spielst auch Klavierkonzerte; aber laut dieser Aussage verstehst Du den Aufbau eines komplexen Stückes nicht?

Das heißt, Du spielst diese komplexen Stücke, weißt aber über ihre Form, Motivik, Harmonik etc. nicht Bescheid?

LG,
Hasenbein


Ich wollte eigentlich auf was anderes hinaus ;P
Und ja , ich gebe zu : Es fällt mir nicht leicht ein Klavierkonzert zu analysieren oder zu verstehen.
Wer weiß denn schon wirklich was die Komponisten letztendlich mit ihren Stücken ausdrücken wollen?
Vielleicht kommt das mit der Reife,obwohl ich nicht sagen würde das ich unreif bin.
Man sollte das spielen was einem Freude macht, das ist doch der Sinn von Musik.
Und mir macht es Freude Pop zu spielen.. UND Klassik.
: )

Liebe Grüße
 
Re

@fab: Grins. Natürlich hat die Melodie was vom traurigen Sonntag. Nur - um auf Deine Frage zurückzukommen: . Wenn mir an einem Sonntag nach trauer zumute ist, kann diese Komposition für sich bestehen. Und wenn ich von Afrika träumen will, dann ist es eben Barrys "Out of Africa". Wenn ich mich ganz stark fühle und "gerecht", tanze ich gerne mit dem Wolf.

Aber im Grunde ist Deine Frage schwierig. Denn man kann sie nur selten richtig beantworten. Schließlich muss man den Film gesehen haben, um zu wissen, dass es Filmmusik ist und ab da ist der Eindruck schon wieder verfälscht. Nein, stop! Ich habe zwei Platten, die ich VOR den Filmen gerne angehört habe - und die somit FÜR MICH "Bestand haben"...



Und hier: Saugeile Mucke! Müsst Dir halt die Dialoge wegfiltern:





Wie toll!
Ebenfalls eine geniale Filmmusik:

Black Beauty FULL soundtrack - YouTube
 
Ich wollte eigentlich auf was anderes hinaus ;P
Und ja , ich gebe zu : Es fällt mir nicht leicht ein Klavierkonzert zu analysieren oder zu verstehen.
Wer weiß denn schon wirklich was die Komponisten letztendlich mit ihren Stücken ausdrücken wollen?
Vielleicht kommt das mit der Reife,obwohl ich nicht sagen würde das ich unreif bin.
Man sollte das spielen was einem Freude macht, das ist doch der Sinn von Musik.
Und mir macht es Freude Pop zu spielen.. UND Klassik.
: )

Liebe Grüße

Na siehste.

Was anderes wollte ich ja gar nicht sagen:

Wenn man wirklich Ahnung von der Materie hat, wird man "Comptine" banal und uninteressant finden.

Wenn man nicht Ahnung hat, dann fällt einem die Inferiorität von "Comptine" nicht auf.

In einem ganzheitlichen Klavierunterricht (der also auch ein wirklicher Musikunterricht ist) würde es übrigens schwerlich passieren, daß jemand schon Grieg Klavierkonzert spielt, aber von den Funktionsprinzipien von Musik kaum etwas versteht.

LG,
Hasenbein
 
@ fab: Versteh ich nicht. Da war erst das Stück und dann wurde es für einen Film verwendet. Das gilt nicht ;-). Sonst können wir ja alle hervorragenden Stücke aufführen, die in Filmen verwendet wurden (siehe z.B. Schlafes Bruder, Apocalypse Now, etc). Wir müssen schon Musik wählen, die FÜR Filme gemacht wurde. Und da gibt es m.E. MASSIG Material, das die Beliebigkeit von TEY drastisch vor Augen führt. TEY ist Background-Musik. Sie TRÄGT NICHT. Sie ordnet sich dem Bild unter, statt gleichberechtigt (!!!) die Bildsprache zu "erhöhen".

Und nochmals: Es geht MIR nicht um die Verdammung der Comptine. Das Zeug hat seine Berechtigung. Aber es darf eben nicht in einem Atemzug mit Satie und Co. genannt werden.
 
Na siehste.

Was anderes wollte ich ja gar nicht sagen:

Wenn man wirklich Ahnung von der Materie hat, wird man "Comptine" banal und uninteressant finden.

Wenn man nicht Ahnung hat, dann fällt einem die Inferiorität von "Comptine" nicht auf.

In einem ganzheitlichen Klavierunterricht (der also auch ein wirklicher Musikunterricht ist) würde es übrigens schwerlich passieren, daß jemand schon Grieg Klavierkonzert spielt, aber von den Funktionsprinzipien von Musik kaum etwas versteht.

LG,
Hasenbein

Was heißt schon "Ahnung von der Marterie?"
Ich kenne viele qualifizierte leidenschaftliche Klavierlehrer, mein Vater ist einer davon ,
die die Comptine nicht "banal" und "uninteressant" finden.
Ich verstehe dass es dich nervt wenn so viel Aufruhr um dieses Stück gemacht wird,
es von jedermann runtergewurschtelt wird und ständig im Radio läuft;P
Ich bin mit klassischer Musik aufgewachsen,nehme mehrere Jahre Klavierunterricht und Nein ,
leider bin ich nicht ahnungslos. Vielleicht kannst du mal akzeptieren das auch "Menschen mit Ahnung"
Yann tiersen mögen können.;'D
Und bitte benutze nicht immer das Wörtchen "man" , wer ist schon "man?"
 
Und bitte benutze nicht immer das Wörtchen "man" , wer ist schon "man?"

Hallo Klaviersternchen,

richtig: man sollte vorsichtig mit Verallgemeinerungen sein. Manchmal haben sie ihre Berechtigung, manchmal auch nicht.

Ich habe vor allen Dingen eines jetzt in diesem Faden gelernt: daß Musik jeder Art Menschen stark bewegen kann. Und diese Art von Musik ist dann für jeden individuell. Man kann eben nicht immer die Gefühle von anderen "nachfühlen". Manchmal schon, manchmal nicht.

Manche mögen die Comptine, und sie gehen - wenn ich das richtig verstanden habe - vollkommen darin auf. Ist mir zwar nicht begreiflich, aber: muß ich es denn verstehen?
Nein, wieso auch. Bei mir ist es die Mondscheinsonate erster Satz. "So ein abgelutschtes Stück", wird sich so mancher denken... und ich antworte dann drauf: "So isses halt...". ich finde fast eine kleine Welt in diesem Stück. Nun, auf jeden Fall seit ich sie mit einem passenden Inneren Bild, einer schönen Szene, spiele, die ich mir geistig vorstelle.

Es kann wohl nur einen einzigen Maßstab für Musik geben, nämlich: wie stark sie einen selbst zu bewegen vermag.
Sonst keinen. Vielleicht muß das einmal auf breiter Front akzeptiert werden...


Natürlich gibt es die Frage der musikalischen Komplexität. Ein Klavierkonzert ist musikalisch komplexer als die Comptine. Aber nicht "besser" - das haben wir jetzt gelernt. Und auch die Mondscheinsonate kann eben bewegen, obwohl sie keine Sinfonie ist.

Musik zu werten ist also eine ziemliche Dummheit. Man kann sie einordnen nach ihrer handwerklichen Gestaltung - aber nicht werten.

Ziemlich doof, daß wir - ich eingeschlossen - auf allen so herumgeknüppelt haben, die nun dieses Liedchen mögen. Auf der Musik, auf ihnen selbst, letztlich auch dem Komponisten...

Vielleicht ist es ja gerade diese Ruhe, diese innere Verläßlichkeit dieses Stückchens, die eine Seele ansprechen kann? Man weiß, es gibt keine Überraschungen?

Für mich persönlich ist das nichts - in einem Konzertstück muß Feuer in der Harmonik drin sein, am besten eine tolle musikalische Idee die andere jagen - das macht mir Freude, dann fängt es an mir zu gefallen, und dann gibt's die Emotionen - welche das nun sind ;). Das wiederum werden andere nicht nachempfinden können:"Was? Da ist ja der halbe Kopf mit dabei?" und ich antworte: Ja, ist er - und das ist für mich toll.

An dieser Stelle eine Entschuldigung an alle, wenn ich zu ungehobelt aufgetreten bin. Man lernt eben neues, und was dieses neue ist, weiß man nicht immer im voraus.

Schöne Grüße!
Dreiklang
 
Es kann wohl nur einen einzigen Maßstab für Musik geben, nämlich: wie stark sie einen selbst zu bewegen vermag.
Sonst keinen. Vielleicht muß das einmal auf breiter Front akzeptiert werden...

Es sei jedem unbenommen, dies für sich als Maßstab (oder einzigen Maßstab) zu nehmen.

Aber es ist ja wohl in höchstem Maße Bullshit und zudem anmaßend (!), zu sagen, "es kann wohl nur einen einzigen Maßstab geben" und dann noch, daß das "auf breiter Front akzeptiert werden" müsse!

Derartiges wurde hier schon wiederholt diskutiert, es ist in der Tat Quatsch, das immer wieder neu aufzurollen und immer wieder die gleichen Argumente auszutauschen; aber nur so viel: Wäre es so, wie Du sagst, wären alle Maßstäbe, die bei der professionellen Musikausbildung angelegt werden, hinfällig, und alle Konservatorien und Hochschulen könnten dichtgemacht werden... :-P

Wie ich weiter oben schon sagte: Wie kann es sein, daß in der Musik als einziger Kunst heutzutage eine breite Masse diesen überzogenen Subjektivismus fordert, während es überall sonst völlig normal und auch von Unausgebildeten akzeptiert ist, von einem unzureichenden oder trivialen Werk zu reden?

LG,
Hasenbein
 
@klaviersternchen:
Willst Du mich vera...? ICH empfinde das zumindest so.

@Fab: Danke für Aufklärung. Aber in diesem Sinne ist JEDE Filmmusik aus "Kitsch" einzuordnen. Filme arbeiten mit Emotion, sie zielen auf den Bauch, auf das Herz, auf Gefühle. Wenn die Musik dies verstärkt (was sie ja soll), dann wird es IMMER emotional und somit wird die Grenze zum Kitsch nadelfein. Und je nach Stimmung und Laune des Betrachters kann er sich hingeben oder aber laut "Kitsch" rufen. Und zwar immer! Bin ich in schlechter (kritischer) Stimmung, so wird der Walkürenritt in Apocalypse Now zum Kitsch, nehme ichs offen auf, wird er zum Meisterwerk. Gleiches gilt natürlich für "Schlafes Bruder" und viele andere Filme...

In diesem Sinne arbeitet auch die Musik zu Black Beauty - ein Film, der von vorneherein auf die Tränendrüsen pubertierender Mädchen zielt. Per se ist die Musik Kitsch (weshalb ich mich von Sternchen auch etwas veräppelt fühle), als Filmmusik FÜR DIESEN ZWECK jedoch ist sie perfekt.

Was sagst Du nun zur meiner Antwort auf Deine ursprüngliche Frage? Was hältst Du von meinen Beispielen für Filmmusik, die auch ohne Film "funktioniert"?
 

Filmmusik als Filmmusik ist ja 100% ok.

Aber in den Fällen, von denen wir hier reden, wird ja ein ursprüngliches Filmmusikstück als "losgelöstes", für sich stehendes Klavierstück gespielt!

Und dann muß es sich an anderen Maßstäben messen lassen; kann es denen (in unbearbeiteter Form) nicht genügen, so ist es halt nur zusammen mit den bewegten Bildern des Films sinnvoll.

Man würde ja auch nicht das Gedudel, das Unterwasser-Dokus unterlegt ist, im Konzert aufführen.

Sagt man aber: "Jahaaa, aber der 'Comptine'-Spieler hat ja die Atmosphäre des Films, die er so liebt, vor seinem geistigen Auge", so ist das Spielen des Stücks in etwa wie ein Junge, der zwei Bretter zu einem "Schwert" zusammennagelt und "Ritter" spielt - es ist in der Vorstellung des Spielenden was Tolles, aber der Außenstehende nimmt das wahr, was tatsächlich hier und jetzt passiert - nämlich daß etwas Wesentliches fehlt.

LG,
Hasenbein
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Es kann wohl nur einen einzigen Maßstab für Musik geben, nämlich: wie stark sie einen selbst zu bewegen vermag.
Sonst keinen. Vielleicht muß das einmal auf breiter Front akzeptiert werden...
Dreiklang, vehementer Widerspruch! ;-) Wäre das der Maßstab, so wären alle Schnulz- und Schmalzsongs "hochwertig". Womit wir wieder mal bei der Frage nach "Kunst" angelangt wären. Kunst berührt nicht nur, sie VERÄNDERT! DAS ist der Maßstab.

Hört man mit offenen Ohren und offenem Herzen (ich bleib bei meinen Beispielen) "Schlafes Bruder" oder den "Walkürenritt" oder von mir aus auch "Lassus" dann ist man "verändert" - wenig nur, aber dennoch. Hört man die Comptine ... ist man entspannter, romantischer, was weiß ich. Auf jedenfall ist das keine Musik, über die man nachts träumt und die einen am nächsten Morgen rätseln läßt, die nicht aus dem Kopf will, die eben mehr macht, als nur zu berühren!

Aber damit rutschen wir in eine völlig andere Diskussion.
 
@fisherman

hm, ich glaub ich schau einfach nicht gern schmonzetten, vielleicht weil ich ein gefühlskalter eisblock bin. deswegen ist die musik in vielen filmen, in die ich so gehe, auch nicht unbedingt sentimental, d.h. gefühlsmanipulierend.

sie ist aber meist nur athmosphärisches beiwerk und funktioniert alleine nicht. so wie diese thiersen-stückchen, die ihre fans - wie chiarina ja schon sagte - wahrscheinlich vor allem an den film erinnern. das führte mich zu der frage, ob filmmusik zwangsläufig eine künstlerisch banale - handwerklich mal komplexe, mal einfache - fingerübung ist und ob es ausnahmen gibt. blade runner vielleicht? (hm, elektrokitsch wahrscheinlich. mit viel hall geht laaaangsam der filter auf. aber interpretatorisch schon gut, denn wieviele yamaha-CS80-virtuosen gibts schon auf der welt?)

deine beiden beispiele (nyman&co) passt da für mich schon gut in die typische filmmusik - ohne eigenen willen zur gestaltung. dazu wäre das auch viel zu "retro" gedacht. das geht ja nicht. man kann ja auch schlecht im stil von monet malen und auf den durchbruch hoffen. (im pop wird witzigerweise neuerdings retro akzeptiert, sogar total gehyped.)
 
Fab, kann ich relativ gut nachvollziehen.
deine beiden beispiele (nyman&co) passt da für mich schon gut in die typische filmmusik - ohne eigenen willen zur gestaltung. dazu wäre das auch viel zu "retro" gedacht. das geht ja nicht. man kann ja auch schlecht im stil von monet malen und auf den durchbruch hoffen. (im pop wird witzigerweise neuerdings retro akzeptiert, sogar total gehyped.)
Jetzt ist Dein Kriterium ein anderes! Gestaltungswillen. Innovation. Da fallen die Arie und der Hammondsound von "Out of Sight" natürlich weg. Gucke jetzt mal Bladerunner...

Nee, das ist es auch nicht. Geklaut/Retro von: Brian Eno: My Life in the bush of ghosts ;-)

Aber dennoch: Geil!

Nochmal: Nymann - mich hat diese Musik "verändert" ... aber das ist natürlich höchst subjektiv
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Übrigens ist ja heute Freitag der 13. - da paßt es wie Arsch auf Eimer, daß ich heute mittag in einem Lokal war und die ganze Zeit ein Yann-Tiersen-Album (inkl. "Comptine") als Hintergrund lief... will mir das Schicksal etwas sagen?? :confused: :roll: :tuba:

LG,
Hasenbein
 
Jetzt ist Dein Kriterium ein anderes! Gestaltungswillen. Innovation.

das gehört für mich zum "alleinestehen". wenn ich mich jetzt hinsetze und mahlers oder bruckners zehnte schreibe (die nullte zähl ich nicht), hab ich ein meisterwerk und es interessiert keine sau. außer natürlich, herr zimmer heuert mich als ghost writer an und bringts unauffällig in star wars VII unter.

Geklaut/Retro von: Brian Eno: My Life in the bush of ghosts ;-)


:eek:

wenn du das nachweist, kippen sämtlichen synthnerds die malzbiere auf die tasten. zeitlich ist das knapp, vielleicht wenn vangelis das eno-masterband beim schreiben gehört hat.
 
@ Hasi: Ja! Lokalwechsel! >>>>
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Zurück
Top Bottom