Nochmal generell ein Wort zu unzulässigen Schlussfolgerungen hier im Forum. Ich sehe oft, dass jemand sagt aus A folge B. Dann liest man wenig später eine Antwort die da lautet: "Aha, wenn B nicht gilt, dann gilt also auch nicht A." Das ist logisch völliger Unsinn, wie Partita als Mathematikerin sicher bestätigen wird.
Autsch. :D
Aus "wenn A gilt, dann gilt B" "wenn B nicht gilt, gilt A nicht" zu folgern, ist nicht nur kein völliger Unsinn, sondern auch eine absolut grundlegende Äquivalenzumformung der Logik: wenn das eine gilt, dann gilt auch das andere, und umgekehrt.
Eine oft gemachte, falsche logische Schlussfolgerung ist dagegen: "wenn A gilt, dann gilt B" => "wenn A nicht gilt, gilt B nicht". Schließlich wurde nicht ausgeschlossen, dass B gelten könnte, obwohl A nicht gilt. Ich hoffe, du meinstest eigentlich dieses Missverständnis, Monte.
Edit: Partita, du bist gemein. ;)
Aber auch ansonsten bin ich in Sachen Logik nicht ganz mit deinem Beitrag einverstanden. Ich würde zwar dem zustimmen, dass es in Musik typischerweise einen Teil gibt, der der üblichen musikwissenschaftlichen Analyse kaum oder gar nicht zugänglich ist und auch durch den komponierenden Praktiker nicht allgemeingültig erklärt werden kann (warum wird z.B. eine Melodie zum Ohrwurm und die andere nicht?), aber das heißt ja nicht, dass dadurch jede objektive Aussage gleich unmöglich ist. Denn zum einen gibt es ja immer noch den großen handwerklichen Teil, der die meiste Zeit des Komponierens (= des Zusammenfügens) in Anspruch nimmt - es lassen sich sicher genug Musikstücke als Beispiele finden, die zwar von klangvollen Themen ausgehen, aber darüber hinaus keine Spannung aufbauen. Und zum anderen wird die Wahrnehmung einer Melodie oder eines Motivs als, möglichst allgemein ausgedrückt, guten oder schlechten musikalischen Einfall ja vom Großteil des Publikums geteilt, d.h. man kann notfalls noch empirische Aussagen über die Qualität des Einfalls treffen. Wenn ich also einen einfachen Popsong schreibe mit der Absicht, in den Charts zu landen, dann kann ich nach Fertigstellung einen Pop-Produzenten nach der Ohrwurmqualität meines Erzeugnisses fragen. Dieser kann dann sicher eine gute Einschätzung abgeben, schließlich ist das ja Teil seines Berufs - und ohne eigentlich genau zu verstehen, nach welchen Prinzipien die Noten genau für die "maximale Wirkung" angeordnet sein müssen.
Oder als TL;DR: wenn es keine gute oder schlechte Musik gibt, gibt es keine guten oder schlechten Musiker, was wiederum bedeutet, dass man sich als Musiker nicht verbessern kann. Dadurch wäre professionelle Musikausbildung in dem Fall tatsächlich überflüssig.