Yann Tiersen Best Of

  • Ersteller des Themas Klaviersternchen
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Comptine dun autre dete. Das spielen echt viele^^ Mir gefällts, wobei es auch andere gute Stücke von Yann Tiersen gibt.
 
Mitnichten. Auch eine rigide und unanfechtbare Argumentationskette führt zu Unsinn, wenn die Voraussetzungen schon abwegig sind.
Jetzt bin ich gerade sprachlos. Du schreibst "mitnichten". Dann wiederholst Du mit Deinen Worten meine Argumente: Eine Argumentationskette, die in sich richtig ist (Beispiel: Argumentationsaufbau des geschätzten, theoretisch unschlagbaren Gomez) - in meinen Worte statt "Kette" "Prozess" (=Hinlegen der Kette) führt zu "unsinnigen" Ergebnissen.

Das Ergebnis kann also - losgelöst vom intellektuellen Werkzeug - betrachtet werden und die Fehlerhaftigkeit kann - ich nenne das "offensichtlich" - beurteilt werden.

Konkret: Vorwurf, frei zitiert "da reibt kein h". NEIN! Da REIBT nichts! Da DARF auch nichts REIBEN. Weil der ganze FILM eine EINZIGE REIBUNG ist! Das nenne ich dann KONTRAST auf zwei Ebenen.

Vorwurf: "Wiederholung" (in etwa: musikalisch simpel). WEIL: Die ganze Welt um Amelie ist WIEDERHOLEND. Das ist eine Art inhaltliche, metaphorische Spiegelung. Das ist ein Aufgreifen eines literarischen Motivs mit Mitteln der Musik: DAS ist GENIAL super gelöst!

Das WIRKLICH Faszinierende ist also: Die Filmmusik DIENT dem Film und ist gleichzeitig als Musik EIGENSTÄNDIG und hörenswert. Hätte eigentlich einen Preis als "beste Filmmusik" aller Zeiten verdient :-)
 
1
Nehmen wir an, Gallio hätte ein Fernglas gebaut, dadurch geschaut und wäre zu dem Schluss gekommen, die Sonne dreht sich um die Erde.

2
Das Fernrohr ist ein Werkzeug für einen Erkenntnis-PROZESS. Am Ende eines solchen Prozesses steht ein Erkenntnis-ERGEBNIS. Wenn das ERGEBNIS eines Gedankenprozesses also OFFENSICHTLICH zu unsinnigen Ergebnissen kommt, dann ist der Prozess falsch gelaufen.
oh nein, und gleich mehrmals nein - kurzum: Nahein!

1. war Galileo nicht doof genug, um blödsinnige Schlüsse aus Beobachtungen zu ziehen - und wir müssen uns kein Szenario ausmalen, in welchem er als Trottel auftritt
2. aber gar nicht: in solchen Fällen sind die Prämissen falsch oder blödsinnig



Eine musiktheoretische Kritik, deren Ergebnis ist, dass die Ästhetik dieser Komposition, die Millionen Menschen, darunter tausende ERSTKLASSIGE Pianisten begeistert, als "unwürdig" erkannt wird, ist: in meinen einfachen Worten "nur blöde".
also das ist ja sensationell :D:D:D:D
bitte bitte, lieber gütiger und weiser Neronick, zeig uns allen doch die Aufnahmen, auf denen Rubinstein, Horowitz, Pollini u.v.a. derartige Kaliber die seichte Comptine spielen
 
Lieber Dreiklang,

Klare Gedanken erfordern meist nur wenige, klare Worte. In der Kürze läge die Würze.

Sei mal was "härter". Du bist doch kein Gummibär.

vergiss das...
Danke für die ausführliche Antwort, ich habe nun glaube ich verstanden, was du meinst. Trotzdem ist mir noch nicht klar, warum du so lange auf der Trennung herumgeritten bist - aber egal :)

Herzliche Grüße an alle,
Partita
 

Lieber Dreiklang,

da möchte ich mich ausdrücklich anschließen! Hier, ich bin dir noch was schuldig:

apfelsine-1.gif


:D

Liebe Grüße

chiarina
 
Außerdem sollte man einen Musikgeschmack haben, der nicht unglücklich macht, also nicht zu kopflastig daherkommt.

Soviel zu den logischen Schlüssen hier im Forum... :D
Alternativ tausche man die notwendige Bedingung mit der Abneigung seiner Wahl.
Ich versichere dir, lieber Neronick, ich bin alles andere als unglücklich, obwohl ich mich durchaus viel mit "kopflastiger" Musik beschäftige. Und warum? Weil sie, genau wie Gomez schreibt, meine Seele berührt - und zwar verdammt tief.

Ergänzung:
BIN eben noch auf Youtube und höre mir das Stück an. ÜBER 5 Mio Views, fast 21000 Likes bei 120 Gegenstimmen. Das Stück ist absolut super! Jede Kritik daran ist intellektuelle ..... (Ich darf das Wort nicht aussprechen!).

Entschuldige, aber ich musste dabei sofort an den alten Witz denken:
"Fresst mehr Scheiße, Millionen Fliegen können nicht irren!!!"
:D :D :D

Ich betone dabei, dass ich den Witz nicht als Wertung für Comptine oder ähnliche Stücke zitiert habe - wie bereits gesagt schätze ich alle Arten von Musik, auch diejenige, die ich persönlich für kompositorisch nicht interessant erachte oder solche, die mir gar nicht gefällt. Vielmehr ist der Witz als Parallelargument zu obiger youtube-Like-Argumentation zu sehen.

Ganz unabhängig von deiner seltsamen Argumentation, lieber Neronick, sei es dir unbenommen die Comptine wunderschön zu finden und spielen zu wollen - nach wie vor will das hier niemand für schlecht oder gut heißen. Freu dich dran und spiel's!

Liebe Grüße,
Partita
 
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bitte bitte, lieber gütiger und weiser Neronick, zeig uns allen doch die Aufnahmen, auf denen Rubinstein, Horowitz, Pollini u.v.a. derartige Kaliber die seichte Comptine spielen
Ich kenne nur die Basement-Tapes von Bob Dylan; die hatte die Plattenfirma allerdings später offziell rausgebracht...

Nein, das machen die Herren vermutlich nicht, die sind NICHT doof. Die WISSEN, wie ein Markt funktioniert und wie sich Leute gerne einteilen, um sich wohl zu fühlen. In der Musik gibt es nur ein GESETZ: Wiederhole und bestätige dein Image.

Hilf mir, wie war das? Es gibt DREI Arten, von Musik, die ein Musiker macht: Mit EINER verdient er sein Geld, die ZWEITE ist die, die er spielt oder hört, wenn ihn niemand zuhört, die DRITTE ist seine eigene? Irgendwie die Richtung... :-)

Schreibe doch so ein "seichtes" Stück für so ein tiefgründiges Werk, mein Lieber. Vielleicht kannst Du dann über Deinen Schatten springen und ein Glas Rotwein für Banausen springen lassen, gelle?
 
Auf Youtube war ein anderes Video von einer sehr begabten jungen Frau mit fürchterlich schlanken Händen: Das sieht gar nicht so einfach aus.

Finde ich gut, das unsere Gesellschaft jetzt so tolerant geworden ist, dass ich das theoretisch mal spielen darf. Mein aktuelles Niveau findest Du auch hier im Forum... :-) Sicherheitshalber habe ich mir Deine gutmeinende Erlaubnis ausgedruckt, falls es doch mal Ärger mit der Aufsichtsbehörde für niederen Kunstgenuss geben sollte...ich hoffe, die Erlaubnis ist stichhaltig.

PS: An den Witz mit den Fliegen musstest du nicht denken: Den habe ich vorher zitiert. Gelesen, nicht gedacht!
 
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Finde ich gut, das unsere Gesellschaft jetzt so tolerant geworden ist, dass ich das theoretisch mal spielen darf. Mein aktuelles Niveau findest Du auch hier im Forum... :-) Sicherheitshalber habe ich mir Deine gutmeinende Erlaubnis ausgedruckt, falls es doch mal Ärger mit der Aufsichtsbehörde für niederen Kunstgenuss geben sollte...ich hoffe, die Erlaubnis ist stichhaltig.

Als ob irgendjemand die Erlaubnis von irgendwem anders braucht, um irgendwas spielen zu dürfen... Wir sind doch nicht im sozialistischen Realismus oder im dritten Reich... Also bitte spar dir solch unnötige Polemik...

Gut gemeint war der Satz übrigens wirklich. Das kann ich mir in Zukunft auch gerne sparen.

Dass du noch Anfänger bist, macht doch nichts - es gibt Zielstücke, die auf einen warten, bis man sie spielen kann.
 

Als ob irgendjemand die Erlaubnis von irgendwem anders braucht, um irgendwas spielen zu dürfen... Wir sind doch nicht im sozialistischen Realismus oder im dritten Reich... Also bitte spar dir solch unnötige Polemik...

Gut gemeint war der Satz übrigens wirklich. Das kann ich mir in Zukunft auch gerne sparen.

Dass du noch Anfänger bist, macht doch nichts - es gibt Zielstücke, die auf einen warten, bis man sie spielen kann.

Spare in der Not, da hast Du Zeit dazu!
Ich kann noch viel besser polemisieren!

Liebe Partita, Deine Wortwahl: zu heftig! Zu wenig Gelassenheit. Gleichzeitig schreibst Du, Du hast Musik gefunden, die Deine Seele berührt. Glaube ich Dir nicht: Eine BERÜHRTE Seele ist GELASSEN und Du bist NICHT gelassen.
:-)
 
Liebe Partita, Deine Wortwahl: zu heftig! Zu wenig Gelassenheit. Gleichzeitig schreibst Du, Du hast Musik gefunden, die Deine Seele berührt. Glaube ich Dir nicht: Eine BERÜHRTE Seele ist GELASSEN und Du bist NICHT gelassen.
:-)

Hm, lieber Neronick,

dann zweifle ich daran, dass dich die Comptine wirklich berührt hat:


Jede Kritik daran ist intellektuelle ..... (Ich darf das Wort nicht aussprechen!).

Eine musiktheoretische Kritik, deren Ergebnis ist, dass die Ästhetik dieser Komposition, die Millionen Menschen, darunter tausende ERSTKLASSIGE Pianisten begeistert, als "unwürdig" erkannt wird, ist: in meinen einfachen Worten "nur blöde".

PS: An den Witz mit den Fliegen musstest du nicht denken: Den habe ich vorher zitiert. Gelesen, nicht gedacht!

Gelassen ist das nicht.

Liebe Grüße

chiarina
 
Aber wann hat eine Komposition Qualität?

Lieber Dreiklang,

daß Du in dieser Frage nicht lockerläßt, das habe ich befürchtet,
und ich kann sie Dir nicht beantworten.

Objektive Kriterien gibt es nicht, wie der Hinweis auf die Kompositionslehre
schon verdeutlichen sollte. Die abendländische Kompositionsgeschichte ist
eine Geschichte der Regelverstöße: satztechnisch, harmonisch, (poly-)stilistisch.
Was für die eine Stilepoche ein ästhetisches Unding war, konnte für
die nachfolgende Stilepoche zum Normalfall werden - und umgekehrt:
der Umgang mit dem Tritonus ("diabolus in musica"), parallele Quinten,
die Emanzipation der Dissonanz, die Wiederzulassung der Konsonanz...
Die Einhaltung eines Regelwerks ist kein Kriterium für ästhetisches
Gelingen; der Regelbruch natürlich auch nicht.

Ich bemühe ein weiteres Mal das schöne Zitat:

Zitat von Pierre Boulez:
"Die Analysen können Sprache oder Technik zwar beweisen, aber niemals ganz erklären.
Man gibt sich Rechenschaft über den Materialaspekt einer Partitur, doch man ist
ohnmächtig gegenüber der Poetik, deren Schlüssel sie bildet."

Aus genau diesem Grund prallen hier die Ansichten der Comptine-Liebhaber
und Verächter unversöhnt aufeinander - wobei man sagen muß, daß sich
die Liebhaber bisher nicht gerade durch argumentative Sorgfalt hervorgetan haben.

Herzliche Grüße,

Gomez

.
 
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Aus genau diesem Grund prallen hier die Ansichten der Comptine-Liebhaber
und Verächter unversöhnt aufeinander - wobei ich mir die Bemerkung nicht
verkneifen kann, daß sich die Liebhaber nicht gerade durch argumentative Sorgfalt
hervortun.

Weil es, eben, nach dem von Dir angeführten Zitat, nunmal nicht auf die "Sorgfalt", sondern auf die "Poetik" ankommt. Die Comptine ist ein durch und durch poetisches Werk, sie spiegelt das Motiv des Films, sie übersteigert die Aussage des Films, sie bestätigt und widerspricht zugleich, sie ist ganz große Kunst, wie sie nur in Ausnahmefällen gelingt, niemals planmäßig gelingen kann. Das einzige Argument, das sie als Kunst widerlegt wäre, dass sie bereits zu "Lebzeiten" als Kunst erkannt wird, was man in der Musik oftmals nicht "erlebt". Aber das ist kein Kriterium mit hinreichender Trennschärfe. Da ist die Poesie besser, deutlicher, sichtbarer geeignet. Die Musik hat für mich was von dem Satz, "Kinder und Narren sagen die Wahrheit". Man darf unterstellen, dass der Komponist alle technische Stilmittel kennt, die notwendig wären, um intellektuelle Bedürfnisse zu befriedigen. Der Verzicht darauf ist nicht nur dem Film geschuldet sondern ist Ausdruck einer Rückkehr zu der Ehrlichkeit des reinen Gefühls. Diese Ehrlichkeit spüren die Menschen und deshalb ist die Musik beliebt.

Nachtrag: Und wenn diese "Ehrlichkeit des Gefühls" nur ein Klischee ist oder aus Klischees konstruiert wird: EGAL! Gebt mehr von dem Klischee. "Solange Du mich glücklich machst, darfst Du mich belügen".
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Lieber Neronick,

Ich kann noch viel besser polemisieren!

Liebe Partita, Deine Wortwahl: zu heftig! Zu wenig Gelassenheit. Gleichzeitig schreibst Du, Du hast Musik gefunden, die Deine Seele berührt. Glaube ich Dir nicht: Eine BERÜHRTE Seele ist GELASSEN und Du bist NICHT gelassen.
:-)

Ersteres weiß ich, keine Sorge...

Es stimmt, dass ich ziemlich entnervt war von deinem Beitrag - ich fand es ziemlich blöd, dass du mit deiner polemischen Art eine mittlerweile wieder gute Unterhaltung glaubtest bereichern zu müssen. Ich meinerseits bin dumm, dass ich auf die Polemik eingestiegen bin - man hätte diese auch ignorieren können und wahrscheinlich sollen.

Aber wenn ich mir eines verbitten darf, dann dass du darüber urteilst, ob ich Musik gefunden hätte, die meine Seele berührt. Und ob ich das habe, glaub mir, und ob... Ich kann nur für dich hoffen, dass es dir bereits ebenso ergangen ist. Wenn ja, dann bist du ein glücklicher Mensch. Es gibt nämlich nichts, das mich je tiefer berührt hat als diese Musik.

Jetzt wende ich mich lieber wieder gelassen meiner Instrumentationsaufgabe zu, anstatt mich unnötig aufzuregen.
 
Jetzt bin ich gerade sprachlos. Du schreibst "mitnichten". Dann wiederholst Du mit Deinen Worten meine Argumente: Eine Argumentationskette, die in sich richtig ist (Beispiel: Argumentationsaufbau des geschätzten, theoretisch unschlagbaren Gomez) - in meinen Worte statt "Kette" "Prozess" (=Hinlegen der Kette) führt zu "unsinnigen" Ergebnissen.
Ich glaube da hast Du einfach nicht verstanden was ich geschrieben habe. Der Sinn oder Unsinn einer Schlußfolgerung entspricht (bei klarer und fehlerfreier Argumentation) genau dem Sinn oder Unsinn der gebrauchten Voraussetzungen. Allenfalls kann ein Unsinniges Ergebnis Anlaß geben, die Argumentation auf Fehlerhaftigkeit zu überprüfen - mehr aber auch nicht.
 

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