Yann Tiersen Best Of

  • Ersteller des Themas Klaviersternchen
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Zitat von Pierre Boulez

"..., doch man ist ohnmächtig gegenüber der Poetik, deren Schlüssel sie bildet."

Du wirst es mir gewiß nachsehn, alter Freund, wenn ich damit nicht völlig konform gehe.
Mir ist das entschieden zu französisch, ums mal strukturell zu sagen........
Und natürlich darf die Poetik gegen die Ohnmacht keinesfalls unerwähnt bleiben:


Io fei gibetto a me de le mie case


Ganz Und Gar Herzliche Grüße!

stephan
 
Ach, wie war das mit den Kamelen und den Nadelöhren? Die Comptine ist genausowenig Kunst wie der Jerry Cotton Roman im Kiosk um die Ecke. Sie ist schlicht und einfach Schundmusik, sowie der Groschenroman halt Schundliteratur ist. Punktum.

Ich persönlich habe einige gute Jerry Cotton Romane gelesen und auch die Filme mit dem unvergesslichen Eddy Constantine waren super. An die Filmmusik kann ich aber - in der Tat - nicht erinnern.

So kurz vor Mitternacht würde ich Worte wie Schund nicht in den Mund nehmen. Du schläfst doch schlecht! Mit all dem Dreck vor dem geistigen Ohr....grausam...
 
irks.... das sind jetzt ca. 30 Seiten!! hat die Irgendwer vollständig gelesen???
 
Du wolltest eben noch arbeiten oder schlafen gehen...? Hattest Du nicht mal so eine schlaflose Phase? Bildschirme strahlen Blautöne ab, die im Schlafzentrum das Einschlafen verhindern!

näää ich bin nur krank geschrieben, daher treib ich mich aus Langeweile hier so lange rum. Aber gelesen hab ich die 30 Seiten trotzdem nicht. Da zieh ich Donald Duck vor.
 
Liebe Pirata,

ich nehme stark an, dass Neronick mich meinte und nur "Pirata" und "Partita" verwechselt hat - damit ist die Frage, ob jemand alles gelesen hat, zumindest mal für Neronicks Fall beantwortet... ;)

liebe Grüße,
Partita
 
Lieber Neronick,

Ja, ich wollte arbeiten gehen und das tue ich auch brav: Ich instrumentiere gerade Bachs italienisches Konzert von der Klavierfassung für Barockorchester und schaue hin und wieder zwischendurch einmal hier rein. Und ja, ich hatte eine Phase mit Einschlafproblemen und ich bin mir seit deiner Information von damals bewusst, dass Bildschirmarbeit nicht förderlich ist, danke nochmals dafür!

liebe Grüße,
Partita
 
So, da viele hier so genüsslich Yann Tiersen bashen, möchte ich mal etwas loswerden, was ich schon lange sagen wollte. Mal abgesehen von dem grenzwertig-arroganten Tonfall, den manche hier an den Tag legen, verbunden mit einer teils übertrieben gestelzten Ausdrucksweise, erkläre ich jetzt mal, warum ich Klassik nicht hören mag und warum Klassik nicht für alle der größte musikalische Genuss auf Erden ist:

Klassik, insbesondere klassisches Klavier, ist im Grunde tote Musik. Wenn ich eine CD klassischer Klaviermusik (ich habe durchaus einige von denen) in den CD-Spieler lege, dann macht sich schon nach ein bis zwei Takten der meisten Stücke ein eigenartiges Gefühl von Vergänglichkeit breit. Es ist, als legt sich eine Zentimeter dicke Schicht aus Staub auf alles, wie ein schwerer Samtvorhang. Klassisches Klavier erzeugt bei mir aufgrund dieser altertümlichen Harmonik und Melodik Vorstellungen von Rost und Patina, teils auch Dekandenz. Ich muss schon in einer sehr morbiden Stimmung sein, um das zu hören. Das ist, ganz subjektiv, mein Empfinden.

Deshalb klingt Tiersen, aber auch Einaudi (oh Gott, ich habe "Einaudi" geschrieben, Asche auf mein Haupt) oder auch Sakamoto etc. einfach frischer und lebendiger, auch wenn die musikalischen Strukturen teilweise eher einfacher Natur sind. Übrigens: wie einige hier immerhin schon geschrieben haben, sind die Stücke von Tiersen oft gar nicht so einfach zu spielen.

Bei klassischer Musik hört man stets das selbe Zeug. Zwar ist das Repertoire recht groß, aber da die sich die meisten Komponisten auf die bekannten Titel beschränken, ist es immer wieder alter Wein in neuen Schläuchen. Bemerkenswert finde ich das deshalb, weil viele Klassik-Fans der Popmusik genau diesen Vorwurf machen, natürlich nicht ohne das blasierte Nase rümpfen, und sich dann die hunderdste Interpretation von Bachs Goldberg-Variationen anhören. Wobei Interpretation eigentlich in Anführungszeichen gesetzt werden müsste, denn das Spiel der vielen, talentierten Pianisten unterscheidet sich nur noch in Nuancen voneinander.

Also Leute, bleibt auf dem Teppich. Falls sich jemand persönlich angegriffen fühlen sollte: sorry, war nicht meine Absicht. Aber das musste mal raus.
 

Bei klassischer Musik hört man stets das selbe Zeug. Zwar ist das Repertoire recht groß, aber da die sich die meisten Komponisten auf die bekannten Titel beschränken, ist es immer wieder alter Wein in neuen Schläuchen.
böse von denen, wenn sie tot sind, ist aber echt, dass die dann nix neues mehr machen... voll Panne sowas...

oh ja, das musste dringend gesagt sein!!! :D:D:D:D
 

Liebe(r) opus_diaboli,

ist schon okay, aber jetzt beruhig Dich mal wieder ;) Ich hoffe mal, daß Du keine Kloppe jetzt abkriegst.

Aber folgendes:

Bemerkenswert finde ich das deshalb, weil viele Klassik-Fans der Popmusik genau diesen Vorwurf machen, natürlich nicht ohne das blasierte Nase rümpfen, und sich dann die hunderdste Interpretation von Bachs Goldberg-Variationen anhören.

Komm komm, Du scherst hier aber alle Klassik-Fans hübsch über einen Kamm ;);)
Und ich persönlich mag dieses


Es gibt Aufnahmen, die höre ich mir seit 20 Jahren an, und sie sind immer noch "unverbraucht" für mich.

Viele Grüße!
Dreiklang
 
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Lieber opus Diaboli,

wenn klassische Musik nichts für dich ist und du lieber Popmusik hörst, ist das doch völlig o.k.! Aber bei Pop gibt es ebenso gewaltige Qualitätsunterschiede.

Hier hat niemand etwas gegen Popmusik gesagt. Im Gegenteil wurde sogar welche empfohlen:


Hi Klaviersternchen, ich würde dir empfehlen, mal die Reihe "(Easy) Pop Piano" 6 Bände von Daniel Hellbach anzuschauen.

Es geht in diesem Faden ausschließlich um den Vergleich Tiersens mit klassischen Komponisten (Tiersen=Satie...) und der Behauptung, es gebe keine Qualitätsunterschiede in der Musik.

Hier im Forum gibt es Klavierspieler unterschiedlicher Couleur - die einen spielen Klassik, die anderen Jazz, wieder andere Rock/Pop.... und aus verschiedenen Sparten. Noch nie gab es Streit deswegen, im Gegenteil!

In diesem Faden https://www.clavio.de/forum/sonstiges/3104-ihr-gerade-hoert.html und ähnlichen werden immer wieder Musik aller Richtungen vorgestellt. Niemand hat jemals gesagt, dass Klassik für alle der größte musikalische Genuss auf Erden ist! Im übrigen würden sich Bach etc. vermutlich sehr wundern, wenn sie hörten, dass sie klassische Komponisten seien. :p

Wenn Klassik tote Musik ist, bin ich vermutlich schon mumifiziert :D. Denn ich hab's ja auch noch studiert. :shock: So schnell kann's gehen: von einer 48jährigen zur verschrumpelten Apfelsine zur Mumie. :D

Liebe Grüße, lieber opus diaboli, und falls du mal Lust hast, schau in den Faden rein. https://www.clavio.de/forum/sonstiges/14605-diese-musik-liebe-ich-wirklich-youtube-links.html

chiarina
 
... erkläre ich jetzt mal, warum ich Klassik nicht hören mag und warum Klassik nicht für alle der größte musikalische Genuss auf Erden ist...

... Klassisches Klavier erzeugt bei mir aufgrund dieser altertümlichen Harmonik und Melodik Vorstellungen von Rost und Patina, teils auch Dekandenz. Ich muss schon in einer sehr morbiden Stimmung sein, um das zu hören. Das ist, ganz subjektiv, mein Empfinden.

Bei klassischer Musik hört man stets das selbe Zeug.

Man nehme die altertümliche Melodie eines klassischen Stücks, motze es digital mit modernen Instrumenten etc. (Schlagzeug, Bass...) auf, schreibe ein Textchen dazu und stelle eine optisch ansprechende Tussi und einige Hip-Hop-Tänzer vor die Kamera...








... und die Klassik-verachtende Menge jubelt - was ich nicht weiss, macht mich heiss (???) :roll:


Lg, Nessie
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Es ist, als legt sich eine Zentimeter dicke Schicht aus Staub auf alles, wie ein schwerer Samtvorhang. Klassisches Klavier erzeugt bei mir aufgrund dieser altertümlichen Harmonik und Melodik Vorstellungen von Rost und Patina, teils auch Dekandenz. ...
Deshalb klingt Tiersen, aber auch Einaudi (oh Gott, ich habe "Einaudi" geschrieben, Asche auf mein Haupt) oder auch Sakamoto etc. einfach frischer und lebendiger, auch wenn die musikalischen Strukturen teilweise eher einfacher Natur sind.

Nee, klar, es gibt ja auch Leute, die finden Berlin-Marzahn "einfach frischer und lebendiger" als die Altstadt von Goslar... ob's schöner und lebenswerter ist, ist ne zweite Frage... :D :D

So, nun paß mal auf, Du kleiner jugendlicher Schlaumeier: Wenn Du ernstlich behauptest, dieses langweilige, repetitive Ödland namens "Comptine" sei "frischer und lebendiger" oder "moderner" als z.B. der 2. Satz von Beethovens Sonate op. 109, Bachs Präludium-Fantasie BWV922 oder Chopins "Revolutionsetüde", dann ist Dir einfach nicht mehr zu helfen, dann bist Du einfach von den modernen Massenmedien und Deinen Mitschülern und Freunden total kaputt-konditioniert, und man kann Dir nur sein Mitgefühl ausdrücken.

Aber ich nehme an, Du meinst das alles in Wirklichkeit gar nicht und willst nur mal aus Spaß "advocatus diaboli" spielen.

Übrigens: wie einige hier immerhin schon geschrieben haben, sind die Stücke von Tiersen oft gar nicht so einfach zu spielen.

Das ist richtig - es ist ja auch schwer, "Hänschen klein" (nur rechte Hand) oder den Flohwalzer so zu spielen, daß irgendwer im Publikum darin eine künstlerische Leistung erblickt...

LG,
Hasenbein
 
Guten Tag, opus_diaboli!

Nach den Spam-Beiträgen von Neronick (der sich wenig Mühe gibt,
nicht wie ein Troll zu wirken), ist Dein Beitrag von erfrischender Seriosität.
Trotzdem enthält er eine Reihe von Wahrnehmungs- und Argumentationsfehlern.

So, da viele hier so genüsslich Yann Tiersen bashen [...]

Du setzt schon mit einem Mißverständnis ein. Meines Wissens hat niemand
Yann Tiersen gebasht, und welchen Sinn sollte das Yann-Tiersen-Bashing haben?
Empört sich ein Literaturliebhaber über den Lore-Roman? Ein Koch über Junkfood?
Man nimmt die Massenerscheinungen schlechten oder nicht vorhandenen Geschmacks
amüsiert/achselzuckend zur Kenntnis. Widerspruch regt sich, wenn der Lore-Roman
als nobelpreiswürdig und Junkfood als Vollwertkost bezeichnet wird.

Aber zur Not kann man auch das hinnehmen, als ein soziologisch zu begreifendes Phänomen:
den Kampf der Massenkultur um Anerkennung. Liebhaber der Massenkultur verachten zwar
die sogenannte "bürgerliche Hochkultur", wollen aber die von ihnen favorisierten Produkte
mit dem Nimbus des Hochkulturellen versehen, und ein guter Mediator kann das verstehen:
Wer läßt sich schon gerne sagen, daß er Dreck frißt?

Das Problem bei der Sache: Es geht nicht um hoch oder tief, sondern um gedankliche Anstrengung
und deren Verweigerung. Heftchenromane und synthetische Volksmusik zum Mitklatschen
werden zu Entspannungszwecken konsumiert, was jedermann gegönnt sei. Es ist das gute Recht
jedes Menschen, sich gedanklicher Anstrengung zu verweigern. Aber den Nichtgebrauch seiner
Intelligenz als anerkennenswerte Leistung auszugeben?

Klassik, insbesondere klassisches Klavier, ist im Grunde tote Musik.

Geh mal ins Kino oder sieh Dir eine beliebige Schmonzette im Fernsehen an,
und Du wirst überrascht sein, wie lebendig dieses Instrument, genauer gesagt:
wie omnipräsent dort der Klavierton ist, gerne an den zentralen Stellen eines Films,
zum Beispiel der ersten Begegnung mit dem/der Geliebten. Der Klavierton im Film
steht für Zauber, Melancholie, Momente des Innehaltens, der Reflexion.


Bei klassischer Musik hört man stets dasselbe Zeug.

Wenn Du das Ganze in der 1.Person Singular wiederholst, wird vielleicht
ein richtiger Satz daraus. Du müßtest Deine Hörgewohnheiten ändern.
Wenn Du Dich mit Bach oder Schubert, Debussy, Messiaen oder Ligeti beschäftigst,
wirst Du merken, daß sich der Verlauf ihrer Musik nicht vorhersagen läßt.

Zwar ist das Repertoire recht groß, aber da die sich die meisten Komponisten
auf die bekannten Titel beschränken, ist es immer wieder alter Wein in neuen Schläuchen.
Bemerkenswert finde ich das deshalb, weil viele Klassik-Fans der Popmusik genau diesen Vorwurf machen.

Zunächst einmal vermute ich bei Dir in der ersten Zeile dieses Zitats einen Lapsus:
statt "Komponisten" meinst Du "Interpreten". Ansonsten fühle ich mich angesprochen,
da ich die 'Comptine' als Popmusik ohne Text bezeichnet habe. Ich gebe zu, daß der Vergleich
uncharmant gewesen ist, weil er die Popmusik diskriminiert. Es gibt sehr gut komponierten Pop.
Davon hat Tiersen aber nicht die blasseste Ahnung.

HG, Gomez

.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich glaube ja ehrlich gesagt, daß Opus diaboli trollt, weil er weiß, daß er mit dem Posting die Fachleute hier wieder dazu bringt, den Thread fortzusetzen...
Wahrscheinlich lacht er sich jetzt ins Fäustchen - "Haha, wie geil, ich hab die Musikerfuzzis in der Hand, denn sie können so etwas, was ich geschrieben habe, unmöglich unkommentiert stehen lassen!"

LG,
Hasenbein
 

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