Wiedereinsteiger braucht eure Hilfe

  • Ersteller des Themas Wiedereinsteiger123
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Ach so, Ihr mietet das Digi nur für kurze Zeit!!! Das ist ok, kann man nicht viel falsch machen. Außerdem seid Ihr jetzt heiß - also gönnt Euch dat!

Ideal ist ein Digi natürlich nicht, aber rüstet uns das in keinster Weise für die Suche? Was Klangcharakteristik und Mechanik angeht bringt es uns bestimmt nicht weiter, aber immerhin werden unsere "Anspielmöglichkeiten" etwas besser.
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Es kann aber auch leicht passieren, dass Ihr dann einen Flügel als zu leicht- oder zu schwergängig empfindet, weil Ihr die Digi-Tastatur gewohnt seid. Dass ein lebendiger, obertonreicher Klang (wie ihn gute S&S z.B. haben) als störend und "unsauber" empfunden wird...
Vll. finde ich mal die zeit, die Hinweise von Steingraeber aus meinem Kopf zu zerren und nochmals niederzuschreiben. Dann siehst Du, dass man dafür gar nicht spielen können muss.
 
Ach so, Ihr mietet das Digi nur für kurze Zeit!!! Das ist ok, kann man nicht viel falsch machen. Außerdem seid Ihr jetzt heiß - also gönnt Euch dat!

Genau! Dann können wir die Flügelfrage vom Wiedereinstieg ins Klavierspiel trennen. :-)

Vll. finde ich mal die zeit, die Hinweise von Steingraeber aus meinem Kopf zu zerren und nochmals niederzuschreiben. Dann siehst Du, dass man dafür gar nicht spielen können muss.

Waren das noch mehr als die, die @Moderato in #48 geschrieben hat?
 
Waren das noch mehr als die, die @@Moderato in #48 geschrieben hat?
aber ja! Ich versuchs mal:

1) Man spielt mit einem finger und möglichst identischem Anschlag die ganze Tastatur durch.
Ist die Lautstärke UND Tonform homoggen, bzw. der Lage entsprechend und kontinierlich? Also im Bass: buhm, buhm, buhm - oder buhm, buoing, buhm? Im Diskant: ping, ping, ping oder ping, plink, ping?

2) jetzt, ebenfalls mit einem Finger - in jeder Oktave einmal: möglichst leise und immer lauter werdend bis zum Maximum. Wieviel ppp ist möglich? Wieviel fff? Vor allem: Wie verändert sich die Klangform - kann ich das steuern? Oder bleibt der Klang immer gleich?

3) Jetzt mal ganz gezielt die Tasten rings um den Übergang (von umsponnenen zu Einzelseiten) : klangliche "Ausfälle"? Abrupter oder homogener Übergang?

4) Mind. einmal je Oktave: Finger liegen lassen! Wieviel Sustain? Wie lange steht der Ton?

5) etwas schwieriger: Über alle Tasten mit einem Finger - öffnet sich der Ton, blüht er auf? Oder sackt er in sich zusammen?

6) Akkorde in den drei Hauptlagen: Sind einzelnen Töne klar getrennt? Erkennbar? Oder Brei? Steigerung auf 4 oder 5-tönige Akkorde. Dito.

7) Generelle Klangbeurteilung: Bass: Knarrig, weich, wattig, voll, dünn? Mitte: rund, flach, voll, gar orchestral (Obertöne!)? Diskant: glockig, schrill, spitz, scharf? M.E. bringt eine wohdurchdachte Verbalisierug hier viel Klarheit ins Hirn.

8) Tastenreaktion (subjektiv): Angenehm, zu schwer, zu leicht? Homogen über die ganze Tastatur?

9) Repetition, Triller? Zäh, flüssig, gar Aussetzer?

10) Wiederholung von 2, 4, 5, 6: aber mit beiden (!!) Pedal. Wie deutlich sind die Klangveränderungen? Wie reagieren die Pedale? Ab welchem Punkt passiert was?

Nahezu alle Mängel, die man hierbei entdeckt, lassen sich beseitigen - aber man muss sie eben benennen können, um hier den Aufwand abzufragen.

11) Echtes Spiel - erst recht Vorspiel vom Verkäufer: UNBEDINGT zwei Extreme anspielen lassen! Nämlich ein sehr dichtes, voluminöses Stück - hier kann man sehr gut die Transparenz beurteilen. Und eben ein Stück, bei dem EINZELNE Töne sehr lange und in möglichst schöner Form "aufblühen" sollten - für mich eigentlich der wichtigste Test. Erfreulicherweise auch von Fast-Anfängern selbst durchführbar, z.B. hiermit:

Für bass und untere Mittellage:


Für Mitten und obere Mittellage (übrigens hier ein Flügel, den ich NICHT möchte ;-)):


Mitte und Diskant - hier ist der Flügel schon eher meine Kragenweite:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde die Digi-Idee gar nicht verkehrt. Das CLP ist vernünftig und man kann es später sehr gut als "Nachtübeinstrument" benutzen.
Der Druck, schnell was zu bekommen, ist raus und man hat alle Zeit der Welt, sich umzusehen.

...oh ich sehe gerader, ich habe ein paar Beiträge verpeilt.
 

Super, Danke für die tolle Auflistung! Müsste man eigentlich irgendwo anpinnen.


Für Mitten und obere Mittellage (übrigens hier ein Flügel, den ich NICHT möchte ;-)):

Dito! ;-)

Mitte und Diskant - hier ist der Flügel schon eher meine Kragenweite:

Auch dito.

@Peter: Dann herrscht ja Einigkeit, ich werde später zum Klavierladen gehen und es mir auch nochmal ansehen und dann auf schnelle Lieferung hoffen. :)
 
Stimmt wohl. Manno, hab ich Tomaten auf den Ohren?
 
Hi @Wiedereinsteiger123 ,

halt, noch nicht in den Laden gehen! ;-)

Ihr könnt auch einen Flügel probeweise für ein paar Wochen aufstellen lassen.
So hatte ich das gemacht. Ich musste nur den Transport zahlen.

Gruß
 

War schon zu spät. ;-)
Und die hatten unerfreuliche Nachrichten: Exemplare, die da stehen waren schon verkauft und die nächsten paar auch schon reserviert (Weihnachten...). In 2-3 Wochen haben sie voraussichtlich erst wieder eins.
Man kann natürlich auch woanders mieten, aber ich habe noch keinen anderen Händler mit 3 Monaten Mindestmietdauer gefunden, nur 6 oder 9. Und dann kommt hinzu, dass der Transport natürlich ab einer gewissen Entfernung zu sehr ins Gewicht fällt.
 
Danke euch beiden für die Tipps! Was das Digitalpiano angeht habe ich leider versäumt, euch auf den letzten Stand zu bringen: Ich habe Anfang der Woche eines über Kaufmietoption (also Kauf mit Rückgabemöglichkeit nach 6 Monate) gemietet und zwar das CLP-575 PE, Lieferung voraussichtlich bereits morgen. Das liegt preislich schon oberhalb der von @joeach vorgeschlagenen Kategorie, aber ob wir das neben dem dann eventuell gefundenen Flügel behalten, können wir ja immer noch schauen. Anderenfalls geben wir es dann zurück. :)

Die Ratschläge zum Thema Flügel werde ich beherzigen. Grotrian Steinweg scheint mir - noch haben wir keinen angespielt - damit tendenziell raus zu sein, aber schauen wir mal. Ich halte euch auf dem Laufenden!
 

Probier auch mal die Kawai-Flügel aus, sie haben aus meiner Sicht bei neuen Flügeln das beste Preis-Leistungsverhältnis und spielen sich für mich besser als Yamaha, wo es manchmal schwer ist, den etwas schrillen und lauten Klang im Zaum zu halten, wenn es leise und romantisch werden soll. Die Kawai Mechanik ist auch sehr gut und feinfühlig. Mein persönlicher Favorit ist und bleibt aber Blüthner.
 
... Grotrian Steinweg scheint mir - noch haben wir keinen angespielt - damit tendenziell raus zu sein, aber schauen wir mal....
Warum? Klangzuschreibungen sind doch völlig subjektiv - ich empfinde den Klang meines Grotrian im Diskant als "weicher" und "eleganter" als den der von mir bislang angespielten Yamahas. All diese Vergleiche erinnern aber ein wenig an die "blumigen" Beschreibungen der Weintester: "blaue Waldbeeren mit einer Note dunklen Kakaos an Vanillearoma". Entweder mir schmeckt der Wein oder er schmeckt mir nicht. Und bei Flügeln ist es ähnlich. Nimm Dir Zeit und spiel was Du unter die Finger bekommst und noch besser, nimm jemanden mit, der Dir zusätzlich vorspielt. Je nach eingenommener relativer Position zum Instrument ist der Klangeindruck ein deutlich anderer. Oder spiel mal mit aufgestelltem Notenpult und dann die gleiche Passage mit runtergeklapptem Pult - zumindest ich bin immer wieder aufs Neue erstaunt, dass sich der Klang da nicht nur um Nuancen verändert.
Cornelius
 
Oder spiel mal mit aufgestelltem Notenpult und dann die gleiche Passage mit runtergeklapptem Pult - zumindest ich bin immer wieder aufs Neue erstaunt, dass sich der Klang da nicht nur um Nuancen verändert.
Stimmt! Aber nur für den Pianisten!

ch empfinde den Klang meines Grotrian im Diskant als "weicher" und "eleganter" als den der von mir bislang angespielten Yamahas.
Von wegen subjektiv. Hättest Du mich danach gefragt, hätte ich gesagt "glockig" vs. "klar". Das ist doch fast identisch. Ich finde schon, dass Menschen mit etwas Sprachgefühl Klang beschreiben können.

Mein Favorit ist da Satie, Gnossienne 3 z.B.
Nach wenigen Takten weiss ich dann schon ob mir der Klang gefällt oder nicht und habe schon einige Klangleichen, die der Verkäufer vorher noch wunderbar mit dichtem Spiel in Szene gesetzt hatte, entlarvt.
Stimmt @joeach , die Gnossienes (bei mir wäre es die #2) sind auch wunderbar zum Testen!
 
"der Steinway befand sich 60 Jahre im Familienbesitz und wurde vielleicht 10 mal gespielt. Alle Tasten gehen noch, aber er muss gestimmt werden" oder sogar ohne Größenangabe. Es ist ja ok, wenn die Leute nicht viel über das Instrument wissen, aber ein paar gute Fotos und einmal messen darf man doch wohl erwarten.

Aussagen dieser Art klängen für mich nach einem Erbfall & Hausstandsauflösung made by Erben, die wirklich gar keine Ahnung und auch kein Interesse an dem Instrument haben. Da würde ich sofort anrufen. ;-)

Und die älteren Förster sind nicht uneingeschränkt zu empfehlen, oder?

:denken: Nun ja, welche betagten Instrumente sind schon "uneingeschränkt zu empfehlen". Oft ist man zurückhaltend gegenüber DDR-Ware. Auch Förster erlitt ja die VEBisierung. Ob dies den Instrumenten tatsächlich zum Nachteil gereichte - kann man gewiss nur am Objekt beurteilen. Die Vorkriegs-Förster sind jedenfalls oft sehr feine Instrumente.
 
@Pianoholic, überzeugt. ;-) Letzten Endes ist jedes Instrument ja individuell, oder vielleicht eher jedes Ältere.

@Barratt, das könnte natürlich auch sein, meine Vorsicht warnt mich bei solchen Texten aber gleich vor Verarsche. Wobei man natürlich auch Glück haben und ein Schnäppchen finden kann.


Ansonsten lässt mich eine Unterhaltung mittlerweile schon dazu tendieren, vielleicht doch noch über das eigentliche Limit hinauszugehen und sogar einen Bösendorfer oder S&S in Erwägung zu ziehen, wenn darunter einer ist, bei dem es gleich "klick" macht. Bevor ich aber weitere Instrumente angespielt habe, ist noch alles offen, nur die Kategorie "Neuinstrument" habe ich jetzt weitestgehend ausgeschlossen (Wertverlust bzw. unnötiger Mehrpreis und sich noch recht stark entwickelnder Klang). Ich werde euch auf dem Laufenden halten. Dieses Wochenende steht aber erstmal Klimpern auf dem neuen Digi an. :-)
 
Ich hatte ja versprochen, euch das Ergebnis unserer Suche mitzuteilen und heute ist unser Flügel endlich gekommen. Die Größenvorstellungen haben wir eingehalten, aber das ursprüngliche Budget bei weitem gesprengt, denn es ist geworden:
Ein Steinway O von 1973 :-):-):-)

Der Flügel wurde technisch überholt (neue Hammerköpfe und Besaitung und ein paar Kleinigkeiten) und schwarz hochglanz lackiert und hat eine schön erhaltene Elfenbeinklaviatur. Gekauft haben wir ihn bei Klavierbau Weschenfelder, den ich wärmstens weiterempfehlen möchte für seine absolut professionelle Art.

Hier noch ein paar - nicht besonders gelungene, da mit Handykamera aufgenommene - Bilder von dem guten Stück:
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Ich möchte mich an dieser Stelle nochmal herzlich für eure Hilfestellung bei der Suche bedanken. :-)
 
aber ja! Ich versuchs mal:

1) Man spielt mit einem finger und möglichst identischem Anschlag die ganze Tastatur durch.
Ist die Lautstärke UND Tonform homoggen, bzw. der Lage entsprechend und kontinierlich? Also im Bass: buhm, buhm, buhm - oder buhm, buoing, buhm? Im Diskant: ping, ping, ping oder ping, plink, ping?

2) jetzt, ebenfalls mit einem Finger - in jeder Oktave einmal: möglichst leise und immer lauter werdend bis zum Maximum. Wieviel ppp ist möglich? Wieviel fff? Vor allem: Wie verändert sich die Klangform - kann ich das steuern? Oder bleibt der Klang immer gleich?

3) Jetzt mal ganz gezielt die Tasten rings um den Übergang (von umsponnenen zu Einzelseiten) : klangliche "Ausfälle"? Abrupter oder homogener Übergang?

4) Mind. einmal je Oktave: Finger liegen lassen! Wieviel Sustain? Wie lange steht der Ton?

5) etwas schwieriger: Über alle Tasten mit einem Finger - öffnet sich der Ton, blüht er auf? Oder sackt er in sich zusammen?

6) Akkorde in den drei Hauptlagen: Sind einzelnen Töne klar getrennt? Erkennbar? Oder Brei? Steigerung auf 4 oder 5-tönige Akkorde. Dito.

7) Generelle Klangbeurteilung: Bass: Knarrig, weich, wattig, voll, dünn? Mitte: rund, flach, voll, gar orchestral (Obertöne!)? Diskant: glockig, schrill, spitz, scharf? M.E. bringt eine wohdurchdachte Verbalisierug hier viel Klarheit ins Hirn.

8) Tastenreaktion (subjektiv): Angenehm, zu schwer, zu leicht? Hogen über die ganze Tastatur?

9) Repetition, Triller? Zäh, flüssig, gar Aussetzer?

10) Wiederholung von 2, 4, 5, 6: aber mit beiden (!!) Pedal. Wie deutlich sind die Klangveränderungen? Wie reagieren die Pedale? Ab welchem Punkt passiert was?

Nahezu alle Mängel, die man hierbei entdeckt, lassen sich beseitigen - aber man muss sie eben benennen können, um hier den Aufwand abzufragen.

11) Echtes Spiel - erst recht Vorspiel vom Verkäufer: UNBEDINGT zwei Extreme anspielen lassen! Nämlich ein sehr dichtes, voluminöses Stück - hier kann man sehr gut die Transparenz beurteilen. Und eben ein Stück, bei dem EINZELNE Töne sehr lange und in möglichst schöner Form "aufblühen" sollten - für mich eigentlich der wichtigste Test. Erfreulicherweise auch von Fast-Anfängern selbst durchführbar, z.B. hiermit:

Für bass und untere Mittellage:


Für Mitten und obere Mittellage (übrigens hier ein Flügel, den ich NICHT möchte ;-)):


Mitte und Diskant - hier ist der Flügel schon eher meine Kragenweite:


Oh, grade erst entdeckt. Das ist ja eine nützliche Liste, falls es dann doch nochmal ein Flügel werden sollte.
 
@Wiedereinsteiger123 Ganz herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Instrument und ganz viel Freude mit dem neuen Mitbewohner! Ich weiß, dass es einige ehemalige und jetzige Mitglieder dieses Forums gibt, die bei Herrn Weschenfelder ihr Instrument gefunden haben, für nicht neue Steinway-Instrumente sicherlich eine der führenden Adressen, zumindest im deutschsprachigen Raum. Bekommen wir in absehbarer Zeit auch mal eine Klangprobe zu hören;-)?

Liebe Grüße
Christian
 

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