Zu "selber schuld": Wir haben uns sehr wohl vorher über die Kosten informiert.
Zu "so ein Quatsch" und "Peanuts": Hier muß ich leider Arroganz und Überheblichkeit bescheinigen.
Eigentlich hättes Du ja an dieser Stelle bereits das Gespräch abbrechen können. Allerdings kannst Du Dich auch auf die Aussage berufen, der Rechnung schriftlich widersprechen und klar machen, daß für Dich 113€ eben keine Peanuts sind (bist ja ken Bänker
), Du kannst die Punkte, die Du für ungerechtfertigt hältst (Arbeitszeit für Lehrling, obwohl der nichts gemacht hat, evtl. doppelte Abrechnung der Anfahrt), streichen und anbieten, Dein Rechnugsergebnis zu bezahlen.
Dann wird dieser Handwerker zwar vermutlich nie wieder was für Dich tun, aber das dürfte ja dann eh auf Gegenseitigkeit beruhen.
Zu "unter EUR 150.- gehe ich gar nicht aus dem Haus." : Das mache ich demnächst auch so, wenn ich zu meinen Schülern zu Hausbesuchen fahre.Ich werde auch argumentieren, dass sie mir meine (Anfahrts) -zeit stehlen. Dann werden wir sehen, wieviele Schüler ich danach noch haben werde.
Diese Überlegung muss sich auch der Hantwerker stellen. Offensichtlich findet er genug Kunden, die ihm seine Preise zahlen. Die anderen verzichten wie Du in den Baumärkten festgestllt hat, dankend auf deren Dienstleistung und machen das, was sie können selbst. Rein ökonomisch rechnet sich die Beauftragung eines Handwerkers sowieso nur dann, wenn man:
a) das, was der machen soll garnicht oder sehr sehr viel schlechter kann
oder
b) dabei sehr sehr viel langsamer ist
oder
c) sehr sehr viel mehr verdient, als der Handwerker.
Wobei das "sehr sehr viel" aus den hohen Lohnnebenkosten resultiert. Der Geselle und der Lehrling haben sicherlich nicht die Hälfte des fakturiertem Stundensatz als Nettoeinkommen.
Allgemein: Ihr Handwerker scheint auf einem sehr hohen Ross zu sitzen. Schon mal aufgefallen, wie voll die Baumärkte überall sind? Das ist zum großen Teil deshalb, weil Kunden eure exorbitanten Stundensätze nicht mehr zahlen wollen bzw. KÖNNEN. Ihr bastelt Euch Eure schlechten Zeiten, die ganz sicher auch Euch noch kommen werden, selber.
Ich denke, solange es genügend Leute gibt, bei denen a), b) oder c) der Fall ist -und die Tendenz scheint mir da eher steigend- und solange die Anzahl der Leute, die lieber anderer Leute Küchen reparieren, als beispielsweise Klavier zu spielen, nicht exorbitant steigt, brauchst Du Dir um das Handwerk keine Sorgen zu machen.