Unterrichtsüberlegungen: Klavier verbessern, oder Streichinstrument neu?

  • Ersteller des Themas chopinfan
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D. h. in der ersten Lage korrekt intonieren können muss nicht bedeuten, dass man das auch in der zweiten, dritten oder vierten Lage kann......vermutlich klingt dann auch die erste - "einfache" - Lage ein wenig schräg, haarscharf am Ziel vorbei........

Da bin ich ja froh, dass ich einen bundierten E-Bass spiele. Der hat auch einen dementsprechenden Modellnamen: "Precision". Das Ding sollten die Geigenbauer schnellstens kopieren.

CW
 
Immerhin etwas - es fehlen allerdings die Bünde in den allerobersten Lagen. Na ja, da hält sich der gemeine Amateurviolinist sicher sowieso freiwillig nicht auf.

Ein Musiker braucht halt Unterstützung soviel wie möglich ist. Hat eigentlich ein Posaunenzug so fühlbare Einraststellen?

CW
 
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D. h. in der ersten Lage korrekt intonieren können muss nicht bedeuten, dass man das auch in der zweiten, dritten oder vierten Lage kann....
Normalerweise lernt man die Lagen nacheinander. Zuerst die erste Lage. Erst wenn die "sitzt" (welche Lage von welchem Finger ergibt welchen Ton auf welcher Saite, und wie spielt man die Töne sauber), dann geht man weiter zur nächsten Lage.

Wo die Hand bei der ersten Lage liegt, merkt man sich relativ schnell. Bei der vierten Lage am Cello gibt es auch noch einen Anhaltspunkt (Handballen berührt den Korpus). Die Lagen dazwischen sind dann Übungssache. Bei der Geige vermutlich genauso, aber so weit bin ich da noch nicht.

Und ob ein Ton schief klingt, merkt man sofort und kann dann die Lage der Hand korrigieren. Das Klavierspielen ist hier ein großer Vorteil: Wir wissen schon genau, wie jeder Ton klingen sollte.

Da bin ich ja froh, dass ich einen bundierten E-Bass spiele.
Du schaust, wenn Du länger spielst, bestimmt nicht mehr auf die Bünde, oder? Die Lage Deiner linken Hand ist Dir in Fleisch und Blut übergegangen.
 
Du schaust, wenn Du länger spielst, bestimmt nicht mehr auf die Bünde, oder?
Sehr selten, höchstens mal bei Stücken in für Ebass nervigen Tonarten. Ab dem fünften "b" oben in der zweiten Oktave wird es halt ein wenig unkomfortabel.

Passend dazu finde ich es immer sehr amüsierend, wenn so Hochgeschwindigkeitsslapper auf Youtube ihre Kunststückchen zeigen. Die sind zum großen Teil in e-moll, einer für den Bass sehr geeigneten Tonart. Man fragt sich, ob diese Artisten das auch einen halben Ton tiefer könnten.

CW
 
In meiner Erinnerung gab es keine zweite Lage und ich habe gleich die dritte "gelernt".
@mick , ist das richtig?
Früher hat man tatsächlich nach der ersten Lage gleich die dritte gelernt und die zweite wurde sehr stiefmütterlich behandelt - was dazu führte, dass sich selbst fortgeschrittene Geiger in der zweiten Lage oft nicht wohlfühlen.

Auf lange Sicht ist das fatal, denn in fortgeschrittener Literatur (schnelle Passagen mit größeren Intervallen, Doppelgriffe) muss die zweite Lage genauso sicher sitzen wie alle anderen Lagen.
 

Heute nicht mehr? Ich denke mir, die dritte ist -auf Anfängerniveau- einfacher als die zweite?
Einfacher ist sie nicht, aber sie erhöht natürlich die Spielmöglichkeiten mehr als die zweite Lage. Gute Lehrer führen zumindest in einem relativ frühen Stadium auch die zweite Lage ein und lassen diese ausgiebig üben, um die verbreitete Unsicherheit in dieser Position erst gar nicht aufkommen zu lassen.

Auf dem Cello wird meistens die vierte Lage nach der ersten eingeführt - mit denselben Problemen, die sich dann in der zweiten und dritten Lage manifestieren, wenn sie nicht zeitnah ebenfalls gelernt werden. Jeder Dirigent eines Amateurorchesters kann ein trauriges Lied darüber anstimmen…
 
Wie mir ein professioneller Posaunist zu Ventilposaunen einmal mitteilte: "Klingt scheiße!"
Ja klar, die vielen Windungen verbessern den Sound nicht gerade. Im klassischen Orchester werden die deshalb auch kaum eingesetzt; außer im italienischen Opernrepertoire (z.B. bei Verdi), weil es da Stellen gibt, die mit Zugposaunen kaum oder gar nicht adäquat zu spielen sind (Anfang Otello!).

Da, wo mit Instrumenten marschiert wird (Militärmusik, Bühnenmusik), werden sie aber regelmäßig verwendet.
 
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Heute nicht mehr? Ich denke mir, die dritte ist -auf Anfängerniveau- einfacher als die zweite?
Ich habe immer das Gefühl, dass die ungeraden Lagen (mit der ersten) irgendwie ein System ergeben. Immer demln dritten mit dem ersten austauschen...so komme ich schnell sehr hoch, ohne immer zu rechnen welcher Finger was ergibt. Das liegt wohl an der tatsächlich später eingeführten zweiten Lage. Ich persönlich finde in vielen Fällen aber auch die halbe Lage sehr praktisch und gar nicht so schwer
 
Ich habe immer das Gefühl, dass die ungeraden Lagen (mit der ersten) irgendwie ein System ergeben.
Beim Cello ist es die 1. und 4. Lage, die ein System ergibt. Deshalb werden diese wohl oft auch zuerst gelehrt.
Sobald man aber ein bisschen mehr spielen will, braucht man auch die anderen Lagen (mindestens 2. und 3., auch die 5.).

Bisher hatte ich nur eine Cello(schnupper)stunde. In dieser sagte mein Lehrer, dass ich anfangen solle, die Lagen zu vergessen bzw. nicht mehr in Lagen zu denken. Es geht darum, eine innere Landkarte aufzubauen, wo welcher Ton auf dem Griffbrett liegt. Dafür sind die Lagen nur ein anfängliches Hilfskonstrukt.

Einfacher ist sie nicht, aber sie erhöht natürlich die Spielmöglichkeiten mehr als die zweite Lage.
Die dritte Lage finde ich leichter zu greifen als die erste Lage, besonders auf der G-Saite, weil man den Arm nicht so strecken muss. Es soll Lehrer geben, die deshalb mit ihren Schülern auf der Geige mit der 3. Lage anfangen.
 

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