Wie sieht guter Klavierunterricht aus?

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Frank

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5. Juni 2009
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Hallo zusammen,

Meine große hat jetzt ca. 6 Jahre Klavierunterricht, mein kleiner 1 1/2 Jahr.
In dieser Zeit hatten wir 3 Klavierlehrer (leider hat die ansässige Musikschule eine hohe Fluktuation).

Der Klavierunterricht sah immer so aus, das die Kinder ihr Klavierbuch, meist "Klavierspielen mit der Maus, Bd.1-1" mitgebracht haben und dann dort die Stück gespielt worden sind.

Keiner dieser Lehrer hat mit den Kindern
  • Fingerübungen
  • Arpeggio
  • Akkorde und deren Umkehrungen
  • Vom Blattspielen (z.B. Piano Sight-Reading von John Kember, obwohl ich die Bücher für mich gekauft habe)
  • Improvisation
  • Liedbegleitung (Links Bass rechts Akkorde während man die Melodie singt)

geübt, bzw. Übungen aufgegeben.

Frage:
Macht man dies nicht mehr, sondern übt man nur noch die vorhandenen Stücke?
Denn das einzige was der kleine mal übte war Noten schreiben bzw. die Notennamen unter die Noten zu schreiben die der Klavierlehrer während der Stunde aufgeschrieben hatte.

Und ich habe keine Wunderkinder, die einfach so vom Blatt alles spielen.

Der Unterricht sieht derzeit so aus, das Stück wird gespielt, dann ein paar Takte als Hausaufgabe aufgegeben. Wenn etwas nicht klappt, drückt der Klavierlehrer den Kindern die Finger die sie eigentlich spielen sollten oder sagt zu ihnen schaut mir zu, während er es meist 1-2 Oktaven höher spielt, da er neben an sitzt.
Da ich selber jetzt auch den Kindern Klavierzeit "klaue" merke ich für mich, das mir das nicht sehr viel hilft.
Wenn er es vorspielt, kann ich einfach nicht so schnell folgen, obwohl er es langsam spielt. Ich sehe zwar das die Finger sich bewegen, jedoch hilft mir das nicht.
Das auf die Finger drücken nervt mich sogar. Ich finde das leicht unangenehm. Ich gab ihm auch zu verstehen, das ich die Noten lesen kann, aber meine Finger denn nicht so wollen wie ich es will.



Bitte versteht mich nicht falsch, ich mag den Klavierlehrer menschlich sehr, wenn ich aber meine Arbeit im Katholischen Bildungswerk mit denen der bisherigen Klavierlehrer vergleiche, fehlt mir die Individualität bezüglich der Schüler. Ich bringe immer bei Schwierigkeiten Rhythmikpattern, ähnliche Songs oder was weis ich noch was alles mit. Ich mach mir Gedanken, was den Schülern weiter helfen könnten, obwohl ich das ganze ehrenamtlich mache.

Deshalb wollte ich mal fragen, wie guter Klavierunterricht aussehen sollte.
Was sollte in 1 Std. (pro Kind 30Min gemacht werden).
In wie weit sollte der Klavierlehrer Übungen selbst mitbringen (Ich habe das schon angesprochen, dass ich diese auch bezahlen würde).

PS: Hoffentlich werde ich jetzt nicht gesteinigt.

Vielen DANK
Frank
 
Ebenfalls kurz gesagt:

Der von Dir beschriebene Klavierunterricht ist ein sogenannter Mist-Unterricht.

Leider unterrichten sehr viele Lehrer auf einem ähnlich niedrigen Niveau, oft deswegen, weil sie es nicht einsehen, mehr Zeit, Energie und Gehirnschmalz in die Schüler zu investieren.

Das ist fauler und im schlechten Sinne routinierter Unterricht mit "Malen nach Zahlen"-Methodik.

Wechseln.
 
Zwei Details aus dem Startbeitrag lassen sofort die Alarmglocken schrillen:
Zum einen der auch in außermusikalischer Hinsicht höchst bedenkliche Hinweis auf die hohe Fluktuation - vermutlich nicht nur unter den Lehrkräften. Das Erlernen eines Instruments ist eine auf Langfristigkeit angelegte Aufgabe, zu der die geschilderten häufigen personellen Wechsel absolut nicht passen.
Zum anderen ist das reichlich unambitionierte Abarbeiten von Grundlagen nach immer gleichen Standardwerken kaum mehr als Beschäftigungstherapie am Instrument. Kein musikpädagogisches Seminar einer Musikhochschule würde solche Standards als klavierpädagogische Berufsrealität vorgeben. An allgemeinbildenden Schulen spricht man bei einer solchen Berufsauffassung der Lehrkräfte süffisant von "Schwellenpädagogik": Bei Überschreiten der Schwelle zum Unterrichtsraum überlegt man sich, was man heute mal durchnehmen könnte. Es gibt Unmengen an sinnvoller Literatur in allen Genres und Leistungsstufen - und zumindest so viel davon sollte eine verantwortungsbewusst agierende Lehrkraft kennen, dass es nicht immer nur die "Maus" sein muss.

LG von Rheinkultur
 
Zwei Details aus dem Startbeitrag lassen sofort die Alarmglocken schrillen:
Zum einen der auch in außermusikalischer Hinsicht höchst bedenkliche Hinweis auf die hohe Fluktuation - vermutlich nicht nur unter den Lehrkräften. Das Erlernen eines Instruments ist eine auf Langfristigkeit angelegte Aufgabe, zu der die geschilderten häufigen personellen Wechsel absolut nicht passen.

Ach, ich weiß nicht. Regelmäßige Lehrerwechsel haben auch Vorteile, grade bei Schülern, die fleißig üben und das aufgreifen, was der neue Lehrer anregt.

Meistens sind das auch die Schüler, deren Eltern den Unterricht genau verfolgen und auf Leistung (auch des Lehrers) Wert legen.

Man kennt doch genügend Leute, die seit 10 Jahren zum gleichen Lehrer latschen, weil sie gar nicht auf die Idee kommen, dass sie bei einem anderen was Neues erfahren könnten. Wäre ja auch mit Aufwand verbunden.

Ich finde jetzt auch 3 Lehrer in 6 Jahren keine extrem hohe Fluktuation. Interessant ist eher, dass anscheinend alle drei nach demselben "Konzept" unterrichten?

Frank: was hat denn dein großes Kind in den 6 Jahren Unterricht noch gespielt, außer Band 1 von Klavierspielen mit der Maus? Was kann es denn heute relativ selbständig spielen? Oder ist dieser Unterricht inzwischen beendet?

Lg
 
Was Du vom Klavierunterricht Deiner Kinder erzählst, hat mich ziemlich schockiert. Ich frage mich, ob es für das, was Du schilderst, eigentlich überhaupt einen Lehrer braucht.

Ich würde auch gerne wissen, wie weit Dein großes Kind jetzt nach 6 Jahren ist.

Gibt es eine andere Musikschule in Eurer Nähe? Oder die Möglichkeit zu Privatunterricht?

Guter (Klavier)Unterricht setzt meiner Meinung nach bei den Problemen an, die ein Lernender hat. Diese können ganz unterschiedlich sein.Dass technisches Können wichtig ist, versteht sich eigentlich von selbst. Außerdem sollten die Wünsche der Schüler nicht außen vor gelassen werden - sofern sie vom Niveau her einigermaßen zu bewältigen sind. Motivation entsteht da, wo Menschen das tun können, was sie auch möchten. Was sagen eigentlich Deine Kinder zu dem Unterricht? Sind sie zufrieden und glücklich damit? Und/Oder vergleichen sie sich mit anderen, die Klavier spielen? Und mit welchem Ergebnis? Gibt es auch Vorspiele? (Ist an und für sich in allen Musikschulen üblich.)

Jetzt habe ich mehr Fragen gestellt als Antworten gegeben. Aber vielleicht führen die Fragen ja auch weiter.
 
Der von Dir beschriebene Klavierunterricht ist ein sogenannter Mist-Unterricht.

So schwer es mir fällt: Ich muß Hasenbein zustimmen! Mit Klavierunterricht hat das nichts zu tun. Eher schon mit Beschäftigungstherapie. Wie intensiv und in die Tiefe gehend man Musiktheorie und technische Übungen betreibt, hängt natürlich von der Aufnahmefähigkeit und dem Engagement des Schülers ab. (Und leider hat auch eine Unterrichtsstunde im Normalfall nur 60 Minuten, in die alles Mögliche heineingepackt werden soll.)

Musiktheorie will eben nicht nur erklärt sein, sondern muß auch unter der Woche praktisch erprobt werden. Ähnlich verhält es sich mit technischen Übungen. Da Kinder nicht unbedingt deren Notwendigkeit erkennen, kann man versuchen, ihnen einen sportiven Charakter zu geben - was nicht immer gelingt. In jedem Falle sind Klavierschulen im Stile "Klavierspielen mit Maus" in ihrer Betulichkeit dazu angetan, die kindliche Energie zu absorbieren und zu lähmen: Kinder spielen am liebsten mit den Gerätschaften, mit denen auch die Erwachsenen hantieren. Wenn Kinder klavierspielen wollen, sollte man sie nicht mit billigen Erfolgssurrogaten (Ausmalbildchen und sonstige nette Spielereien) abspeisen, sondern sich vielmehr den kindlichen Ehrgeiz zunutze machen. Das Notenlesen kann in seinen Grundzügen in ein, zwei Wochen abgehandelt werden (vorausgesetzt, das Kind beherrscht das Alphabet). Die Kunst des Lehrers ist dann, das Training schmackhaft zu machen.

Aber schon die zeitliche Begrenzung des Unterrichts auf 30 Minuten halte ich für Humbug - vor allem, wenn man sich nur einmal die Woche sieht. Jeder persönliche Wortwechsel geht auf Kosten des "Unterrichtsprogrammes" (sofern es ein solches gibt). In 30 Minuten kann man nichts ausprobieren. Es bleibt keine Zeit, Dinge ansatzweise zu trainieren, Arbeits- und Übetechniken gemeinsam zu entwickeln. Wie soll bei einem Unterricht Freude aufkommen, wenn der Schüler das Gefühl hat, er sei ein "durchlaufender Posten" im ökonomischen Betrieb einer Musikschule? Auf diese Weise erzeugt man Abbrecher, die ihren Frust später den eigenen Kindern weitergeben. Vielleicht wäre in einem solchen Falle kein Klavierunterricht die produktivere Lösung.

Zitat von exe:
Regelmäßige Lehrerwechsel haben auch Vorteile, grade bei Schülern, die fleißig üben und das aufgreifen, was der neue Lehrer anregt. ... Ich finde jetzt auch 3 Lehrer in 6 Jahren keine extrem hohe Fluktuation.

Lehrerwechsel können für fortgeschrittene Schüler unter pianistischen Gesichtspunkten sicherlich sinnvoll sein. Aber selbst dann sollte immer auch berücksichtigt werden, daß ein Lehrer-Schüler-Verhältnis auch etwas mit Vertrautheit zu tun hat. Ich habe oft genug erlebt, daß der von allen Beteiligten gut gemeinte Wechsel zum pianistisch besseren Lehrer in einer Katastrophe geendet ist. Erzwungene Lehrerwechsel gar (Drei Klavierlehrer in sechs Jahren) vermitteln dem Schüler doch das Gefühl, er sei Manövriermasse in einem Betrieb, der sich zwar Musikschule nennt, dem aber das Wohl der Schüler am A*** vorbeigeht.
 
Ach, ich weiß nicht. Regelmäßige Lehrerwechsel haben auch Vorteile, grade bei Schülern, die fleißig üben und das aufgreifen, was der neue Lehrer anregt.

Meistens sind das auch die Schüler, deren Eltern den Unterricht genau verfolgen und auf Leistung (auch des Lehrers) Wert legen.

Man kennt doch genügend Leute, die seit 10 Jahren zum gleichen Lehrer latschen, weil sie gar nicht auf die Idee kommen, dass sie bei einem anderen was Neues erfahren könnten. Wäre ja auch mit Aufwand verbunden.

Ich finde jetzt auch 3 Lehrer in 6 Jahren keine extrem hohe Fluktuation. Interessant ist eher, dass anscheinend alle drei nach demselben "Konzept" unterrichten?
Da sind wir am Punkt angelangt, an dem eine sorgfältige Unterscheidung wichtig ist. Wechsel sollten stets zu Verbesserungen führen und nicht die eine Substanzlosigkeit durch die nächste austauschen, um es mal polemisch zu sagen. Denn das im abschließenden Satz angesprochene "Konzept" ist in Wirklichkeit gar nicht vorhanden.

Was spielt die große Schwester nach sechs Jahren Unterricht an Literatur und in welcher Qualität? Auch von Schülerseite (stellvertretend durch die Eltern, die die Ausbildung ja finanzieren) darf und sollte sogar ein hinlänglicher künstlerischer Fortschritt besten Gewissens eingefordert werden.

LG von Rheinkultur
 
[...]"Klavierspielen mit der Maus, Bd.1-1" [...]

Keiner dieser Lehrer hat mit den Kindern
  • Fingerübungen
  • Arpeggio
  • Akkorde und deren Umkehrungen
  • Vom Blattspielen (z.B. Piano Sight-Reading von John Kember, obwohl ich die Bücher für mich gekauft habe)
  • Improvisation
  • Liedbegleitung (Links Bass rechts Akkorde während man die Melodie singt)

geübt, bzw. Übungen aufgegeben.

[...]Bitte versteht mich nicht falsch, ich mag den Klavierlehrer menschlich sehr, wenn ich aber meine Arbeit im Katholischen Bildungswerk mit denen der bisherigen Klavierlehrer vergleiche, fehlt mir die Individualität bezüglich der Schüler. Ich bringe immer bei Schwierigkeiten Rhythmikpattern, ähnliche Songs oder was weis ich noch was alles mit. Ich mach mir Gedanken, was den Schülern weiter helfen könnten, obwohl ich das ganze ehrenamtlich mache.

Deshalb wollte ich mal fragen, wie guter Klavierunterricht aussehen sollte.
Was sollte in 1 Std. (pro Kind 30Min gemacht werden).

Hi Frank,

ich bin immer son bisschen traurig, wenn ich solche Berichte höre, und muss im Grunde auch Hasenbein zustimmen, denn ich kann mir auch nicht so gut vorstellen, dass solcher Unterricht die Kinder wesentlich weiter bringen würde. Das ist der Punkt: Es wird mit einem - ich nenne es mal knuffigen - Lernbuch begonnen, ( das Maus-Buch ) , aber wenn das dann stagniert, und nicht der Schritt zum "ernsteren" bzw. ernsthaften vollzogen werden kann, dann ist das so, als wenn alles plötzlich so leer wäre.- Praktisch das Nichts.

Also ich stelle mir guten "Klavierunterricht" , zumal für Kinder so vor, dass die Kinder dann so interessiert und neugierig-motiviert "dabeisind", dass man sie praktisch mit Gewalt aus der Stunde ziehen muss ( wenn die beendet ist ). Und da fällt mir gleich nochwas ein: Guter Klavierunterricht könnte sich auch darin zeigen, dass die Kinder von sich aus sagen: "Duu, Papi, diese halbe Stunde, das ist viel zu kurz, ich möchte lieber viel länger Unterricht haben!"

Meine Meinung wäre: Der Funke muss überspringen, es muss die weißglühende Flamme entfacht werden im Kind...

Nach Deinen Angaben, und vor allem, weil auch in der Liste, die Du nennst, meiner Ansicht nach wichtige Dinge enthalten sind - die aber nicht berücksichtigt / beigebracht werden, würde ich also im Moment dazu tendieren, zu sagen, dass Du wahrscheinlich ein besserer Lehrer bist, als der momentane KL, denn Du schriebst ja von Deiner ehrenamtlichen Tätigkeit, und welche Mühe DU Dir im Vergleich gibst.-

Ein etwas nachdrückliches Gespräch mit dem KL wäre also m.E. angeraten, und falls das nicht fruchtet, sollte evtl. ein Wechsel in Betracht gezogen werden.

Das wichtigste ist aber: Die Fackel muss entflammt werden in den Kindern....

LG, Olli!
 
Hallo zusammen,

Vielen Dank für eure Beiträge. Es ist in der tat so, dass sich gerade im letzten Jahr die Unlust, gerade bei der großen bemerkbar macht und sie nicht mehr Klavierspielen will. Die Schule tut auch ihr übriges dazu, da hier auch viel von den Kindern verlangt wird.
Jedoch spielt sie seit Weihnachten am gleichen Stück "One of us" sie kann es jetzt recht gut, jedoch wurde nichts anderes geübt. Keine Sekundärliteratur herangezogen.
Ich habe ihr meine Keyboardbücher gezeigt. (Melodie mit Akkorden und Fingesätzen, so dass sie nach einem stressigen Schultag auch mal ans Klaviersitzen kann und mit einfachen Stücken die Seele baumeln lassen kann. Gerade da habe ich bemerkt, (eigentlich wusste ich es ja, wollte es aber nicht wahrhaben), dass auch in Harmonielehrer nichts da ist. Ich erklärt ihr, dass wenn sie links z.b. c' g' c'' als Begleitmusterspielt sie sich nicht um Dur und Moll kümmern musste und so viele Stücke schnell spielen kann. (Auch da habe ich gehofft, dass sie den unterschied von Dur und Moll bzw. der kleinen und großen Terz kennt). Da sie jetzt mitten in der Pupertät ist, ist das was Papi sagt auch nicht immer das gelbe vom Ei.

Edit
"Ein bekannt sagte mir, dass sich dieses Verhalten erst mit den Wechseljahren ausschleicht. OHHHHHHH GOOOOTTT
." Sorry für diesen Kalauer

Aber im Bezug auf das Klavierspiel verstehe ich jetzt auch, dass sie kein richtige Lust mehr hat, wenn man keinen Erfolg sieht. Vereinbart waren, dass die große von Mo-Sa 20 Minuten übt und der kleine 30 Min, da der einfach mehr Zeit hat. Vielleicht ist dies auch zu wenig?!

Auf jeden Fall werde ich mich nach einen anderen Klavierpädagogen umsehen müssen.
Gerade die Große hat mich da auch schon drum gebeten, was ich nicht wirklich hören wollte, da sie mich ja auch oft anpfeift, ob es Zimmer aufräumen ist, Küche säubern usw.
Mist, das ich das nicht früher erkannte.

Nochmals vielen Dank
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein bekannt sagte mir, dass sich dieses Verhalten erst mit den Wechseljahren ausschleicht. OHHHHHHH GOOOOTTT.
[...]
Auf jeden Fall werde ich mich nach einen anderen Klavierpädagogen umsehen müssen.
Gerade die Große hat mich da auch schon drum gebeten, was ich nicht wirklich hören wollte, da sie mich ja auch oft anpfeift, ob es Zimmer aufräumen ist, Küche säubern usw.
Mist, das ich das nicht früher erkannte.

patsch.gif
Du solltest - imho - noch ganz anderes überdenken als die aktuelle Besetzung an der pianogogischen Front.

Zwar hast Du von Dir offenbar als cool empfundene Dümmstsprüche hinsichtlich der Entwicklungsphasen von weiblichen Jugendlichen wiedergabefähig internalisiert, bist aber auf der anderen Seite unfähig, Deiner heranwachsenden Tochter zuzuhören. Und beklagst Dich, dass sie sich von Dir offenbar nichts sagen lässt.

Warum wundert mich das nicht.

Seit 6 (in Worten: sechs) Jahren hat das Kind Unterricht. Ganz augenscheinlich nicht den pädagogisch sinnvollsten. Je eine halbe Stunde pro Kind. Geiz? Nach 6 (sechs!!!) Jahren fällt Dir auf, dass dabei offenbar nicht viel rumkommt. Es macht mich sprachlos, dass Du die "Schuld" ausschließlich bei den Lehrenden suchst. Wir haben Oktober. Angeblich wird seit Weihnachten an einem einzigen Stück geübt. Das ist ein gutes Dreivierteljahr. Aber das gibt Dir erst jetzt zu denken???

Du hast Dich offenbar gar nicht dafür interessiert, was Deine Tochter seit Jahren lernt bzw. nicht lernt, was sie will oder nicht will. Stimmt, ich vergaß, man muss erst die Wechseljahre abwarten, ehe man vernünftig mit ihr reden kann.

patsch.gif
 

@Barratt

Danke für deine offene Meinung.
Ich habe mich wohl interessiert für die Ausbildung meiner Kinder. Wenn zeitlich möglich war ich auch immer anwesend. Leider ging das nicht oft.
Ja ich würde auch gerne mehr Unterricht spendieren. Ist aber leider nicht möglich, da ich selbst über viele Umwege sehr spät über den zweiten Bildungsweg studieren konnte. Da zahle ich halt jetzt noch ab.

Da ich den Klavierunterricht bisher nur so kennen gelernt hatte, dachte ich das ist normal. Erst jetzt, wo ich selber einsteige merke ich die Ungereimtheiten.

Ich weiß nicht ob du Kinder hast, vielleicht hast du Glück gehabt und die Pubertät ging spurloser an dir vorüber. Freut mich für dich.

Dieser Spruch oben war ja nicht mal von mir wie erwähnt. Dennoch fand ich in lustig. Tut mir leid wenn ich dich damit gekrängt habe.

Achja, und wenn du nur erahnen könntest, auf was wir alles verzichten, bzw. was wir (meine Frau und ich) alles unternehmen um die Kinder richtig zu erziehen und sie aufs Leben gut, selbstsicher, glücklich, nachdenklich, weltoffen und zu selbständigen Menschen vorzubereiten, würde dir vielleicht diese Aussage auch leid tun. Klasse wie du aufgrund ein paar Zeilen auf andere herunterschaust.

"Du hast Dich offenbar gar nicht dafür interessiert, was Deine Tochter seit Jahren lernt bzw. nicht lernt, was sie will oder nicht will"
 
Von einem unglücklich gelaufenden Klavierunterricht auf mangelndes Interesse am eigenen Kind zu schließen und dann sofort indirekt elterliches Gesamtversagen zu diagnostizieren, ist in der Tat ein starkes Stück Dreistigkeit.

An dem schlechten Unterricht kann man im Nachhinein nichts mehr ändern. Man kann es in der Zukunft nur besser machen. Also, Privatunterricht bei einem fähigen Klavierlehrersollte es sein. Wenn das nicht drin ist, geht es eben nicht.

Dass die Tochter jetzt in der Pubertät andere Interessen als Klavierunterricht zeigt, ist normal. Ich hatte in dieser Zeit auch keinen Bock auf Üben und auch auf alles andere nicht. Als Teenager keine Lust auf Klavierunterricht zu haben heißt ja nicht, dass man bereits auf der schiefen Bahn angekommen ist.

CW
 
@Frank
Du siehst das richtig, das ist kein optimaler Unterricht. Aber bedenke, dass Deine Tochter in einem Alter ist, in dem alles nervt und alle nerven.

Versuche, für ihren "Zustand" Verständnis zu haben. Sie kann nicht anders.
Das Buch "Pubertät - Halt geben und loslassen" von Jan-Uwe Rogge hilft, das Kind zu verstehen. Es hilft mir momentan, die gewissen Gemütszustände und Anwandlungen meines Sohnes zu verstehen.


Als Frau finde ich die Bemerkung mit den Wechseljahren eher unwitzig.






@Barratt
Du lehnst Dich schon sehr weit aus dem Fenster. Wenn Du keine Kinder hättest, wäre Deine "Analyse" wohl typisch für Kinderlose, die immer genau wissen, wie Erziehung geht.
Aber wenn Du selber Kinder hast, ist das ein ziemliches Eigentor.
 
Auf jeden Fall werde ich mich nach einen anderen Klavierpädagogen umsehen müssen.
Gerade die Große hat mich da auch schon drum gebeten, was ich nicht wirklich hören wollte, da sie mich ja auch oft anpfeift, ob es Zimmer aufräumen ist, Küche säubern usw.
Mist, das ich das nicht früher erkannte.

In diesem Fall: hör auf deine Tochter, sie sagt es dir ja. Hohe Kunst von Eltern pubertierender Kinder: unterscheiden, wo sie Mist von sich geben (und das dann ignorieren) und wann sie ihre Bedürfnisse mitteilen.

Vielleicht findet deine Tochter den KL auch nicht gar so nett wie du - egal, er ist nicht der Richtige für sie, für den kleinen Bruder auch nicht, also müsst ihr euch aufraffen und nach einem anderen suchen.
Viel Glück dabei.
 
patsch.gif
Du solltest - imho - noch ganz anderes überdenken als die aktuelle Besetzung an der pianogogischen Front.

Zwar hast Du von Dir offenbar als cool empfundene Dümmstsprüche hinsichtlich der Entwicklungsphasen von weiblichen Jugendlichen wiedergabefähig internalisiert, bist aber auf der anderen Seite unfähig, Deiner heranwachsenden Tochter zuzuhören. Und beklagst Dich, dass sie sich von Dir offenbar nichts sagen lässt.

Warum wundert mich das nicht.

Seit 6 (in Worten: sechs) Jahren hat das Kind Unterricht. Ganz augenscheinlich nicht den pädagogisch sinnvollsten. Je eine halbe Stunde pro Kind. Geiz? Nach 6 (sechs!!!) Jahren fällt Dir auf, dass dabei offenbar nicht viel rumkommt. Es macht mich sprachlos, dass Du die "Schuld" ausschließlich bei den Lehrenden suchst. Wir haben Oktober. Angeblich wird seit Weihnachten an einem einzigen Stück geübt. Das ist ein gutes Dreivierteljahr. Aber das gibt Dir erst jetzt zu denken???

Du hast Dich offenbar gar nicht dafür interessiert, was Deine Tochter seit Jahren lernt bzw. nicht lernt, was sie will oder nicht will. Stimmt, ich vergaß, man muss erst die Wechseljahre abwarten, ehe man vernünftig mit ihr reden kann.

patsch.gif
Sicher einer der frechsten und unverschämtesten Beiträge, fast ein wenig dümmlich, obwohl natürlich wie immer geschliffen formuliert, natürlich, die in diesem Forum je zu lesen waren! Als du letztens völlig ungerechtfertigt hochgegangen bist, weil in einem völlig anderen Thema nicht auf irgendwelche minderheitsrelevante Veganer-Träumereien hingewiesen wurde, war ich der Meinung, du hättest dich speziell auf mich eingeschossen, weil du die wichtigen Fragen, die ich hier erörtere, nicht verkraften kannst. Das wäre mir noch egal gewesen. Jetzt aber mischst du dich in die Kindererziehung fremder Leute ein und maßt dir ein Urteil über einen hoch engagierten Vater an, der sich rührend um seine Kinder kümmert, ihnen Instrumentalunterricht ermöglich, gar mit ihnen lernt ! Und was soll der Hinweis, ob 30min nicht zuwenig sind, nicht jeder ist finanziell so auf Rosen gebettet wie vielleicht du ! Da bekommt der Begriff Fremdschämen nochmal eine neue Dimension, tut mir leid, dass ich das sosagen muss !

Frank, du machst alles richtig, sei stolz auf deine Kinder und dein väterliches Engagement. Und wegen einem anderen Lehrer würde ich aber auch überlegen, wahrscheinlich iszt die ganze Musikschule dort marode ! Und ich finde es sehr schön, dass du dich in der katholischen Jugendarbeit so engagierst, noch zusätzlich ! Du und deine Kinder haben wahrlich guten Unterricht verdient !
 
Zuletzt bearbeitet:
@Barratt
Du lehnst Dich schon sehr weit aus dem Fenster. Wenn Du keine Kinder hättest, wäre Deine "Analyse" wohl typisch für Kinderlose, die immer genau wissen, wie Erziehung geht.
Aber wenn Du selber Kinder hast, ist das ein ziemliches Eigentor.[/USER]

Volle Zustimmung, sehr schön formuliert, so gut würde ich das auch können wollen, und jedenfalls wahr !
 
Hallo zusammen,

wir kommen gerade aus der Kirche, da heute unser Pfarrer verabschiedet wurde.
Die Predigt passte schön auf diese Situation -> loslassen ->Change Neubeginn usw.
Da waren schöne parallelen.

sie sagt es dir ja. Hohe Kunst von Eltern pubertierender Kinder: unterscheiden, wo sie Mist von sich geben (und das dann ignorieren) und wann sie ihre Bedürfnisse mitteilen.
Wie war.

Das Buch "Pubertät - Halt geben und loslassen" von Jan-Uwe Rogge hilft, das Kind zu verstehen
Danke für den Tipp. Das Buch habe ich in Arbeit.

Eine Frage hätte ich noch zum ursprünglichen Thema.
Leider sind in meiner Verwandtschaft nur Sportler und keine Musiker, so dass ich nachfragen könnte wen diese als Klavierlehrer haben.

Da ich zu den Zeiten wo der Unterricht normal stattfindet arbeite muss, bleibt mir außer der ersten Kennenlernstunde kein großer Raum um den Lehrer kennenzulernen.

Was meint ihr, wäre es dreist zu Fragen ob er im Klavierunterricht auch Dinge wie:

•Fingerübungen
• Arpeggio
• Akkorde und deren Umkehrungen
• Vom Blattspielen (z.B. Piano Sight-Reading von John Kember, obwohl ich die Bücher für mich gekauft habe)
• Improvisation
• Liedbegleitung (Links Bass rechts Akkorde während man die Melodie singt)

behandelt. Und mit welchen Lehrwerken er unterrichtet?
Ich denke das ist ziemlich viel Fingerspitzengefühl gefragt. Oder?
Nach welchen Kriterien würdet Ihr einen Lehrer für euere Kinder aussuchen?
Logisch ist, dass die Kinder sich auch wohl bei ihm fühlen.
 
Hallo zusammen,

wir kommen gerade aus der Kirche, da heute unser Pfarrer verabschiedet wurde.
Die Predigt passte schön auf diese Situation -> loslassen ->Change Neubeginn usw.
Da waren schöne parallelen.


Wie war.


Danke für den Tipp. Das Buch habe ich in Arbeit.

Eine Frage hätte ich noch zum ursprünglichen Thema.
Leider sind in meiner Verwandtschaft nur Sportler und keine Musiker, so dass ich nachfragen könnte wen diese als Klavierlehrer haben.

Da ich zu den Zeiten wo der Unterricht normal stattfindet arbeite muss, bleibt mir außer der ersten Kennenlernstunde kein großer Raum um den Lehrer kennenzulernen.

Was meint ihr, wäre es dreist zu Fragen ob er im Klavierunterricht auch Dinge wie:

•Fingerübungen
• Arpeggio
• Akkorde und deren Umkehrungen
• Vom Blattspielen (z.B. Piano Sight-Reading von John Kember, obwohl ich die Bücher für mich gekauft habe)
• Improvisation
• Liedbegleitung (Links Bass rechts Akkorde während man die Melodie singt)

behandelt. Und mit welchen Lehrwerken er unterrichtet?
Ich denke das ist ziemlich viel Fingerspitzengefühl gefragt. Oder?
Nach welchen Kriterien würdet Ihr einen Lehrer für euere Kinder aussuchen?
Logisch ist, dass die Kinder sich auch wohl bei ihm fühlen.
Du kannst und solltest natürlich fragen, wie er unterrichtet ! Du bezahlst ihn ja auch. Und wenn er ein guter Lehrer ist, wird er sich darüber freuen und dir alles genau darlegen ! Und wenn er ein schlechter Lehrer ist, wird er ausweichend antworten und kommt drauf an sagen.
 
Hallo zusammen,

wir kommen gerade aus der Kirche, da heute unser Pfarrer verabschiedet wurde.
Die Predigt passte schön auf diese Situation -> loslassen ->Change Neubeginn usw.
Da waren schöne parallelen.

(...)

Was meint ihr, wäre es dreist zu Fragen ob er im Klavierunterricht auch Dinge wie:

•Fingerübungen
• Arpeggio
• Akkorde und deren Umkehrungen
• Vom Blattspielen (z.B. Piano Sight-Reading von John Kember, obwohl ich die Bücher für mich gekauft habe)
• Improvisation
• Liedbegleitung (Links Bass rechts Akkorde während man die Melodie singt)

behandelt. Und mit welchen Lehrwerken er unterrichtet?
Ich denke das ist ziemlich viel Fingerspitzengefühl gefragt.
Zu der Predigt wäre anzumerken, dass sie mit Sicherheit nicht nur den Neubeginn auf privater Ebene, sondern auch die politischen Ereignisse (Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten) vor exakt einem Vierteljahrhundert einschließt. Ein "Wind of Change" würde Euch in der aktuellen Situation sicherlich gut bekommen.

Was den Ausblick auf künftige Unterrichtsinhalte betrifft: Wenn Du aufgrund bisheriger Erfahrungen Kenntnisse über die Bestandteile qualifizierten Unterrichts erworben hast, ist es sogar Dein gutes Recht, von der potenziellen Lehrkraft klare und fundierte Aussagen dazu zu erwarten, wie sie die von Dir bestellte und bezahlte Dienstleistung zu erbringen gedenkt. Übrigens haben Pädagogen mit der nötigen professionellen Berufsauffassung ein sehr großes Interesse am fachlichen Fortkommen und einer positiven Persönlichkeitsentwicklung ihrer Schützlinge. Diese werden folgerichtig die Gegenpartei nicht "über den Tisch ziehen" und sich mit unfundiertem Larifari auch im eigenen Interesse nicht zufriedengeben.

Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie vielen Menschen durch pädagogisches Versagen dauerhaft der Blick auf die Musik verstellt worden ist. Auf jeden Fall ist es nach mehreren Jahren miserablem Unterricht allerhöchste Zeit für bessere Lösungen in der Hoffnung, dass die nachhaltig beeinträchtigte Motivation wieder zu neuem Leben erwacht. Schuldzuweisungen (unfähiger Lehrer, charakterschwacher Schüler, elterliches Erziehungsversagen) dringend nicht mehr weiter erörtern, sondern zeitnah durch positive Inhalte ersetzen - die Vergangenheit kann man sich bestenfalls schön reden, gestalten kann man nur die Zukunft, bestenfalls teilweise die Gegenwart. Viel Erfolg dabei wünscht

mit LG Rheinkultur
 

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