Das ist ganz schwierig zu beantworten, weil das höchst subjektiv und tagsformabhängig ist. Jemand anderes sucht vielleicht genau nach dem, was mir nicht gefallen hat. Außerdem habe ich nur den B und den D Flügel probiert. Irgendwie ist es mir einfach nicht gelungen, meine Klangvorstellungen zuverlässig aus dem Instrument herauszuholen. Der Ton war schön und nuancenreich aufgebaut, aber die Balance zwischen Bass und Diskant fühlte sich für mich bei zwei versuchten Instrumenten ungewohnt an (B192). Der Bass erschien deutlich zu mächtig. Im pianissimo hatte ich dagegen vereinzelt Aussetzer, und zwar sowohl bei einem neuen wie auch bei einem gut eingespielten Gestellungsinstrument. Beides ist nichts, was einen Techniker überfordern würde, aber mit dem Förster bzw. dem Bechstein Academy bin ich auf Anhieb besser zurecht gekommen.
Der D-Flügel (232) war da schon ein anderes Tier, kam aber weder räumlich noch preislich ernsthaft in Frage. Insgesamt hat mich die Spielart aber auch hier ein wenig an klassische Bösendorfer erinnert. Ein Alleinstellungsmerkmal dürfte auch die doppelte Funktion des linken Pedale (una corda und piano) sein.
Kurzum: Die Steingräber, die ich kennengelernt habe, sind eigenwillige Instrumente, die ich mir persönlich nicht kaufen würde. Aber es ist schön, dass es noch technisch derart eigenständige Instrumente gibt und das auch noch in der Heimat des "Mia san Mia"!