Flügelkauf - Wo/Wie anfangen ?

So, mit diesem Post möchte ich den Thread zum Abschluss bringen. Ich danke allen, die mir mit Ihren Beiträgen geholfen haben die richtigen Entscheidungen bei meiner Instrumentensuche zu treffen. Ich bin hochzufrieden mit meiner Wahl.

Gänzlich eingespielt ist der GL-30 natürlich noch nicht, aber er hat sich in den ersten 2 Monaten schon stark verändert.

Hier - wie versprochen - etwas "Lauteres". Über meine technischen Mängel, die Schlamperei an einigen Stellen und auch die Auswahl dieses Stückes (an dem sich ja die Geister scheiden) bitte ich gnädig hinwegzusehen. Wer mag, darf natürlich kommentieren egal wie und was.



Liebe Grüße
Christian

Achja, noch kurz zur Aufnahme: ein Take, keine Schnitte, kein Audioprocessing, keine Effekte, einfach die nackte Aufnahme mit 4 Mikros: 2x Niere (Takstar) über dem Flügel und weiter hinten im Raum (sieht man nicht) noch 2x Kugel (OM-1) in Groß-AB.
 
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Herr Kreisel (=Klavierbaumeister =Händler) war da und hat die Erststimmung gemacht. Er meinte im ersten halben (vlt. sogar ganzen) Jahr würde er auf keinen Fall etwas daran machen, weil er durch Einspielen noch deutlich leichter wird, was ich auch bestätigen kann. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, muss ich evtl. auch gar nix machen... Im Herbst hole ich dann mal den Klavierbaumeister Münch und frage was der empfiehlt. Insges. ist der Flügel schon noch auf der (für mich) zähen Seite, aber ich glaube ich gewöhne mich auch langsam daran.
 
Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Kawai!
Ich freue mich sehr für dich, dass du anscheinend die richtige wahl getroffen hast und glücklich mit deinem neuen flügel bist.
ich hoffe, dass ich das auch bald bei mir sagen kann. mir fällt die entscheidung leider gar nicht leicht.

aber ich habe den kompletten thread durchgelesen und richtig mitgefiebert. sehr schön, wie du das alles festgehalten und dokumentiert hast. wirklich toll!

liebe grüsse und noch ganz viel freude beim (noch mehr) zusammenwachsen mit deinem neuen flügel :-)
 
Lieber ChristianN,

auch von mir herzlichen Glückwunsch zu Deinem wundervollen Flügel. Wie bist Du denn mittlerweile mit ihm zufrieden, und mit der Raumakustik im Keller?

Deinen Thread habe ich mit großem Interesse gelesen. Die Gefahr, dass ein Flügel (der eigentlich in eine Konzerthalle gehört) den Wohnraum klanglich "erschlägt", fürchte ich selbst, nachdem ich einige Flügel bei verschiedenen Händlern angespielt habe. Es sind eben letztlich Konzertinstrumente...

Was würdet Du sagen: Ist die Akustik im Vergleich zum längeren Steinway nun besser, weil der Flügel kürzer ist, oder weil der Kellerraum mit mehr Teppichen etc. ausgestattet ist, oder spielt beides eine Rolle?
 
Was würdet Du sagen: Ist die Akustik im Vergleich zum längeren Steinway nun besser, weil der Flügel kürzer ist, oder weil der Kellerraum mit mehr Teppichen etc. ausgestattet ist, oder spielt beides eine Rolle?
Da diese Frage im anderen Thread nicht beantwortet ist, noch ein paar Sätze dazu. Man muss unterscheiden zwischen Instrument und Raumakustik.

Der Kawai ließ sich am unteren Ende deutlich leiser spielen, als der S&S A, wobei es ja immer heißt je länger umso leiser ist der spielbar. Ich glaube auch, dass das stimmt. Rückblickend waren beim S&S die Hämmer wohl schon etwas hart gespielt und ich bin überzeugt man hätte das mit einer Intonation regeln können. Dann wäre auch der S&S leiser geworden, aber der passte eben nicht in den Keller.

Eine Intonation des S&S hätte aber nichts daran geändert, dass mein WoZi nach wie vor völlig ungeeignet für jeden Flügel ist. Auch mein - immer noch dort stehendes - Klavier knallt dort schnell. Man muss da sehr vorsichtig spielen. Und genau das wollte ich beim Flügel erst recht nicht. Ich finde, dass es - abhängig vom Stück - möglich sein muss schon auch mal mit etwas Körpereinsatz zu spielen. Ständig in der unteren Hälfte der Kraftskala zu spielen macht mir keinen Spaß.

Im Keller habe ich nun 35qm. Dort liegen 2 große Hochfloorteppiche (sonst Fließenboden) und rings herum sind leichte Vorhänge (vor den Regalen) angebracht. Irgendwo hier im Forum fliegt ein Bild davon herum. Messtechnisch komme ich auf eine Hallzeit von 0,35s und da würde ich mich inzwischen auch einen „O“ trauen reinzustellen, weil das akustisch eher trocken ist. Der Kawai hingegen hätte im WoZi wohl auch eher nicht „funktioniert“. Mir ist klar, dass Nachhall nicht der einzige Parameter ist, aber zumindest wird der Schall ganz gut absorbiert und die Energie verbleibt nicht weit im Raum.

Meines Achtens sind die akustischen Rahmenbedingungen mind. ebenso wichtig wie ein gutes Instrument. Wenn Du blöde Resonanzen im Raum hast fliegen Dir bei einzelnen Tönen die Ohren weg während der Rest OK klingt. Soweit meine ganz persönliche Amaterueinschätzung zu dem Thema. Sicher gibt es aber berufenere Leute die zu diesem Thema noch Sachdienliches beitragen können.

Viel Erfolg bei der Suche !
 
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Vielen Dank Christian für Deine Einschätzung :-). Wenn man es nur vorher wüsste, wie ein gutes Stück im heimischen Wohnzimmer klingt... dann wäre es einfacher.
 
Stimmt, aber man kann evtl. das Wohnzimmer noch anpassen und mit der Intonierung auch noch etwas erreichen.
 

Bei 99,9 % aller Flügelkäufer gibt es diese genannten „Probleme“ nicht.
Die kaufen den ausgewählten Flügel und spielen drauf …
 
Du meinst also, dass nur einer von tausend Flügelkäufern den Klang seines Instruments daheim unperfekt findet und da noch was verbessern möchte??

Gwaaf!
Kleine Änderungen der Intonation einzelner Töne im Zuge einer Stimmung oder Nachjustierung der Pedale sind ja Standard aber wohl nicht vergleichbar mit mehrfacher Rückgabe .
Sollte ein Instrument sich nachträglich als mangelhafte Qualität wie z.B. bei @yshild herausstellen dann ist das eine andere Sache .
 
aber wohl nicht vergleichbar mit mehrfacher Rückgabe .
Für die 2 Rückgaben waren aber völlig verschiedene Gründe die Ursache.

Die erste Rückgabe lag NICHT am Instrument - das hätte ich wirklich sehr sehr gerne behalten - sondern daran, dass die akustischen Gegebenheiten im WoZi doch eher ungünstig sind, ein Umbau von der Familie nicht akzeptiert worden wäre und das Instrument nicht in den Keller zu verfrachten war.

Die zweite Rückgabe lag am Instrument. Es war einfach dumm von einem „A“ herkommend auf einen GL-30 aus dem Einsteigersegment zu wechseln. Zwischenzeitlich hat mir ein anderer Händler gesagt, er hätte mir nach der Vorgeschichte einen GL-30 erst gar nicht verkauft, wäre ich sein Kunde gewesen.

Klar kann man das aus der Vogelperspektive sehen und sagen der Typ ist mit nix zufrieden und nervt alle Händler. Mag sein, aber ich finde man sollte genau hinschauen was die Gründe waren. Spaß hat es mir auch nicht gemacht…
 
ein anderer Händler gesagt, er hätte mir nach der Vorgeschichte einen GL-30 erst gar nicht verkauft, wäre ich sein Kunde gewesen.
Ich hatte es so verstanden, dass es an der Trägheit der Mechanik des konkreten Instruments lag und nicht an der Marke/Segment.

Habe vor zwei Wochen einen schönen gebrauchten GE 30 mit einer Freundin besichtigt, die ihn dann auch gekauft hat. Da war mechanisch nix dran auszusetzen. Und klanglich für die Größe und das Preissegment recht ordentlich.
 
Lieber Christian,

ich bin Dir sehr dankbar dafür, dass Du hier Deine Flügelkauferfahrung geteilt hast. Du machst dadurch auf Themen aufmerksam, an die man auf jeden Fall denken sollte. Das Thema Akustik z.B. ist für uns als Laien wirklich schwer vorab einzuschätzen, wie mir auch mittlerweile mehrfach von fachkundiger Seite auf explizite Nachfragebestätigt wurde. Man kann sich zwar vorab eine Flügelschablone ins Wohnzimmer legen, aber den Klang dazu leider nicht.

Jedenfalls hoffe ich sehr, dass Du nach dieser Odyssee nun mit dem Thema abschließen und trotz allem nun einfach nur noch das Spielen auf dem Instrument genießen kannst.
 
So, gestern war nun mein persönliches Weihnachten ;-)

Der GL-30 ist einem sehr leichtgängigen Model M (SN 386477, komplett vom Steinwaytechniker überholt, Bj. Mitte der 60er) gewichen und damit bin ich nun final am Ziel angekommen. Das Instrument ist grandios, aber ich muss noch (besser) lernen wie man ihn richtig "anfasst". Er wird schnell zickig, wenn man die Anschlagskontrolle abgibt. Klangprobe anbei, nach der "allerersten" Spielstunde.



Liebe Grüße und Euch allen eine schöne Adventszeit mit viel (Klavier-)Musik !
Christian
 

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