Was gehört zu einem "brillant" dargebotenem Stück...?

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Das kann jeder sagen. Außerdem ist Google berühmt und deshalb unglaubwürdig.
Einigen wir uns darauf, dass "Humanismus" natürlich auch den ganzen Kram beinhaltet, den man in Wikipedia unter dem entsprechenden Lemma findet.
Allerdings, mit Kant oder Marx kannst Du mich jagen... scheint mir alles keine große Relevanz mehr in unserer heutigen modernen Welt zu haben (?)
 
Allerdings, mit Kant oder Marx kannst Du mich jagen... scheint mir alles keine große Relevanz mehr in unserer heutigen modernen Welt zu haben

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Ich bin halt der Meinung, wenn man die heutige Welt und deren Probleme verstehen will, dann sollte man sich eher um das Verständnis von Begriffen wie "Globalisierung" kümmern, denn um "Philosophie" :zunge:
 
Unmusikalisches Einüben gibt's nicht bei guten Profis. Was es gibt ist
- ungenaues Üben (was ganz anderes)
- mangelndes Musikverständnis (das sind dann allerdings keine guten Profis)
Ich wäre da übrigens vorsichtig. Ich kenne einen Weltklasseprofi, dessen Darbietung unter Umständen auf musikalischer Ebene schon mal zu wünschen übrig läßt (da waren wir uns damals sogar drüber einig im Lang Lang Faden, bei dieser einen schmalzig-kitschigen Aufnahme), aber rein technisch-klanglich höchste Qualität war. Deswegen sage ich immer, man muss beides schon getrennt betrachten (Musikalität und Technik).
Das tun auch Musikkritiker des öfteren, denke ich.

Es gibt nie eine Garantie dafür, dass es an beidem nichts auszusetzen gibt - auch bei Profis nicht.
Deswegen schrieb ich am Anfang auch:
Als erstes wäre natürlich zu nennen eine makellose Musikalität, und eine perfekte technische Beherrschung des Stückes.
Und dass es zwischen Profis, sogar auf Weltklasse-Niveau, dahingehend zuweilen Unterschiede gibt, dürfen wir, denke ich, auch konstatieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
heutige Welt und deren Probleme verstehen will, dann sollte man sich eher um das Verständnis von Begriffen wie "Globalisierung" kümmern,

Ich bitte um Nachsicht, wenn ich hier etwas zu sehr ausufere, aber ich kann das nicht unkommentiert lassen,

sondern erteile Genosse Karl Marx hier selbst das Wort:

"Das Bedürfnis nach einem stets ausgedehnteren Absatz für ihre Produkte jagt die Bourgeoisie über die ganze Erdkugel. Überall muß sie sich einnisten, überall anbauen, überall Verbindungen herstellen. Die Bourgeoisie hat durch ihre Exploitation des Weltmarkts die Produktion und Konsumtion aller Länder kosmopolitisch gestaltet. An die Stelle der alten lokalen und nationalen Sebstgenügsamkeit und Abgeschlossenheit tritt ein allseitiger Verkehr, eine allseitige Abhängigkeit der Nationen voneinander.“

Diese kurze Beschreibung der Handlungslogik der kapitalistischen Bourgeoisie ist relativ alt. Sie stammt aus dem „Kommunistischen Manifest“ , Ende 1847, Anfang 1848 verfasst
 
Ich bin halt der Meinung, wenn man die heutige Welt und deren Probleme verstehen will, dann sollte man sich eher um das Verständnis von Begriffen wie "Globalisierung" kümmern, denn um "Philosophie"

Ich übersetze mal:

Ich bin halt der Meinung, wenn man die heutige Digitalisierung verstehen will, dann sollte man sich eher um das Programmieren von Algorithmen kümmern denn um das kleine Einmaleins.
 

Gut gut gut, ich weiss... ethische Fragen im weitesten Sinne sind wohl heutzutage mehr ein Thema denn je.

Aber warum sich nicht an eine einfache Weisheit halten, die (mindestens) so alt ist wie alle unsere Philosophen:

"Liebe Deinen nächsten wie Dich selbst"

Ich glaube, damit würde die Welt schon ein gutes Stück weiter kommen, und besser werden.
 
Wenn meine KL "brillant" sagt, dann soll weniger Pedal im Spiel sein...
Das kann man so pauschal nicht sagen!
Beispiel gefällig?
Chopin op. 10,5 'Schwarze Tasten'; dort steht explizit brillante!
Im ersten Takt (forte in hoher Lage) wäre großzügiges Pedal und extrem aktive Finger brillant;
Im zweiten Takt dagegen (Piano in mittlerer Lage) wäre pedalfrei und leggiero brillant!
 
Brilliant spielen" ist eine genauso leere Phrase wie "virtuos spielen". Das, was du unter brilliant verstehst, ist halt brilliant. Da gibt es keine Definition.

Jein!
In der Epoche zwischen Beethoven und der Hochromantik gab es eine pianistische Strömung die als brillanter Stil bezeichnet werden kann.
Dazu gehören einige bekanntere Komponisten, wie Weber oder Hummel, aber auch viele heute weitgehend vergessene wie Kalkbrenner, Steibelt, .... .
Carl Czerny hat diesen Stil und seine besonderen Kennzeichen ausführlich in seiner Klavierschule op. 500 behandelt ("Vom Vortrage").
Selbst Schubert hat (z. B. in den Flöten-Variationen über die Blümchen) dieser Stilistik gehuldigt. Und auch einiges von Chopins frühen Werken ist dieser Schule verpflichtet.

In diesem Sinn hat "brillant" oder "brillantes Spiel" einen genau definierten Sinn.
 
Die Art des Schliffs macht aus einem Diamanten einen Brillanten. Was man hier als Definitionshilfe auch in Anspruch nehmen könnte ist die übersetzte Bedeutung: Strahlend - glänzend, was auf das Klavierspiel bezogen die Handhabung und Bewältigung der technischen und ausdrucksspezifischen Feinheiten eines Stückes ausmacht. Es ist jedoch bei allem virtuosen Vermögen einer transparenten Brillanz abträglich, wenn das Pedal nicht angemessen eingesetzt wird.
Ich fühl es wohl, noch bin ich weit zurück. :026:
:017::030:
 

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