Wann aufhören mit Klavierunterricht - oder gar mit Klavier spielen ?

Man hört auf wenns keine Laune mehr macht ...
 
Naja, wenn man ein abgeschlossenes Musikstudium hat, dann hören viele auf mit Unterricht. Ich konzertiere nicht, habe eh kaum Zeit zum Üben, warum also Unterricht. Mit Spielen aufhören tue ich natürlich nicht.
Da wäre aber zu unterscheiden zwischen professionellem Musizieren mit impliziter Verpflichtung zur berufsbezogenen Fortbildung und nichtprofessionellem Musizieren, wo es eine derartige Verpflichtung nicht gibt. Vergleichbar wäre das mit einem Sportler, der einfach mit dem Training aufhört und sich darauf verlässt, trotzdem im Wettkampf siegreich zu sein.

Allerdings ist Unterricht nicht gleich Unterricht: Es gibt eine Menge Fortbildungsmöglichkeiten neben dem allwöchentlichen Gang zur Lehrkraft. Viele haben weiterhin Kontakt zum einstigen Lehrer und tauschen sich mit ihm aus, andere nehmen Einzelstunden ("Supervision") - und man informiert sich im Kollegenkreis auf vielfältige Art und Weise. Ein zweckmäßiges Üben, Lernen und Einstudieren sollte man letztlich selbst beherrschen, auch und gerade wenn man mehr unterrichtet als selbst konzertiert.

ist völlig in Ordnung - es gibt jedoch zahlreiche Leute, die nach dem Studium aufhören, Unterricht zu nehmen, auch nur noch sehr wenig üben UND dann noch meinen, konzertieren zu müssen - mit teilweise unbefriedigenden Ergebnissen und zum Ärger mancher Zuhörer...
Die sind aber nicht unbedingt an hoch- und höchstkarätigen Auftrittsorten anzutreffen - wer mietet sich schon auf eigene Rechnung den Großen Saal der Hamburger Musikhalle, obwohl bekanntlich Ausnahmen die Regel bestätigen? Ob diese Solisten so zahlreich vertreten sind, dass sie einen mehr als zu vernachlässigenden Prozentsatz aller konzertierenden Künstler ausmachen, bezweifle ich aber. Am ehesten könnte ich mir die wie im Zitat beschriebenen "Leute" auf dem Podium bei "halböffentlichen" Veranstaltungen in Kirchengemeindesälen oder Altenheimen vorstellen, wo der Zuhörerkreis vorrangig "familiär" ist. Unbefriedigende Ergebnisse und verärgerte Zuhörer sind ganz sicher nicht der Karriere förderlich - und wenn jahrelang Anschlussverpflichtungen und Folgebuchungen ausbleiben, versiegt irgendwann der Drang zur künstlerischen Selbstdarstellung. Jedenfalls ist das meistens so.

LG von Rheinkultur
 
Zahlreiche Leute? Ich war noch nie in so einem Konzert. Wo spielen die denn?

ich habe derartiges bereits in anderen Threads dargelegt und möchte hier dazu nichts mehr schreiben - da das mit dem Thema eher weniger zu tun hat. Natürlich spiele diese Leute nicht an bekannten und hochkarätigen Orten, wo kämen wir da hin...

Wollte nur sagen: Unterricht bzw. Fort- oder Weiterbildung sind, wenn man konzertiert, in fast allen Fällen erforderlich / ratsam, und zwar ein Leben lang - auch wenn jetzt mit Sicherheit gleich Postings kommen, dass man ja im Studium alles lernt und dann in der Lage sein wird, komplett selbständig zu arbeiten...

LG, Joh
 
Wollte nur sagen: Unterricht bzw. Fort- oder Weiterbildung sind, wenn man konzertiert, in fast allen Fällen erforderlich / ratsam, und zwar ein Leben lang - auch wenn jetzt mit Sicherheit gleich Postings kommen, dass man ja im Studium alles lernt und dann in der Lage sein wird, komplett selbständig zu arbeiten...
Du kennst doch sicher ebenfalls den vielzitierten Satz, wer aufhöre, besser werden zu wollen, habe aufgehört, gut zu sein? Eigentlich unterstelle ich mal jedem, der professionell musizieren und/oder Musikvermittlung praktizieren will, nicht die Berufsauffassung besitzt, er habe ja jetzt seinen Abschluss sicher und sei ab sofort Weltmeister seines Fachs auf Lebenszeit. Solche Postings kann man bestenfalls im Ironiemodus auf den Weg bringen, behaupte ich mal so als kirchenmusikalischer und ensembleleitender Seiteneinsteiger, der damit heute erfolgreicher ist als in seinen ursprünglichen Studienschwerpunkten. Übrigens habe ich den letzten meiner gestrigen Auftritte an der Seite einer einstigen Kommilitonin absolviert, mit der ich mich nachher ausgiebig über das hier angesprochene Thema austauschen konnte: Sie als Solo-Harfenistin mit dem Orchester und ich als Klavierbegleiter der Chöre in einer sehr aktiven evangelischen Kirchengemeinde. Derartige Themen kommen unweigerlich zur Sprache, wenn man mal vor einem Vierteljahrhundert gemeinsam an der Hochschule studiert hat.

Zur Ausgangsfrage, wenn diese im Umfeld jener glücklichen Personen gestellt wird, die damit nicht ihren Lebensunterhalt verdienen müssen: Aufhören empfiehlt sich in beiden Fällen, wenn Aufwand und Ergebnis langfristig subjektiv in keinem vertretbaren Verhältnis mehr zueinander stehen und eine Suche nach Alternativen nicht zur Änderung dieser unerfreulichen Konstellation geführt hat. Weiterhin ist Verbindlichkeit eine wichtige Entscheidungshilfe: Wer sozusagen "die Brocken hinschmeißen" will, mache sich die Unabänderlichkeit dieses Schrittes klar. Es ist keine Lösung, nach Aufgabe zu einem späteren Zeitpunkt neu anzufangen und gravierende Fehler ein weiteres Mal zu machen.

Das Heikle an dieser Ausgangsfrage ist, dass man diese nur individuell beantworten kann: "Erfolg" definiert sich in jedem Einzelfalle höchst unterschiedlich. Die einen empfinden eine unterdurchschnittliche Beherrschung des Instruments als Zugewinn an Lebensqualität - andere möchten bei Fertigkeiten, mit denen man souverän die Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule bestehen würde, aus Frust alle verfügbaren Kraftausdrücke der Welt herausschreien, weil ihnen das bislang Erreichte immer noch nicht genügt. Wie soll man vor so einem Hintergrund allgemein gültige Empfehlungen geben können? Und wer soll diese geben - womöglich die Lehrkraft, die bei resignierendem Rückzug ihrer Schützlinge einen ihrer "Kunden" verliert?

Naturgemäß kann einem ein Internetforum aus der Ferne eine solche Entscheidung nicht abnehmen - leider oder Gott sei Dank, je nach Sichtweise.

LG von Rheinkultur
 
Der typische Satz meiner Schüler:
"Echt, DU nimmst noch Unterricht?"

Oder: "Du hast doch total viel Zeit, du arbeitest ja nur Nachmittags und hast ansonsten frei"
Nachdem man aufklärt, dass man oft von morgens 10 h bis abends 20h im Unterrichtsraum zubringt und die Stunden vor dem Unterricht selber übt :"Echt Du übst noch?"

Gut finde ich auch den immer wieder gerne geäußerten Kommentar: "Kann man davon leben?"
Oder "Haben Sie auch noch was Richtiges gelernt"

Und über die Berufsvorstellung so mancher Mütter: In einer Musikschule musste ich, als ich noch nicht selbstständig war, Keyboardunterricht in Gruppen geben.
Das war ziemlich schrecklich, aber ich war froh einen Job zu haben und habe das neben ein paar Klavierschülern auch noch gemacht.
Eine Schülerin, ca. 15 Jahre, kurz vor Realschulabschluss, spielte gerade "The final Countdown" von Europe.
Schmetternde Trompeten über einen gehaltenen Akkord in der linken Hand, wummernde Beats (Style: Rock)

Am Ende der Stunde meinte Sie, ihre Mutter meinte , sie könne doch, so wie ich, jetzt Klavierlehrerin werden-schließlich hätten sie jetzt lange genug in den Unterricht investiert und dann hätte sich das wenigstens gelohnt.


Aber das war fast off-topic.

Direkt nach dem Studium wollte ich auch keinen Lehrer mehr sehen.
Ich habe lange gebraucht, um mich wieder einem Lehrer und Unterricht zu stellen-es war nicht immer einfach und ich musste mich vom Hochschulunterricht lange erholen.
Ich bin sehr froh nun in der Situation zu sein, selbst bestimmen zu können was und bei wem ich dazu lerne.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unterricht bzw. Fort- oder Weiterbildung sind, wenn man konzertiert, in fast allen Fällen erforderlich / ratsam, und zwar ein Leben lang - auch wenn jetzt mit Sicherheit gleich Postings kommen, dass man ja im Studium alles lernt und dann in der Lage sein wird, komplett selbständig zu arbeiten...

Fort- und Weiterbildung sind in jedem Arbeitsbereich lebenslang sinnvoll... aber das sprengt natürlich jetzt echt den Rahmen... Der Gedanke, dass man nach dem Studium "fertig" ist, erscheint mir jedenfalls etwas naiv... ;-)
 
Aber man kann auch z. B. aufhören zu schwimmen oder Fahrrad zu fahren und wenn man irgendwann im späteren Leben plötzlich wieder Lust darauf hat, wird man feststellen, dass man es nicht grundsätzlich verlernt hat.

Eigentlich finde ich gerade das am Klavierspiel so ärgerlich - bei so vielen anderen Hobbys (ich nehme zB. mal das Malen/Zeichnen oder das Schreiben, worin ich mich selbst ein wenig auskenne) kann man einfach mal ein paar Tage oder Wochen eine Auszeit nehmen und man fährt auf dem gleichen Level fort.
Beim Klavier ist das unweigerlich mit Verschlechterung verbunden, jedenfalls ab ein paar Wochen/Monaten. Ich merke es ja schon, wenn ich ein paar Tage nicht spiele. Klar, alles verlernt man nicht....aber ich weiß aus eigener Erfahrung durch eine pubertätsbedingte Pause ;-), dass man doch weit zurückfällt, wenn man Jahre nicht gespielt hat. Und die Texte sitzen natürlich auch nicht mehr. Da finde ich, dass man es mit einem Instrument doch vergleichsweise schwer hat!

Ich kann mir sowas Ähnliches nur noch beim Leistungssport vorstellen...wenn man da verletzungsbedingt für lange Zeit ausfällt, hat man auch ein riesen Problem.
Also: grundsätzlich verlernen, nein, das sicher nicht....aber es ist mit stärkeren Einbußen verbunden als bei den meisten anderen Leidenschaften. Und das treibt mich dann meist auch durch eine Phase der Unlust: Das Wissen, dass ich bald wieder Lust bekommen werde, und mich (wenn es so weit ist) zu sehr über mich selbst ärgern würde, gäbe ich mich einer momentanen Laune hin. :blöd:
 
...ich glaube das ist aber auch Typsache wie schnell man etwas verlernt.
Rubinstein z.B. hatte ein wahnsinns Gedächtnis.
z.B. konnte er ohne zu proben ein Chopinkonzert noch aus dem Gedächtnis spielen-erst am Konzertabend bemerkte er dass er das falsche Chopinkonzert vorbereitet hatte....
Helene Grimaud hatte in New York monatelang kein Klavier und hat in dieser Zeit fast nur mental geübt....
 
Aufhören mit Unterricht? Niemals! Um dranzubleiben, Input, Korrektur, Austausch, Anregung zu bekommen.... Den Horizont zu erweitern, zu lernen........Aufhören mit Klavierspielen? Niemals freiwillig! Warum sollte ich etwas aufgeben, was mich als ganze Person positiv erfasst, anregt an Körper, Geist und vor allem Seele, tief zufrieden macht und erfüllt.... Trennen von der Musik kann mich nur der Tod.
 
...ich glaube das ist aber auch Typsache wie schnell man etwas verlernt.
Rubinstein z.B. hatte ein wahnsinns Gedächtnis.
z.B. konnte er ohne zu proben ein Chopinkonzert noch aus dem Gedächtnis spielen-erst am Konzertabend bemerkte er dass er das falsche Chopinkonzert vorbereitet hatte....
Helene Grimaud hatte in New York monatelang kein Klavier und hat in dieser Zeit fast nur mental geübt....
Ja, gut....man darf aber nicht vergessen, dass diese Leute ein unglaubliches Fundament hatten!!! Sowohl hinsichtlich Übeerfahrung/Virtuosität als auch Repertoire. Das sind ja m.E. Ausnahmeerscheinungen. Der durchschnittliche Klavierspieler mit 5 - 15 Jahren Unterricht oder so (was ja schon recht ordentlich ist) dürfte nach jahrelanger Pause wohl schon deutliche Abstriche machen müssen.
 
Man kann auch aufhören mit dem Klavier spielen, um ein anderes Instrument zu erlernen. Ich habe auch von Klavier auf Orgel gewechselt und das nicht, weil mir das Klavier spielen zu "blöd" war, sondern einfach weil ich seit ich klein war Orgel lernen wollte.
 

Der durchschnittliche Klavierspieler 5 - 15 Jahren Unterricht oder so (was ja schon recht ordentlich ist) dürfte nach jahrelanger Pause wohl schon deutliche Abstriche machen müssen.

Oh ja, das ist definitiv der Fall. Ich hatte knapp 10 Jahre Klavierunterricht und habe jetzt seit knapp 2 Jahren nicht mehr richtig Klavier gespielt. Der Anschlag ist grottig (was aber auch mit der Orgel zusammenhängt). Das erste was verloren geht ist die Dynamik. Klar Piano und Forte kann ich schon noch differenzieren, aber ansonsten sieht das mau aus. (Die C-Ausbildung wird mir in der Hinsicht noch viel Arbeit bereiten.)
 
Rubinstein z.B. hatte ein wahnsinns Gedächtnis.
z.B. konnte er ohne zu proben ein Chopinkonzert noch aus dem Gedächtnis spielen-erst am Konzertabend bemerkte er dass er das falsche Chopinkonzert vorbereitet hatte....

Rubinstein ist das auch passiert? Ich hab zumindest mal in einer Doku über Maria Joao Pires gesehen, dass ihr das mal passiert ist. Sie saß da schon vorm Flügel, das Orchester fing an zu spielen, sie fällt aus allen Wolken, und dann hat sie aber doch das richtige Konzert spielen können. :puh:

Hier ist mal n Videoausschnitt davon:

 
"Baby, nu hab Dich nich so! Du hast es doch letzte Saison erst gespielt, komm schon, mach ma'!"

Und dann spielt sie einfach. Das is'n Ding ...
 
es gibt jedoch zahlreiche Leute, die nach dem Studium aufhören, Unterricht zu nehmen, auch nur noch sehr wenig üben UND dann noch meinen, konzertieren zu müssen
Backhaus, Rubinstein, Kempff, Horowitz, Arrau, Gould, Pollini usw - das, lieber @Joh sind solche Leute... und sie sind/waren nicht die einzigen... ;-)
(ja ok, geübt haben die immer, aber Unterweisungen benötigten die nach ihrer "Ausbildung" nicht mehr)
 
Backhaus, Rubinstein, Kempff, Horowitz, Arrau, Gould, Pollini usw - das, lieber @Joh sind solche Leute... und sie sind/waren nicht die einzigen... ;-)
(ja ok, geübt haben die immer, aber Unterweisungen benötigten die nach ihrer "Ausbildung" nicht mehr)

Habe mich schon gefragt, wo dein Beitrag bleibt :-)
Natürlich, diese Leute konnten es - aber nicht jeder Studienabgänger mit Konzertexamen ist ein Rubinstein, Horowitz etc...

und ich meine, gehört zu haben, dass einige diese Leute heimlich ab und an Unterricht genommen haben :geheim:
 
Allerdings ist Unterricht nicht gleich Unterricht: Es gibt eine Menge Fortbildungsmöglichkeiten neben dem allwöchentlichen Gang zur Lehrkraft. Viele haben weiterhin Kontakt zum einstigen Lehrer und tauschen sich mit ihm aus, andere nehmen Einzelstunden ("Supervision") - und man informiert sich im Kollegenkreis auf vielfältige Art und Weise. Ein zweckmäßiges Üben, Lernen und Einstudieren sollte man letztlich selbst beherrschen, auch und gerade wenn man mehr unterrichtet als selbst konzertiert.

So ist es. Ich als Erwachsene mit der Disziplin, und dem "didaktischen Können" selbst passende LIteratur auszuwählen und zu erarbeiten, und mit der Bereitschaft bei auftuenden Lücken sich entsprechend Information zu besorgen, kann mir nicht vorstellen, regelmäßig Unterricht zu nehmen. Vielleicht würde ich bei entsprechenden finanziellen Möglichkeiten zeitlich begrenzte Seminare, Freizeiten mit Themenschwerpunkten besuchen.
 
Naja, wenn man ein abgeschlossenes Musikstudium hat, dann hören viele auf mit Unterricht. Ich konzertiere nicht, habe eh kaum Zeit zum Üben, warum also Unterricht. Mit Spielen aufhören tue ich natürlich nicht.

Ach naja, ich hab mein Prof. noch bis Ende der 90iger Jahre aufgesucht - zum einen brauchte ja er auch hin und wieder mal ne Stimmung, zum anderen brauchte ich auch hin und wieder mal den einen oder anderen Rat.
Nun ist es allerdings so, daß die Arbeit bei einem schlußendlich selbst liegt - nämlich das üben...so ein Unterricht kann viel vermitteln, das Handwerk es auch zu können muß man schon selbst tun. Für so faule Säcke wie meinereiner ist das üben allerdings ein Gräul, es macht mich narrisch wenn ich ein Stück immer und immer wieder arbeiten muß bis es mal denn endlich geht - entweder ich kann es gleich spielen, oder eben nicht - und da nutzt einem ein herkömmlicher KL nichts. Ich wollt mir mal die ungarische Rhapsodie Nr 2 reinziehen, eine Freundschaft des Pianistenclubs München hätt des sogar mit mir erarbeitet - Vorraussetzung; ich müßt mir für dieses Stück täglich 2 h Zeit nehmen zum üben...na, wenn ich 2 Stunden lang täglich mein eigenes greissliches Geklimper anhören muß, des ist dann doch ned so mein Ding.


Viele Grüße

Styx
 
@Chopinne
Du hast natürlich Recht hinsichtlich der konkreten Einzelheiten (Notentext etc.) Das ist im Vergleich zu anderen erworbenen Fertigkeiten auch diffiziler.

Aber das Prinzip verlernt man nicht, so wenig wie einen bestimmten Schwimmstil. Ich habe seinerzeit ca. ein Vierteljahr fleißigen Trainings gebraucht, um das Niveau wiederzuerringen, auf dem ich Jahrzehnte zuvor aufgehört habe (was freilich mehr über den Fleiß als über das Niveau aussagt :-D). Man fängt technisch nicht wieder bei Null an, so wenig wie man beim Schwimmen hektische und ineffektive Strampelbewegungen machen würde, um nicht unterzugehen. Alles eisern im Kleinhirn versenkt.:super:

Ich wollte auch nur zum Ausdruck bringen, dass ein akzidenzielles "Aufhören" nicht bedeutet, dass man nicht in fünf, zwanzig oder dreißig Jahren wieder loslegen könnte, falls bis dahin nicht körperliche oder geistige Gebrechen den Wiedereinstieg verunmöglichen.
 
Fort- und Weiterbildung sind in jedem Arbeitsbereich lebenslang sinnvoll... aber das sprengt natürlich jetzt echt den Rahmen... Der Gedanke, dass man nach dem Studium "fertig" ist, erscheint mir jedenfalls etwas naiv... ;-)

Und es ist eine grauenvolle Vorstellung, dass man ab Mitte 20 bis zur Rente immer im gleichen Stiefel weitermachen soll, ohne etwas Neues dazuzulernen oder sich weiterzuentwickeln:angst::schlafen:
 

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