hyp408
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Man hört auf wenns keine Laune mehr macht ...
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Da wäre aber zu unterscheiden zwischen professionellem Musizieren mit impliziter Verpflichtung zur berufsbezogenen Fortbildung und nichtprofessionellem Musizieren, wo es eine derartige Verpflichtung nicht gibt. Vergleichbar wäre das mit einem Sportler, der einfach mit dem Training aufhört und sich darauf verlässt, trotzdem im Wettkampf siegreich zu sein.Naja, wenn man ein abgeschlossenes Musikstudium hat, dann hören viele auf mit Unterricht. Ich konzertiere nicht, habe eh kaum Zeit zum Üben, warum also Unterricht. Mit Spielen aufhören tue ich natürlich nicht.
Die sind aber nicht unbedingt an hoch- und höchstkarätigen Auftrittsorten anzutreffen - wer mietet sich schon auf eigene Rechnung den Großen Saal der Hamburger Musikhalle, obwohl bekanntlich Ausnahmen die Regel bestätigen? Ob diese Solisten so zahlreich vertreten sind, dass sie einen mehr als zu vernachlässigenden Prozentsatz aller konzertierenden Künstler ausmachen, bezweifle ich aber. Am ehesten könnte ich mir die wie im Zitat beschriebenen "Leute" auf dem Podium bei "halböffentlichen" Veranstaltungen in Kirchengemeindesälen oder Altenheimen vorstellen, wo der Zuhörerkreis vorrangig "familiär" ist. Unbefriedigende Ergebnisse und verärgerte Zuhörer sind ganz sicher nicht der Karriere förderlich - und wenn jahrelang Anschlussverpflichtungen und Folgebuchungen ausbleiben, versiegt irgendwann der Drang zur künstlerischen Selbstdarstellung. Jedenfalls ist das meistens so.ist völlig in Ordnung - es gibt jedoch zahlreiche Leute, die nach dem Studium aufhören, Unterricht zu nehmen, auch nur noch sehr wenig üben UND dann noch meinen, konzertieren zu müssen - mit teilweise unbefriedigenden Ergebnissen und zum Ärger mancher Zuhörer...
Zahlreiche Leute? Ich war noch nie in so einem Konzert. Wo spielen die denn?
Du kennst doch sicher ebenfalls den vielzitierten Satz, wer aufhöre, besser werden zu wollen, habe aufgehört, gut zu sein? Eigentlich unterstelle ich mal jedem, der professionell musizieren und/oder Musikvermittlung praktizieren will, nicht die Berufsauffassung besitzt, er habe ja jetzt seinen Abschluss sicher und sei ab sofort Weltmeister seines Fachs auf Lebenszeit. Solche Postings kann man bestenfalls im Ironiemodus auf den Weg bringen, behaupte ich mal so als kirchenmusikalischer und ensembleleitender Seiteneinsteiger, der damit heute erfolgreicher ist als in seinen ursprünglichen Studienschwerpunkten. Übrigens habe ich den letzten meiner gestrigen Auftritte an der Seite einer einstigen Kommilitonin absolviert, mit der ich mich nachher ausgiebig über das hier angesprochene Thema austauschen konnte: Sie als Solo-Harfenistin mit dem Orchester und ich als Klavierbegleiter der Chöre in einer sehr aktiven evangelischen Kirchengemeinde. Derartige Themen kommen unweigerlich zur Sprache, wenn man mal vor einem Vierteljahrhundert gemeinsam an der Hochschule studiert hat.Wollte nur sagen: Unterricht bzw. Fort- oder Weiterbildung sind, wenn man konzertiert, in fast allen Fällen erforderlich / ratsam, und zwar ein Leben lang - auch wenn jetzt mit Sicherheit gleich Postings kommen, dass man ja im Studium alles lernt und dann in der Lage sein wird, komplett selbständig zu arbeiten...
Unterricht bzw. Fort- oder Weiterbildung sind, wenn man konzertiert, in fast allen Fällen erforderlich / ratsam, und zwar ein Leben lang - auch wenn jetzt mit Sicherheit gleich Postings kommen, dass man ja im Studium alles lernt und dann in der Lage sein wird, komplett selbständig zu arbeiten...
Aber man kann auch z. B. aufhören zu schwimmen oder Fahrrad zu fahren und wenn man irgendwann im späteren Leben plötzlich wieder Lust darauf hat, wird man feststellen, dass man es nicht grundsätzlich verlernt hat.
Ja, gut....man darf aber nicht vergessen, dass diese Leute ein unglaubliches Fundament hatten!!! Sowohl hinsichtlich Übeerfahrung/Virtuosität als auch Repertoire. Das sind ja m.E. Ausnahmeerscheinungen. Der durchschnittliche Klavierspieler mit 5 - 15 Jahren Unterricht oder so (was ja schon recht ordentlich ist) dürfte nach jahrelanger Pause wohl schon deutliche Abstriche machen müssen....ich glaube das ist aber auch Typsache wie schnell man etwas verlernt.
Rubinstein z.B. hatte ein wahnsinns Gedächtnis.
z.B. konnte er ohne zu proben ein Chopinkonzert noch aus dem Gedächtnis spielen-erst am Konzertabend bemerkte er dass er das falsche Chopinkonzert vorbereitet hatte....
Helene Grimaud hatte in New York monatelang kein Klavier und hat in dieser Zeit fast nur mental geübt....
Der durchschnittliche Klavierspieler 5 - 15 Jahren Unterricht oder so (was ja schon recht ordentlich ist) dürfte nach jahrelanger Pause wohl schon deutliche Abstriche machen müssen.
Rubinstein z.B. hatte ein wahnsinns Gedächtnis.
z.B. konnte er ohne zu proben ein Chopinkonzert noch aus dem Gedächtnis spielen-erst am Konzertabend bemerkte er dass er das falsche Chopinkonzert vorbereitet hatte....
Backhaus, Rubinstein, Kempff, Horowitz, Arrau, Gould, Pollini usw - das, lieber @Joh sind solche Leute... und sie sind/waren nicht die einzigen...es gibt jedoch zahlreiche Leute, die nach dem Studium aufhören, Unterricht zu nehmen, auch nur noch sehr wenig üben UND dann noch meinen, konzertieren zu müssen
Backhaus, Rubinstein, Kempff, Horowitz, Arrau, Gould, Pollini usw - das, lieber @Joh sind solche Leute... und sie sind/waren nicht die einzigen...
(ja ok, geübt haben die immer, aber Unterweisungen benötigten die nach ihrer "Ausbildung" nicht mehr)
Allerdings ist Unterricht nicht gleich Unterricht: Es gibt eine Menge Fortbildungsmöglichkeiten neben dem allwöchentlichen Gang zur Lehrkraft. Viele haben weiterhin Kontakt zum einstigen Lehrer und tauschen sich mit ihm aus, andere nehmen Einzelstunden ("Supervision") - und man informiert sich im Kollegenkreis auf vielfältige Art und Weise. Ein zweckmäßiges Üben, Lernen und Einstudieren sollte man letztlich selbst beherrschen, auch und gerade wenn man mehr unterrichtet als selbst konzertiert.
Naja, wenn man ein abgeschlossenes Musikstudium hat, dann hören viele auf mit Unterricht. Ich konzertiere nicht, habe eh kaum Zeit zum Üben, warum also Unterricht. Mit Spielen aufhören tue ich natürlich nicht.
Fort- und Weiterbildung sind in jedem Arbeitsbereich lebenslang sinnvoll... aber das sprengt natürlich jetzt echt den Rahmen... Der Gedanke, dass man nach dem Studium "fertig" ist, erscheint mir jedenfalls etwas naiv...