walsroderpianist
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Man kann durchaus längere Zeit ohne Notenkenntnisse oder tiefschürfende Theoriekenntnisse auskommen. Funktioniert in der Regel nur mit fähigem Lehrer oder Spielpartner (n).
Bei Kindern halte ich das völlig freie Spiel im Anfangsunterricht und auch noch später für essentiell. Hemmungen müssen zunächst abgebaut und nicht Blockaden aufgebaut werden ( Grausame Kindheitserinnerung meinerseits: fades Czerny- und Gurlittzeug praktisch ab der ersten Klavierstunde).
Auch bei erwachsenen Spätanfängern ist das der richtige Weg.
Was nicht lange Zeit gutgeht: Vernachlässigung bzw. Nichtaneignung grundlegender Spieltechniken.
Egal was man spielt. immer ist zu achten auf Spielbewegungen; Klang, Pedalisierung. (Auch hier: der Lehrer ist gefordert).
Was am Anfang keine Rolle spielen darf: "Fehler". Existieren nicht oder beziehen sich höchsten auf nicht adäquat realisierte Spielregeln innerhalb der jeweiligen Improvisationsaufgabe.
Am Anfang gilt: so wenig Einschränkungen wie möglich. ( Es merkt jeder, wie schnell schlichtes Losspielen ganz ohne Spielregel(n) langweilig wird). Nach und nach können die Spielregeln verfeinert werden. dabei kann es befreiend wirken, wenn der Schwerpunkt eher auf dem liegt, w i e gespielt wird anstatt w a s.
Als Beispiele für die Anfangsgründe der Improvisation: Tastensymmetrische Strukturen. Ganztonleitern. Kirchentonarten. Clusterspiele. Avantgardistische Klanggeflechte. Improvisation über Metren und Ryhthmen. Spiel auf den Saiten. ( Játékok von G. Kúrtag liefert z.B. eine Fülle von Anregungen).
Normalerweise wächst dann bei Schüler ( und Lehrer/ Partner) das Bedürfnis nach theoretischem Verständnis, das weitere Möglichkeiten und Freiheiten schafft.
Hier ein Zitat von Günter Philipp:
" 1. Ohne theoretische Klarheit über die wichtigsten Komponenten des Musikablaufs kann man nicht gut spielen, kann man nicht sicher auswendig musizieren und kann man überhaupt nicht improvisieren!
2. Ohne improvisatorische Fähigkeiten und Erfahrungen kann es keine künstlerisch hochstehende solistische oder kammermusikalische ( aber auch pädagogische) Leistung geben; zumindest werden erst durch die Pflege des Improvisierens die musikalischen und technischen Anlagen zur höchsten Entfaltung gebracht.
3. Improvisation fördert Interpretation und Musikverständnis, Musikverständnis fördert Interpretation und Improvisation, ständige ausschließliche Interpretation genau "nach Vorschrift" führt zur künstlerischen und persönlichen Verarmung." Zitat Ende.
Wahr spricht er, der Mann.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass bei Schülern, die das Herangehen ans Improvisieren, in der Regel gepaart mit theoretischem Unverständnis ( kommt selten und nur bei älteren, "festgefahrenen" Erwachsenen vor) verweigern, auch in allen anderen Bereichen Defizite aufweisen. Vor jedem neuen Stück stehen sie wie der Ochs vor dem Himalaya.
Bei Kindern halte ich das völlig freie Spiel im Anfangsunterricht und auch noch später für essentiell. Hemmungen müssen zunächst abgebaut und nicht Blockaden aufgebaut werden ( Grausame Kindheitserinnerung meinerseits: fades Czerny- und Gurlittzeug praktisch ab der ersten Klavierstunde).
Auch bei erwachsenen Spätanfängern ist das der richtige Weg.
Was nicht lange Zeit gutgeht: Vernachlässigung bzw. Nichtaneignung grundlegender Spieltechniken.
Egal was man spielt. immer ist zu achten auf Spielbewegungen; Klang, Pedalisierung. (Auch hier: der Lehrer ist gefordert).
Was am Anfang keine Rolle spielen darf: "Fehler". Existieren nicht oder beziehen sich höchsten auf nicht adäquat realisierte Spielregeln innerhalb der jeweiligen Improvisationsaufgabe.
Am Anfang gilt: so wenig Einschränkungen wie möglich. ( Es merkt jeder, wie schnell schlichtes Losspielen ganz ohne Spielregel(n) langweilig wird). Nach und nach können die Spielregeln verfeinert werden. dabei kann es befreiend wirken, wenn der Schwerpunkt eher auf dem liegt, w i e gespielt wird anstatt w a s.
Als Beispiele für die Anfangsgründe der Improvisation: Tastensymmetrische Strukturen. Ganztonleitern. Kirchentonarten. Clusterspiele. Avantgardistische Klanggeflechte. Improvisation über Metren und Ryhthmen. Spiel auf den Saiten. ( Játékok von G. Kúrtag liefert z.B. eine Fülle von Anregungen).
Normalerweise wächst dann bei Schüler ( und Lehrer/ Partner) das Bedürfnis nach theoretischem Verständnis, das weitere Möglichkeiten und Freiheiten schafft.
Hier ein Zitat von Günter Philipp:
" 1. Ohne theoretische Klarheit über die wichtigsten Komponenten des Musikablaufs kann man nicht gut spielen, kann man nicht sicher auswendig musizieren und kann man überhaupt nicht improvisieren!
2. Ohne improvisatorische Fähigkeiten und Erfahrungen kann es keine künstlerisch hochstehende solistische oder kammermusikalische ( aber auch pädagogische) Leistung geben; zumindest werden erst durch die Pflege des Improvisierens die musikalischen und technischen Anlagen zur höchsten Entfaltung gebracht.
3. Improvisation fördert Interpretation und Musikverständnis, Musikverständnis fördert Interpretation und Improvisation, ständige ausschließliche Interpretation genau "nach Vorschrift" führt zur künstlerischen und persönlichen Verarmung." Zitat Ende.
Wahr spricht er, der Mann.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass bei Schülern, die das Herangehen ans Improvisieren, in der Regel gepaart mit theoretischem Unverständnis ( kommt selten und nur bei älteren, "festgefahrenen" Erwachsenen vor) verweigern, auch in allen anderen Bereichen Defizite aufweisen. Vor jedem neuen Stück stehen sie wie der Ochs vor dem Himalaya.
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