Stücke für Jugend musiziert

Ich finde diese Abzeichen ja auch eine gute Sache, aber Musiktheorie?????????

Davon hab ich in diesem Zusammenhang noch nie was gehört und ich komme aus Süddeutschland und glaubte diese Prüfungen zu kennen!

Wenn ich wüsste, wo Sohnemann seine Unterlagen aufgeräumt hat, würde ich es jetzt mal suchen gehen. Ich habe noch im Kopf, dass es ein dickes Heft war, dass man durcharbeiten musste, und er es durchaus nicht anspruchslos fand. (Nach circa 8 Jahren guten Cellounterrichts und zwei oder drei Jahren Posaune.)
 
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Mit "Au bord d'une source" kann man sicher im Regionalwettbewerb und auch im Landeswettbewerb 25 Punkte holen, wenn man das wirklich gut spielt. Im Bundeswettbewerb eher nicht. Die Frage ist also, ob für dich eine Welt untergeht, wenn du dort keinen Preis holst?
Das ist eine etwas seltsame Pauschalaussage, die ich nicht wirklich nachvollziehen kann.
Bei Wolters steht das Stück auf Stufe 13/14. Das wäre also in etwa wie das b-Moll Scherzo von Chopin. Wenn man das gut spielt, kann man damit auch im Bundeswettbewerb einen ersten Preis holen.
Es hängt auch davon ab, was ansonsten noch gespielt wird. Wenn das die d-Moll Fantasie von Mozart und eine Bach Invention wäre, würde ich dir zustimmen.
Was hättest du z.B. zu dem langsamen Satz von Op.22 gesagt? Könnte man deiner Meinung nach in AG IV einen ersten Bundespreis damit gewinnen?
LG,
NaMu
 
Deshalb davon auszugehen, dass das normal sei, ist aber die falsche Schlussfolgerung.

Ich habe ja extra dazugeschrieben, dass mir dieses Stück in Wettbewerben ihrer Altersstufe öfters begegnet ist. So ungewöhnlich wie Dir das scheint, ist es offensichtlich nicht. Und JM AG IV sind noch einmal ganze zwei Jahre weiter. In dem Alter macht das noch einen ziemlichen Unterschied.

Selbst wenn man mal annimmt, dass das ein Niveau ist, auf welchem auch in AG IV nur die Teilnehmer am Bundeswettbewerb spielen, sind das immer noch geschätzte mehrere Dutzend - in jeder grösseren Stadt einer.

Aber irgendwie verlieren wir uns in Nebensächlichkeiten. Deinen sonstigen Aussagen kann ich nur zustimmen.
 
...was soll das Gejammer?
Heutzutage spielen Kinder die Rigolettoparaphrase, Jugendliche spielen Petrouchka, und wenn sie dann studieren dürfen (falls sie das mit so läppischem Zeugs überhaupt schaffen!), dann lernen sie endlich mal Mozarts d-moll Fantasie...

Spaß beiseite:
Wenn 12-14jährige Virtuosenfutter a la Rigoletto wirklich können, dann ist das sehr erfreulich!
 
Viel interessanter wären lustige Teilnehmer, die den Zirkus mit Kabarett auf der Bühne vorführen.
 
Der nationale Bachwettbewerb für Ki u Jugendliche in Köthen hat das Problem recht interessant gelöst, dort wird durch mehrere Pflichtwahlstücke ein gewisser Rahmen gezogen, der für jeden gut bewältigbar ist:

ALTERSGRUPPE 1: bis 10 Jahre
Spieldauer: max. 12 Minuten einschließlich des Werkes e)

a) Johann Sebastian Bach
eine der Inventionen BWV 772-786 oder ein Präludium aus:
Zwölf kleine Präludien oder Übungen für Anfänger BWV 924-930, 939-942 und 999 oder
ein Präludium aus: Sechs kleine Präludien für Anfänger BWV 933-938

b) ein Klavierstück nach Wahl
aus: Klavierbüchlein für Anna Magdalena Bach (1725) oder
aus: Klavierbüchlein für Wilhelm Friedemann Bach (1720): Drei Menuette BWV 841-843

c) ein Werk oder eine Werkgruppe nach Wahl
aus der Musik der Klassik oder der Romantik (Anmerkung 1)

d) ein Werk oder eine Werkgruppe nach Wahl
aus der Musik des 20. bzw. 21. Jahrhunderts (Anmerkung 2)

e) freiwillig – Clara Schumann-Wieck (1819-1896)
Eines der folgenden Klavierstücke
aus „Quatre Polonoises“ op. 1 (1831): Polonaise Nr. 1 Es-Dur oder Polonaise Nr. 2 C-Dur
aus „Caprices en forme de Valse“ op. 2 (1832): Caprice Nr. 7 As-Dur oder Caprice Nr. 9 Des-Dur

Hinweis: Oktavgriffe können einstimmig gespielt werden.

https://www.bachfesttage.de/bachwettbewerb/
 

Ich bin überrascht, wie locker ihr den Wettbewerb alle seht, wobei ihr eigentlich habt ihr ja in den meisten Fällen Recht.
Aber bei uns früher war es so, dass von Teilnehmern und Lehrern dieser Wettbewerb sehr ernst genommen wurde.

Ich bin selbst zweimal angetreten.
Beim ersten Mal in AK IV hatte ich knapp 3 Jahre Unterricht und konnte mit 20 Punkten immerhin im Mittelfeld der 10 Teilnehmer 20 Punkte holen, obwohl ich einen Punkt für die fehlende Fuge aus dem WTK (da hatte meine KL von irgendeiner Professorin eine Fehlinformation) abgezogen bekommen hatte und aus Nervosität nicht das Niveau vom Üben erreicht hatte.

Drei Jahre später war ich nicht mehr ganz so ein Nobody und hatte ernsthafte Ambitionen, eventuell Musik zu studieren (nicht Konzertexamen, evtl. Instrumentalpädagogik oder auch Schulmusik). Meine KL war immer für Tiefstapeln, für mich war trotzdem klar, ich wollte zum Landeswettbewerb, 1. Preis war Minimum.
Ich habe allerdings erst im November angefangen, das Rondo capriccioso zu üben, was neben WTK I-B-Dur und zwei eher leichteren modernen Stücken auf dem Programm stand.
Dafür gab mir ein Professor alle 2 Wochen zum Spottpreis (ich glaube, das waren 30 oder 35€) eine Unterrichtsstunde, was doch einiges gebracht hat.
Einen Schrecken bekam ich dann nach einem Blick auf das Programm. Eine Jungstudentin der örtlichen Musikhochschule und eine Jungstudentin von Prof. Kemmerling (wem das etwas sagt), waren meine beiden Gegnerinnen, sonst niemand. Beide hatten 3 Jahre zuvor beim Bundeswettbewerb einen zweiten bzw. ersten Preis gewonnen, die eine Schülerin spielte drei Jahre zuvor im Regionalwettbewerb die Rigolettoparaphrase in AKIII.
Sofort war klar, da kann ich nicht mithalten.
In der letzten Stunde bei besagtem Professor sagte er, sollte ich zum Landeswettbewerb kommen, könnte man eventuell drüber nachdenken, den Unterricht "in einer anderen, offizielleren Form " fortzuführen. Er war der Meinung, dass ich gute Chancen hätte, trotz der starken Konkurrenz den Landeswettbewerb zu erreichen ("Dann kriegen die anderen beiden eben 25 und du 23 Punkte")
Letztendlich bin ich mit 20 Punkten ohne ersten Preis untergegangen. Hätte ich das letzte einfache moderne Stück nicht irgendwie verkackt, hätte ich vielleicht 21 holen können, mehr aber nicht. Womöglich wegen der Konkurrenz herrschte diesmal ein ganz anderer Maßstab. nach dem Maßstab des letzten Wettbewerbs hätte ich die 23 Punkte wahrscheinlich geholt.
Vielleicht wäre ein weniger filigranes Stück für mich von Vorteil gewesen, im Nachhinein glaube ich, dass ich z.B. mit St. Francois de Paule von Liszt oder vielleicht auch mit einer dritten Ballade von Chopin etwas mehr Erfolg gehabt hätte.

Das hat an mir echt genagt und war womöglich ein Grund, dass ich mich dagegen entschieden habe, irgendwo zur Aufnahmeprüfung anzutreten.
Andererseits hat mich so ein Wettbewerb auch immer animiert, perfektionistischer zu arbeiten.
Momentan spiele ich in sehr unterschiedlicher Qualität, je nachdem, wie viel Zeit ich in ein einzelnes Stück investieren möchte, das Niveau habe ich aber trotz des schlechten Abschneidens nie wieder erreicht.
So ein Wettbewerb hat also schon Gutes.
 
Mit 14 oder 15 bin ich auch nicht zum Landeswettbewerb gekommen, und ich stand in Konkurrenz mit anderen Teilnehmerinnen meines Alters, die ich später im Studium wieder getroffen habe. Da allerdings war ich dann weit außer Konkurrenz. Es kann sich so viel ändern in nur wenigen Jahren!! Ich finde es schade, wenn sich junge Menschen so früh entmutigen lassen.
 

Letztendlich bin ich mit 20 Punkten ohne ersten Preis untergegangen.


Grund, dass ich mich dagegen entschieden habe, irgendwo zur Aufnahmeprüfung anzutreten.

Aha! Ich lese hier heraus, daß dir der Wettbewerb den Spaß ein einem Musikberuf verdorben hat. Wer es nur mit Gegnern zu tun hat, kann sich schlecht auf die Musik konzentrieren. Vielleicht ist da eine Nahkampfausbildung sinnvoller.
 
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Aha! Ich lese hier heraus, daß dir der Wettbewerb den Spaß ein einem Musikberuf verdorben hat.
Nein, er hat dazu geführt, realistisch sein Können einzuschätzen. Und trotzdem zu ungeahnter persönlicher Bestleistung geführt, welches beides zur Aussage führte, es hat sich gelohnt.

Im Übrigen, als weniger Leistungsstarker sich mit Schulmusik zu begnügen (zu müssen), ist denkbar schlechteste Option seine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Dieses Feld sollte man ambitionierten Musikpädagogen überlassen, denen die Vermittlung der Leidenschaft am Herzen liegt und nicht nur die Leidenschaft selbst.
 
sich mit Schulmusik zu begnügen (zu müssen)
Wurde oben als Berufswunsch angegeben...

evtl. Instrumentalpädagogik oder auch Schulmusik

Seltsames Bild von Schulmusik, das du da pflegst. Die meisten Wettbewerbskids dürften an der Aufnahmeprüfung (für Schulmusik!) in Köln z.B. scheitern, weil es eben nicht nur ums Notendreschen geht.
 
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Komisch nur, dass teilweise dieselben Profs in JuMu und Aufnahmeprüfung sitzen...:007:
 
Ja komisch, in Nr. 53 hast du das gleiche gesagt wie ich im Folgebeitrag und jetzt tut ihr euch gegen mich zusammen. Lese ich hier etwas anderes als ihr?
 
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