Stücke für Jugend musiziert

Welche(n) Schwierigkeitsgrad(e) (Henle Skala) sollte man denn in AG IV spielen?
Natürlich kommt es nicht nur auf die Schwierigkeit an, aber mit zu leichten Stücken kommt man wahrscheinlich auch nicht gut weg.
Ich glaube das ist sehr schwer anzugeben, da Schwierigkeit zu einem sehr großen Teil subjektiv ist. Dazu kommt es vermutlich auch drauf an welche Erwartungen man hat. Ich hab zwar nie bei Jumu mitgemacht, daher kenn ich mich da nicht all zu gut aus aber ich denke, dass die Werke die man spielen will mit dem Wunsch zum Bundeswettbewerb zu kommen vermutlich schwieriger sind als die, wenn man die Erwartung hat, dass nach dem Regionalwettbewerb Schluss ist.
Eine Freundin von mir hatte mal, wenn ich mich richtig erinnere im Alter von 14-15 Jahren, bei Jumu mitgemacht und ist bis zum Landeswettbewerb gekommen. Soweit ich weiß hat sie damals Stücke gespielt wie Chopin's Fantaisie Impromptu und der Etüde op.10 no.5. Das wäre demnach Henle 7. Also davon ausgehend würde ich sagen, dass Henle 7, wenn gut gespielt, für den Landeswettbewerb reichen könnte und für den Bundeswettbewerb dann vermutlich auch Henle 7-8.
Aber da ich mich dort nicht wirklich auskenne, sind das nur sehr vage Schätzungen. Ich denke jedoch, dass man solange man überzeugend spielt nicht die aller schwierigsten Werke braucht. Dann lieber was etwas leichteres und das sehr gut, als was super schwieriges nicht ganz so super.
 
7 ist eine gute Orientierung. Wobei ich manche Sachen seltsam bewertet finde. Pathétique finde ich mit 7-8 etwas overrated (Mondschein und Sturm finde ich weitaus schwerer), Ungarische Rhapsodie Nr. 2 mit 8 etwas underrated...

Ein klassisches Programm wäre:
1. Wohltemperiertes Klavier, Henle ca. 5 oder 6.
2. Romantisches oder auch klassisches Stück, Henle 6-8. Pathétique, Rondo capriccioso, Chopin Scherzo, Fantasie-Impromptu, Liszt Sonetto de Petrarca oder wie das heißt, Brahms Rhapsodie, evtl. auch Chopin-Ballade...
3. Modernes Stück, meist etwas leichter als das romantische.

Natürlich den langsamen Satz irgendwo unterbringen.
 
Wettbewerbe sind das beste Training.
Sich auf einen Wettbewerb hart und länger vorzubereiten, um dann im Moment die beste Leistung abzurufen ist etwas besonderes. Auch wenn einem das nicht gelingt ist dies eine große Erfahrung und Bereicherung und ein enormer Lernfaktor.
Auf einen Wettbewerb hinzuarbeiten nicht nur die Teilnahme, sondern auch um zu Gewinnen kann großer Ansporn und Motivation sein.
Und natürlich wird dann auch gute Musik dargeboten. Die kommt von selbst wenn man viel geübt hat.

Das ein Wettbewerbe für einen Schüler jedoch nur eine Momentaufnahme ist und nur bedingt etwas über seine Möglichkeiten aussagt ist ebenso wahr, nur muss dies auch erkannt werden. (Wo wir auch wieder bei der Talente Diskussion wären)
 
Wäre es gut, eine Etüde zu spielen, weil man da ja sehr gut seine Technik "unter Beweis stellen kann" oder findet die Jury das musikalisch langweilig (nicht unbedingt bei jeder Etüde)?
Soll man stattdessen lieber Zum Beispiel einen Prestissimo-Satz von einer Beethoven Sonate spielen?
 
Wäre es gut, eine Etüde zu spielen, weil man da ja sehr gut seine Technik "unter Beweis stellen kann"

Ob eine oder mehrere Etüden explizit verlangt werden, kann man herausfinden (Ausschreibung!).
Wenn Etüden nicht verlangt sind, kann man sein technisches Niveau mit egal welchen Stück nachweisen. Von Etüden (Czerny), die nur als Technikübung Sinn machen und musikalisch reizlos sind, ist abzuraten!
 
Wäre es gut, eine Etüde zu spielen, weil man da ja sehr gut seine Technik "unter Beweis stellen kann" oder findet die Jury das musikalisch langweilig (nicht unbedingt bei jeder Etüde)?

Ich würde tendenziell sagen, eher nicht. Hängt aber vom Gesamtprogramm ab.
Man sollte halt zeigen, dass man verschiedene Dinge kann.
Wenn technisch zu wenig im sonstigen Programm ist, ist eine gut gespielte Chopin-Etüde sicher nicht verkehrt.
 
Ich tendiere gerade zur Etüde op 2 no 4 von Prokofiev. Die ist schon genug musikalisch, oder?:konfus:
 

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