Start mit 30, was ist noch drin?

  • Ersteller des Themas Blumenhaendler
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[QUOTE="Romeo, post: 375218, member: 3723"Wenn ein normaler Akademiker 8h am Tag arbeitet, beommt er im Jahr dafür zwischen 24000 und 120000 Euro, einige wenige bekommen vielleicht noch bis 500000 Euro, angestellt, meine ich.[/QUOTE]

:musik::schweigen:
 
[QUOTE="Romeo, post: 375218, member: 3723"Wenn ein normaler Akademiker 8h am Tag arbeitet, beommt er im Jahr dafür zwischen 24000 und 120000 Euro, einige wenige bekommen vielleicht noch bis 500000 Euro, angestellt, meine ich.

:musik::schweigen:[/QUOTE]
Stimmt, war blöde formuliert, die einige wenigen arbeiten sicher mehr als 8h, und auch am Wochende. Habs ja oben erklart, die Schwelle, wo man noch mit normalen Arbeitszeiten auskommt, liegt sicher nicht sehr weit über 100000, aber die Vorstellung, Akademikergehälter in der Industrie im 6stelligen Bereich seien selten oder nur ganz schwer zu erreichen, ist eben nicht richtig. Bei den Banken ist es so, wenn sie dir Geld geben fur SUV oder Wohnung, wollen sie es wiederhaben, spater und mit Zins, deshalb fährt die Frau aus der Bäckerei den SUV erst wenn sie was geerbt hat.
 
Übertarifliche Gehälter jenseits der 100.000 Euro erfordern so gut wie immer ein Engagement jenseits der 8 Stunden pro Tag. Es gibt hin und wieder Ausnahmen, aber das sind dann in der Regel hochbegabte Mitarbeiter, die in 8 Stunden mehr leisten als andere in der doppelten Zeit. Selbst im teuren München verdient der Durchschnitts-Akademiker deutlich weniger als 100.000 Euro.

Klar, es gibt ein paar Branchen mit relativ hohen Einkommen. Aber umso mehr Branchen, in denen es ganz anders aussieht.

Wenn ich z.B. die Gehaltsabrechnung meiner Frau ansehe (angestellte Ärztin) und ihren Arbeitseinsatz gegenrechne, dann ist das Ergebnis sogar einigermaßen erschütternd.

Grüße, Jörg
 
Übertarifliche Gehälter jenseits der 100.000 Euro erfordern so gut wie immer ein Engagement jenseits der 8 Stunden pro Tag. Es gibt hin und wieder Ausnahmen, aber das sind dann in der Regel hochbegabte Mitarbeiter, die in 8 Stunden mehr leisten als andere in der doppelten Zeit. Selbst im teuren München verdient der Durchschnitts-Akademiker deutlich weniger als 100.000 Euro.

Klar, es gibt ein paar Branchen mit relativ hohen Einkommen. Aber umso mehr Branchen, in denen es ganz anders aussieht.

Wenn ich z.B. die Gehaltsabrechnung meiner Frau ansehe (angestellte Ärztin) und ihren Arbeitseinsatz gegenrechne, dann ist das Ergebnis sogar einigermaßen erschütternd.

Grüße, Jörg
Das ist genau das, was ich sage. Die Gehaltsunterschiede sind groß, aber die Gehälter entsprechen nicht dem gefühlten Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung, eine Game Designer bekommt mehr als ein Arzt, wer will sagen, ob das stimmig ist ?

Im Automotive Bereich in Mch, wo du bald anfangst, schaust du dann mal, wer genau was verdient, und wie begabt er ist, aber nicht die jungen Akademiker unter 45, sondern schau mal so 45 bis 60.

Und das fuhrt zuruck zur Frage von @hasenbein, welche Bezahlung ist denn jetzt fur den Künstler angemessen ?

Entschuldigung, man hat mir alle ä und ü geklaut !
 
Übertarifliche Gehälter jenseits der 100.000 Euro erfordern so gut wie immer ein Engagement jenseits der 8 Stunden pro Tag. Es gibt hin und wieder Ausnahmen, aber das sind dann in der Regel hochbegabte Mitarbeiter, die in 8 Stunden mehr leisten als andere in der doppelten Zeit. Selbst im teuren München verdient der Durchschnitts-Akademiker deutlich weniger als 100.000 Euro.
In NRW ist das Einstiegsgehalt in der Software-Entwicklung, um mal vom angeblichen Schlaraffenland der Metallbranche weg zu kommen, je nach Teilbranche zwischen 32 und 45.000 Euro: Web-Entwickler verdienen z.B. weniger als Entwickler in eher technischen Bereichen. Nach ein paar Jahren und wenn man gut ist, ist man dann als Entwickler für "technische" Spartensoftware bei vielleicht 55.000 Euro, nach noch ein paar Jahren landet man dann irgendwo jenseits der 60.000, aber nur wenn man entweder sehr gut ist und/oder Führungsjobs übernimmt. Ein Bekannter von mir fährt den Gegenentwurf, ist in einer Firma für Suchmaschinen- und Webshop-Kram angestellt und macht zudem Heimarbeit in Teilzeit: geht auch, aber zu doch deutlich anderen finanziellen Bedingungen. ;-)

Wenn man deutlich mehr verdienen will, geht man ins Management oder wird Consulting-Nomade. Mehr Kohle ist also jederzeit zu machen, lediglich eine Frage der persönlichen Flexibilität und Wünsche: nicht jeder will Personalverantwortung tragen oder Projekte managen. Es gibt auch die ausgezeichneten "Nur-Entwickler", und die verdienen nicht schlecht, aber auch die landen halt nicht mal annähernd jenseits der 100.000er Grenze, von krassen Ausnahmen mal abgesehen.

Der Durschnitts-Akademiker umfasst übrigens auch "in der Industrie" so etwas wie normale Konstrukteure. Und die können hierzulande über 45.000 bereits froh sein (sprich, mit einiger Berufserfahrung), soweit ich weiß. Nicht jeder Ingenieur in der Metall-Branche ist hochbezahlter Projektleiter.

Bezüglich der Frage, was "angemessen" ist: wenn man die langen Ausbildungszeiten und die vergleichsweise hohe Nachfrage und schlechte "Austauschbarkeit" solcher Arbeitskräfte berücksichtigt, sind diese Gehälter nicht unanständig hoch. Ob ein Manager sechs- oder gar siebenstellig (oder noch mehr) verdienen muss, sei aber dahin gestellt. Und ob ein Musiker mit ebenfalls vielen Jahren Ausbildung und Studium später als Lehrer in einer Musikschule mit 1500 Euro netto angemessen bezahlt ist, ist auch durchaus zweifelhaft. Aber hier ist das Verhältnis aus Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt auch ein anderes.
 
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In NRW ist das Einstiegsgehalt in der Software-Entwicklung, um mal vom angeblichen Schlaraffenland der Metallbranche weg zu kommen, je nach Teilbranche zwischen 32 und 45.000 Euro: Web-Entwickler verdienen z.B. weniger als Entwickler in eher technischen Bereichen. Nach ein paar Jahren und wenn man gut ist, ist man dann als Entwickler für "technische" Spartensoftware bei vielleicht 55.000 Euro, nach noch ein paar Jahren landet man dann irgendwo jenseits der 60.000, aber nur wenn man entweder sehr gut ist und/oder Führungsjobs übernimmt. Ein Bekannter von mir fährt den Gegenentwurf, ist in einer Firma für Suchmaschinen- und Webshop-Kram angestellt und macht zudem Heimarbeit in Teilzeit: geht auch, aber zu doch deutlich anderen finanziellen Bedingungen. ;-)

Wenn man deutlich mehr verdienen will, geht man ins Management oder wird Consulting-Nomade. Mehr Kohle ist also jederzeit zu machen, lediglich eine Frage der persönlichen Flexibilität und Wünsche: nicht jeder will Personalverantwortung tragen oder Projekte managen. Es gibt auch die ausgezeichneten "Nur-Entwickler", und die verdienen nicht schlecht, aber auch die landen halt nicht mal annähernd jenseits der 100.000er Grenze, von krassen Ausnahmen mal abgesehen.

Der Durschnitts-Akademiker umfasst übrigens auch "in der Industrie" so etwas wie normale Konstrukteure. Und die können hierzulande über 45.000 bereits froh sein (sprich, mit einiger Berufserfahrung), soweit ich weiß (oder i. Nicht jeder Ingenieur in der Metall-Branche ist hochbezahlter Projektleiter.
Danke fur die Sicht aus Nrw und SW. Oft gilt aber das PETER Prinzip. Wer seine Arbeit gut macht, wird befordert,, zum PL zb. Wenn er das auch gut macht, dann vielleicht Abteilungsleiter, dann zb Bereichsleiter. Da habe ich jetzt einiges übersprungen, der BL macht sicher mehr als 8 und bekommt aber auch viel mehr als 100. Die wenigsten bleiben doch ihr Leben lang auf einer, der Einstiegsstufe, stehen. Und nach Peter wird ja jeder bis zur Stufe seiner persönlichen Unfahigkeit befordert, also man hat alles bisher gut gemacht, wird befordert, die neue Aufgabe ist jetzt aber doch zu gros, man schafft es irgendwie, aber nicht richtig gut, und, schwupp, dort bleibt man stehen, wird nicht mehr befördert, und macht sehr lange einen mittelmaßigen Job!
 
Der Begriff "Akademiker" wird mir hier etwas zu pauschal verwendet... Lehrer sind auch Akademiker und haben weder eine 40-Stunden-Woche noch die Phantasiegehälter, die hier in Rede stehen.

Man kann hier argumentieren, dass die zur gesamtgesellschaftlichen Wertschöpfung keinen realen Mehrwert generieren. Stimmt sogar. Sie bilden "nur" diejenigen heran, die später hoffentlich mal zur Wertschöpfung beitragen.

So ähnlich wie Künstler sind auch Lehrer eher auf der reproduktiven Seite der gesamtgesellschaftlichen Bilanz einzusortieren. Sie generieren wichtige Werte, die aber nur extrem schwer pekuniär zu bemessen sind.
 
Was bleibt denn in Deutschland zur Zeit übrig von 100 k€ ? (Annahme: Verh., 2 Kinder, mit Kirchensteuer)
 

Da sind die Kosten für die Krankenkasse bereits abgezogen?
 
Meine Schilderungen sollten ja auch eigentlich nahelegen, dass es eben nicht der "Normalfall" ist, auch für Akademiker in technischen Branchen nicht, sechstellige Jahresgehälter zu kassieren. Selbst wenn man "gut" ist, ist es optimistisch geschätzt eher die Hälfte davon, von Führungspositionen abgesehen: und nicht jeder kann (oder will) nun einmal Häuptling sein.

@40er: das kannst du z.B. hier durchrechnen, wenn du willst. Bei 8350 brutto im Monat (100.200 p.a.) bist du im Jahr netto bei 63600 Euro, nach Abzug von Kirchensteuer, Rente, Krankenversicherung, Steuerklasse III mit 2 Kindern.
 

Ja. Natürlich mit Schwankungen, aber im Schnitt kam es hin. Das ist auch zugebenermaßen sehr anstrengend gewesen, wer wirklich konzentriert am Bildschirm und/oder beim Kunden arbeitet, ist nach 8 Stunden "platt". Das war so anstrengend, dass ich manchmal "im Tran" nach der Arbeit aus Versehen zur Wohnung meiner Eltern gefahren bin, wo ich aber längst ausgezogen war....

Und kennst Du einen "normalen angestellten Akademiker", der 500.000 Euro bei dieser Arbeitszeit verdient?

Nein.
 
@kalessin

Ich lebe schon lange nicht mehr in DE und kenne mich mit den Begriffen "Geldwerter Vorteil, Einteilung Steuerklasse, Steuerfreibetrag...." nicht mehr aus. Trotzdem Danke.
 
Meine Schilderungen sollten ja auch eigentlich nahelegen, dass es eben nicht der "Normalfall" ist, auch für Akademiker in technischen Branchen nicht, sechstellige Jahresgehälter zu kassieren. Selbst wenn man "gut" ist, ist es optimistisch geschätzt eher die Hälfte davon, von Führungspositionen abgesehen: und nicht jeder kann (oder will) nun einmal Häuptling sein.

@40er: das kannst du z.B. hier durchrechnen, wenn du willst. Bei 8350 brutto im Monat (100.200 p.a.) bist du im Jahr netto bei 63600 Euro, nach Abzug von Kirchensteuer, Rente, Krankenversicherung, Steuerklasse III mit 2 Kindern.
Da hast du sicher recht, es ist nicht der Normalfall, das Übliche. Ausganfspunkt oben war aber, dass es praktisch niemanden gäbe,der 6stellig verdient, ohne rund um did Uhr zu arbeiten. Und da ist es nunmal so, dass diese Theorie leicht an vielen, vielen Beispielen von Akademikern in größeren Unternehmen widerlegbar ist, eben der ganz typischer Ingenieur, Physiker, Chemiker, der in mäßigem Umfang zb als PL oder GL Verantwortung ubernimmt, ohne gleich dauernd Mehrarbeit leisten zu mussen, und der kommt dann in den genannten Bereichen häufig bei 6stellig an, wenn er mal 50 ist. Das macht ihn nicht zum Normalfall und schon gar nicht zum Durchschnittsfall, denn in den Durchschnitt gehen ja alle Anfängef und jungen ein.
 
Der Begriff "Akademiker" wird mir hier etwas zu pauschal verwendet... Lehrer sind auch Akademiker und haben weder eine 40-Stunden-Woche noch die Phantasiegehälter, die hier in Rede stehen.

Man kann hier argumentieren, dass die zur gesamtgesellschaftlichen Wertschöpfung keinen realen Mehrwert generieren. Stimmt sogar. Sie bilden "nur" diejenigen heran, die später hoffentlich mal zur Wertschöpfung beitragen.

So ähnlich wie Künstler sind auch Lehrer eher auf der reproduktiven Seite der gesamtgesellschaftlichen Bilanz einzusortieren. Sie generieren wichtige Werte, die aber nur extrem schwer pekuniär zu bemessen sind.
Lehrer dürften eine der wichtigsten Berufsgruppen sein, Künstler sind da sicher nicht zu vergleichen. Lehrer an Hauptschulen sind die Looser des Systems, viel Arbeit, viel Frust, ganz wenig Anerkennung, und Gehalt nicht ganz schlecht, aber nicht übermäßig. Gymnasiallehrer, schon ganz gut, oder, wenn man mal die RV Beiträge draufschlägt, die sie nicht zahlen müssen, und die priv Altersvorsorge, die sie nicht brauchen weil Pensionen immer noch höher sind als Renten, dann durfte man mit 50 so Oberstudienrat oder Studiendirektor sein, umgerechnet auf ein Wirtschaftsgehalt vielleicht so 85000 Euro, habs jetztaber nicht genau nachgerechnet. Dazu lebenslange Jobgarantie und viel Ferien. Aaaaber: während der Schulzeit eben auch mehr als 8h pro Tag, wenn mans ordentlich machen will, und wenn man nicht gerade Sport und Mathelehrer ist. Und die Elternabende mit den verrückten Alten, da müsste es extra Schmerzensgeld geben, sage ich.
 
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