Setzen von realisitischen Zielen

Ist das eigentlich so ein Späteinsteiger-Ding? Das meine ich absolut nicht abwertend. Denn das sechsjährige Kind (oder meinetwegen auch 11jährig) kommt doch gemeinhin nicht zum Unterricht und sagt: Mein Ziel ist die Pathetique! In aller Regel wird es noch nie von Beethoven gehört haben. Man spielt und übt was der KL einem gibt. Und freut sich daran (oder verflucht auch mal den KL).
Und heute weiß ich, dass ich nicht alles spielen kann, was ich vielleicht möchte. Damit kann und muss ich leben. Ziel ist einfach, das bestmögliche aus einem Stück heraus zu nehmen, welchem ich gewachsen bin und mich darüber zu freuen. Reicht doch....


Ich würde sagen, dass es ein Ding von Erwachsenen ist und somit natürlich auch von Späteinsteigern (Generation 50+):bye: Wir kennen halt schon ein paar Stücke vom hören. Erfahren durch Gespräche von weiteren Werken, die interssant sein könnten. Als neugieriger Mensch wird dann natürlich nach den Noten geforscht. Es steht schließlich die Frage im Raum, kann ich dieses Stück in näherer Zukunft vielleicht spielen? :026:
 
Literaturziele sind ja schön und gut, habe ich auch, aber die können leicht zu Frust führen, weil man sich doch oft etwas vornimmt, was länger dauert und schwieriger ist als erwartet.

Bei mir schwebt eher so eine Vorstellung am Horizont wie: Ich spiele ein paar Leuten vor und alle haben Freude daran. Und genau daran arbeite ich. Ab und zu habe ich die Gelegenheit, bei einer Feier zu spielen. Ich wähle einfache Stücke und bin trotzdem sehr aufgeregt. Wenn dann nachher jemand sagt: Das war aber schön, dann bin ich glücklich.

Dieses gemeinsame Spaß haben an der Musik hat so etwas Mystisches, und das funktioniert auch mit einfachen Stücken, es kommt immer darauf an, was man hineinlegt. Und es ist aufwendig genug, an diesen Feinheiten zu feilen, und ich brauche dabei Unterstützung. Verkrampft auf ein Stück zu starren, das man in ein paar Monaten können will (das habe ich auch schon gemacht) ist nicht so hilfreich, und nur die Tasten treffen ist ja auch nicht genug.

Gerade möchte ich unbedingt das Venezianische Gondellied können... Aber ich versuche, entspannt zu bleiben und setze mir kein Zeitziel. Es soll halt schön werden ...
 
Nun möchte ich mir anspruchsvolle aber realistische Ziele setzen.

Könnt ihr mir Vorschläge machen?

*seufz* Immer wieder die gleiche Frage.

Mein Ziel war und bleibt, von Klavierstunde zu Klavierstunde das aktuell Geübte besser zu performen als in der Woche davor.

Abgesehen davon setze mir gar keine Ziele. Ich mach einfach und guck was geht. :023:
 

Wo genau steht das zu lesen...?
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, dann unterlasse Du:

- unbewiesene Behauptungen ("Weil @Ralph_hh ...")

- dumme Worthülsen ("Kompetenz, dem Werk gerecht zu werden")

...
 
In der Musik (und Kunst allgemein wohl auch) geht es wohl vor allem um eines: den Spaß und der Freude an der Sache.

Zum Leben (oder Überleben) braucht man Dinge wie Musik nicht unbedingt.

Für die einen ist Musik hauptsächlich Arbeit (die berufsmäßig damit Betrauten) für die anderen eher Hobby. Und die Hobbyisten freuen sich daran, was die Berufsmusiker so können, und auf die Beine stellen.

Das ist die ganze Welt der Musik in einem Internetpost (?)
 
Dass „La Campanella“ für erwachsene Klavierspieler nach wenigen Jahren Unterricht zu schwer ist, ist sehr, sehr wahrscheinlich. Möglicherweise gibt es Naturtalente, die das schaffen, aber in der Regel ist dieses Ziel unter gegebenen Umständen nicht erreichbar. Dies behaupte ich, bis mir jemand das Gegenteil beweist.
Umso besser ist es, wenn @Ralph_hh das selbst realistisch einschätzen kann. Nichts ist doch frustrierender als falsche Erwartungen durch Selbstüberschätzung, die irgendwann nach sehr viel Arbeits- und Zeiteinsatz enttäuscht werden, weil das Stück eben doch viel zu schwer ist.

Andersherum wird ein Schuh draus: nämlich wenn eine kompetente Person, die ralph_hh‘s Klavierspiel kennt, ihm irgendwann sagt, was zu erreichen er in der Lage ist, selbst wenn ihm das zunächst unerreichbar scheinen sollte. Damit meine ich aber auch nicht, dass man sich klein machen muss.
 
Dass „La Campanella“ für erwachsene Klavierspieler nach wenigen Jahren Unterricht zu schwer ist, ist sehr, sehr wahrscheinlich.
Das Stück ist wirklich sauschwer, das stimmt (damit da keine Missverständnisse auftreten).

Total unmöglich zu lernen ist es aber auch wieder nicht, genauso wie die - allerdings weit handzahmeren - sehr beliebten Stücke "Pathetique" oder "Mondscheinsonate" von Beethoven.

Die allermeisten Amateure, die diese Stücke angehen, werden da allerdings schon "auf den ersten Metern" scheitern. Und zwar, weil sie nicht wissen, wie man solche Sachen übt, bzw. üben muss. Ging mir selbst ja auch lange Zeit so.
 
In der Musik (und Kunst allgemein wohl auch) geht es wohl vor allem um eines: den Spaß und der Freude an der Sache.

Zum Leben (oder Überleben) braucht man Dinge wie Musik nicht unbedingt.

Zum Leben (oder Überleben) braucht man ein robustes Immunsystem, sauberes Wasser, ein witterungsgeschütztes Plätzchen, wo man ein Feuer machen kann, und die nötigen Waffen, um sich Mahlzeiten organisieren zu können, ohne selbst zur Mahlzeit zu werden. Und eine Schwanenknochenflöte, sonst wird man irgendwann doch trübsinnig und das Immunsystem macht schlapp.
 
(...) Und eine Schwanenknochenflöte, sonst wird man irgendwann doch trübsinnig und das Immunsystem macht schlapp.
Touché - möglicherweise hat die Musikalität zum Überleben unserer Vorfahren beigetragen (die meisten Dinge haben evolutorisch betrachtet ja irgendeinen Sinn).

Die Wissenschaft rätselt meines Wissens noch über solche Fragen.

"Essen" kann man Musik allerdings nicht, egal wie schön und faszinierend sie ist (sonst wären die Ernährungsprobleme unserer Welt wahrscheinlich schon gelöst).
 

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