Ich finde Hasenbein's Beitrag gar nicht so negativ
Es ist ja auch so das man nicht jeden Tag übt, weil immer wieder was dazwischen kommt.
Wenn man Unterricht nicht als üben sieht, übe ich jeden Mittwoch nicht.
Und manchmal ist die Stunde bei meinem KL so intensiv, dass ich nicht nur nach dem Unterricht mittwochs nicht mehr übe, sondern auch den Donnerstag nicht ans Klavier gehe.
Einfach weil ich dann platt vom Unterricht bin.
Lustig, ich kann das sogar beweisen
Als Diabetiker Messe ich regelmäßig meinen Blutzucker und nach mancher Unterricht Stunde rutsche ich voll in die Unterzuckerung.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass das Gehirn der größte Zucker Verbraucher im Körper ist..... Ja dann haste ich gerade Hirn Extremsport - oder bin einfach dumm
Und wenn ich an den Thema starter denke... Da ist noch ein anderes Instrument und das spielen im Verein... Nun da wird es schwer regelmäßig 1 Stunde am Klavier zu sitzen.
Mir selbst fehlt manchmal allein durch Arbeit, Haushalt und Sport die Zeit ans Klavier zu gehen, und ich bin Single ohne Kinder.
Mit Familie und Vereinsmusik kann das noch viel häufiger nicht klappen.
Darum ist es nicht unbedingt negativ, daran vorab zu denken, gerade wenn man die Vorstellung hat, sich durch ein bestimmtes Stück innerhalb einer bestimmten Zeit zu messen.
Klar kann man sagen "nach 5 Jahren muss ne Beethoven Sonate sitzen".
Mit einem Langzeit Ziel und vielen kurzzeitigen Zielen, motiviert mancher sich erfolgreich (ich zb beim Laufen, erst 5,dann 10 und irgendwann war das Ziel Halbmarathon geknackt).
Aber wenn man dann in 5 Jahren an den Punkt ist, an dem die Sonate sitzen sollte, ist es schon ein Unterschied ob ich 3 Std oder 8 Std die Woche intensiv üben konnte.
Salopp gesagt, könnte man nach 5 Jahren a 3 Std üben feststellen das man noch 5 Jahre vor sich hat, also 10 Jahre für das "5 Jahres Ziel" zu brauchen.
Ob diese Art zu denken dann noch so motiviert ist, wage ich zu bezweifeln
Persönlich würde ich den Faktor "Zeit" aus den Herausforderungen entfernen.
Also lieber "irgendwann will ich Beethoven Sonaten spielen" statt "in 5 Jahren will ich Beethoven Sonaten spielen".
Ich zb würde gerne Edvard Greg's Lyrische Stücke spielen, aber das wird noch ein paar Jahre (Jahrzehnte?) dauern.
Warum soll ich mich da unter Zeitdruck setzen?
Die Wahrscheinlichkeit das mir die Lyrischen Stücke mit 50 nicht mehr gefallen ist gering, und wenn ich die erst mit 60 kann, hab ich bis dato auch keine Zeit verschwendet.