Setzen von realisitischen Zielen

Ich hab mir irgendwann mal, vorne in die Beethoven-Sonaten, rein geschrieben, welche Stücke (2-3)ich auf jeden Fall spielen möchte /werde, welche vielleicht (man vergisst die ein oder andere Idee einfach) und welches vielleicht ganz ganz irgendwann in weit entfernter Zukunft (ein Stück) ... Die Vielleicht-Stücke werden manchmal ergänzt, manchmal gestrichen, meistens spiele ich gerade sowieso etwas ganz anderes.
Aber evt schreibst du dir einfach auf, was du mal spielen möchtest, zeigst die Liste deinem KL und lässt ihn entscheiden, wann du soweit bist. Dir in deinem Stadium Ziele zu setzen kann einfach nur nach hinten losgehen.
 
Einfach mal so:
Nichts desto trotz bin ich ein Mensch der Ziele braucht, warum - weil ich Herausforderungen mag ;-)
Die Sache mit "Zielen" und "Herausforderungen" funktioniert sehr gut, solange man das Gefühl hat, man erreicht sie auch, ist auf einem guten Weg dahin, hat kleine Erfolgserlebnisse auf dem Weg usw.

Nach hinten los geht die Sache, wenn man merkt, dass man seine Ziele verfehlen könnte, auf der Stelle tritt, erkennt, dass die Ziele unrealistisch hoch waren etc.
 
@florianm

Noch was:

Hast Du denn eine Vorstellung von den beliebten klassischen Klavierschüler-Stückchen? Kennst Du viele davon? Welche gefallen Dir? (und welche Komponisten?)

Du könntest hier:

http://www.pian-e-forte.de/noten/kv_index.htm

auch ein bisschen schmökern, und Dir auf Youtube auch die Stückchen anhören. Das erweitert den Horizont.
 
Ich finde Hasenbein's Beitrag gar nicht so negativ:konfus:

Es ist ja auch so das man nicht jeden Tag übt, weil immer wieder was dazwischen kommt.
Wenn man Unterricht nicht als üben sieht, übe ich jeden Mittwoch nicht.
Und manchmal ist die Stunde bei meinem KL so intensiv, dass ich nicht nur nach dem Unterricht mittwochs nicht mehr übe, sondern auch den Donnerstag nicht ans Klavier gehe.
Einfach weil ich dann platt vom Unterricht bin.
Lustig, ich kann das sogar beweisen:-D
Als Diabetiker Messe ich regelmäßig meinen Blutzucker und nach mancher Unterricht Stunde rutsche ich voll in die Unterzuckerung.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass das Gehirn der größte Zucker Verbraucher im Körper ist..... Ja dann haste ich gerade Hirn Extremsport - oder bin einfach dumm :-D

Und wenn ich an den Thema starter denke... Da ist noch ein anderes Instrument und das spielen im Verein... Nun da wird es schwer regelmäßig 1 Stunde am Klavier zu sitzen.
Mir selbst fehlt manchmal allein durch Arbeit, Haushalt und Sport die Zeit ans Klavier zu gehen, und ich bin Single ohne Kinder.
Mit Familie und Vereinsmusik kann das noch viel häufiger nicht klappen.

Darum ist es nicht unbedingt negativ, daran vorab zu denken, gerade wenn man die Vorstellung hat, sich durch ein bestimmtes Stück innerhalb einer bestimmten Zeit zu messen.

Klar kann man sagen "nach 5 Jahren muss ne Beethoven Sonate sitzen".
Mit einem Langzeit Ziel und vielen kurzzeitigen Zielen, motiviert mancher sich erfolgreich (ich zb beim Laufen, erst 5,dann 10 und irgendwann war das Ziel Halbmarathon geknackt).
Aber wenn man dann in 5 Jahren an den Punkt ist, an dem die Sonate sitzen sollte, ist es schon ein Unterschied ob ich 3 Std oder 8 Std die Woche intensiv üben konnte.
Salopp gesagt, könnte man nach 5 Jahren a 3 Std üben feststellen das man noch 5 Jahre vor sich hat, also 10 Jahre für das "5 Jahres Ziel" zu brauchen.

Ob diese Art zu denken dann noch so motiviert ist, wage ich zu bezweifeln :konfus:


Persönlich würde ich den Faktor "Zeit" aus den Herausforderungen entfernen.
Also lieber "irgendwann will ich Beethoven Sonaten spielen" statt "in 5 Jahren will ich Beethoven Sonaten spielen".
Ich zb würde gerne Edvard Greg's Lyrische Stücke spielen, aber das wird noch ein paar Jahre (Jahrzehnte?) dauern.
Warum soll ich mich da unter Zeitdruck setzen?
Die Wahrscheinlichkeit das mir die Lyrischen Stücke mit 50 nicht mehr gefallen ist gering, und wenn ich die erst mit 60 kann, hab ich bis dato auch keine Zeit verschwendet.
 
Zuletzt bearbeitet:
@hasenbein ‘s Beitrag war nicht negativ, sondern hat den TE mit Fragen konfrontiert, denen sich jeder Neuanfänger stellen sollte. Wenn die Antworten negativ ausfallen, ist die Gesamtsituation fürs Klavierspielen negativ. Fallen sie aber positiv aus, kann man sich doch sagen: „Hey, bei mir ist das anders, ich bin ein Kämpfertyp, und notfalls stehe ich eben eine Stunde früher auf, um vor der Arbeit noch zu üben, ansonsten lasse ich eben die Glotze oder das Clavio-Forum weg:015:.“ Dann hat der Beitrag einen positiven Effekt.

Unabhängig davon @florianm: Mit einer Stunde täglicher Übezeit kannst du mit gutem Unterricht schon eine Menge erreichen. Dass das Alter kein Hinderungsgrund für das Erreichen langfristiger Ziele im mittleren Schwierigkeitsgrad sein muss, haben hier ja schon manche Späteinsteiger gezeigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich ist der Weg das Ziel. Das ist gar keine Frage. Das allerwichtigste ist für mich auch ein Ausgleich zur Arbeit. Fernsehen finde ich extrem langweilig.

Das es natürlich auch Phasen geben wird, wo weniger geht, ist auch klar. Aber wenn man sich keine Ziele setzt weiß man auch nicht worauf man hinarbeitet. Wenn es dann länger dauert ist es für mich auch kein Problem. Nur was ich nicht verstehe ist, dass hier scheinbar einige Leute die Meinung vertreten man solle sich keine Ziele setzen...
 
Kann man schon... Ich hab mir, als ich wieder angefangen habe, vorgenommen irgendwann die Schwarze Messe von Skrjabin spielen zu können... :-)
 
Florian, warte mal ab, bis dann Deine Frau anfängt zu meckern, dass Du abends immer 1 Stunde weg vom Fenster bist. Der fällt mit Sicherheit immer öfter was ein, was Du bitte nochmal dringend erledigen musst, oder beklagt sich, vernachlässigt zu werden :-D
 
Solange die Frau auch irgendeiner Leidenschaft nachgeht, sollte das aber möglich sein. Ein Problem entsteht erst dann, wenn die Partnerin den Partner (oder umgekehrt) braucht, um die eigene Langeweile zu verdecken.
 
Florian, warte mal ab, bis dann Deine Frau anfängt zu meckern, dass Du abends immer 1 Stunde weg vom Fenster bist. Der fällt mit Sicherheit immer öfter was ein, was Du bitte nochmal dringend erledigen musst, oder beklagt sich, vernachlässigt zu werden :-D

Die Frau wird ebenfalls mit dem Tastendrücken anfangen. Somit sehe ich das als unkritisch an. Das Größere Problem wird sein: Wer darf wann an das Gerät ;-)
 

Florian, warte mal ab, bis dann Deine Frau anfängt zu meckern, dass Du abends immer 1 Stunde weg vom Fenster bist. Der fällt mit Sicherheit immer öfter was ein, was Du bitte nochmal dringend erledigen musst, oder beklagt sich, vernachlässigt zu werden

Vielleicht ist sie aber auch eher froh, wenn sie 1-2 Stunden mal ihre Ruhe hat, dann kann sie wenigstens mit der besten Freundin stundenlang am Telefon ungestört tratschen.

Es soll auch Frauen geben, die nicht permanent von ihrem Partner bespaßt werden wollen.:007:
 
Das Größere Problem wird sein: Wer darf wann an das Gerät ;-)
Es gibt ja auch das vierhändige Klavierspiel. Bei intensiven Üben vielleicht nach ca. einem halben Jahr möglich.

Übrigens: Schubert soll ein paar vierhändige Stücke so komponiert haben, dass sich an bestimmten Stellen seine Finger mit denen seiner Klavierschülerinnen berührt haben. Also nicht nur beim Abspielen einer Schallplatte gibt es Knistergeräusche.
 
Ich hab drei, bei Bedarf sogar vier Geräte!:021:
 
Ich habe nicht alles gelesen aber antworte Mal wie es bei mir läuft.
Ich spiele jetzt seit 13 Monaten Klavier, ohne Vorkenntnisse. Zunächst Tastenräume Band 1,dann die Klavierschule von Aaron. Ich habe vor 2 Monaten die russische Klavierschule Band 1 abgeschlossen, muss aber dazu sagen dass ich fast jedes Stück daraus gelernt habe und bin nun bei Band 2 gelandet, 4 Lieder daraus konnte ich bis jetzt abschließen.
Ich übe etwa 2 Stunden pro Tag, um das Pensum zu erreichen stehe ich morgens extra vor meinen Kindern auf um in Ruhe lernen zu können und Spiele über den Tag verteilt immer wieder. Ich habe mit 28 Jahren angefangen. Wenn du nun auch noch Vorkenntnisse hast, kannst du es sicher auch zu einem guten Hobbypianisten schaffen. Dieses Ziel habe ich mir jedenfalls gesetzt. In 15 Jahren möchte ich ein solider Klavierspieler sein. Manchmal muss ich mich etwas zügeln, meine Lehrerin sagt immer ich bin wie ein Fohlen dass das erste Mal auf einer Weide sein darf. Ich muss aufpassen dass sich keine technischen Fehler einschleichen und ich zu verbissen an die Sache Ran gehe. Jetzt freu ich mich aber schon sehr auf die vielen Stücke die ich bald lernen darf.:)

Ich denke- wo ein Wille da ein Weg. Und wenn nicht, ist es auch nicht allzu dramatisch.
 
Ich denke rückblickend, dass die Fixierung auf bestimmte "Ziele" häufig kontraproduktiv ist. Jedenfalls ist der weise Umgang mit Zielen nicht einfach. Sobald man anfängt, das, was man aktuell lernen soll, nur noch als lästige Stufe zum eigentlichen Klavierspiel zu verstehen und gar nicht schnell genug vorstoßen kann zum richtigen Klavierspiel, wirds gefährlich. Da wird man dann blind dafür, dass auf allen Könnensstufen lohnende musikalische Aufgaben sich stellen, an denen man viel lernen kann, wenn man sie nicht für unter seiner Würde hält. Die Befriedigung durch richtiges "künstlerisches" Klavierspiel kann man schon auf ganz niedrigem Level anstreben.

Wenn man sich immer auf das konzentriert, was jetzt gerade ansteht und die Ziele einfach Ziele sein lässt, die schon irgendwann von allein kommen, DANN stehen die Chancen nach meiner Erfahrung am besten, dass man ein hohes Level erreicht. Ich habe in dieser Hinsicht viel falsch gemacht...

lg marcus
 
Lizzythep, wie kommt's - ich höre doch eigentlich allerorten, dass das Muttersein ein anstrengender 24/7-Job sei, der einem meist kaum mal Zeit zum Durchatmen lasse?
 
Nur was ich nicht verstehe ist, dass hier scheinbar einige Leute die Meinung vertreten man solle sich keine Ziele setzen...
Ich glaube du verstehst das falsch :zunge:

Persönlich denke ich, es ist falsch "Ziel mal X Zeitaufwand" zu setzen.

Was vermutlich die, die dir empfehlen keine Ziele zu setzen, sagen wollen :

Klavier spielen definiert sich nicht über einzelne Stücke sondern ist eine ganzheitliche Übung.
Wenn du dir also ein Ziel setzen willst, dann "ein guter Klavier Spieler zu werden" und nicht "Stück X bis Y zu können" :super:
 

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