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Es stimmt schon, dass CNC-Maschinen nicht erforderlich sind, um gute Klaviere zu bauen. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Konkurse kleiner Klavierfabriken erspart geblieben wären hätten sie sich darauf besonnen...
Wenn der Mensch eine Schablone auflegt und entscheidet welches Stück weg geschnitten wird, dann entscheidet er aufgrund seines Wissens WO etwas weg geschnitten wird. Die Maschine weiß es nicht! Sie schneidet, bohrt und fräßt präzise - aber sie entscheidet nicht was Abfall ist. Das macht der Mensch! Und wenn er es nicht macht, weil er zwar für den Roboter ausgebildet wurde, aber nicht für Holz, dann wird es nichts.
Seiler: A Portrait of a Piano Maker on Vimeo
Hier wird getan, als sei die Ausbildung in Deutschland und Österreich nichts Wert bzw. die Klavierbranche eine auf Hilfskräften ausgerichtete Angelegenheit. Die Wahrheit ist, dass wir hier zum Kerngebiet der handwerklich ausgebildeten Länder zählen und kein Arbeitsloser wird leicht in einer Klavierfabrik Aufnahme finden, wenn es für den gleichen Job einen gelernten Klavierbauer / Klaviermacher gibt.
Es kann... ja, es kann sein, dass es ein Nachteil ist!Es kann auch KEIN Nachteil für die Tonqualität sein ,soferne die Rastenspreitzen und Bauholzteile nicht mit Schablone sondern mit CNC gefräst werden .
Wo soll hier der Mensch etwas "besser" machen ..
Wenn der Mensch eine Schablone auflegt und entscheidet welches Stück weg geschnitten wird, dann entscheidet er aufgrund seines Wissens WO etwas weg geschnitten wird. Die Maschine weiß es nicht! Sie schneidet, bohrt und fräßt präzise - aber sie entscheidet nicht was Abfall ist. Das macht der Mensch! Und wenn er es nicht macht, weil er zwar für den Roboter ausgebildet wurde, aber nicht für Holz, dann wird es nichts.
Dann ist das Seiler Video (ab 2:10) eine Lüge???Dies sind Ammenmärchen ,vergleichbar mit den abstrusen Erzählungen ,dass früher die Klavierbauer in den Wald gingen , die Fichten für das Resonanzholz abklopften und dann aussuchten ! Wenn ich solchen Blödsinn nur höre ...........
Seiler: A Portrait of a Piano Maker on Vimeo
Bei Bösendorfer war zu meiner Zeit noch die Mehrheit der Arbeiter gelerntes Personal. Klaviermacher, Möbeltischler, Schlosser für die Metallarbeiten, Lackierer. Angelernte Kräfte gab es teilweise auch, aber durchwegs auf Niveau der Fachkräfte intern ausgebildet und sogar welche, die es im zweiten Bildungsweg bis zum Produktionsleiter schafften. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies bei ähnlich bekannten Firmen viel anders war. Wenn ein Flügel umgedreht werden sollte, holte man die paar Hilfsarbeiter, die dafür zur Verfügung standen.In der Blütezeit des deutschen u. österr. Klavierbaues waren die Firmen stolz auf Einsatz moderner Technik und machten hierauf in ihren Firmenbroschüren auch darauf aufmerksam . Nur um die drei berühmtesten deutschen Firmen herauszugreifen , Bechstein , Blüthner , Steinway ( USA u. D ) : Bechstein erzeugte am Höhepunkt kurz vor dem I.Weltkrieg fast 5000 Instrumente pro Jahr ( vornehmlich Flügel ) , detto Steinway und Blüthner nicht viel weniger . Die Qualität war überragend , weit besser als bei den meisten "kleinen handwerkl. Klaviermachern" , die ihre Instrumente zusammenbstelten .Da waren bereits in vielen Bereichen damals modernste Maschinen eingesetzt , 70-80% der Belegschaft bestand aus angelernten Kräften , die allerdings von richtigen Könnern angelernt und überprüft wurden . Nur an den ganz entscheidenden Stellen
( Bodenmacherei , Zusammensetzen , Ausarbeiten ) sassen Klaviermacher mit hohem Können .
Hier wird getan, als sei die Ausbildung in Deutschland und Österreich nichts Wert bzw. die Klavierbranche eine auf Hilfskräften ausgerichtete Angelegenheit. Die Wahrheit ist, dass wir hier zum Kerngebiet der handwerklich ausgebildeten Länder zählen und kein Arbeitsloser wird leicht in einer Klavierfabrik Aufnahme finden, wenn es für den gleichen Job einen gelernten Klavierbauer / Klaviermacher gibt.