Schüler lustlos und lernt keine Noten

  • Ersteller des Themas sweetchocolate
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Vielen Dank für Eure interessanten Beiträge!

@Chiarina: Es hat mich gefreut dass Du hier auch geschrieben hast.
Ich habe schon viele Deiner Beiträge gelesen und schätze Diese.

Den spielerischen Ansatz finde ich gut, ich bin bisher auch immer mit Kindern sehr gut zurecht gekommen und es macht mir auch Spaß weil sie eben das kreative Lernen sehr mögen.

Der Junge ist schon in der 2. Klasse, aber wenn ich Begriffe wiederhole wie 5 Intervallnamen, (und ich habe die jetzt JEDE Stunde wiederholt, seit ca. 5 Wochen, und das war nur eine Wiederholung, weil die ersten 5 Intervalle alle in Zusammenhang mit einem bestimmten Stück schon Thema waren), dann kann er die immer noch nicht.

Es ist wohl eine wichtige Etappe in meinem Lehrerdasein, auch diesem Kind irgendwie eine Brücke zu bauen.
Es scheint eben nicht selbstverständlich zu sein, dass man sich etwas einfach merken kann.

Ich werde es also nochmal anders versuchen, vielleicht ja mit den Wollfäden, das wäre dann auch für ihn wieder mal was Neues.
Jedenfalls wäre es schon toll, wenn der Junge einfach für sich etwas entdecken würde, was ihm Spaß macht und was er auch lernen kann-ich würde ihn einfach gerne erreichen-obwohl die Umstände nicht optimal und die Eltern keine Hilfe sind.

Aber es ist schon so, wie Du, Hasenbein, es schreibst: Schreibe ich dem einen Schüler ins Hausaufgabenheft, das bei Stück XY geübt werden soll, ganz speziell auf Finger-und Handgelenkhaltung zu achten(und auf die Klangveränderung dadurch), so hat er genau das nach einer Woche gelernt. Papa spielt auch Klavier und liest eben im Hausaufgabenheft mit.

Der ist innerhalb von 4 Monaten da, wo der andere nach 2 Jahren noch nicht ist. Weil z.B. niemand zu Hause seine grottige Handhaltung korrigiert und auf seinem E-Piano klingt das alles sowieso wie Matsche fürchte ich.

Natürlich habe ich auch Schüler die gut lernen, ohne musikalisches Elternhaus. Aber die kommen dann mit 8, 9 oder 10 Jahren und da klappt das viel besser.

Ich lerne, dass man bei sehr Kleinen Schülern eine besondere Aufklärungsarbeit machen muss mit den Eltern. Irgendwie tut es mir leid, weil man manchen Kindern wohl den Spaß rauben kann, weil falsche Erwartungen da sind, und der Lernerfolg ausbleibt.

Letztlich wäre in so einem Alter ohne Eltern die mithelfen können Früherziehung besser-und wenn er wirklich selbständig lernen kann, dann richtig einsteigen mit dem Instrument.

Nun, aber vielleicht lässt sich aus dem Schlamassel ja noch was machen.

Ich dachte schon vielleicht ist es einfach ein psychologisches Problem: Er hat gecheckt dass er etwas lernt, was gar nicht sein muss, weil es nicht Schule ist, sondern weil die Mama das wollte-und nun versucht er einfach seinen vollen Stundenplan etwas abzuspecken.

Er steckt bis 17h täglich in der Ganztagsschule...

Zum Glück melden ihn die Eltern im nächsten Jahr von ein paar AGs ab, dann ist der Stundenplan nicht mehr ganz so voll.

Liebe Grüße

SC
 
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Mir fällt noch folgendes dazu ein:

Offenbar ist die Situation inzwischen ziemlich festgefahren - Mutter hat keinen Bock, Schüler hat keinen Bock, Lehrer hat auch keinen Bock... :D

Die Gründe sind wohl verschieden - die Mutter will ihren Sohn vermutlich irgendwo abstellen und hat keine Lust, mit ihm zu üben, der Sohn sieht nicht ein, warum er sich anstrengen soll für etwas, das keinen Spaß macht und keine Wertschätzung bringt, und der Lehrer ist irgendwie verzweifelt...

Ich hab natürlich leicht reden, weil ich nicht in der Situation bin, aber das einzig Sinnvolle erscheint mir im Moment, zu versuchen irgendwie aus diesem Schema auszubrechen. - Und der einzige Weg ist der, etwas zu finden, was das Interesse des Jungen weckt und ihm Spaß macht.
Das muss zwangsläufig etwas sein, was er sofort begreift ohne es zu merken, was sich anfühlt wie spielen und nicht den Hauch eines Anscheins hat, mit Anstrengung oder Lernen zu tun zu haben.

Dafür setze bei den Fähigkeiten an, die der Junge hat, und das ist offenbar das Hören und das Spielen mit der rechten Hand. Also vergiss mal sämtliche Fortschrittsbestrebungen und mache im Unterricht etwsa schönes, was damit zu tun hat.

Das einfachste wäre eine Improvisation oder Klanggeschichte.
Wenn du kurz überlegst wird dir sicher viel einfallen, aber nur als Beispiel -
=> Lass ihn pentatonisch auf den schwarzen Tasten improvisieren und spiele dazu im Bass einfache Kadenzen. Wenn das zu schwierig ist, gib ihm noch ein paar Infos an die Hand, z.B. immer eine Taste auslassen, immer zwei Tasten gleichzeitig usw.
=> Vertont irgendetwas aus seinem Alltag, z.B. ein (Haus- / Lieblings-)Tier, das Wetter, Fortbewegungsarten (Hüpfen, Schleichen, Trampeln...)

Etwas anderes könnte primitivste vierhändige oder dreihändige Musik sein. Viele Stücke sind ja für den Primo-Part in Okraven geschrieben, da kann er ja die rechte Hand allein spielen.
Vielleicht hört er, dass das schön ist und es gefällt ihm besser als sein eigenes unmotiviertes, sicher grauenhaft klingendes Gehack auf dem E-Piano.

Ansonsten - versuch doch herauszufinden, was den Jungen interessiert und unterhalte dich mit ihm darüber, so dass er auftaut.
Wenn er sich für Maschinen, Fahrzeuge, Konstruktionen interessiert, erkläre ihm, wie das Klavier gebaut ist, lass ihn experimentieren (Pedal treten, an den Saiten zupfen, Saiten zuhalten und auf den Tasten spielen).

Oder vielleicht hat er Lust, zu singen? Dann mach Gehörbildungsspielchen mit ihm - Spiele etwas vor, er singt es nach usw.

Wenn er auf das alles keine Lust hat und keinerlei Interesse oder Engagement zeigt, würde ich ihn rauswerfen. Man kann niemanden zu seinem Glück zwingen und du bist auch kein Kinderbeschäftigungsclown... :p

liebe Grüße
Stilblüte
 
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"Nötig" ist das vielleicht nicht.

Aber der WIRKLICH effektive Klavierunterricht, bei dem die Kleinen WIRKLICH gut vorankommen, das ist nun mal leiiiiider (dieser Tatsache müssen wir uns stellen) der typische "Russen"- / "Asiaten-" - Klavierunterricht, bei dem ein Elternteil beim Unterricht dabei ist und zu Hause das Üben genau beaufsichtigt!

Die Kleinen KÖNNEN nicht alleine wirklich sinnvoll üben, das ist in den aller-allermeisten Fällen eine Illusion. Da MUSS ein Erwachsener dabei sein, der weitgehend verstanden hat, worum es bei der Hausaufgabe geht und für zweckmäßiges und regelmäßiges Üben sorgt.

Bei Licht betrachtet ist das ja das, was noch am ehesten ein (schwacher) Ersatz für die frühere viiiel bessere Praxis ist, den Schüler mehrmals pro Woche zu unterrichten, die ja NUR aus finanziellen Gründen im 19. Jahrhundert weitgehend abgeschafft wurde. Eltern als unbezahlte Hilfslehrer halt.

Hallo Hasenbein, ich hätte eine Frage an dich.
Ab welchem Alter etwa brauchen die Schüler zum guten Vorankommen Deiner Erfahrung nach die Unterstützung eines Erwachsenen beim Üben nicht mehr?

LG,
Rosie
 
Ab welchem Alter etwa brauchen die Schüler zum guten Vorankommen Deiner Erfahrung nach die Unterstützung eines Erwachsenen beim Üben nicht mehr?

sofern die Interesse haben und schon das eine oder andere richtige kleine Stück spielen können, dann brauchen die das nicht mehr - ist weniger eine Frage des Alters als des schon erreichten Könnens (meiner unmaßgeblichen Ansicht nach)
 
Liebe sweetchocolate

ich kann den anderen und besonderes Stilblüte nur zustimmen. Du musst versuchen sein Interesse zu wecken, ihn zu motivieren, und vor allem ihm die Angst vor dem Klavier spielen zu nehmen. Versuch Dich in den Kleinen hineinzuversetzen, rede mit ihm, was mag er, wo sind seine Interessen, was begeistert ihn und nimm ihn ernst.

Solch ein verbocktes Verhalten kann auch ein Mangel an Selbstbewusstsein sein. Er fühlt sich vielleicht fremdbestimmt und "muss" Dinge tun, die er glaubt nicht schaffen zu können. Er ist vielleicht so überfordert, dass er von vorneherein abblockt und die Klavierstunde einfach so über sich ergehen lässt und danach sein Gehirn auf "Reset" stellt.

Ich habe auch zwei Schüler, die von Anfang an bockig waren und überhaupt nicht mitmachen wollten. Ich redete mit beiden (Brüder) und es stellte sich heraus, dass der ältere Null Selbstbewusstsein und Angst vor dem Unbekannten hatte. Der jüngere Bruder machte es dem älteren nach. Ausserdem dazu noch Scheidungskinder. 9 und 6 Jahre alt.

Ich fand heraus, was der Ältere für Fähigkeiten hat. Er ist ganz gut in der Schule, ist handwerklich sehr begabt, bastelt gerne und anderes. Er bestätigte mir, dass er Klavier lernen möchte. Ich sagte ihm, wenn er Klavier spielen möchte, müsse er dafür auch was tun, ich würde ihm nur zeigen, wie er Klavier lernen könne, lernen müsse er es selber. Ausserdem sagte ich ihm, was er alles schon kann, und dass er darauf stolz sein könne, er solle sich ausserdem mal richtig "gross" auf den Klavierhocker setzen, mit geradem Rücken (und nicht so krumm, klein und lustlos) und zeigen, was für ein toller Junge er ist. Ich sag Euch, von da an, war er ein anderer! Er strahlte mich an und macht seitdem im Unterricht mit! Er darf sich dann immer seine Lieblingsmelodien heraussuchen und parallel arbeiten wir mit "meinen" Stücken und Methoden. Natürlich übt er nicht immer alles gleichgut. Er übt meistens erstmal "seine" Stücke (--> Motivation!), die er dann auch sehr schnell gut lernt. Bei "meinen" sitzt er eben dann 2-3 Wochen länger dran, weil er sie nicht sooo konsequent übt. Aber das ist ok, weil er wirklich Talent hat und wenn er sich Mühe gibt, die Stücke auch gleich von Blatt spielen kann (er hat jetzt ca. 6 Monate Klavierunterricht). Der jüngere Bruder hat sich in die Klavierschule Circus Pianissimo verliebt, die mit visuellen Mitteln arbeitet und er spielt die Stücke für sich selber schon durch, die wir im Unterricht noch gar nicht durchgenommen haben, weil er einfach Bock drauf hat.

Bei meinen anderen beiden anfang 6-jährigen Mädels (inzwischen 7) war es ähnlich. Die eine ist auch mit dem Circus Pianissimo total motiviert, nachdem sie die Methode mal geschnallt hatte. Auch sie spielt Stücke eigenständig durch, die wir noch nicht im Unterricht durchgenommen haben, einfach, weil sie kapiert hat, wie es funktioniert und sie sofort ein Erfolgserlebnis hat!
Mit der anderen musste ich anfangs viel Spiel reinbringen, aber inzwischen ist auch sie immer stolz und motiviert, wenn sie ein Stück spielen kann.

Und noch eine meiner Schülerinnen, 7 Jahre,- sie übt so gut wie nie, aber ist total begabt, sie hat von Natur aus eine super Technik, kann die Noten gut lesen, kann die neuen Stücke vom Blatt spielen (mit beiden Händen), aber jedes Mal kommt mir die Mutter entgegen und entschuldigt sich, dass sie nicht zum Üben gekommen sind, weil mal wieder Geburtstag war, Besuch da war, Ballett war, oder was weiss ich...
Nun, sie verspricht Besserung und ich habe Hoffnung!!!

Versuch herauszufinden, was der Junge wirklich will. Wenn er sagt, er will absolut kein Klavier spielen, dann finito! Wenn er sagt, ja, er würde schon gern, aber.... - dann versuch es mit anderen Methoden und wecke das Interesse in ihm!

Viel Erfolg
madozi
 
Alles schön und gut - aber fragt Euch doch mal lieber, warum Ihr es denn so superwichtig findet, daß selbst Schüler, die weder

a) Bock auf Klavier haben noch
b) irgendein bestimmtes Talent erkennen lassen noch
c) Eltern, die Bock haben, haben,

auf Deubel komm raus "motiviert" werden sollen, damit sie vielleiiiiicht doch noch Bock kriegen?

Warum lieber sich tage- und wochenlang den Kopf darüber zerbrechen, als einfach zu sagen: "Klavier ist nicht so seins, also Tschüssikowski, es gibt auch andere prima Hobbys"??

- Habt Ihr insgeheim das Gefühl, keine guten Lehrer zu sein und nun das, was Ihr versemmelt habt, wieder gutmachen zu müssen?

- Habt Ihr den Glaubenssatz, daß "jeder gut Klavierspielen lernen kann" und daher jedes Aufhören eines Schülers eine Kapitulationserklärung ist?

- Habt Ihr den Glaubenssatz, daß "Klavierspielen unheimlich gut für die Entwicklung der Kinder ist" und es daher wichtig ist, dranzubleiben, damit das arme Gör sich nicht zum abgehängten Looser entwickelt? (Also ähnlich wie diese Eltern, die ihre Kinder schon im Kindergarten Fremdsprachen lernen lassen etc.?)

Das interessiert mich mal wirklich, und vor allem bin ich der Ansicht, daß es Euch interessieren sollte.

Ich bin der Ansicht, man sollte kompetenten, abwechslungsreichen, kreativen, altersgerechten, ausreichend unterhaltsamen, individuellen Unterricht geben. Mehr aber nicht! Der Lehrer ist kein Motivations-Zampano! Wenn ein Schüler meine Angebote nicht annehmen will, ist das seine Sache und sollte nicht dazu führen, daß ich permanent versuche, den pädagogischen Volkssturm für den Endsieg aufzufahren.

LG,
Hasenbein
 
Er steckt bis 17h täglich in der Ganztagsschule...
Und wann soll der arme Kerl dann noch üben? Meine Kinder (7 und 9, also erste bzw. dritte Klasse) sind um die Zeit jedenfalls meist so platt, dass Musik üben dann nicht mehr viel Sinn macht.

Ab welchem Alter etwa brauchen die Schüler zum guten Vorankommen Deiner Erfahrung nach die Unterstützung eines Erwachsenen beim Üben nicht mehr?
Meine Kinder spielen seit einem bzw zwei Jahren Blockflöte. Da gibt es ein Hausaufgabenheft und sie üben beide alleine. Ich muss sie nur meist daran erinnern, dass geübt werden muss.
Meine Tochter (die siebenjährige) spielt jetzt seit 2 Monaten zusätzlich noch Klavier. Ich bin beim Unterricht nicht dabei, nur ab und zu gibt es beim Abholen einen Hinweis, worauf ich beim Üben achten soll. Beim Üben bin ich meist dabei, was aber nur daran liegt, dass sie immer auch vierhändige Stücke zu Üben hat. Wenn ich gerade keine Zeit habe, übt unsere Tochter die anderen Stücke aber auch alleine.

Gruß, Susanne
 
Ich seh es wie Hasenbein. Lass den Jungen in Ruhe mit Klavierspielen. Soll er Handball oder Hallenhalma spielen. Klavier ist nicht sein Ding - was solls? Muttern hätte kein nen kleinen Mozart im Wohnzimmer hocken - ist er aber nicht. Hat sie Pech gehabt. So kleine Kinder sagen durchaus schon was sie wollen und was sie nicht wollen. Wenn ein Teenie in jungen Jahren gern Klavier gespielt hat und Talent zeigt und dann in der Teeniezeit schludert, dann bin ich auch dafür die Kids am Klavier irgendwie durch die Pubertät zu bringen und dafür zu sorgen, dass sie es nicht in die Ecke schmeißen. aber wenn ein Siebenjähriger keine Lust hat und zeitlich überfordert ist, dann sollte man ihn echt in Frieden lassen. Wenn Muttern Klaviermusik hören will, dann soll sie sich ne CD kaufen oder selber Unterricht nehmen.
 
Lieber Madozi,

tausend Dank für den Tip mit dem Heft "Circus Pianissimo":

Nach so etwas habe ich gesucht.
Es ist in der Tat das Notenlesen was ihn so nervt-aber das was ich im Internet sehen konnte war genau das was vielleicht klappen könnte.

Denn die Notenköpfe sind je nach Linie mit Symbolen versehen.

Es muss einfach irgendwie mit Bildern verknüpft sein denke ich-es geht ja vor allem darum dass er sich wieder an das Visuelle rantraut-nachdem alles für ihn anscheinend zu abstrakt ist.

Ich habe die Klavierschule mit der Maus, aber das ist wohl einfach nicht die richtige Methode für ihn.

Also ich gebe nicht auf und bin total froh hier gepostet zu haben-das Circusheft habe ich bestellt und ich werde berichten!

Auch über das Experiment mit den Wollfäden.

Manchmal ist es auch für den Lehrer wichtig, mal neue Anregungen zu bekommen, sonst hängt der nämlich auch fest.

Liebe Grüße
 
Und wann soll der arme Kerl dann noch üben? Meine Kinder (7 und 9, also erste bzw. dritte Klasse) sind um die Zeit jedenfalls meist so platt, dass Musik üben dann nicht mehr viel Sinn macht.

Sehr richtig!

Es ist schlimm, was heute den Kindern und Jugendlichen angetan wird. Kein Freiraum für Kreativität, für spielerische Welterkundung mehr. Jeder hat nur noch einen durchgeplanten Terminkalender.

Gleichzeitig werden die Leistungen der Schulabsolventen und auch die der Instrumentalschüler im Durchschnitt immer schlechter, was zeigt, daß diese ganze Beschäftigerei sogar in keiner Hinsicht irgendwas bringt!!!

Das ist alles völliger Irrsinn.
 

Huch, das ging aber schnell mit den Kontroversen die entstanden sind während ich meine Antwort hier schrieb.

Wenn der Junge nicht zwischendurch echt motiviert gewesen wär, wäre ich nicht drauf aus, ihm über die Hürde mit den Noten zu helfen.

Es ist nicht so Einseitig wie du glaubst, Hasenbein.

Es gibt unmusikalische Schüler, da bin ich froh die los zu sein, echt.
Aber bei dem Zwerg weiss ich dass er musikalisch ist und fänd es schade, wenn er aufhört.

Ich versuche einfach mein Bestes und hoffe dass es besser wird wenn er von den AGs abgemeldet wird. Wahrscheinlich hat er echt zuviel Stundenplan momentan.

Wenn es dann nicht besser wird, kann ich auch nichts machen, klar.
 
Ein Schlüsselsatz:
der Sohn sieht nicht ein, warum er sich anstrengen soll für etwas, das keinen Spaß macht und keine Wertschätzung bringt,
Wenn von den Eltern und/oder Freunden das nicht kommt, kann der KL herumzappeln und hin- und hermotivieren, bis er Krämpfe kriegt.
 
Ja,aber Kinder in der zweiten Klasse haben auch im Ganztag nur etwa 22 Unterrichtsstunden in der Woche, evt. plus 2 Förderstunden.
Der Rest der Zeit geht für AG´s wie Kochen, Musik, Basteln., Werken, Sport usw. drauf sowie Pausen, Hausaufgabenbetreuung und Mittagessen. Der einzige echte Stress dabei liegt m. E. darin, dass die Kinder keine Rückzugsmöglichkeit haben. Allerdings sind viele Kiddies so einen langen Tag schon vom KiGa gewöhnt. Diese werden ja auch verstärkt im Ganztag geführt.
 
Der einzige echte Stress dabei liegt m. E. darin, dass die Kinder keine Rückzugsmöglichkeit haben.

"Der einzige"? McFly, jemand zu Hause *tocktock*??

Das ist doch gerade der entscheidende Punkt!! Bei den Kindern kann ja das für Kreativität und Begeisterung notwendige Gefühl "Och, was mach' ich denn jetzt mal Schönes? ... Ach, genau, ich geh mal ein bißchen Klavier üben!" überhaupt nicht mehr aufkommen! Die sind nur noch in der Tretmühle, leben eigentlich schon wie berufstätige Erwachsene! Das ist total schrecklich!!!

Ein Mensch BRAUCHT auch Nichtstun, Langeweile - sonst wird er zur Maschine, zum Soldaten der Leistungsgesellschaft!

Allerdings sind viele Kiddies so einen langen Tag schon vom KiGa gewöhnt. Diese werden ja auch verstärkt im Ganztag geführt.

Und warum?? NUR Weil die Eltern alle, um klarzukommen (oder ihre überzogenen materiellen Ansprüche zu befriedigen, je nachdem), wie bekloppt schuften müssen und keine Zeit mehr für ihre Kinder haben! Und dies wird auch noch als "besser" für Kinder und Mütter dargestellt! Ein absoluter Skandal!!

LG,
Hasenbein
 
Ja,aber Kinder in der zweiten Klasse haben auch im Ganztag nur etwa 22 Unterrichtsstunden in der Woche, evt. plus 2 Förderstunden.

Die Wochenstundenzahl der Zweitklässer ist mir bekannt. Um Mißverständnissen vorzubeugen: Ich meinte mit Schultag die Zeit, die das Kind in der Schule verbringt. Betreuung in der Schule und diverse Ag's sind für das Kind auch anstrengend und es kann nicht spielen. Man stelle sich das mal vor: Ich komme um 17 Uhr nach Hause und muss dann gleich wieder los zum Klavierunterricht. Schrecklich!!! Was kriegt man da von dem Leben des Kindes noch mit? Hausaufgaben sind gemacht, Freunde können auch nicht mehr um diese Uhrzeit eingeladen werden. Dann kann mans doch gleich seinlassen mit dem Kinderkriegen.

LG
Leonie
 
Und warum?? NUR Weil die Eltern alle, um klarzukommen (oder ihre überzogenen materiellen Ansprüche zu befriedigen, je nachdem), wie bekloppt schuften müssen und keine Zeit mehr für ihre Kinder haben! Und dies wird auch noch als "besser" für Kinder und Mütter dargestellt! Ein absoluter Skandal!!

Etwas hast Du vergessen, Hasenbein: Einige gehen auch arbeiten, um die Krippe bezahlen zu können... :roll:

Was Krippen etc. in D kosten, weiss ich nicht... aber wenn ich damals meine Kinder 2 Tage in der Krippe abgeliefert hätte und 40% arbeiten gegangen wäre, wären ca. 5/6 meines Lohns für die Krippenplätze draufgegangen (vom Lohn meines letzten Arbeitsplatzes gerechnet – und ich hab nicht mal schlecht verdient)!!!. Als wir hier neu eingezogen sind, fanden einige Leute "wie praktisch" es doch sei, dass wir über einer Krippe wohnen. Aber hallo? Ich spinn doch nicht!

Natürlich bin ich nicht nur tatenlos rumgesessen (tun Hausfrauen eh nicht), ich hatte kleine Auftrags-Jobs (freischaffend), war eine Zeitlang Tagesmutter und danach ein Jahr lang als Schulweg-Begleitung bei der Schule angestellt (für das Dutzend Kinder, das nicht mehr im überfüllten nahen KiGa Platz fand und weiter weg in den KiGa gehen musste. Mein jüngerer Sohn war auch dabei.) So hab ich mir ein Taschengeld verdient, damit ich mir Klavierstunden leisten kann :D

Lg, Nessie
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Es soll ja sogar Frauen geben, die Arbeiten, weil sie es mögen...
...und es soll ja auch Väter geben, die ihren Kindern gegenüber genausogroße Verpflichtungen haben wie die Mütter.
Aber egal ich verkrümel mich, sonst steigt mein Blutdruck zu sehr.
Ich habe sowieso keine Zeit, ich muss meinen Jüngsten schon mal für die Tretmühle Kita trainieren...
 
Es soll ja sogar Frauen geben, die Arbeiten, weil sie es mögen...

Es soll aber auch Frauen geben, die gerne zu Hause bei ihren Kindern bleiben, während der Mann arbeiten geht! Dies ist jedoch aufgrund der gegenwärtigen Propaganda "Pfui" - man darf es nicht aussprechen, bzw. wenn man es tut, dann muß man stets dazusagen, daß diese Frauen bedauernswert sind bzw. in reaktionären Verhaltensmustern gefangen etc., und daß nur Frauen, die in einem Geldverdienberuf tätig sind, freie, gleichberechtigte Frauen sind.

Spricht man so etwas aus, dann ist man sofort entweder stockkatholisch oder rechtsradikal...

LG,
Hasenbein
 

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