Probleme mit Schüler

(...)
(1)
Aber bei diesem Jungen ist es eben anders, weil er begabt und motiviert ist und wir uns auch gut verstehen.
(2)
Früher lief es ja auch besser, ich empfinde es nur so, dass jetzt durch die vielen ausgefallenen Stunden und den Übereifer der Mutter alles durcheinandergeraten ist.
(3)
Und der Junge hat eben eine ziemlich komplizierte (ähem) Art, sodass er auf solche Störungen vielleicht extremer reagiert als andere.

Hallo Ella,
da hätten wir drei Problemzonen:
(1) müsste ja erfreulich sein, aber offensichtlich werden da Begabung und Motivation massiv verstört - - mich interessiert: wie stellst Du bei einem (noch) Vorschulkind Begabung fest? (bzgl. Motivation: 6jährige können stundenlang Lego bauen, Sandkasten duchwühlen etc)
(2) was ist denn aus Deiner Perspektive störender: die ausgefallenen Stunden oder quasi Muttis Nachholeifer"?
(3) hat sich das anfangs noch nicht abgezeichnet?

Ich habe den Eindruck, dass für Dich die Mutter das Hauptproblem ist - aber irgendwie scheint der Kleine (warum ist der mit 6 Jahren noch nicht eingeschult? erst vor kurzem 6 geworden, also mit 5 schon erste Klavierstunden?) auch nicht so ganz ohne zu sein...

Gruß, Rolf
 
Ich habe den Eindruck, dass für Dich die Mutter das Hauptproblem ist - aber irgendwie scheint der Kleine (warum ist der mit 6 Jahren noch nicht eingeschult? erst vor kurzem 6 geworden, also mit 5 schon erste Klavierstunden?) auch nicht so ganz ohne zu sein...
er ist gerade erst 6 geworden, und ja, die ersten Klavierstunden gab es mit 5.

Ob nun Mutter oder Sohn das Hauptproblem ist - das kann man wahrscheinlich gar nicht getrennt voneinander betrachten.

wie stellst Du bei einem (noch) Vorschulkind Begabung fest?
an der schnellen Auffassungsgabe, einem guten Gespür für Rhythmus, guten Gehör, etc... Und auch am Vergleich mit anderen Schülern im selben Alter.
Ist natürlich alles nur mein subjektiver Eindruck.


was ist denn aus Deiner Perspektive störender: die ausgefallenen Stunden oder quasi Muttis Nachholeifer"?
das eine bedingt ja das andere. Viele Stunden fallen aus --> Mutter hat mehr Gelegenheit, den Sohn selbstständig zu "unterrichten".

hat sich das anfangs noch nicht abgezeichnet?
manches schon, z.B. dass er manchmal vom Klavier wegrannte. aber das fand ich am Anfang noch nicht soo dramatisch, da wir trotzdem einiges geschafft haben und er gut spielte.
Mittlerweile denke ich aber, dass das wohl hauptsächlich der Mutter zu verdanken ist. Darum hatte ich auch schon den Gedanken, ob es nicht vielleicht besser ist, wenn gleich sie komplett den Unterricht übernimmt. Finde solche Konstellationen zwar meist problematisch, aber vielleicht funktioniert es hier ja? Vielleicht bin einfach ICH das Problem bzw. das störende Element?
Ich blicke da einfach nicht so richtig durch, wo nun eigentlich das Problem liegt und denke daher in viele verschiedene Richtungen... :confused:
 
(...)aber das fand ich am Anfang noch nicht soo dramatisch, da wir trotzdem einiges geschafft haben und er gut spielte.
Mittlerweile denke ich aber, dass das wohl hauptsächlich der Mutter zu verdanken ist.
Darum hatte ich auch schon den Gedanken, ob es nicht vielleicht besser ist, wenn gleich sie komplett den Unterricht übernimmt. Finde solche Konstellationen zwar meist problematisch, aber vielleicht funktioniert es hier ja? Vielleicht bin einfach ICH das Problem bzw. das störende Element?
Ich blicke da einfach nicht so richtig durch, wo nun eigentlich das Problem liegt und denke daher in viele verschiedene Richtungen... :confused:

da komme ich auf meine "Interimslösung" zurück: dass Du der Mutter quasi Unterricht im unterrichten gibst, d.h. eigentlich gestaltest Du den Unterricht (was wird gespielt und wie), aber die Mutter führt in quasi aus. Dazu wäre natürlich notwendig, dass die Mutter erstens selber ordentlich Klavierspielen kann und dass sie zweitens bereit ist, sich von Dir zu unterweisen lassen.

auf diese Weise könnte der Kleine zunächst von Mutti unterrichtet werden (was ja nach Deinem Verdacht ohnehin schon der Fall war und ist), aber Du könntest das kanalisieren, damit kein Schaden (falsche Motorik etc.) angerichtet wird - und das so lange, bis der Kleine reif genug ist, um 20-30 min ohne Mutti Klavierunterricht zu bekommen (also erst ab September, wenn er eingeschult ist)
 
Hallo,

das mit dem Elternführerschein ist sicher ein in vielen Fällen sinnvoller Ansatz...
Aber im vorliegenden Fall meine ich wirklich, daß man mal der Mutter klarmachen muß, daß es so nicht geht und sie am besten die Finger aus dem Spiel läßt. Nur: Ich könnte wetten, daß sie sich dann lieber eine Klavierlehrerin sucht, die "sensibler" auf ihren Jungen reagiert. Vielleicht braucht er ja mal nen Lehrer als Ausgleich zur "Turbomutti". Was tut denn eigentlich der Vater, gibts den oder ist das Kind auch noch alleinerzogen? Ich halte ja auch nichts davon, mich von Sechsjährigen duzen zu lassen, aber wahrscheinlich bin ich einfach nur prähistorisch. Meinen Cembalolehrer habe ich jedenfalls mit Sie angeredet und immer ein schlechtes Gewissen gehabt, wenn ich mal wieder faul war.

Gruß,
C.
 
Hallo!

... die Mutter redete auf ihn ein: "schau, jetzt ist die Ella da, willst du ihr nicht vorführen, was wir gelernt haben? Dazu ist sie doch da. Nur ein Mal vorspielen, komm." ...

Danke fürs Lesen. ;)

Hallo Ella,
meinem Empfinden nach ist dieser Satz ein Schlüsselsatz.
Und die Reaktion des Buben nicht falsch sondern eine gesunde Reaktion.
Es geht aller Wahrscheinlichkeit und aus den Worten von Mama offenhörbar, primär um Leistung zeigen. Vorführen und vorgeführt werden. Mit eifrigem Proben dazwischen.
Solange im Kopf und im Bauch von dieser Mutter sich nicht einiges grundlegend ändert, tut mir der Bub von Herzen leid.

Liebe Grüße
Pomurla
 
...Die Mutter spielt selbst Klavier und übt viel mit dem Jungen, und mittlerweile arbeitet sie auch immer mit ihm vor.
So erfahre ich z.B. ganz nebenbei, dass er schon den Pedaleinsatz und den Daumenuntersatz gelernt hat, obwohl wir im Unterricht noch gar nicht so weit waren....Ich verstehe auch nicht, dass er zu krank für den Unterricht ist, aber nicht, um mit der Mutter ausgiebig zu üben...

Hallo Ella,
ich hab jetzt nicht alle bereits schon erfolgten Ratschläge gelesen, aber mir scheint, dass die Mutter anscheinend nicht mit deinem Lehrtempo zufrieden ist. Ist wohl eher der ungeduldige Typ, oder? Sprich sie doch einfach mal drauf an, ob sie mit dem reinen Fortschritt ihres Sohnes zufrieden ist, oder ob ihr alles zu langsam vorkommt.

Dein Morn
 
Hallo ihr Lieben,

ich hätte nicht gedacht, dass sich aus diesem Thema so eine lange Diskussion entwickelt! Danke für eure vielen Ideen! :)

Wenn ich das so überblicke, gibts jetzt 2 Lösungsansätze:

1. die Idee von Rolf, der Mutter Anweisungen fürs Klavierüben zu geben

oder

2. die Mutter hält sich (vorerst) ganz raus.


Übermorgen bin ich wieder bei dem Schüler und möchte da mit der Mutter eine "Grundsatzdiskussion" ;) führen. Wahrscheinlich wird es auf eine Mischung aus 1 & 2 hinauslaufen. Sie soll sich so weit wie möglich raushalten, und WENN sie eingreift, nur nach meinen Vorgaben handeln bzw. Rücksprache mit mir halten.
Für die nächsten Wochen möchte ich aber wirklich so wenig Eingreifen von ihr wie nur möglich, um überhaupt mal rausfinden zu können, wie es mit dem Schüler und mir läuft.

Ob das nun so funktionieren wird, wir werden sehen...:rolleyes:

Dass ich einen Teil der Unterrichtszeit dafür verwende, der Mutter Tipps fürs richtige Üben zu geben, finde ich auch eine gute Idee.


@pomurla: ich finde es wichtig was du geschrieben hast, denn diesen Eindruck hatte ich in letzter Zeit auch, darum hab ich den Satz auch zitiert. Ich hab mich wirklich gefühlt, als wär ich "Publikum", nicht Lehrerin.


@Morn: dazu kann ich gar nicht so richtig was sagen. Denn 1. gerät wegen ständigen Stundenausfall sowieso immer wieder alles durcheinander (dann ist die Mutter ungeduldig und arbeitet vor), und 2. versuche ich das richtige Tempo für den SCHÜLER zu finden, nicht für die Mutter.
 
Liebe Ella,

nun habe ich, was Klavier im allgemeinen, und Klavierunterricht im speziellen angeht, von Tuten und Blasen keine Ahnung. Vielleicht sind mir ja trotzdem ein paar Anmerkungen gestattet:

a) aus laienhafter Sicht:

Wenn ich das so überblicke, gibts jetzt 2 Lösungsansätze:
1. die Idee von Rolf, der Mutter Anweisungen fürs Klavierüben zu geben
oder
2. die Mutter hält sich (vorerst) ganz raus.
.
Ich finde, diese Alternativen klingen für sich genommen sehr logisch …

Wahrscheinlich wird es auf eine Mischung aus 1 & 2 hinauslaufen. .

… schließen sich aber – genau genommen – gegenseitig aus, oder?

Eine Mischung aus 1 & 2 HAST du doch schon.

Sehr merkwürdig (neben dem Herumgelaufe, dem Konzentrationsdefizit und den Einmischungen der Mutter) finde ich vor allem die vielen Erkrankungen. Was um Himmels Willen HAT denn das Kind, dass es für 15 Minuten Klavierunterricht im eigenen Haus zu krank ist?

b) aus keineswegs laienhafter Sicht:

(…) und möchte da mit der Mutter eine "Grundsatzdiskussion" ;) führen. Wahrscheinlich wird es (...)

Wenn man nach fundierter Ausbildung lange auf einem bestimmten Fachgebiet tätig ist, dann gewinnt man – zumindest sollte man - eine sehr konkrete Vorstellung davon, welche Vorgehensweise Erfolg versprechend und/oder fachlich richtig ist oder aber für die Füße, bzw. was in welcher Situation wann warum zu tun ist. Arbeitet man nun mit fachlichen Laien (und auch eine Klavier spielende Mutter ist in MUSIKPÄDAGOGISCHER Hinsicht Laiin), so kann es mitunter höchst sinnvoll sein, dem Menschen, mit dem man arbeitet, das Was und Warum zu erklären.

Nicht nur sprachlich besteht dabei ein grundlegender Unterschied zwischen „erklären, warum“ und „diskutieren, ob“.

„Diskutieren“ über die Frage, ob man nun in richtiger Weise vorgeht, oder stattdessen irgendwelches „Zeugs“ macht, ist ein „no go“!!!!!!!

Liebe Ella, DU gibst den Unterricht, und DU bestimmst, was in DEINEM Unterricht geschieht, wie er vorzubereiten ist, was hernach geübt wird, und was nicht.

Und, mit Verlaub, alles andere Steht. Nicht. Zur. Disposition.

Liebe Grüße,
Nuri
 
(...)
Arbeitet man nun mit fachlichen Laien (und auch eine Klavier spielende Mutter ist in MUSIKPÄDAGOGISCHER Hinsicht Laiin), so kann es mitunter höchst sinnvoll sein, dem Menschen, mit dem man arbeitet, das Was und Warum zu erklären.

Nicht nur sprachlich besteht dabei ein grundlegender Unterschied zwischen „erklären, warum“ und „diskutieren, ob“.

„Diskutieren“ über die Frage, ob man nun in richtiger Weise vorgeht, oder stattdessen irgendwelches „Zeugs“ macht, ist ein „no go“!!!!!!!

Liebe Ella, DU gibst den Unterricht, und DU bestimmst, was in DEINEM Unterricht geschieht, wie er vorzubereiten ist, was hernach geübt wird, und was nicht.

Und, mit Verlaub, alles andere Steht. Nicht. Zur. Disposition.

Absolut goldene und präzise Worte!! :kuss:

Zur Verdeutlichung: man diskutiert auch mit keinem Kindergartenkind, ob es noch in die Windeln rappeln darf oder immer aufs Töpfchen muss - es hat diskussionslos stubenrein zu sein :D :D
 
Liebe Ella,
hab gerade Deinen ersten Post gelesen, habe aber jetzt nicht die anderen 50 Beiträge alle durchgelesen. Ich hoffe, daß ich jetzt nix schreibe, was schon mal da war.
Beim Durchlesen Deines ersten Beitrags hatte ich das spontane Bauchgefühl, daß die Mutter schlicht und ergreifend eifersüchtig auf Dich ist. Nicht Du hast das Problem, sondern sie und sie treibt Spielchen mit Dir, um dich vorzuführen, damit sie sich gut fühlt. Sie instrumentalisiert Dich und wertschätzt Deine Arbeit nicht. Warum? Keine Ahnung, vielleicht mangelndes Selbstwertgefühl. Auf jeden Fall benimmt sich sich wie die Axt im Walde. Ich glaube, sie will garnicht, daß Du eine gute Beziehung zu dem Jungen aufbauen kannst, denn daß Du dazu in der Lage bist, hat man ja am Anfang gesehen. Ich würde ihr sagen, daß sie sich raushalten soll, ansonsten ist kein Arbeiten möglich. Wahrscheinlich wird sie ihren Sohn abmelden, denn eigentlich will sie nicht, daß der Unterricht gut klappt. Aber Du musst wissen, daß das dann keinesfalls an Dir liegt. Ich glaube nicht, daß diese Mutter Dir wirklich ihr Kind für gescheiten Klavierunterricht überlässt.
Achso, zu dem Jungen denke ich, daß der Junge mit der Situation total überfordert ist, zum einen emotional, denn er spürt genau, daß etwas nicht richtig ist. Ich glaube, er mag Dich auch, ist aber gleichzeitig durch die Abhängigkeit zu seiner Mutter in einem Interessenskonflikt.
Zum anderen hab ich das Gefühl, daß die Mutter ihn auch vom Klavierüben her überfordert mit ihrem übertriebenen Ehrgeiz. Ich glaube auch nicht an echtes Kranksein, wenn die Mutter so oft absagt.

Liebe Grüße Leonie
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Beim Durchlesen Deines ersten Beitrags hatte ich das spontane Bauchgefühl, daß die Mutter schlicht und ergreifend eifersüchtig auf Dich ist. Liebe Grüße Leonie

Nee Leonie,

das glaub ich jetzt aber nicht. Nachdem ich 3 Nächte drüber geschlafen hab, glaube ich, eine Idee zu haben, was es sein könnte.

Der Junge hat ein Problem, weil er sich, wenn er zu Hause mit Mama ist, natürlich voll auf seine Mama eingelassen hat.

Im Unterricht mit der Klavierlehrerin lässt er sich dann normalerweise voll auf die Lehrerin ein, was aber wieder ganz anders ist als bei der Mama.

Wenn beide Personen gleichzeitig anwesend sind, kommt er in den Konflikt, den anderen, auf den er sich gerade nicht einläßt zu vernachlässigen. Und damit ist er schlichtweg überfordert. Klingt blöd, wenn ich das so schreibe, aber vielleicht vesteht ja der Eine oder Andere was ich meine.

Die Lösung ist ganz einfach: Er soll Musikunterricht weiterhin haben aber alleine und am Besten nicht zu Hause.


Gruß Ute
 

Liebe Ella, was Leoniesophie und Nuri (und jetzt auch Wespe) sehr deutlich schreiben, hat m.E. Hand und Fuss. Zieh das so durch, wie die beiden das empfehlen. Und verinnerliche bitte, dass DU keinen Fehler machst.
 
Nee Leonie,

das glaub ich jetzt aber nicht. Nachdem ich 3 Nächte drüber geschlafen hab, glaube ich, eine Idee zu haben, was es sein könnte.


Gruß Ute

Hallo Ella, hallo Wespe,

Ich denke das deshalb, weil die Mutter sich total abwertend gegenüber Dir, Ella benimmt. Nicht wie ein erwachsener Mensch.
Ich kenne durch meinen Beruf solche Situationen. Ich würde es sogar noch drastischer ausdrücken: Ich glaube, daß die liebe Frau Mama nur von Dir Wissen über Klavierunterrichten haben will, um es selbst ihrem Sohn beizubringen.
Im Grunde ist es so: die Mutter muss für sich entscheiden, ob sie Dir vertrauen will und ob sie es erträgt, daß ihr Kind zu einer anderen Person eine Beziehung aufbaut, bei der sie nicht die Hauptrolle spielt.
Hoffentlich wird das nicht so ein Muttersöhnchen, daß mit 35 Jahren noch zu Hause bei Mama wohnt und fragen muss, ob die Freudin bei ihm übernachten darf. :D
Der Klavierlehrer von mir und meiner Tochter unterrichtet uns bei sich zuhause und hat mir freigstellt, ob ich dabeibleiben will. Am Anfang wollte ich das auch, aber ich hätte mich gehütet, auch nur ein einziges Wort vor dem Kind zu den Unterrichtsinhalten des Lehrer zu sagen, geschweige denn irgendwas vorzuüben. Nach der 3. Stunde wars mir zu langweilig und ich emfpand mein eigene Anwesenheit auch als störend.
Leonie
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,

Was um Himmels Willen HAT denn das Kind, dass es für 15 Minuten Klavierunterricht im eigenen Haus zu krank ist?
naja, es ist halt immer irgendwas: Bauchweh, Schnupfen, Husten...
Ich versteh ja auch nicht, warum er für den Unterricht zu krank ist (zumindest laut Mutter), aber nicht fürs ausgiebige Üben.

@Nuri
„Diskutieren“ über die Frage, ob man nun in richtiger Weise vorgeht, oder stattdessen irgendwelches „Zeugs“ macht, ist ein „no go“!!!!!!!
stimmt, und ich muss auch zugeben, dass mir deutliche Ansagen manchmal recht schwer fallen, vor allem bei DIESER Mutter.


@Leoniesophie:
je länger ich über deinen Beitrag nachdenke, desto mehr denke ich, dass du Recht haben könntest!!
Ich hatte auch schon so ein Bauchgefühl in Richtung Eifersucht bei der Mutter, dachte mir dann aber, dass das doch eigentlich absurd ist...

Es ist wirklich so, dass ich zu dem Jungen sehr schnell eine gute Beziehung aufgebaut hatte, wir waren schon bei der Probestunde ein Herz und eine Seele. Er zeigte mir seine Zuneigung auch sehr, wollte z.B. immer Körperkontakt und hat sich eng an mich gekuschelt, wollte mir ständig was schenken wie selbstgemalte Bilder...
Und auch beim Klavierspielen vertraute er mir sehr und hörte immer auf mich.
Das scheint der Mutter tatsächlich nicht zu passen.

Ich denke das deshalb, weil die Mutter sich total abwertend gegenüber Dir, Ella benimmt.

Irgendwie wohl ja. Obwohl sie mich immer sehr nett und zuvorkommend behandelt und ich auch nicht den Eindruck habe, dass das eine Show ist.
Sie hat sogar mal darauf bestanden, dass ich eine ausgefallene Stunde trotzdem abrechne (weil sie kurzfristig abgesagt hatte), obwohl das an unserer Musikschule grundsätzlich nicht gemacht wird.
Und für unsere letzte (Nachhol)stunde hat sie sich sogar im Job freigenommen, damit der Unterricht stattfinden kann.

Das passt alles nicht zusammen, und deshalb fühle ich mich tatsächlich irgendwie abgewertet.

Als der Junge neulich sagte, ich solle NIE MEHR kommen - hat er da vielleicht eher einen Gedanken der Mutter ausgesprochen?



Puh, ist das alles kompliziert. :rolleyes:


Ich kenne durch meinen Beruf solche Situationen.
jetzt werd ich neugierig. ;) Arbeitest du als Erzieherin?
Und wie gehst du mit solchen Fällen um?


@Wespennest
Nee Leonie,

das glaub ich jetzt aber nicht. Nachdem ich 3 Nächte drüber geschlafen hab, glaube ich, eine Idee zu haben, was es sein könnte.

Der Junge hat ein Problem, weil er sich, wenn er zu Hause mit Mama ist, natürlich voll auf seine Mama eingelassen hat.
im Grunde sagst du damit ja dasselbe wie Leoniesophie. Der Junge hat ev. ein Problem durch diese "Dreieckskonstellation", will die eifersüchtige Mutter nicht im Stich lassen, mag mich aber andererseits auch.
 
Liebe Ella,

im Gespräch mit der Mutter, welches ja ansteht, würde ich aber keinesfalls irgendwelche Vermutungen dieser Art ansprechen ( wahrscheinlich ist dir das auch klar, aber ich wollte es sicherheitshalber erwähnen :) ).

Ich finde es vielmehr sehr wichtig, der Mutter offen und wertschätzend zu begegnen und Gemeinsamkeiten zwischen euch zu betonen, nämlich dass ihr beide daran interessiert seid, dass es dem Jungen gut geht und dass er Klavierspielen lernt. Und Fakt ist, dass es dem Jungen momentan im Klavierunterricht nicht gut geht, aus welchen Gründen auch immer. So kannst du den Vorschlag machen, dass du etwas verändern willst und mit dem Jungen gern mal probeweise allein arbeiten möchtest, erstmal nur 15 min, später (hoffentlich) länger. Und dass auch das Üben erst mal nachrangig ist und ohne die Mutter stattfinden sollte.

Priorität und Ziel muss also sein, eine entspannte und fröhliche Atmosphäre zu erzeugen, so dass der Junge wieder gern Klavierunterricht nimmt. Also nicht: Klavierunterricht =schrecklich, sondern Klavierunterricht =Spaß. Alles andere wie Fortschritte am Klavier etc. etc. sind erst mal zweitrangig, so nimmst du der Mutter auch einen eventuellen Druck, ihr Sohn müsse immer in der nächsten Stunde eine Top-Leistung erbringen.

Es darf also in dem Gespräch m.E. auf keinen Fall um Schuld und Fehler gehen, sondern es sollte eine absolut zielorientierte Lösung gefunden werden. Ruhe, Einfühlungsvermögen und Sachlichkeit sowie eine klare Linie sind m.E. angesagt.

Liebe Grüße und viel Erfolg!!!

chiarina
 
Sorry, Leute...

ALLES, was ihr meint an Problemen des Jungen mit der Mutter oder der Mutter mit dem Jungen oder oder oder zu erkennen ist letztendlich immer nur eine Vermutung! Es sind die eigenen Ideen, die entstehen, wenn man eine Situation beobachtet. Ich habe gelernt, diesen eigenen Ideen nicht mehr all zu viel Wahrhaftigkeit zu zu gestehen, weil sie eben nur Ideen sind. Damit kommt man nicht weiter sondern tappert im Dustern.

Was zählt ist nur Gewissheit.

Wenn solche Situationen entstehen, entwickel ich Regeln.

Bei dem Musiktherapeut zB gab es die Regel, dass er sich nicht mehr einschaltet. Das klappte nicht. Dann wurde er ins Nebenzimmer "verbannt". Das klappte auch nicht. Dann entstanden neue Regeln, wie ICH den Unterricht gestalten wollte. Das klappte irgendwie alles nicht. Nur die drei Monate, wo er im Ausland war und die Mutter das Mädel brachte, die klappten prima. Alles war super entspannt, das Kind hat einen Quantensprung gemacht. Dann fing es wieder von vorne an.

Es ging einfach nicht. Gespräche halfen nichts. Also habe ich den Vater "rausgeschmissen". Doch das Mädel hing an ihm... es wollte (verlängerter Arm des Vaters) ihren Papa wieder dabei haben.

Nun ja, bei mir gibt es eben: Klavierunterricht zu kaufen. Wie dieser gestaltet wird, können die Kunden - in Grenzen - mitgestalten. Auch von mit aus kaputtgestalten... ich lasse die Situationen dann gerne eskalieren, damit habe ich kein Problem. Ich halte es aus, dass ein Kind sich an den Papa klammert und nicht will, dass er geht. Ich meine, die war am Ende 8 Jahre alt... wenn der Papa das so haben muss, dass seine Tochter sich an ihn klammert... was soll ich dann dazu sagen? Das verhindert natürlich genau DAS was ich eigentlich liefern sollte: Wissen um das Klavierspiel.


Also, Regeln aufstellen, begründen, durchführen.

zB:
1. Der Junge ist in der Zeit des Unterrichts nicht anzusprechen. Ausnahmen: Kurze Info wie zB: ich bin jetzt kurz weg und in 10 Minuten wieder da...
2. Fragen an die Lehrkraft bitte nur, wenn der Junge NICHT dabei ist, also telefonisch oder per Mail.

usw.

Mit dem Vorlernen finde ich gar nicht so problematisch, das gibt sich von alleine. Wird etwas "falsch" gelernt, dann muss es eben umgelernt werden und gut ist.
 
Sorry, Leute...

ALLES, was ihr meint an Problemen des Jungen mit der Mutter oder der Mutter mit dem Jungen oder oder oder zu erkennen ist letztendlich immer nur eine Vermutung! Es sind die eigenen Ideen, die entstehen, wenn man eine Situation beobachtet. Ich habe gelernt, diesen eigenen Ideen nicht mehr all zu viel Wahrhaftigkeit zu zu gestehen, weil sie eben nur Ideen sind. Damit kommt man nicht weiter sondern tappert im Dustern.

Was zählt ist nur Gewissheit.


Viola, absolute Zustimmung!!!

chiarina
 
Ihr habt ja recht, das Grübeln hilft nicht weiter. :rolleyes:

Und chiarina, keine Sorge: ich kann solche Gespräche behutsam und diplomatisch führen und werde der Mutter ganz bestimmt keine Vorwürfe machen. ;)
 
Hi Ella,

ich versuche in der "kostenlosen Kennenlernstunde" sehr genau heraus zu finden, was die Eltern wollen und schildere sehr genau, was ich liefern werde, meinen pädagogischen Wurzeln, meine pädagogischen Ziele, mit welchen Fortschritten man so ungefähr nach wie vielen Jahren rechnen kann. Und dann, fast noch wichtiger, schildere ich sehr genau, was ich NICHT liefern will oder kann zB siehe Foto (Mapplethorp):
 

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