Da der Thread aus der Versenkung auftauchte, habe ich mich da mal durchgelesen und fand das zum Teil nicht uninteressant.
Ich finde es völlig logisch, dass ein Händler - egal bei welcher Marke - beim Gebrauchtverkauf ordentlich draufschlägt.
Ich habe ja selbst vor kurzem einen gebrauchten Flügel gekauft - ohne Händler. Ich habe vorher alle gebrauchten Flügel, die der lokale Klavierhändler hier vorrätig hatte, angespielt, mir hatte aber keiner gefallen. Aber ich musste selbst Zeit und Geld investieren, um diesen Flügel zu bekommen. Ich musste weite Wege fahren, musste selbst das Know-How besitzen, um den Flügel einigermaßen einschätzen zu können (wenn man keinen Klavierbauer dabei hat, muss man ja zumindest gut Klavierspielen können, um festzustellen, ob die Mechanik läuft, und klanglich wissen, was man haben möchte). Ich musste selbst das Risiko tragen, dass es doch ein Fehlkauf sein könnte (schwerwiegende Schäden, die mir als Laien nicht auffallen, trotz guter Klavierkenntnisse und Klangvorstellung).
Beim Händler steht eine große Auswahl an Instrumenten. Diese muss der Händler zunächst beschaffen (also selbst Anzeigen lesen, Instrumente von Kunden ankaufen usw.), muss sie zwischenfinanzieren, stimmen, herrichten, die Verkaufsräume bezahlen + heizen. Es ist doch, wenn man genug Geld hat, viel bequemer, beim Händler zu kaufen.
Und was die Markendiskussion betrifft: Ich hatte das Glück, im Studium auf sehr vielen verschiedenen Flügeln spielen zu können. Alle spielen sich unterschiedlich, alle klingen unterschiedlich. Aber eine Marke herauszuhören bei Instrumenten, die schon - sagen wir mal - 20 Jahre oder älter sind - das fände ich schon sehr beeindruckend, wenn das jemand kann. Hängt nicht der Klang des Instrumentes stärker vom Zustand ab als von der Marke? Klingt nicht ein Instrument mit abgespielten Hammerköpfen immer sehr hart, gehen da nicht andere Nuancen verloren?