Oje! Drei nassgeregnete Flügel in Paris

  • Ersteller des Themas ConstanzeBackes
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Toll, haben die es geschafft die Gravitation um 90° zu verbiegen oder ganz umständlich überall Federn eingebaut? Ich hänge meinen Flügel dann auch an der Decke auf, das spart viel Platz. ;-)
 
Und was, meinst du, wird der antworten?
 
Die Größe des Spielplatzes hat aber mit der Statik nichts zu tun.
 
Nicht ganz. Laut Wikipedia:
Eine Olympiade ist eine seit der griechischen Antike gebräuchliche Zeiteinheit, die das vierjährige Intervall zwischen zwei Olympischen Spielen bezeichnet. Ursprünglich begann sie mit der Eröffnung der Spiele und endete mit dem Beginn der nächsten.

Hm. Wenn wir schon pedantisch sein wollen, sollten wir es vielleicht gründlich sein: "Ursprünglich" ist olympiás simpel ein Adjektiv, nämlich Femininum zu ol'ympios, z.B. olympiádes elaîai (die olympischen Olivenkränze, belegt seit Pindar, 6./5. Jh. v. Chr.). Substantiviert, also als "die Olympiade", bezeichnet es zunächst tatsächlich die Spiele selber (seit Herodot, ebenfalls 5. Jh.); die Verwendung als Ausdruck der Periodisierung im oben zitieren Sinne kommt viel später, nämlich bei Eratosthenes (ca. 280-200 v.Chr., von dem auch die Festsetzung der ersten Olypiade auf 776 v.Chr. stammen dürfte). Die Absicht dieser Bedeutungsverschiebung war die Schaffung eines "international" verwendbaren Instruments der historischen Zeitrechnung: Die olympischen Spiele waren ja ein panhellenisches Fest und daher waren Bestimmungen wie "im nten Jahre der xten Olypiade" geographisch viel weiter verständlich als z.B. Datierungen nach attischen Archonten oder nach Herapriesterinnen von Argos, die schon ein paar km außerhalb von Attika oder der Argolis nicht mehr verständlich sein mochten. Die "moderne" Verwendung knüpft also lediglich, und vermutlich bewußt, an die '"ursprüngliche" an.
 
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Neben Olympia waren Delphi, Korinth und Nemea die Hautpstätten für die Panhellenischen Spiele. Es gab auch den Titel des "Periodonike" für diejenigen, denen es gelang, innerhalb einer Periode alle vier Titel in diesen Stätten zu gewinnen (heute würde man das wohl Grand Slam nennen). Es gibt übrigens eine Gesellschaft, die in Nemea alle zwei Jahre Spiele im historischen Geist veranstaltet. Der Kontrast zum Gigantismus der heutigen Olympischen Spiele könnte nicht größer sein. Es gibt zwei Laufwettbewerbe, 100m und 7500m. Die Wettbewerbe sind offen für jedermann.

“It is our belief that the modern Olympic Games, despite their obvious success in many respects, have become increasingly removed from the average person. Our goal is the participation, on the sacred ancient earth of Greece, of anyone and everyone, in games that will revive the spirit of the Olympics. We will achieve this by reliving authentic ancient athletic customs in the ancient stadium of Nemea.”

https://nemeangames.org/en/home-english/

Es gibt auch einen besonderen Lauf, der die historischen olympischen Stadien von Nemea und Olympia verbindet. Die Strecke misst 180 km (mit >4000 Höhenmetern), die non-stop bewältigt wird. Der Lauf ist nicht für jedermann, man muss gewisse Qualifikationsleistungen erbringen, um dort starten zu dürfen.

https://aethlios.gr/files/?page_id=461&lang=en
 
“It is our belief that the modern Olympic Games, despite their obvious success in many respects, have become increasingly removed from the average person. Our goal is the participation, on the sacred ancient earth of Greece, of anyone and everyone, in games that will revive the spirit of the Olympics.

Dank für diesen Hinweis. tatsächlich sollte sich das jeder, der zur passenden Zeit in der Argolis ist, mal anschauen. Dass es dabei allerdings extrem schlicht zugeht, kann man wohl nur vom Wettlauf selbst sagen. Das ganze Drumrum ist durchaus von der amerikanischen Leidenschaft für aufgepumpten und pseudoreligiösen ("sacred ancient earth of Greece") Kitsch geprägt. Im übrigen haben ja auch die antiken Olympischen Spiele die an den modernen kritisierte Entwicklung vorweggenommen. Alles beginnt zwar tatsächlich mit einem simplen Wettlauf, wie der archäologische Befund zeigt, und zwar über ein Stadion (ca. 192m) auf den Aschenaltar des Zeus zu; der Lauf ist also integraler Bestandteil des Zeuskultes. Aber von der Zeit an, wo die Spiele "international" werden (also nachdem die Eleaten den hinterwäldlerischen Zeuskult der Pisaten gewaltsam einkassiert haben), entfernen sich die Spiele von ihren kultischen Wurzeln. Nicht nur wird der Katalog der Disziplinen immer mehr erweitert, den Interessen des teilnehmenden Hochadels entsprechend, der natürlich z.B. mit seinen Pferden prunken will, sondern es entwickelt sich auch ein Entertainment-Markt um die Spiele herum. Auch von dem heute so verklärten Amateurtum kann keine Rede sein. Ein Mitglied des Hochadels darf zwar kein Geld verdienen (sondern hat es zu haben), aber als Sieger kommt es in den Genuß zahlreicher Ehrungen vonseiten seiner Heimatstadt, die unter Brüder sicher so viel wert waren, wie heute ein Werbevertrag mit [setze hier deinen favorisierten Turnschuh- oder Chipsfabrikanten ein]. In der römischen Kaiserzeit ist der Gipfel der Perversion erreicht, man denke nur an die Geschichte des vom Wagen gefallenen Kaisers Nero, der von den verängstigten Kampfrichtern zum Sieger erklärt wurde. Und nachdem die christlich gewordenen Kaiser schließlich den Laden zugesperrt haben, verwandelt er sich (wie übrigens auch Delphi) in einen reinen Touristenort, bis er von den beiden umgebenden Flüssen hinweggeschwemmt wird.
 
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Und nachdem die christlich gewordenen Kaiser schließlich den Laden zugesperrt haben

War das so?

"Um das zweite Eckdatum zur Geschichte der Olympischen Spiele, das Jahr 393 n. Chr., steht es, was die Zuverlässigkeit betrifft, kaum besser. Kaiser Theodosius I. soll, wie L. Drees und zahlreiche andere Autoren schreiben, die Wettkämpfe verboten haben. Auch diese Behauptung gehört, wie die zum Jahr 776 v. Chr., zum Standard- und Schulbuchwissen. Diese communis opinio, der christliche Kaiser sei für das Ende der Olympischen Spiele verantwortlich, basiert auf der Hypothese, dass das Edikt, demzufolge die paganen Kulte einzustellen seien, auch das Ende der athletischen und hippischen Wettkämpfe inkludiere. "
 

Mal zum "Upright-Flügel" gefragt. Kann der so funktionieren oder mit welchen Maßnahmen? Oder ist das nur Show?
Ich konnte mir schon nicht vorstellen, daß man auf einer nassen Tastatur Ravel spielen kann.
 
War das so?

"Um das zweite Eckdatum zur Geschichte der Olympischen Spiele, das Jahr 393 n. Chr., steht es, was die Zuverlässigkeit betrifft, kaum besser. Kaiser Theodosius I. soll, wie L. Drees und zahlreiche andere Autoren schreiben, die Wettkämpfe verboten haben. Auch diese Behauptung gehört, wie die zum Jahr 776 v. Chr., zum Standard- und Schulbuchwissen. Diese communis opinio, der christliche Kaiser sei für das Ende der Olympischen Spiele verantwortlich, basiert auf der Hypothese, dass das Edikt, demzufolge die paganen Kulte einzustellen seien, auch das Ende der athletischen und hippischen Wettkämpfe inkludiere. "

Nun, verboten hat er ja, wie man im Codex Theodosianus nachlesen kann. Aber soweit ich das mitverfolge, nimmt heute nicht mehr an, dass das Verbot unmittelbare Auswirkungen hatte. (*) Er hat ja auch verfügt, dass Spitzenämter wie der Praefectus urbi und andere nur noch von Christen besetzt werden dürfen, und sich nachweislich selbst nicht dran gehalten. Anders sieht die Sache aber gegen die Mitte des 5. Jh. aus, wo die Christianisierung des römischen Adels schon weit fortgeschritten ist und dessen Interesse an den paganen Kulten sich aufs Antiquarische verlagert. Die Präsenz des Kirchenbaus in der Phidiaswerkstatt, die von christlichen Gräber in der Altis, also eine Entweihung des heiligen Bezirks des Zeus, und wohl auch die Abmauerung des Tempels durch die sog. "Herulermauer" ("überträgt man entsprechende kaiserliche Verordnungen (Cod. Theod. 16,10,15; 16,10,17; 16,10,18) auf Olympia wäre eine Maßnahme zur musealen Bewahrung alter Kunstwerke denkbar", U. Sinn, Neuer Pauly s.v.) sprechen dafür, dass um diese Zeit, also rund 40 Jahre nach dem Verbot, kein Kultbetrieb mehr stattfand. Einzelheiten finden sich in den Publikationen des Spezialisten für Olympia in der Spätantike, Ulrich Sinn (Würzburg).

(*) "Standard- und Schulbuchwissen" war das noch zum Zeitpunkt der Publikation von Drees, 1967. Aber die Forschungen des DAI in Olympia unter Mallwitz, Kyrieleis und anderen sowie U. Sinns Forschungen zum spätantiken Olympia haben unser Bild seit den 70er Jahren grundlegend geändert.
 
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Die Hämmer müssten durch Federkraft zurückgestellt werden, die Klaviatur bräuchte wegen der Auswiegung auch zusätzliche Federn und
die Dämpfung ebenso.
Sehr viel Aufwand.
Da ist man mit einem eingebauten Digitalpiano oder vielleicht auch Playback einfacher dran.
Vielleicht mal Alain Roche fragen:

 
Es gab auch in Alten Wiener Zeiten um 1800 schon den "Giraffenflügel", also Flügel hochkant bzw. Klavier mit laangen Bass-Saiten. Oft so gebaut, dass die Achse des Hämmerchens ganz nahe an die vertikalen Saiten gebracht wurde, damit das Hammergewicht einen kleinen Rückzugsbeitrag nach hintenüber zu fallen leistet.

Ich empfehle hier den Edwin Good zu lesen, "Giraffes, Black Dragons - and Other Pianos".
 
Muss ja nicht rechtwinklig. Im Punkt des Auftreffens kann man den Hammer samt Stiel sogar ggfs. auch so gestalten, dass der Auftreff rechtwinklig i.s. symmetrisch betreffs des Hammerkopfes ist.

Was ja - zur Meidung von "Wiener Verhältnissen" der Schnappmechanik - sinnvoll ist, damit keine Längsbewegung längs der Saiten resultiert, weil dies die Dolge'schen Hämmer, verpresst aus verfilzter Wolle, in Nachteil gegen belederte Hämmerchen bringt. Dolgefilz überlebt sowas nur kurz, insbesondere im Bass - daher Leder auf Wiener Hämmerchen.

Stichwort - SECHS Freiheitsgrade gibt es prinzipiell an jedem bewegtem Objekt.
Davon sind, naa, wieviele am Klavier schon systematisch untersucht...?...
 

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