Oje! Drei nassgeregnete Flügel in Paris

  • Ersteller des Themas ConstanzeBackes
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Denke Marlene versteht die Sprachgewohnheit auch und sie wird sie auch anwenden.
Aber sie hat eben die 'Korrektur' als Gestaltungsspielraum für ihre Antwort genutzt 😁.
Wir sind doch hier im Plauderforum, ähm Plauderfaden. Deshalb erlaube ich mir auch diese weitestgehend überflüssige Anmerkung.😂
 
Marlene versteht die Sprachgewohnheit auch und sie wird sie auch anwenden.

Nein, ich verwende "Olympia" oder die "Olympischen Spiele". Und ich bitte um Entschuldigung, weil diese nur vom Gegenüber kommen kann.

Was allgemeiner Sprachgebrauch ist, macht diesen nicht richtiger. Aber ich hatte ja bereits gesagt, dass ich recht pingelig sein kann.

Das bei der Eröffnungsfeuer und überall immer häufiger zu hörende "sozusagen" scheint - wie andere Füllwörter - ebenfalls Sprachgewohnheit geworden zu sein. Aber zum Glück bin ich mit dieser Ansicht nicht alleine.

 
Was allgemeiner Sprachgebrauch ist, macht diesen nicht richtiger.
Sprache ändert sich allerdings im Laufe der Zeit - ein Insistieren auf vermeintlich korrekten Gebrauch hat semantische Verschiebungen noch nie aufhalten können. Irgendwann wird ein Begriff allein durch regelmäßigen Gebrauch in einem neuen Kontext „richtig“.
 
Was allgemeiner Sprachgebrauch ist, macht diesen nicht richtiger.
Da bin ich nicht so sicher. Ich denke der allgemeine Sprachgebrauch wirkt sich auf die Rechtschreibung und Grammatik aus und kann dazu führen die Regeln zu verändern. Die Sprache ist, so sie lebt, nicht nur in Stein gemeißelt. Was vor 200 Jahren noch richtig war kann heute falsch sein.

Ich muss aber gestehen, dass ich die Bedeutung von Olympiade erst hier in Forum gelernt habe.

Edith: Mick war schneller..
 
Ich muss aber gestehen, dass ich die Bedeutung von Olympiade erst hier in Forum gelernt habe.
Das ist auch nicht erstaunlich, denn der Gebrauch von "Olympiade" als "Zeitraum von 4 Jahren" ist gemäß gängiger Wörterbücher (z.B. Wahrig online) selten!!

Für mich gut nachvollziehbar: Sätze wie "Während der nächsten Olympiade finden EM im Volleyball und Basketball, WM im Handball und Fußball statt." wirken merkwürdig.

@Ambros_Langleb hatte zu diesem Wortgebrauch ja auch einen interessanten Beitrag hier im Faden geschrieben. (Beitrag 168)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sprache ändert sich allerdings im Laufe der Zeit - ein Insistieren auf vermeintlich korrekten Gebrauch hat semantische Verschiebungen noch nie aufhalten können. Irgendwann wird ein Begriff allein durch regelmäßigen Gebrauch in einem neuen Kontext „richtig“.
Genauso so ist es.
Auch Wörter haben ein Schicksal. Ihre Bedeutung kann sich (schwächer oder stärker) ändern, sie können aussterben, und sie können auch erfunden (bzw. oft aus anderen Sprachen übernommen) werden, wenn man für einen Sachverhalt, Tätigkeit etc., die neu sind, ein Wort braucht.
Das muss ja auch so sein, sonst könnten wir uns ja nicht verständigen.

Insofern, wenn heute alle unter Olympiade die Spiele verstehen, dann ist das so. Dass dieses Wort auch bei den Griechen zunächst nicht einen Zeitraum, sondern die Spiele bezeichnet hat, haben wir ja hier gelernt: https://www.clavio.de/threads/oje-drei-nassgeregnete-fluegel-in-paris.32017/post-911272
 
Füllwörter - ebenfalls Sprachgewohnheit
Da bei der automatischen Transkription die Füllwörter mit angezeigt werden, werden diese damit irgendwie auch legalisiert und bewusster sichtbar. Ähm, was will ich sagen?
Ach so, ich denke damit steigt die Bedeutung der Füllwörter und äh, könnte mir äh vorstellen, daß sich irgendwann ein Text ohne Füllwörter sozusagen steril liest.
Bisher dachte ich, die Füllwörter entstehen, wenn die CPU den Text nicht schnell genug zur Verfügung stellen kann. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass sie bewusst eingesetzt werden. Vielleicht um der Empfänger CPU ein bisschen Zeit zu geben.
 
Nein, ich verwende "Olympia" oder die "Olympischen Spiele". Und ich bitte um Entschuldigung, weil diese nur vom Gegenüber kommen kann.

Was allgemeiner Sprachgebrauch ist, macht diesen nicht richtiger. Aber ich hatte ja bereits gesagt, dass ich recht pingelig sein kann.

Das bei der Eröffnungsfeuer und überall immer häufiger zu hörende "sozusagen" scheint - wie andere Füllwörter - ebenfalls Sprachgewohnheit geworden zu sein. Aber zum Glück bin ich mit dieser Ansicht nicht alleine.

Und das mit den "Füllwörtern", auf die man vermeintlich verzichten könnte oder sollte, ist auch eher fragwürdig und zeigt, dass diese Medical-Tribune-Redakteurin vielleicht Ähnung von Medizin, aber nicht ganz so viel Ahnung von Sprache hat ...
Für das Deutsche ist nun mal der reichliche Gebrauch von Partikeln geradezu typisch und damit idiomatisch - mithin empirisch-deskriptivgrammatikalisch - einfach richtig. Ist das Gleiche wie mit den im Deutschen fast inflationären Hilfsverben: Aus anderen Sprachen wörtlich und sinngemäß korrekt ins Deutsche zu übersetzen "Ich erinnere mich nicht" oder "Ich verstehe nicht" ist meistens suboptimal, und der Sprachlehrer muss dann sagen: "Ich kann mich nicht erinnern" usw. ist einfach idiomatisch korrekter, und erst dafür gibt's dann die volle Punktzahl ... Sprache funktioniert nicht so, dass dich darin nur die reine Logik abbilden würde ...
 
Was allgemeiner Sprachgebrauch ist, macht diesen nicht richtiger.
Doch. Genau das. Allgemeiner Sprachgebrauch ist direkter Monitor der Sprachentwicklung, die sich zeitlich versetzt* dann auch in der offiziellen Sprache wieder findet. Das nicht zu akzeptieren, ist nicht pingelig, sondern ignorant.

*) mitunter schneller, als man denkt. Das Wort "googeln" hatte den Einzug in den Duden bereits 6 Jahre nach Gründung von Google hinbekommen. Da hat "Olympiade" als Synonym für Olympische Spiele vergleichsweise viel Vorlaufzeit, um die ganz alte und wieder neue Bedeutung zu akzeptieren. :-)
 
Ehrlich gesagt belustigt mich diese Diskussion, ob gegen einen alltäglichen, sachlich falschen Sprachgebrauch nun ein Kampf geführt werden muss, der Don Quichotte zur Ehre gereicht hätte. Da gibt es so viele Windmühlen... Meine Lieblingsbeispiele sind ja physikalische Größen, die im Alltag für jedermann eine gewisse Bedeutung haben, aber mangels physikalischen Grundwissens mit ihren zugehörigen Einheiten benannt werden. Da gibt es die Voltzahl, die Ohmzahl, die Wattzahl und weitere hübsche, im Alltag verwendete Wortschöpfungen. Auch die Physiker selbst haben sich an seltsame Wortschöpfungen gewöhnt. Die Bezeichnung "kinetische Gastheorie" ist fest etabliert, obwohl es sich nicht um eine kinetische Theorie handelt, sondern von der Kinetik der Teilchen eines Gases handelt.

Machen wir uns nichts vor, wenn Falsches erst mal allgemein akzeptiert ist, kann man das Rad nicht mehr zurückdrehen. Falsch bleibt es aber trotzdem, und von daher, lieber Peter, finde ich die Aussage

Das nicht zu akzeptieren, ist nicht pingelig, sondern ignorant.
schon äh... wie soll ich sagen... ignorant? :lol:
 
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Selbst Computersprachen entwickeln sich weiter. Ein 20 Jahre altes Programm kann ich heute nicht ohne weiteres übersetzen, obwohl es die gleiche Sprache ist.
P.s. vermutlich hat der Compiler aber ein paar Optionen mit deren Hilfe ich es doch übersetzen könnte. Trotzdem muss es dann nicht funktionieren, weil sich die Umgebung geändert hat (z.B. Umstellung auf 64 bit)
 
Ehrlich gesagt belustigt mich diese Diskussion, ob gegen einen alltäglichen, sachlich falschen Sprachgebrauch nun ein Kampf
Ist es das? Oder eher eine angeregte Diskussion?
Nein, nicht sachlich falsch, sondern mehr oder weniger gebräuchlich (und sprachhistorisch zu erklären).
Meine Lieblingsbeispiele sind ja physikalische Größen, die im Alltag für jedermann eine gewisse Bedeutung haben, aber mangels physikalischen Grundwissens mit ihren zugehörigen Einheiten benannt werden. Da gibt es die Voltzahl, die Ohmzahl, die Wattzahl und weitere hübsche, im Alltag verwendete Wortschöpfungen. Auch die Physiker selbst haben sich an seltsame Wortschöpfungen gewöhnt. Die Bezeichnung "kinetische Gastheorie" ist fest etabliert, obwohl es sich nicht um eine kinetische Theorie handelt, sondern von der Kinetik der Teilchen eines Gases handelt.
Das ist ein komplett anderer Fall, denn es geht um Wissenschaftssprache vs. Alltagssprache. (Vgl.: "Mond/Sonne gehen auf/unter" ist immer noch ein gängiger Sprachgebrauch, obwohl er wissenschaftlich gesehen Blödsinn ist.)
 
Ok, die Steckdose hat also tatsächlich Volt. :027:
Ich glaube, Du hast da was falsch verstanden.

"Mehr oder weniger gebräuchlich" bezog sich auf das Wort "Olympiade".-

Nochmal: Wissenschaftssprache und Alltagssprache können beträchtlich voneinander abweichen.
Nicht umsonst ist Wissenschaftssprache ein eigener Forschungszweig innerhalb der Linguistik
 

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