Kaufberatung Steinway B: Ein junger aus dem Verleih oder ein älterer mit einem Vorbesitzer

Ihr habt als Alternative den Bösendorfer 214vc gelobt. Ich habe Angebote von jeweils einem 2 Jahre alten 214vc und einem 2 Jahre alten Steinway B ( beide ohne Vorbesitzer, nur Probespielen). Ungeachtet meines konkreten Eindrucks zu den beiden und angenommen, beide sind in tadellosem Zustand: haltet ihr eine Preisdifferenz von etwa 24k euro für nachvollziehbar?
Aus deinen Worten kann man schließen, dass du beide Flügel schon angespielt hast. Sie müssten nach meiner Auffassung ziemlich unterschiedlich in ihrer Spielart und ihrem Klang sein. Diese recht große Preisdifferenz bei vergleichbarem Zustand der Flügel kann ich jetzt nicht nachvollziehen, zumal man von der VC-Reihe der Bösendorfer wirklich nur Lobeshymnen hört. Wird seinen Grund haben, der aber nicht unbedingt etwas mit dem Zustand der Flügel zu tun haben muss. Stammen die Angebote denn vom selben Anbieter?
 
Nein, von verschiedenen. Ich denke, ich hab einfach ein attraktives Angebot erwischt, das ich weiter verfolge. Weiss nicht, ob mir der B die Differenz wert ist. Sind beide toll auf ihre Art.
 
Vielleicht musst du dich intensiver mit beiden befassen, um eine eindeutige Präferenz erkennen zu können.

Wenn beide ins Budget passen, kann es dann sein, dass der Preisunterschied entweder die Wahl der teureren Präferenz rechtfertigt oder im anderen Fall ein weiterer Grund für das günstigere Instrument darstellt.
 
Vielleicht musst du dich intensiver mit beiden befassen, um eine eindeutige Präferenz erkennen zu können.
Wäre auch mein Rat.

Für mich die Preisdifferenz schon nachvollziehbar, da u.U. mehrere Faktoren zusammenkommen, von denen jeder einzelne gut 10K Differenz möglich macht:
a) Der B ist gängiger und gesuchter
b) S&S ist preislich gebraucht eine „sichere Bank“
c) Individuelle Händlersituation (wird gerade Umsatz gebraucht oder nicht)
d) Beteiligung des Herstellers an günstigem Abverkauf
 
Die aktuellen Neupreise 2025 der beiden sind sagenumwobene 149.000 Euro für den Steinway B und 132 450 Euro für den Bösi.
Das macht schon eine Spanne von fast 17k. Dann ist bei den jüngeren Gebrauchten wohl die Preisentwicklung unterschiedlich....
 
Für mich als Laie stellt sich die Frage: Sind das "marketinggetriebene Phantasiezahlen" oder ist der Preis in irgendeiner Weise sachlich begründet?

Dass ein Steinway oder Bösendorfer toll sind, das ist ja nicht die Frage. Aber dass die dreimal so teuer sind wie gute Mittelklasse-Flügel, bildet sich das in Klang und Spielweise auch in annähernd "dreifacher Weise" ab?
 
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Wäre auch mein Rat.

Für mich die Preisdifferenz schon nachvollziehbar, da u.U. mehrere Faktoren zusammenkommen, von denen jeder einzelne gut 10K Differenz möglich macht:
a) Der B ist gängiger und gesuchter
b) S&S ist preislich gebraucht eine „sichere Bank“
c) Individuelle Händlersituation (wird gerade Umsatz gebraucht oder nicht)
d) Beteiligung des Herstellers an günstigem Abverkauf
Bösendorfer ist auch gebraucht eine "sichere Bank", es sind erheblich mehr Steinway B als Bösendorfer 214 VC auf dem Markt, deshalb ist Steinway B natürlich schon alleine aufgrund der deutlich höheren Produktionszahlen gängiger, aber nicht automatisch auch gesuchter. Ich denke, dass der hier vorliegende Preisunterscheid eher im von dir erwähnten Punkt C zu finden sein könnte.
 
Ich denke mal der Bösendorfer Händler darf mehr (oder überhaupt) Rabatt geben als der S&S. Beide scheinen ja eigentlich neu zu sein ( ohne Vorbesitzer). S&S ist da anscheinend recht restriktiv was Rabatte angeht, zumindest war das früher so…
Mir gefallen leider die Bösis (insbesondere der 214VC) vom Klang nicht so… aber das Preisniveau ist schon der Hammer!
 
Es gibt von BÖSENDORFER in Kürze ein paar Flügel - unter anderem Modell 214VC - im Sonderverkauf zu einmaligen Preisen .
Da kann aber der genannte Flügel noch nicht dazu gehören weil die erst ab Ende Februar verfügbar sind.
 

Dass Händler mitlesen war mir klar, dass sie einen kontaktieren, um Angebote zu unterbreiten, geht mir schon zu weit. Dieser Händler kommt bereits zum zweiten Mal. Als wolle man hier Kunden abfischen. Wenn Händler hier zudem noch die Diskussion ( tendenziös) beeinflussen, fände ich das sehr schade für dieses Forum. Werbung gehört in die transparent deklarierte Werbeecke.
 
Dass Händler mitlesen war mir klar, dass sie einen kontaktieren, um Angebote zu unterbreiten, geht mir schon zu weit. Dieser Händler kommt bereits zum zweiten Mal. Als wolle man hier Kunden abfischen. Wenn Händler hier zudem noch die Diskussion ( tendenziös) beeinflussen, fände ich das sehr schade für dieses Forum. Werbung gehört in die transparent deklarierte Werbeecke.
Wenn Du den Händler meinst, an den ich denke: als ich gesucht habe, habe ich auch ein nettes Angebot bekommen, und es war kein Problem, dass ich nicht darauf eingegangen bin. Seine Beiträge finde ich neutral und hilfreich, aus der Praxis heraus. Ich fände es schlimmer, wenn nur Angebote kommen würden und keine Mitdiskussion. Soweit ich weiß, haben auch schon Mitglieder zu ihrer vollen Zufriedenheit zugegriffen.
 
Nun ja... einerseits - andererseits...

Ein Händler der im Forum so arbeitet, ist sich vermutlich bewusst, dass er in diesen Fällen 1a-Leistung abliefern muss, weil er sonst ratzfatz am Pranger steht. Insofern nützt es allen Suchenden. Dass Händler sich nicht völlig wertneutral an Diskussionen beteiligen können, liegt auf der Hand (solange sie für ihr Produkt „brennen“). Auch dagegen ist kaum etwas einzuwenden.

Das Gleiche gilt natürlich auch für alle privaten Geschäfte. Da stört sich ja wohl auch keiner daran, wenn er ein Klavier XY sucht und ein Forumskollege (mit möglichst langer Historie) ihm genau das privat anbietet.

Freuen wir uns also über die Möglichkeiten, die das Forum bietet, um mit Vertrauen und einem Plus an Sicherheit ein Instrument kaufen zu können - egal ob von privat oder vom Händler.

Anders sehe ich das, wenn die Mitgliedschaft hier nur zu Verkaufszwecken begonnen/unterhalten wird. Da könnte dann Vorsicht geboten sein.
 
Hm... da habt ihr auch wieder recht. War mir irgendwie zu offensiv, die private Nachricht etc.
Ok, dann entspann ich mich mal :-)
Ich bewege mich weiter zwischen Steinway und Bösi. Werde nach weiterem Probespielen berichten.
Wie gross seht ihr selbst den Sprung zwischen 211-214 zu 225-230 cm ... zu gross für ein mittleres Zimmer zuhause? Immens der Zugewinn? Ich merke, dass je grösser, um so schwieriger sind sie leise zu spielen.
 
Ich merke, dass je grösser, um so schwieriger sind sie leise zu spielen.
das stimmt so nicht!
Ein Bekannter hat einen O-Flügel aus den dreissigern und beklagte sich, dass man auf dem nicht leise spielen kann.
So wie die Mechanik eingestellt war, wunderte mich das nicht.
Mit ein wenig Erfahrung läßt sich das schon in den Griff bekommen, man muß halt wissen an welchen Parametern 'geschraubt' werden muß.
 
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Wie gross seht ihr selbst den Sprung zwischen 211-214 zu 225-230 cm ... zu gross für ein mittleres Zimmer zuhause? Immens der Zugewinn? Ich merke, dass je grösser, um so schwieriger sind sie leise zu spielen.
Die Länge eines Flügels bestimmt nicht die Lautstärke, sondern die Bandbreite der Dynamik. Man gewöhnt sich beim eigenen Instrument recht schnell daran, in der Lautstärke zu spielen, in der man spielen möchte.
Mich würde interessieren, wie lange du schon Klavier spielst und ob dies dein erster Flügel werden soll.
Edit: @agraffentoni war schneller:-)
 
Ich merke, dass je grösser, um so schwieriger sind sie leise zu spielen.

Das als Verallgemeinerung würde mich wundern. Größere Flügel so zu regulieren, dass sie auch noch im hauchdünnen Pianissimo gleichmäßig reagieren - und zwar über schwarze und weiße Tasten hinweg - ist eher selten im Alltag eines "normalen" Klavierstimmers. Wenn man aber einmal auf einen solchen Flügel jenseits der 212cm trifft, dann ist das ein Traum.

Ein wirklich gut regulierter 225er Bösendorfer, der auch entsprechend intoniert ist, wird jedes Wohnzimmer mit wunderbaren Klängen erfüllen.

Das Problem ist eher, einen Techniker zu finden, der das konsequent kompromisslos macht. Mein 220er Bechstein aus 1900 wurde einen Tag lang von meinem Techniker und seiner Frau (ebenfalls gelernte Klavierbauerin) gemeinsam reguliert, aber danach war er einfach nur ein Traum vom Spielgefühl her und von der Dynamik im hauchzartesten Pianissimo. Kostet halt leider auch Geld, dieser Zeitaufwand.
 
War nur mein bisheriger persönlicher Eindruck. Spannendes Feedback. Es ist also eine Frage der Regulation durch den Stimmer, d.h. auch eine Nummer grösser wäre anzutesten. Wo führt das noch hin... :-)
 
War nur mein bisheriger persönlicher Eindruck. Spannendes Feedback. Es ist also eine Frage der Regulation durch den Stimmer, d.h. auch eine Nummer grösser wäre anzutesten. Wo führt das noch hin... :-)

Ich hatte schon als Student vor über 30 Jahren einen Yamaha CF (275cm) im 20m² "Wohnzimmer" (Purer Zufall, der Preis war angesichts eines solchen Monsters ein Witz.) Und er war auch 30 Jahre später, als ich ihn in seiner neuen Heimstatt noch einmal gespielt habe, immer noch wunderschön. Heute würde ich mit meinem Techniker über eine andere Intonierung sprechen und ihn komplett neu regulieren.

Im aktuellen Wohnzimmer stehen ein Steinway B von 1886 und besagter Bechstein 220cm von 1900.

Im Studio (Das ist der Ort der mein Unternehmen beheitmatet, ich also unter anderem als Händler für Klaviere registriert bin, wie ich es auch in meinem Clavio-Profil angegeben habe) stehen auf 30m² aktuell ein Bösendorfer Imperial, ein "moderner" Steinway B von 1970 und ein Steinway D, der aktuell nicht einsatzfähig ist, weil ich auf die die Lieferung eines neuen Hammersatzes von Kapsel bis zum Hammerkopf warte. Die originalen Hammersätze (die später im Tresor gelagert werden) dementsprechend, nebst Hebegliedern, lassen den Flügel auf seine neue Existenz warten.

Sorry, zuviel Eigenwerbung und 'Bragging', aber wenn es um Flügel geht, dann gibt's bei mir nur die eine Devise: "Size Matters!"

Wenn Du bisher aus vermeintlich akustischen Gründen in der Größe nur bis 214cm geschaut hast, dann rate ich ich dringendst dazu, diese Prämisse neu zu bewerten. Erstens sind Konzerter und Semi-Konzerter vergleichsweise preiswerter und zweitens kann da durchaus das Juwel dabei sein, das Dich bis zum Rest Deines Lebens begleitet.

Richtige Konzertflügel kann ein guter Techniker auch auf einen Raum abstimmen, der kein Konzertsaal ist.
 

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