Mögt ihr Oper?

Mögt ihr Oper


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Einführung zum Tristan?

Just im Moment hab ich mir meine Karte für die Augsburger Tristan-Premiere im März gesichert. Und nun die obligate Frage: welche Einführung könntet Ihr mir empfehlen? So knapp wie möglich, so ausführlich wie nötig (nicht daß ich nichts lesen will, aber ich bin seit kurzem Inhaber eines zusätzlichen tristen Ehrenamts, das exzessive Liebhaberlektüre in den nächsten Monaten inhibieren wird, nämlich des "Studiengangkoordinators für die Bewältigung des doppelten Abiturjahrsgangs"; ich nehme an daß die Bürokraten mich schon längst mit STUGAKOBEDOPAB oder so abkürzen)? Libretto werd ich natürlich lesen, und Hinweise auf Gottfried von Straßburg ("so ausführlich wie nötig") erübrigen sich, denn den hab ich mir rechtzeitig noch über Weihnachten wieder mal zu Gemüte führen können.

Dank und Gruß,

Friedrich
 
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Moin, Friedrich!

1.) Leichtverdaulich:

Richard Wagner, Tristan und Isolde : Textbuch, Einführung und Kommentar
(Hrsg.: Kurt Pahlen)

Atlantis Musikbuch Verlag = Schott SEM8036 (12,95 €)

2.) Schwerverdaulich:

Alfred Lorenz: Der musikalische Aufbau von Richard Wagners "TuI"

Hans Schneider, Tutzing, 978-3-7952-0058-9 (35,00 €),

entspricht dem Feindbild trockenster Wissenschaftlichkeit,
setzt - um es zu verstehen - gute Werkkenntnis voraus

3.) Das Richtige für musikliebende Kryptogermanisten:

Peter Wapnewski: Tristan der Held Richard Wagners

Berlin-Verlag 3-8270-0384-9 (---> ZVAB)

4.) Richard Wagner: Das Buch der Motive 1+2

Schott ED 300 und ED 301 (pro Band 13,95 €),

enthält die von Debussy so bespöttelte Auflistung und Benennung
sämtlicher Leitmotive (incl. Varianten) von "Rienzi" bis "Parsifal"

5.) Richard Wagner: Tristan und Isolde, Musikdrama, Klavierauszug

Peters EP3407 (29,80 €) oder Breitkopf EB4505 (32,00 €)

Ich empfehle 3.) bis 5.)

Herzliche Grüße,

Gomez
 
Moin, Friedrich!

1.) Leichtverdaulich:

Richard Wagner, Tristan und Isolde : Textbuch, Einführung und Kommentar
(Hrsg.: Kurt Pahlen)

Atlantis Musikbuch Verlag = Schott SEM8036 (12,95 €)

2.) Schwerverdaulich:

Alfred Lorenz: Der musikalische Aufbau von Richard Wagners "TuI"

Hans Schneider, Tutzing, 978-3-7952-0058-9 (35,00 €),

entspricht dem Feindbild trockenster Wissenschaftlichkeit,
setzt - um es zu verstehen - gute Werkkenntnis voraus

3.) Das Richtige für musikliebende Kryptogermanisten:

Peter Wapnewski: Tristan der Held Richard Wagners

Berlin-Verlag 3-8270-0384-9 (---> ZVAB)

4.) Richard Wagner: Das Buch der Motive 1+2

Schott ED 300 und ED 301 (pro Band 13,95 €),

enthält die von Debussy so bespöttelte Auflistung und Benennung
sämtlicher Leitmotive (incl. Varianten) von "Rienzi" bis "Parsifal"

5.) Richard Wagner: Tristan und Isolde, Musikdrama, Klavierauszug

Peters EP3407 (29,80 €) oder Breitkopf EB4505 (32,00 €)

Ich empfehle 3.) bis 5.)

Herzliche Grüße,

Gomez

Guten Abend lieber Gomez,

das war ja wieder mal eine volle Breitseite! Vielen Dank dafür! Pahlens Textausgaben, mit dessen Einleitungen ich allerdings nie sonderlich viel anfangen konnte, stehen hier im Regal. Viel anfangen konnte ich dagegen mit Wapnewskis Arbeten zu Gottfried und mit seinem Hörbuch (ein Genuß!); also wird Nr. 3 mein Anfang sein.

Dank und Gruß,

Friedrich
 
Just im Moment hab ich mir meine Karte für die Augsburger Tristan-Premiere im März gesichert.
Und nun die obligate Frage: Welche Einführung könntet Ihr mir empfehlen?

Hab den Edition "Text + Kritik" - Band vergessen:

Richard Wagner: Tristan und Isolde, Musik-Konzepte Bd.57/58

Hrsg.: Heinz Klaus Metzger/Rainer Riehn, 3-88377-269-0 (18,00 €)

Herzliche Grüße!

Gomez
 
<gelöscht>
 
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Guten Tag!

Eine Frage: Morgen abend um 23.00 h sendet Arte
eine Oper von Vladimir Cosma: "Marius und Fanny".
Das Libretto fußt auf den Romanen von Marcel Pagnol.

Ich wußte gar nicht, daß Vladimir Cosma etwas anderes
als Filmmusiken geschrieben hat - und die sind sehr routiniert,
solide komponiert: einprägsame Melodien, gute Unterhaltungsmusik,
nicht mehr und nicht weniger.

Kennt jemand seine Oper und kann etwas zur Musik sagen?

Gruß, Gomez
 
Saint-Saens Samson et Dalila in Nürnberg

Gestern abend bin ich auf dem Heimweg von einer Tagung zufällig am Nürnberger Opernhaus
vorbeigekommen, guckte aus Neugier hinein und sah, daß in einer halben
Stunde Samson und Dalila anfieg. Karten gab es, wie man hierzulande
sagt, "zum Saufuadern" und zum Sonderpreis, und so saß ich wenig
später auf einem richtig guten Platz inmitten distinguierter
Herrschaften, die mein Räuberzivil mißtrauisch beäugten.

Ich kannte die Oper noch nicht und war daher ein wenig überrascht, daß
da dramatisch so gar nichts los war, las dann aber in der Pause, daß
der Stoff ursprünglich für ein Oratorium gedacht gewesen sei, was auch die
ungewöhnlich große Bedeutung der Chöre erkläre.

Die Chöre sind wirklich eindrucksvoll. Ansonsten
fängt es musikalisch eher ein wenig eintönig an, aber das gibt
sich rasch, und die Liebesszene im 2. Akt ist von großer psychologischer
Subtilität; auch die orientalisierende Musik der Siegesfeier der
Philister im 3. Akt hat es in sich. Die Inszenierung - naja; sie
verlegt die Geschichte ins Nachkriegspalästina und die Philister
kommen als arabische Terroristen mit Palästinensertuch und
Kalaschnikof daher, wogegen die Juden sich durch orthodoxe Gewandung
und Locken hervortun. Dennoch: wer in Fahrweite wohnt sollte die
Aufführung nicht versäumen.
 
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Morgen Abend gibt´s den Rosenkavalier in 3Sat 20.15
 
Lustig!
Ich bin letztes Jahr auch in der Pause aus Tosca in HH raus! Ich fand die so gar nicht glaubwürdig, unsympathisch, affektiert - nee!

Dann war das eine miserable Vorstellung! Ich sah die Tosca 1992 in Sevilla in der Real Maestranza mit Placido Domingo und es war die beste Oper die ich jemals sah... - die ich bis heute nicht vergessen kann. Schade. Und ich wünsch dir eine bessere Vorstellung!
 

Hallo lupin,

ich fand es wirklich miserabel, aber außer mir ist wohl niemand rausgegangen. Ich bin nun auch kein Opernfan, aber mein Sohn sang dort im Kinderchor und der hat sich nach seinen Auftritten jedes Mal die Tosca bis zum Schluss angesehen. Ist sicher auch Geschmackssache.

Wenn ich wirklichen Genuss haben will, dann geh ich in eine schöne Messe.

Viele Grüße
philomela
 
Aber der Cavaradossi (schmelz), ... e non ho amato mai tanto la vita - da muss ich immer noch heulen, egal wie oft ich die Oper höre. :rolleyes:

und es blitzten die Sterne passt ja auch gerade zur Uhrzeit :D

und wie ist der Heulfaktor bei La Boheme, Madame Butterfly und Turandot?*)

herzliche Grüße,
Rolf


*) ich oute gerne, dass mir da die Tränen runterlaufen, von Gänsehaut ganz zu schweigen (oh verdammt, was geht der Schluß der Boheme unter die Haut!!!)
 
und es blitzten die Sterne passt ja auch gerade zur Uhrzeit :D

und wie ist der Heulfaktor bei La Boheme, Madame Butterfly und Turandot?*)

herzliche Grüße,
Rolf


*) ich oute gerne, dass mir da die Tränen runterlaufen, von Gänsehaut ganz zu schweigen (oh verdammt, was geht der Schluß der Boheme unter die Haut!!!)

Ok, ich geb's zu, ich heule bei jeder der oben genannten, aber die Boheme ist speziell - die gewährleistet allein schon, dass der Neusiedler See zu meinen Lebzeiten nicht mehr austrocknet. :p

Sympathisierende Grüsse,

PP
 
Ok, ich geb's zu, ich heule bei jeder der oben genannten, aber die Boheme ist speziell - die gewährleistet allein schon, dass der Neusiedler See zu meinen Lebzeiten nicht mehr austrocknet. :p

Pianopuppy: Du rettest damit den Seefrosch am Neusiedler und zeigst besten Operngeschmack - dafür ist Dir mehr als nur eine Runde Jever (oder ähnliches) gewiß :kuss::kuss: und wenn´s da mal arg trocken fällt, che gelida manina auflegen sowie das große Duett (und das Duett aus der Butterfly) und den See füllen!!

herzlichste Grüße,
Rolf
 
und wenn´s da mal arg trocken fällt, che gelida manina auflegen sowie das große Duett (und das Duett aus der Butterfly) und den See füllen!!

herzlichste Grüße,
Rolf

Mein lieber Rolf,

Wenn es denn gar zu arg wird mit der Trockenheit, werde ich einfach das Drachenboot zur Verstärkung anfordern - da kann der böse Hrolf dann seine Softieseite ausleben, die Lichtgestalt muss schon aus Gründen der Empathie mitheulen, und wenn der Gommi vor Rührung nicht in Tränen ausbricht, wird er allein schon wegen des konservativen Repertoires in das allgemeine Buhuhu einstimmen. :p:D:D

Herzlichst, PP

PS: Die nächste Austrocknung ist für 2050 prognostiziert, also schön in den Terminkalender eintragen! ;)
 
Das Anfordern des Drachenbootes zur Behebung der Trockenheit würde ich mir noch einmal überlegen.

1. Das meiste Buhuhu wird an den besuchten Orten vernommen, nach Brandschatzung und Plünderung. Das würde zwar für Flüssigkeit sorgen, aber zu welchem Preis?

2. Siehe Zitat - so eine Füllung wäre nicht sehr empfehlenswert.
[...]
„Mich berstet“, lallte Hrolf. „Alles muss raus!“ Und so wankte er zum Bug des Bootes, um zu seiner Erleichterung gewisse routinierte Handgriffe vorzunehmen.
[...]
In diesem Augenblick kamen Peppi und Gommi um die Ecke, um ebenfalls den Pegel der Donau wieder aufzufüllen ( der Chronist vermutet, dass in Wahrheit eben dies die Ursach' für all die Plagen des momentanen Hochwassers ist).
[...]


Grüße
Thomas
 

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