Meine grosse Buchempfehlungsliste.

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Orlando Gibbons? Posaune? Er dachte wohl eher an das Virginal...
 
¡Hola koelnklavier!

Du bist ein Mann des Worts, das sieht ein jeder Blinde sogleich - ob mit Krückstock oder ohne -:

Wenn ich mir die Website von pppetc (http://www.quickrelease.me/) zu Gemüte führe , wo es über mehrere Dutzend Seiten bedeutungsvoll raunt (Thema: Der Klavier-Guru Peter Feuchtwanger), und wenn ich dann den harschen Tonfall desselben Autors in seinen CLAVIO-Beiträgen dem gegenüberstelle ("KÄSE, SCHWACHSINN, LÜGE, ANTIAUFKLÄRUNG, TOTALER QUATSCH", "hochkant rausgeschmissen", "Dreck", "Mist"), dann kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß hier ein Graben- (oder Glaubens-)krieg ausgefochten wird, dessen Hintergründe ich noch nicht durchschaue ...

Du führst Dir zu Gemüte, Du stellst gegenüber, Du kannst Dich infolgedessen eines Eindrucks nicht
erwehren, dessen Hintergründe Du nicht durchschaust.

Das läßt immerhin der Hoffnung Raum, Du durchschautest die Vordergründe (Solange das nicht der Fall
wäre, bräuchtest Du Dir nämlich wegen etwaiger Hintergründe nicht weiter den Kopf zerbrechen - das ist
doch mal ne gute Nachricht, oder vielleicht nicht?).

Also, wie isses?
Haben tatsächlich "only humans"(Fraser) einen opposable thumb?
Was meinst Du?

Mit neugierigem gruß

stephan


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quickrelease.me
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Ppp etc, auch ich habe mir deine Internetseite angeschaut, und sie vermittelt denselben Eindruck wie dein letzter Beitrag hier: Der Autor vermag zu formulieren, scheint geradezu verliebt in die eigenen Formulierungen, aber kein Leser weiß, was er nun eigentlich sagen wollte: Man durchschaut zwar die Hintergründe (Lust am Formulieren), aber nicht die Vordergründe (die Aussage).
Koelnklavier hat gesagt, daß es auf deiner Internetseite über etliche Unterseiten "bedeutungsvoll raunt". Mehr habe auch ich aus diesen Seiten nicht herauslesen können. Nichts gegen Formulier-Lust, aber gelegentlich sollten Texte auch einen Inhalt formulieren.

Was die Affen angeht: Warum die Frage, was Affen können oder nicht können, fürs menschliche Klavierspiel wichtig sein soll, habe ich noch nicht verstanden. Vielleicht ist fürs Klavierspiel ja auch Ringelnatz' Erkenntnis von Bedeutung, daß Hochseekühe sich unter Wasser mit ihren Hufen melken können?
 
Warum die Frage, was Affen können oder nicht können, fürs menschliche Klavierspiel wichtig sein soll, habe ich noch nicht verstanden. Vielleicht ist fürs Klavierspiel ja auch Ringelnatz' Erkenntnis von Bedeutung, daß Hochseekühe sich unter Wasser mit ihren Hufen melken können?

:D

da geht es mir kaum anders: was Tarzans Cheeta oder ein gewisser King Kong oder eine reale Pavianhorde treiben, findet seltenst bis nie in Chopinetüden statt.

mir leuchtet nach wie vor nicht ein, warum man den Affen partout aus dem Urwald (der immer kleiner wird) zerren muss, wenn es ums Klavierspielen geht - der Affe (obwohl teilweise Primat) pflegt ebenso selten Klavier zu spielen wie das Krokodil

was aber die als unverständlich und geheimnisvoll beurteilten Texte von pppetc betrifft, so habe ich eine andere Wahrnehmung - ich finde die anregend und bedenkenswert.

was Glaubens- oder Grabenkriege betrifft: so ein echter Kreuzzug macht ja optisch was her (jedenfalls im Kino: "Königreich des Himmels"), und wenn ein Bernard von Clairvaux loslegt, so ist das sicher affetuoso - aber da Klavierspiel keine Glaubensfrage ist, hilft es weder Terzen noch Oktaven, wenn man eine Kreuzritterrüstung anlegt... Graben- oder Stellungskriege freilich sind tückisch: man muss das Gelände sehr genau kennen und versuchen, feste Positionen aus großer Entfernung zu zernieren... der Einsatz bei solchen Maßnahmen war immer sehr hoch, der Erfolg recht gering (man denke an Verdun) - und da frage ich mich wiederum, was derart militärisches Vokabular beim Klavierspiel zu suchen hat (Etüden sind keine mit Drahtverhau abgeriegelten Betonfestungen, Tonleitern sind keine Laufgräben usw usw)

ich warte mal noch, was es zu lesen gibt bzgl. meiner Frage, was man denn abseits der zoologischen Ergötzlichkeiten lernen kann, und so wiederhole ich mich:
aber hier wird ja pro und contra debattiert, sodass ich gerne gestehe, dass mich das interessiert. Wohlgemerkt: mich interessieren nicht die zoologischen Angelegenheiten, sondern was danach kommt.

Gruß, Rolf
 
Moinmoin Kernbeisser!

aber kein Leser weiß, was er nun eigentlich sagen wollte

Es ist leider Mode geworden, das eigne Unverständnis zum
Kriterium der Beurteilung werden zu lassen. Ok, wenn man
nichts andres hat als eben dieses eigne Unverständnis,
mag das zum privaten Gebrauch ein probates Mittel sein.
Weshalb aber jemand hergeht, und das wildfremden Leuten
auf die Nase binden muß, weiß Gott allein.

Nach alter Manier solltest Du Dich auf den Hosenboden
setzen, ein paar Zettelchen und einen Stift zur Hand
nehmen, und hundert Mal schreiben:

"Bloß weil ich etwas nicht verstehe, heißt das noch
lange nicht, es gäbe da Nichts zu verstehen."

Nimms als Mantra; als ein Sprüchlein, das Dich
den Rest Deines Lebensweges begleiten wird.

Was nun meine Texte betrifft, so ist es durchaus nicht
so, daß "kein Leser" wüßte, worums geht.
Ganz im Gegenteil gibts welche - und das sind vor allem
solche, die sich ihre allerhöchste Reputation durch
eine heute kaum noch vorstellbare Kritikfähigkeit verdient
haben -, die angesichts dieser Texte sagen, sie seien
von einem Genie geschrieben.

Ich teile Dir das nicht aus Eitelkeit mit, sondern -
der Begriff des Genies hat mit den Jahren sonen Kick
ins Obsolete abgekriegt - damit Du Dir die Zusammenhänge,
in denen Du Dich bewegst, klarmachst:

Welche Namen sind's, die bei den Menschen den unsäglichsten –
den unerträglichsten Ekel hervorrufen? Es sind die Namen der
Dennis, der Fréron, der Désfontaine. Ihre Winzigkeit läßt
sich ermessen an der Größe Derer, die von Ihnen verunglimpft
worden sind. Und trotzdem – auch im Angesicht dieses wohlbekannten
und natürlichen Umstands – wird's immerdar einen Klüngel homunculi
geben, die danach gieren, durch die Hartnäckigkeit ihres Gekläffs,
mit welchem sie sich an die Fersen der Berühmheit heften, zu etwelcher
Notorietät zu gelangen. Solch eifervolle Gier erwächst aber nicht so
häufig aus der Unfähigkeit, das Genie als ein solches anzuerkennen,
als vielmehr aus einer Art Hund-und-Katz-Antipathie, die sich durch
keinerlei noch so weltkluge Erwägungen unterdrücken läßt.
Edgar Allan Poe – Marginalien


Aber es geht hier ja gar nicht um mich, sondern lediglich darum,
daß jemand (Fraser), der behauptet, Affen könnten nicht greifen,
auf gar keinen Fall irgendetwas Sinnvolles gesagt haben kann,
weder zum Brötchenbacken, noch zum Klavierspiel.

Wie stehts denn mit Dir, Kernbeisser?
Auch Dich frage ich: Was hältst Du von dieser
Behauptung des Herrn Fraser?
Ist diese Frage einfach genug?
Kannst Du sie beantworten?

In vorab bereits dankbarer Erwartung Deiner Antwort

stephan


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quickrelease.me
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So liebe Leute,

diesen Thread hab' ich gestartet und es geht mir hier nur darum, dass ich aus Sicht eines motivierten "Dilletants" (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Dilettant) für andere ein paar Bücher empfehle.
Ich bin nicht an einer Diskussion über die möglichen Greifbewegungen anderer Primaten und ihrer Anwendung auf das Klavierspielen interessiert.

Ich bin auch nicht an irgendwelchen Diskussionen interessiert, ob der ein oder andere Autor bestimmte Dinge unglücklich oder zu dogmatisch formuliert, sondern nur an einer möglichst direkten Anwendbarkeit und hohen Effizienz der beschriebenen Methoden und Übeanweisungen für/auf das praktische Klavierspielen.

Der Autor sollte aber auch erklären, warum die beschriebenen Methoden und Übeanweisungen funktionieren, möglichst durch eine Referenz auf entsprechende nachgewiesene wissenschaftliche Erkenntnisse.

Diese Liste ist nur dazu da, damit andere, die sich auch mit Büchern über das Klavierspielen verbessern/weiterbilden möchten, eine von mir getroffene Auswahl aus der Unmenge an Literatur bekommen. Ich wäre sehr froh gewesen, wenn ich am Anfang meines Literaturstudiums so eine Liste gehabt hätte.

Selbstverstänldich sollte jeder die aufgelisteten Bücher selber bewerten und für sich selbst entscheiden, ob es sich lohnt dieses oder jenes Buch zu lesen/anzuschaffen.
Ebenfalls bin ich an einer inhaltlichen und sachlichen Diskussion im obigen Sinne zu einem der genannten oder anderen vorgeschlagenen Bücher interessiert.

Gruß
 
@ Bachopin:

Es würde mich freuen, wenn du was zum Cortot-Buch (siehe meine Frage in Nachricht #30 an dich) schreiben könntest.

Und ich bin froh, dass man dich noch nicht vergrault hat durch Statements hier, die ich mal lieber nicht mit mir dazu einfallenden Adjektiven bewerten will, stattdessen lieber ignoriere.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi Mindenblues,

ich hab' dich nicht vergessen, ehrlich. ;-)

Wollte aber erst nochmal das Buch von Cortot anschauen und möglichst "fundiert" antworten.

Gruß
 
Hi,

also hier jetzt meine Zusammenfassung zu

4.) Cortot, Alfred, Grundbegriffe der Klaviertechnik, Editions Salabert.

Ich hab's ja unter "D.) Technische Übungen" einsortiert, d. h. es ist eine Sammlung von technischen Übungen und kein Buch über künstlerische Aspekte/Interpretation.

Es ist sowohl für fortgeschrittene Beginner bis zum sehr weit Fortgeschrittenen geeignet. Es behandelt folgende technische Themen:

  • Gleichmässigkeit, Unabhängigkeit und Beweglichkleit der Finger.
  • Daumnenuntersatz, Tonleiter und Arpeggien.
  • Doppelgriffe und polyphones Spiel
  • Spannungen
  • Handgelenktechnik, Akkordspiel.

Aus seiner Sicht lässt sich jedes technische Problem auf diese Kapitel abbilden (da bin ich mir nicht ganz sicher).

Jedes Kapitel besteht aus systematischen, möglichst auf ein Aspekt reduzierten Übungen. Im Fingertechik Kapitel werden z. B. sämtliche 5 Finger Kombinationen (Permutationen) aufgeführt. Meines Wissens ist es das einzigste "Fingerübungsbuch", das das so systematisch durchführt (Im Gegensatz zum wg. seines reisserischen Titels viel bekannteren Hanon, der im 1. Teil nur einen kleinen Teil der möglichen Kombinationen behandelt).

Was ich auch sehr gut finde ist, dass er Fingerfessel Übungen aufführt, dabei aber im Gegensatz zu vielen anderen Büchern nicht nur das Runterdrücken der Tasten sondern auch das passive Nur-Berühren der Tasten erklärt. Dadurch wird das dabei auftretende fast nicht zu verhindernde Verspannen der drückenden Finger vermieden und die Motorik gezwungen zu lernen nur den angesprochenen Finger zu aktivieren.

Sehr gut ist auch das Kapitel Spannungen. Dieser Aspekt der Fingertechnik wird in vielen Büchern völlig unberücksichtigt gelassen oder unsystematisch (wieder als Beispiel Hanon) behandelt. Jeder Finger sollte (kann) trainiert werden eine Taste im möglichst weiten (progressiv erhöhten) Abstand von seinem Nachbarfinger ohne grössere Anspannung zu spielen.

Zu den Übungen gibt es noch ein Kapitel, das einen genauen grossen Studienplan erläutert, der sämtliche Übungen mittels Transponierungs-Vorschriften auf einen Zeitraum von jeweils 36 Tagen für die 5 Kapitel (= 180 Tage) aufteilt.

Wer die Cortot'schen Arbeitsausgaben zu Chopin Werken kennt, kann sich ungefähr die Art und Systematik der Übungen vorstellen.

Neuere Dinge, wie choreographische Spielbewegungen, zusammenfassende phrasierende (Ober-)Arm Bewegungen oder aktives Nutzen von Entspannung (Feuchtwanger) bleiben allerdings unberücksichtigt. Es ist sozusagen ein klassisches Werk (1929).

Gruß
 
Bachopin, vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung des Cortot-Buches!

Ich hätte nie gedacht, dass von einem so lyrisch und musikalisch spielenden Pianisten wie Cortot (von dem ich zwar keine fehlerfreie Aufnahme kenne, aber alles sooooooo schön singt!) auf der anderen Seite solche Fingerakrobatik-Übungen vorgestellt werden. Die Frage ist natürlich, ob der Meister selber so vorgegangen ist...

Großes Dankeschön jedenfalls nochmal für die Zeit und Mühe, die du dir gemacht hast!!
 
Ich hätte nie gedacht, dass von einem so lyrisch und musikalisch spielenden Pianisten wie Cortot (von dem ich zwar keine fehlerfreie Aufnahme kenne, aber alles sooooooo schön singt!) auf der anderen Seite solche Fingerakrobatik-Übungen vorgestellt werden. Die Frage ist natürlich, ob der Meister selber so vorgegangen ist...

hallo,

das eine schließt das andere nicht zwingend notwendig aus - Cortot hat (wie alle) viel gearbeitet, bis er sein ungeheueres Spielniveau erreicht hatte. Und seine Übungen sind wohldurchdachte didaktische Anweisungen, wie man zu einem flüssigen Soielniveau gelangen kann - mit Sicherheit beruhen sie auf seinen Speilweisen und Erfahrungen. Nebenbei: es gibt auch fehlerfreie Aufnahmen von Cortot, sogar mit sehr heiklen Lisztsachen (u.a. Rhapsodien) - es sind die älteren Aufnahmen. Die Cortotaufnahmen, die er in höherem Alter gemacht haben, zeigen nicht ganz, was er alles konnte.

noch was nettes zum "Lehrer" Cortot:
Horowitz hatte Unterricht bei ihm, und Cortot mochte den jungen Horowitz nicht allzu sehr: z.B. störte ihn, dass Horowitz die 32 Beethovensonaten eher als Etüden lernte und irgendwann mal gesagt haben soll "jetzt kann ich das alles, bis auf diesen Triller (in op.106)" - als Horowitz wissen wollte, wie man eine heikle schnelle Oktavenstelle in einer Saint-Saens-Etüde hinkriegt, sagte Cortot später dazu "ich hab´s ihm natürlich nicht gezeigt" ... :)

Gruß, Rolf
 

4.) Cortot, Alfred, Grundbegriffe der Klaviertechnik, Editions Salabert.

Ich hab's ja unter "D.) Technische Übungen" einsortiert, d. h. es ist eine Sammlung von technischen Übungen und kein Buch über künstlerische Aspekte/Interpretation.

Es ist sowohl für fortgeschrittene Beginner bis zum sehr weit Fortgeschrittenen geeignet. Es behandelt folgende technische Themen:

in dieselbe Gruppe kann man auch die Godowski Exercises einordnen (allerdings sollte man keine Wundertricks von diesem enormen Techniker erwarten: vieles ähnelt anderen Sammlungen, aber insgesamt sind sie sehr knapp gehalten)

kann man bei imslp runterladen

Gruß, Rolf
 
Die Affen rasen durch den Wald

Puh, hier riecht's jetzt aber gewaltig...

Wieso denn?

"I have nothing to declare but my genius"

(Oscar Wilde zu einem Zollbeamten bei seiner Einreise
in die USA)

"Übrigens bin ich Ihnen weit überlegen, meine wohlbekannte Bescheidenheit
hindert mich nur daran, es zu sagen."

(Erik Satie)

@ pppetc:

"Das Genie soll sich hüten, der Mittelmäßigkeit etwas beibringen zu wollen."

(Thomas Bernhard)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
kleine Digression :)

"Das Genie soll sich hüten, der Mittelmäßigkeit etwas beibringen zu wollen."

(Thomas Bernhard)

das unterscheidet den Verfasser des "Untergehers", skurriler Theaterstücke und einer verblüffenden Autobiographie (ein Bettnässer, dessen Mutti die nassen Laken zur Strafe als Schandmale aus dem Fenster hing...) von etwa dem grimmen Ludwig (Verfasser einer Missa Solemnis): der gebärdete sich grobianisch, warf sogar Bücher an den Kopf (in der Hoffnung, dass vielleicht so was hängenbliebe)

amüsierte Grüße, Rolf
 
Ppp etc, was ich nicht wußte und was bei deinen Texten nicht dabeisteht, ist, "sie seien von einem Genie geschrieben". Hätte ich das gleich gewußt, hätte ich natürlich geschwiegen.
 
das Wunder des Knochengerüts :) :)

:ich warte mal noch, was es zu lesen gibt bzgl. meiner Frage, was man denn abseits der zoologischen Ergötzlichkeiten lernen kann,

bedauerlich,

noch ist nichts zu lesen darüber, was man außerhalb des zoologischen Gartens (speziell dem Affenhaus) neues wenn nicht gar bahnbrechendes erfahren oder lernen kann, wenn man das Buch von Fraser liest oder sich bei einem Kurs anmeldet.

Da hier schon militärisches Vokabular im burlesken pro und contra aufgefahren wurde, passe ich mich an und verwende ebenfalls eine militärische Ausdrucksweise: ich will dann mal in die Bresche springen :)

http://www.youtube.com/watch?v=hrO2W-7WaHo&feature=related

beispielsweise Stelle 6:12 - 6:14

"...but basically it's the skeleton doin' it..."

das ist nun, nach den des Greifens unfähigen Affen, die zweite Aussage, die mir auf den ersten naiven Blick höchst sonderbar vorkommt: ich frage mich konsterniert, was "das Skelett" denn so zu tun pflegt?

dass wir keine Käfer mit Chitinpanzer (Außenhülle) sind, ist mir bekannt - wir alle haben ein Knochengerüst: als Widerlager für die Muskulatur, damit die an was festem angebracht werden kann (mal ganz vereinfacht), eine sinnvolle Sache. Indes: zu bewegen pflegt sich das Skelett von alleine nicht - es sei denn, in Gespensterfilmchen...

Im Gegensatz zu pppetc kann ich über die Narretei mit den Affen hinwegsehen (wäre nicht das erste mal, dass eine Einleitung verbockt wird) - aber das mit dem Skelett macht mich doch stutzig...

"Kunde gewänn ich des´ gern" (Wagner, Walküre)

mit knochigen Grüßen,
Rolf
 
Knochengerüst in übertragenem Sinn? :)

Leidenschaftliche Buchhalter pflegen ja auch zu sagen:
"Die wohlsortierten Akten erledigen die Arbeit" :D (oder doch "machen Arbeit"?)

...gewiefte Abteilungsleiter verwenden in diesem Satz die Akten als pars pro toto... die Aktenbearbeiter vulgo Untergebenen erledigen dann die Arbeit...

:D

ich vermag ich mir aber auch in übertragenem Sinn nicht vorzustellen, was die Skelette am Klavier so alles erledigenden...

evtl ungesund, aber interessant könnte es sein, das Klavierspial mal unter einem portablen Röntgenschirm zu betrachten (allerdings nicht mit meinen Händen) - ein klimperiger Knochentanz könnte so morbid wie ästhetisch anzuschauen sein :D

Gruß, Rolf
 
ecole pur le clavecin

Ergänzend könnte man vielleicht meinen, dass Primaten allenfalls nach dieser alten Art das clavir tractieren könnten- denn weiland war der Gebrauch der Daumen keinesfalls üblich, sondern in manchen Schulen richtig verpönt. Es wurde ausschlieslich mit 8 Fingern gespielt- ein Daumenunter/obersatz kam nicht in Frage.
die damaligen Instrumente liessen den Gedanken an kraftvolles Klavierspiel unter Einsatz des Körpers und des Gewichts der Arme garnicht aufkommen.

Elegance war gefragt und ein feines Fingerspiel. Der Mensch dachte seinerzeit beim Spielen des clavirs nicht an das Greifen, sondern an die verschiedenen Manieren, die Tasten zu touchieren.

Leider hat mal zu dieser Zeit versäumt, die Primaten diesbezüglich ans Instrument zu locken.;)
 
Ergänzend könnte man vielleicht meinen, dass Primaten allenfalls nach dieser alten Art das clavir tractieren könnten- denn weiland war der Gebrauch der Daumen keinesfalls üblich, sondern in manchen Schulen richtig verpönt. Es wurde ausschlieslich mit 8 Fingern gespielt- ein Daumenunter/obersatz kam nicht in Frage.
die damaligen Instrumente liessen den Gedanken an kraftvolles Klavierspiel unter Einsatz des Körpers und des Gewichts der Arme garnicht aufkommen.

Ich möchte nur hinzufügen, dass viele damalige Instrumente den Einsatz des Daumens so gut wie gar nicht ermöglichten, oder zumindest stark erschwerten, weil die Tasten schlicht und einfach irrsinnig kurz waren. Ich hatte die Gelegenheit, mal ein altes Clavichord anzuspielen. Wenn die weiße Taste nur gefühlte 3 cm länger ist als die schwarze (geschätzte Angabe!), hängt der Daumen normalerweise einfach vorne runter, und wenn man ihn einsetzen will, rutscht die Hand zu weit nach vorn. Ein großes Problem! Es mag sein, dass dies nur bei ein paar Clavichords der Fall war, aber bei dem, auf dem ich spielte, war es definitiv so!

Sorry wegen OT. Aber vielleicht ist diese Abschweifung klaviermäßig interessanter als manche "Affentheater"-Beiträge hier.
 
Hi,

schon komisch warum dieser Thread über meine harmlose Bücherliste so stark zum OT animiert (den Post von Mindenblues ausgenommen).

Grübel, vielleicht ist die Liste gar nicht so harmlos.
 
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