Der Bursche ist schlau und bedient Dein Ego bzw. schmeichelt Dir. Woanders scheint er mehr Hürden für sich zu sehen.
Genau. Kennt man. Honig um den Bart, um Wohlwollen zu erreichen, und bei der nächstbesten Gelegenheit wird dann zum vermeintlich besseren Lehrer gewechselt. Unappetitlich, was so manche Studierende in dieser Hinsicht veranstalten. Muss auch gerade an weibliche Aufnahmeprüflinge (natürlich ordentlich aufgebrezelt) denken, die, wenn sie einem älteren Herrn in der Aufnahmeprüfungswoche unbekannterweise auf dem Flur begegnen, diesen arschfreundlich anlächeln und grüßen - könnte ja jemand sein, mit dem man gleich in der Prüfung zu tun hat...
Diese Unterstellung bzw. negative Einordnung (s)eines Verhaltens finde ich ehrlich gesagt befremdlich und auch traurig, denn es spricht ein recht feindliches Menschenbild daraus. Mir fallen dazu mehrere Dinge ein:
1) Ihr stellt es so dar, als sei sein Verhalten ein Fakt. Das könnt ihr aber gar nicht wissen. Solche Pauschalisierungen sorgen in der Politik regelmäßig für berechtigte Aufreger. Macht es doch bitte besser.
2) Wenn jemand sich so verhält - warum ist das negativ? Es ist normal, sich mit höhergestellten Personen, die subjektiv oder gar objektiv eine gewisse Macht über einen haben, gut zu stellen und nicht zu verärgern, freundlich zu sein und ihnen ein gutes Gefühl zu geben (übrigens auch niedriger gestellten...). Da gilt es natürlich einen guten Mittelweg zu finden. Aber übertriebene Schmeicheleien kommen (normalerweise) sowieso genauso schlecht an wie Unfreundlichkeit. Bei mir hat das tatsächlich bisher noch niemand versucht. Könnte daran liegen, dass ich mich ebenfalls meist sehr authentisch verhalte.
3) Was ist falsch daran, den Weg zu wählen, wo man die "wenigsten Hürden" für sich sieht? Das ist der absolut richtige und zielführende Weg. Würde ich jedem raten. Tatsächlich ist das sogar eine echte Begabung, denn bei den allermeisten Studierenden mangelt es daran, Chancen, Möglichkeiten, Gelegenheiten überhaupt erst zu erkennen - und dann oft noch am Mut, sie wahrzunehmen. Die Erfolgreichen zeichnen sich häufig durch eine besonders kluge Beobachtungs- und Handlungsgabe in dieser Hinsicht aus. Das resultiert dann bei weniger Handlungsklugen in kurzsichtigen Kommentaren wie "dem fliegt alles zu", oder "der hat so ein Glück" oder "dem wird immer geholfen". Ich halte es da mit einem meiner Lieblingszitate von Seneca: Glück ist, wenn Vorbereitung auf Gelegenheit trifft.
1. Improvisieren, was das Zeug hält
2. Transponieren, was das Zeug hält
3. Singen
4. Melodien nach Gehör spielen
5. Liedbegleitung
6. Musik und Bewegung
7. Blattspiel
8. Kammermusik
9. Alexandertechnik
10. Stückauswahl
11. Harmonielehre, Gehörbildung etc.
Danke, liebe chiarina, für diese schöne Ideensammlung! Ich werde darüber nachdenken und habe über manche der Vorschläge auch bereits nachgedacht. Spätestens in der Fachmethodik wird ihm vieles davon sowieso auch begegnen.