Mahler, "Adagietto", Riduzione per pianoforte

C

Cecilie

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Mein sehr aufmerksamer KL hat aus seinen Metern von Noten diese hier für mich hervorgezaubert, ui, ja, die 5. Sinfonie schätze und liebe ich, und das Stück müsste wohl machbar sein.
Wir vermuten, dass es von Mahler selbst ist, da jegliche Angaben zu einer Transkription fehlen. Liegen wir da richtig? Oder ...?
 
Ich kann Deine Frage nicht abschließend beantworten. Wenn die Transkription von Mahler stammt, wundert es mich, warum er in der Partitur deutsche Vortragsbezeichnungen verwendet und in der Transkription dann italienische.
 
Nach meinem Kenntnisstand hat Mahler keine Klavierfassung erstellt. Außerdem steht ja auf der 1. Seite das Copyright von 1947. Es gibt sehr viele Bearbeitungen dieses Satzes aus der 5. Sinfonie. Wer jetzt genau diese Version erstellt hat, das weiß ich nicht.
 
Das Jahr 1947 bezieht sich auf das Copyright vom Verlag, was natürlich sehr spät wäre.
Immerhin hat er einen Teil seiner Sinfonien auf dem Klavier gespielt und aufgenommen. Hier findet man einige, auch wenn das Adagietto nicht darunter ist:
 
@pianochris66 und @Scarbo
Vielen Dank für Eure Gedanken, dabei habe ich viel Neues entdeckt (das Wort “seelenvoll” in der Original-Partitur, was Welte-Mignon-Klavierrollen sind). Schön!

Ich geb’s nicht auf, ich möchte es wissen. Ich könnte mir vorstellen:

Die italienischen Vortragsbezeichnungen könnten darauf zurückgeführt werden, dass Carisch ein italienischer Verlag ist (war, er wurde verkauft) und 1947 nur an den italienischen Markt mit seinen mangelnden Fremdsprachenkenntnisse gedacht und so alles Übersetzbare übersetzt wurde.
Wenn es für die Transkription einen anderen Urheber gibt, warum hat er nicht darauf bestanden, dass auf dem Druck sein Name erscheint? Außer der Ehre geht es ja auch um’s Geld (denke ich).

Vielleicht kommen noch andere Antworten, vielleicht probiere ich mal, beim jetzigen Verlag etwas in Erfahrung zu bringen. Schau’n wir mal …
 
@pianochris66 und @Scarbo


Die italienischen Vortragsbezeichnungen könnten darauf zurückgeführt werden,
dass 1947 deutsche Vortragsbezeichnungen als deutschtümelnd betrachtet wurden und man sich deshalb wieder dem Italienischen zuwandte. Es ist bekannnt, dass die deutsche Notation von Vortragsbezeichnungen bei Beethoven und Schumann als (liberal-)patriotische Stellungnahme verstanden werden können. Von solchen Assoziationen wollte man sich nach dem Ende des Nationalsozialismus möglicherweise distanzieren.
 

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