Und schwups war das drin, mit viel weniger Aufwand wie vorher. Keine Ahnung wie das genau geht, aber meine Theorie ist, dass konkretes, gut vorstellbares viel leichter drin bleibt. Und Noten sehen einfach alle total genau gleich aus, ein C oder ein F oder ein H, das ist die gleiche Form, nur an einem anderen Ort. Man stelle sich diesen Wahnsinn vor, wenn ein Buch so geschrieben wäre, dass fast alle Buchstaben ein A ist, aber je nach dem wo sie stehen, sind sie ein D oder ein F oder ein O oder so, das wäre je mega schwierig. Eine Regel in Systemen ist, dass wenn etwas anders ist, dann muss es auch anders benennt sein und auch anders aussehen. Ein C und ein G sind nicht die gleichen Töne, die haben ne andere Frequenz.
Und was einfach Fakt ist, dass Schüler beim Schneemannsprinzip mit links die Cs sofort kennen, wissen wo die sind und zwar alle, auf der ganzen Tastatur und das nach wenig Zeitaufwand. Und als absolute Verankerung, als Gerüst taugt das natürlich gut, um zu finden wo alles andere ist und Akkorde spielen und finden zu können.
Mit etwas das ich noch kämpfe, das aber Schüler normalerweise können ist das automatische Transponieren während dem Spielen, das man schon sehr früh anfängt. Also das Stück während ich es lese in einen anderen Key schieben.
Mir fallen die schwarzen Tasten immer noch sehr schwer, was eigentlich nicht sein sollte. Und wie Brett Youens mir regelmässig sagt "es ist ganz einfach, du machst das nur so kompliziert" und da hat er total recht, weil teilweise hab ich das schon gesehen und gemerkt, dass ich mir da selber im Weg bin und halt aus dem klassischen Lernen und wohl jahre um Jahre voher wo ich die schwarzen Tasten gemieden habe (weil sie disharmonisch klingen und man halt wissen muss, wie das system funktioniert, weil sonst tönt es schrecklcih) das wohl falsch eingeübt. Und das zurücklassen des Gefühls "alles so schwierig" war für mich der halbe Weg mi dem Schneemann gut spielen zu können.
Wichtig ist auch beim spielen und lesen von "Schneemännern", dass man jedesmal nur einmal denkt, genauso wie ein Wort nur ein Gedanke ist, nicht die einzelnen Buchstaben. Und wenn Akkorde auseinandergenommen sind, also der Reihe nach gespielt werden, dann fällt mir das teilweise immer noch schwer, das einfach zu sehen, auf einen Blick.
Ich bin noch nicht da angekommen, aber die Idee beim Notenlesen ist ja diese: Warum muss ich ein Stück einüben? Wenn ich Noten lesen kann (und das richtig gelern hab), so wie Schreiben und Lesen, dann kann ich ein Stück dann doch genauso wie eine Zeitung lesen, auch wenn ich die Zeitung noch nie vorher gesehen hab, und sollte so jedes Stück a-tempo spielen können, da er ja die Wörter lesen kann (also alle Notenmuster Kombinationen die es gibt, auf einen Blick (dreier akkord D vermindert), statt die drei noten zu lesen, welche diesen Akkord ausmachen.
Wenn ich das Wort Hund lese, dann sehe ich das ganze Wort, nicht die einzelnen Buchstaben. Natürlich kann ich es buchstabieren, nur tue ich das nie, wenn ich lese. Es ist eine Einheit. Wenn ich nun Hundi schreibe, dann kenne ich das Wort Hund, (rechte Seite erkennt das Bild, das Muster als ganzes) mit dem I kommt dann die linke (Detail) und erkennt die Abänderung, die Variation.
Und was Rhytmus anbetrifft, da gibt es ja diese Phrasen, wo man z.B. Teetasse oder Tassetee sagt (Tee ist lang, tasse ist kurz) und Kaffetasse, für 4 sechszehntel. Und das hilft mit mindestens um einiges mehr als das bekannte zählen und dem anhängen von "und", weil zählen halt so abstrakt ist, während das sagen von einem Wort halt wie ein auswendig gelerntes Gedickt ist oder ein Mantra.
Am Schluss ist rechte Gehirnhälfte und linke natürlich nicht schwarz und weiss gemeint, das ist ja nicht so sauber und definitiv getrennt, aber es gibt halt verschiedene Arten, wie gewisse Teile des Gehirnes Information verarbeiten und speichern, die nicht gleich sind und wenn man das Klavierspiel und Notenlesen dem Gehirn gerechter machen kann. Und dass das funktioniert, da bin ich ein guter Beweis für. Klar, kann sein, dass wirklich gute Schüler das Schneemannsprinzip gar nicht brauchen, aber ich frage mich dann halt, ob die damit nicht viel schneller vorwärtsgekommen wären. Nein, ich meine jetzt damit keine Rekorde, denke dass Herr Wei auch auf die Methode stolz ist und teilweise die Erfolge auch etwas übertreibt, wer macht das nicht wenn er begeistert ist von etwas? Macht jeder gute Verkäufer, nennt sich Marketing (in Marketing ist häufig nicht viel Wahrheit drin). Für mich war es halt der einzige Weg bisher, weil sonst hätte mich das 10 Jahre gedauert, bis ich nur mein erstes Lied komponieren hätte können und alle Akkorde drin hätte und auch improvisieren könnte, vielleicht bin ich ja ein ganz speziell schlechter Schüler. Und da kommt eben wieder der punkt: Braucht man zum Klavierlernen spezielles Talent, damit man das packen kann, damit man nicht 40 Jahre braucht? Oder kann jedermann das lernen, wenn es eben eine Methode gibt, die es einem "nicht-talentierten" Gehirn näherbringen können? Für mich ist das noch nicht 100% bewiesen, ich habe immer noch Zweifel (wie jeder vernünftige Wissenschaftler, der weiss, dass es nicht 100% bewiesen ist), aber mir kommt es plausibel vor, weil meine Exfrau damals auch mit dem Schneemann angenfangen hatte, und nach nicht so mega viel üben dann das Preludium in C spielge, was schon eigentlich..... total unmöglicih war. Man muss bedenken, dass die Frau keinen Sinn für Musik hat, total falsch Singt und das Klavier niemaals sonst gelernt hätte, hätte einfach keinen Sinn gemacht für sie. Sie war wie ein Fisch, der übers FLiegen nachdachte... nee, macht gar keinen Sinn ,nicht mein Element. Sie zeichnet und malt recht gut, hat aber sonst nix mit Musik am hut, hat nicht mal einen CD spieler oder Mp3 player
Und mein Ziel ist es ja Lehrer zu werden, weil mir macht es Spass Leuten Dinge beizubringen und das Potential das ich als Lehrer mit dem Schnemannstraum haben könnte, vorallem hier in California, wo fast jeder total offen ist gegenüber einer neuem Methode (so das genaue Gegenteil, von dem was ich in der Schweiz erlebt habe), na dann wird es dann schon spannend.
Soweit mein mail. Hoffe das war interessant.
Gruss
Markus