Lernmethode von Wei Tsin Fu

  • Ersteller des Themas chrzaszczyk
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Schon in dem für den schulischen Musikunterricht meiner Kinder vor Jahren verwendeten Buch wurden bei der Erklärung von Dreiklängen (und ihren Umkehrungen) ein Bild verwendet.

Auch nett: Duplosteine in drei verschiedenen Farben! :p

Lieber Idoitmaway, deine Beispiele sind ganz normales Arbeiten! Sie unterscheiden sich in der besonderen Qualität ihres Inhalts von anderen, aber sonst nicht!

Liebe Grüße

chiarina
 
P.S. War jetzt ein bißchen lang, aber das braucht ja keiner ganz zu lesen!
also ich hab´s ganz gelesen: :kuss::kuss::kuss:

ganz besonders gefällt mir:
1) Zuerst also das prozedurale Gedächtnis, das für das Klavierspielen entscheidend ist, da es sowohl perzeptuell-motorische als auch kognitive Fähigkeiten umfasst. Das prozedurale Gedächtnis hängt ganz entscheidend von häufiger Wiederholung des zu lernenden Inhalts ab, also von Übung. (...)
- Der wichtigste Faktor ist die maximale Aufmerksamkeit. Je besser die Konzentration auf den zu lernenden Prozess, umso besser.
- Prozedurales Lernen ist feedback-basiertes Lernen. Je besser und je direkter -d.h. verzögerungsärmer- das Feedback ist, umso besser. Das ist vor allem für uns Anfänger ein Problem, weil wir nicht immer alles hören können, was beim Üben schiefläuft. Für Euch Profis dürfte das sicher leichter sein, da die Kontrolle über das Hören besser funktioniert. Auch hier spielt natürlich wieder Faktor 1, die Aufmerksamkeit, eine große Rolle - mehr Aufmerksamkeit bedeutet mehr Zuhören, Hinfühlen in die Bewegung, etc, und erzeugt dadurch besseres Feedback.
- Da die häufige Wiederholung eine große Rolle spielt, ist es wichtig, die Bewegung immer möglichst gleich auszuführen, zumindest, sobald man die optimale Bewegung gefunden hat.
(...)
und zwar gefällt es mir, weil es sich - wenn auch natürlich mit anderem Vokabular versprachlicht/erklärt - mit den Erfahrungen wirklicher Klavierpädagogik deckt.

anzumerken bzgl. Stimulanz bei beiden Gedächtnisarten: echtes Interesse, das hilft am meisten!

übrigens ist sehr interessant, dass dein Beitrag einen plausiblen Beweis dafür enthält, dass man umso schneller und sicherer lernt, je mehr man schon kann/weiß

herzlichen Dank für deine Erläuterungen!!



...und was da erklärt wurde, ist meilenweit entfernt von Hirnbla-30min-üben und ähnlichem bauernfängerischem Hokuspokus...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Nica,

ganz herzlichen Dank für deinen großartigen und ausführlichen Beitrag, zu den verschiedenen Phasen und Aspekten des Lernens, der ja weit über die für das Klavierspielen relevanten Teilbereiche der Lerntheorien hinausgeht!

Ich denke, dass alle die entweder das Klavierspielen Lernen ihrer Kinder in geeigneter Weise fördern oder das eigene Klavierspiel im Erwachsenenalter weiterbringen wollen, sich diesen Beitrag mehrmals, gründlich und genüsslich durchlesen sollten.


Aus deinen höchst interessanten Ausführungen, liebe Nica möchte ich folgendes zitieren:

Das deklarative Gedächtnis ist bewusst zugänglich und verbalisierbar, es enthält unser Weltwissen. Das gibt auch schon einen Hinweis auf ein wichtiges Element beim Lernen deklarativer Inhalte - die Verknüpfung mit bereits Bekanntem.

Meine Frage:
Bedeutet das nun:

1) Wenn ich schon eine Wissensgrundlage habe, an die ich neu zu Erlernendes anknüpfen kann, dann bin ich klar im Vorteil (Stichwort Schlüsselqualifikationen etc, bzw. ähnliches bereits erlerntes Wissen) - das ist ja eigentlich jedem einleuchtend

2) Wenn auf bestimmten Gebieten die Grundlagen fehlen, dann wird es möglicherweise schwierig und teilweise sogar unmöglich (???) sich auf bestimmten Gebieten - Stichwort: Tongedächtnis, bzw. das Unvermögen, das absolute Gehör noch im Erwachsenenalter zu erlernen, bzw. die bekannten "Zeitfenster" beim Spracherwerb - komplexe Fertigkeiten noch anzueignen? Braucht das Gedächtnis eine möglichst frühe Art der "Sektorierung" um bestimmte Inhalte übehaupt erlernen zu können???

LG

und gespannt auf deine Antwort

Debbie digitalis
 
Das ist in der Tat eine große Gefahr. Und wenn diese Leute immer Sieger geblieben wären, dann wäre die Erde heute noch flach und die Schiffe würden immer wieder mal katastrophenartig am Rand runterfallen.

Ich selbst bin kein KL, von daher bin ich in diese Thematik nicht so sonderlich eingebunden. Was aber interessant ist: Du wirst mich nicht kennen, aber auch ich hab vor nicht allzu langer Zeit intensiv "versucht", mit irgendwelchen Mitteln, Wegen, Theorien und Ideen das Klavierspielen-Lernen zu "beschleunigen", und das nichtmal zu knapp... theoretisch und auch praktisch... gut, das will nicht besonders viel heißen, ich bin nur ein einfacher Klavierspieler... aber besondere Erfolge habe ich nicht damit verbucht gegenüber bekannten konventionellen Methoden und Lehrmeinungen.

Das Problem ist halt, dass neue Ideen, egal wie brilliant oder genial immer zum Scheitern verurteilt sind, wenn:
1. Sich Leute, die Meinung und Lehren auf einem Gebiet kontrollieren sich damit nicht mal befassen, ihm keine Chance geben, weil sie sich davon bedroht fühlen, bzw. keinen extra Aufwand tun wollen.
2. Nicht anerkennen (wie in diesem Fall) dass dringend Verbesserungen und Optimierungen in der Lernart passieren müssen. Ein selbstgefälliges: ist alles OK so wie es ist, um in jeder Konsequenz das Klavier zu beherrschen (Meister), das ist normal dass das halt 10 bis 20 Jahre geht, ist ja auch OK so. Schneller ist das gar nicht möglich.

Weil in erster Linie ist der Status Quo mal faktisch richtig, er muss nicht bewiesen werden oder wird in Frage gestellt. Neues wird dann aber sehr kritisch geprüft. D.h. z.B. dass Shopping am Sonntag indiskutabel ist und keine gültige Legitimierung braucht. Dass Kirche und Staat eigentlich 100% getrennt sein sollten, das leuchtet niemand an. Ist ja auch eher Tradition, die schlimmste und haarsträubenste Legitimierung überhaupt ,dass Dinge so bleiben wie sie sind. Es hilft manchmal, über den Tellerrand zu sehen: in den USA z.B. ist shopping am Sonntag erlaubt. Da gab es ein Gerichtsfall, wo die Trennung zwischen Staat und Kirche bestätigt wurde, dass die Kirche nicht das Recht hat, den Staat so zu beeinflussen und zu kontrollierne. Hat wohl auch damit zu tun, dass in den USA es sehr viele verschiedenen Glauben gibt, die nicht unbedingt einsehen, warum Sonntag speziell sein sollte. Und so auch das Beten in der Schule, das ja auch verboten ist, da es eben Leute anderer Glaubensangehörigkeit diskriminiert und es nicht die Aufgabe des Staates ist, Schüler in der Ausübung ihrer Religiösität zu unterstützen, bzw. Konflikte vorprogrammiert sind, auf wessen Seite nur der Staat steht.
Und so wurde auch der Beweis, dass die Erde flach ist lange verzögert und verhindert. Kolumbus selber wurde von der Inquisition interviewed und bedroht, dass er da diese Reise nicht unternehmen solle. Und nur dank dem dass er Schutz durch den Spanischen König genoss, dem ist zu verdanken, dass er nicht einfach in den Kerkern der Inquisition verschwunden ist, wer weiss wie lange die Theorie dass die Erde rund ist dadurch blockiert und verzögert worden wäre.

Neue Ideen und Konzepte brauchen die Hilfe von Leuten, die bereit sind, ihnen ne Chance zu geben: Sie sind in jedem Fall weniger "erprobt" als der Status Quo, haben weniger "Beweise" als so wie es jetzt ist. Nur schon der Status Quo selber, egal wie ineffizient oder hirnrissig legitimiert sich für Menschen automatisch, es ist so, ergo ist es so.

Es ist halt traurig, wenn Dinge so verhindert oder blockiert werden. Wenn wir die dunklen Zeiten im Mittelalter nicht hätte, wo Wissen und Fortschritt und Wissenschaft aktiv und mit System blockiert wurde nicht gehabt hätten, man stelle sich vor wo wir jetzt wären. Könnte gut sein, dass wir schon mindestens 400 Jahre weiter entwickelt wären.

Und mir war es von Anfang an klar, dass z.B. die Notenschrift massiv verbessert werden könnte: Nur schon nutzen von Farben wäre sehr hilfreich. Oder symbolen die klarer zeigen, welche Note das ist, es sagt kein Mensch, dass es ein kringel sein muss, der überall gleich aussieht. Ein System in der Natur sagt, dass etwas das anders ist auch anders aussieht (und anders aussehen muss) Wenn ein Nashorn auch zur gleichen Zeit Giraffe genennt wird, oder auch mal Gorilla heissen kann, das macht ja überhaupt keinen Sinn. Es ist viel schwieriger wenn ich zuerst schauen muss, wo eine Note steht, weil ihre Form oder ihr Aussehen dazu überhaupt keinen Aufschluss gibt.
Ein andere Beispiel sind die Längen der Noten: man sieht einer Noten visuell nicht an, wie lange sie ist. Klar, wenn man auswendig lernt, das ist ne halbe, das ist ne viertel, mit den Fähnchen etc... dann geht das, nur macht das Sinn: Warum symbolisiert die anzahl der Fähnchen wie scchnell sie ist? Was hat das mit Schnelligkeit zu tun? Es wäre garantiert besser, das direkter zu definieren, in dem man die Note länger oder kürzer macht, was sofort visuell zeigt wie "lange" sie ist. Dass man das System viel verbessern kann, das ist für mich so super klar wie nix. Hat sich ja auch überhaupt nicht verändert, in Jahrhunderten. Aber dafür muss ich mal das ganze System kennen, was noch nicht so ist. Und bis ich an dem Punk angelangt bin, werde ich es lernen.
Aber habe mir schon mal gedacht, dass es interessant wäre, ein alternatives System auszuprobieren, und dann einen Notentext mit einem "compiler" automatisch in diese neue System umzusetzen und zu schauen, ob es damit einfach zu lesen ist.
Und weiss, dass es da so Systeme auch schon gibt, muss die mal anschauen. Und mein Ziel ist es übrigens nicht, Dinge zu versimplen. Nein, der volle Ausdruck und die Details müssen bestehen bleiben.
Aber wundert mich dass du da nichts neues gefunden hast, das hat ja soviel Potential.
 
Liebe Nica -

Vielen dank für Deine Ausführungen, mit den allermeisten gehe ich d'accord.
Hier gibts allerdings ein paar begrifffliche Unschärfen:


- Da die häufige Wiederholung eine große Rolle spielt, ist es wichtig, die Bewegung immer möglichst gleich auszuführen, zumindest, sobald man die optimale Bewegung gefunden hat.


Du kannst niemals etwas gleich ausführen, sondern eben ähnlich - mit dem
Wunsch, daß das Gleiche entstehe.

Zwar gibt es eine "optimale Bewegung" - aber sobald Du die gefunden hast, brauchst
Du sie auch nicht mehr "zu üben": Du sollst sie lediglich wieder finden.

Herzliche Grüße

stephan
 
Markus, Du bist bislang mit keinem Wort auf meine fachlichen Hinweise, die ich u.a. mit Verlinkung auf eine Dissertation gestützt habe (u.a. zum audiomotorischen Lernen vs. visuell-motorischem Lernen) eingegangen.

Kommt da noch was?

Oder sind Dir meine Punkte unliebsam?

Oder unverständlich?

LG,
Hasenbein

Grins, nein. Aber hier verschwende ich ehrlich nur meine Zeit. Ihr wisst was ihr wisst. Ihc habe bisher nicht wirklich irgendwas gehört, was mir das Gefühl gab dass ihr dieser Methode irgend eine Chance gebt. Und es ist klar, Clemens und ich haben soviel erklärt wie wir wissen, aber die Kritiker haben die Oberhand, mittlerweihle türmen sich hier die Mitteilungen, Seitenweise werden wir verunglimpft und die Methode als lächerlich, unseriös und Scharlatanerie hingestellt. Und ich wusste eignentlich schon, als ich den Beitrag schrieb, ein paar Stunden investierte darin, dass ihr wohl eine vorgefertigte Meinung habt. Dass es hier eigentlihc im dem Post nur darum geht, die Methode in die Pfanne zu hauen und es sich gut anfühlt, dass ihr gut erklären könnt, warum sie quatsch ist und nicht funktioniert und keinen Sinn macht und unbewiesen ist, und das was ich schreibe basislos und unwissenschaftlich ist etc...
Und von daher werde ich mich wohl in Zukunft zurückhalten. Das ist OK, macht was ihr wollt. Kein Mensch muss mit dieser neuen Methode lernen. Ich bin froh dass ich sie kenne, meine Entwicklung zum Pianisten/Komponisten lebt von ihr. Bin sicher, dass ich in ein paar Jahren, wenn ich genügend Zeit fürs projekt habe ein paar Schüler vorweisen kann und dann das ja alles ganz genau untersuche und Vorher nachher Videos zeigen kann, und nachweislich beweisen kann, dass sich Klavierspielen und lernen jedermann öffnet. Bisher kann ich das nicht, aber habe auch niemandem was zu beweisen. Ich gab der Methode ne Chance und für mich und andere funktioniert sie. Es ist kein Methode um schnell reich zu werden, Brett Youens und Wei Tsin Fu verdienen sich nicht dumm und dämlich an den Bücherverkäufen und auch nicht an den Klavierstunden, die voll im Mittel drin sind, was sonst ein Klavierlehrer verlangt. Also es fehlen alle normalen Methoden des Beschisses und des Bären aufbinden. Und wen es interessiert, der kann ja mal ne Probelektion (oder besser 3) mit Brett Youens machen, er unterrichtet mich und ich kann ihn nur empfehlen. DANN kann man sich ein richtiges Bild machen. Man muss aber immer daran denken, dass die normale Art zu Lernen einem massiv im Weg sein kann. Das Umdenken fällt schwer, war bei mir genauso. Und ich ertappe mich immer noch teilweise dass ich Noten einzeln lese und nicht mit einem Blick das erfasse. Aber es geht immer mehr.
Ich denke ich bin hier auch fehl am Platz, mir fehlen die mit 15 Wissenschaftstudien untermauerten Beweise, die hunderten von Schülern die mit dem Schneemann gelernt haben, die Lehrer, die zuerst klassisch gelernt haben und dann auf Schneemannstraum umgesattelt haben und jetzt Wunder vollbringen. Es ist mir bisher vorgekommen, dass Lehrer die mehr als 10 Jahre auf dem Buckel haben, so lange oder noch länger klassich gelernt haben, sich extrem schwer tun, noch eine andere Methode zu lernen. 10 Jahre sind ne extrem lange Zeit, wo sich eine Methode dann sehr stark im Kopf festsetzt. Lehrer waren in meiner Erfahrung auch die, die am aller meisten dagegen kämpfen, statt wie Schüler einfach mal ne Weihle damit zu lernen und zu sehen, was die Methode leisten kann.

Ich habe gar nicht die Zeit genug, die überzahl an krassesten Kritikern hier drin befriedigen zu können, die Fragen zu beantworten und auf euere Argumente (die garantiert alle stimmen ;-) einzugehen. Vielleicht ist es einfacher wenn ich sage: Ihr habt alle recht und ich unrecht: ich habe mich sicher in der Schneemannsmethode geirrt, sie funktioniert überhaupt nicht ;-)

Gruss

Markus
 
ob noch argumentative Beiträge von Markus oder Clemens folgen werden... aber als Zwischenresümee müssen wir wohl festhalten, daß die "Lernmethode von Wei Tsin Fu" bis dato keinen Rückhalt im wichtigsten deutschen Klavierforum gefunden hat.
Danke Lieber Gott, dass ich ausgewandert bin und mir es nicht mehr antun muss, auf so extrem schwierigen Pflaster wie dem deutschen Europa das Schneemannsprinzip versuchen zu lehren und Schüler dafür zu finden. Da könnte ich mich wohl auch grad aufhängen, grins, und Clemens, falls du das mal zukünftig lehrst, oder schon jetzt: Hut ab. Dauernd als Quacksalber hingestellt zu werden ist etwas mühsam.
 
Danke Lieber Gott, dass ich ausgewandert bin und mir es nicht mehr antun muss, auf so extrem schwierigen Pflaster wie dem deutschen Europa das Schneemannsprinzip versuchen zu lehren und Schüler dafür zu finden. Da könnte ich mich wohl auch grad aufhängen, grins, und Clemens, falls du das mal zukünftig lehrst, oder schon jetzt: Hut ab. Dauernd als Quacksalber hingestellt zu werden ist etwas mühsam.

Lieber Markus,

beim allerbesten Willen: ich habe meines Wissens nirgendwo Clemens oder dich als Quacksalber hingestellt! Ich habe mich mit der Methode selbst auseinander gesetzt und eben eine Menge Argumente dagegen gefunden.

Gegen meine Argumente kannst du gerne selbst argumentieren. Aber in deinen posts kann ich kein Argument entdecken!

Zu einer Diskussion gehört, sachlich zu argumentieren und die Argumente in der Gegenrede ernst zu nehmen und zu beleuchten. Ich meine, ich habe das getan und ich wünsche mir das auch von dir.

Liebe Grüße

chiarina
 
Kein Mensch muss mit dieser neuen Methode lernen.
...ja, glücklicherweise ist dieser Satz wahr! :D:D

Markus, ganz offensichtlich bist du gar nicht fähig, dich mit Begründungen und Argumenten zu befassen - nun ja, so etwas gibt es... Viel Spaß mit Schneemännern und eingesperrten Eremiten, mit Hirnhälften und Hirnakademien.
 
Aber dafür muss ich mal das ganze System kennen, was noch nicht so ist.
...ja wie oder was??? ...du kannst trotz Schneemann immer noch nicht Noten lesen???:shock::shock:

...saperlot auch, Markus, du trompetest hier einen derart krassen Blödsinn, dass man gar nicht weiß, was man dir anworten soll --- nur so viel: ich danke allen Göttern, dass ich nicht so bescheuert bin, einen indiskutablen Hirnblabla mit Einstein und Kolumbus zu vergleichen :D:D
 

Es ist mir bisher vorgekommen, dass Lehrer die mehr als 10 Jahre auf dem Buckel haben, so lange oder noch länger klassich gelernt haben, sich extrem schwer tun, noch eine andere Methode zu lernen.
Markus, Du scheinst nicht zur Kenntnis genommen zu haben (oder nicht zur Kenntnis nehmen wollen), daß es DIE klassische Methode nicht gibt. Jeder halbwegs anständige Lehrer hat ein mehr oder weniger breites Repertoire an Methoden, aus denen er je nach Unterrichtssituation geeignete auswählt. Du hast ja eine sehr rührende Leidensgeschichte geschildert, die aber lediglich grottenschlechten Unterricht beschrieben hat. (Das hätte Dir aber auch jeder einigermaßen kompetente "klassische" Klavierlehrer sagen können.) Im Vergleich dazu kommt man halt mit so ziemlich jeder Methode besser voran.

Wenn also ein Klavierlehre diese Methode übernehmen soll, ist es doch nur legitim, wenn er sich zuvor möglichst umfassende Informationen sucht. Wenn diese dann ausschließlich aus inhaltlich magerem Geschwurbel bestehen, dann liegt das doch nicht so sehr am widerständigen Pädagogen-Establishment. (Es wäre ja zumindest nett gewesen, einen Bereich zu erfahren, der sowohl substanzielle Schwierigkeiten für den Lernenden birgt als auch musikalisch relevant ist, und dabei von der Schneemann-Methode (oder wie immer Du sie nennen willst) eine spürbare Erleichterung gegenüber guten(!) bereits etablierten Methoden erfährt.)

Ihc habe bisher nicht wirklich irgendwas gehört, was mir das Gefühl gab dass ihr dieser Methode irgend eine Chance gebt.
Wenn die einzigen Argumente dafür unbewiesene Behauptungen ihrer Überlegenheit sind, ist das auch kein Wunder.

Und es ist ja toll, daß Brett Youens nach dieser Methode unterrichtet, aber Zen ist nicht alles.
 
Lieber Markus,

beim allerbesten Willen: ich habe meines Wissens nirgendwo Clemens oder dich als Quacksalber hingestellt! Ich habe mich mit der Methode selbst auseinander gesetzt und eben eine Menge Argumente dagegen gefunden.

Gegen meine Argumente kannst du gerne selbst argumentieren. Aber in deinen posts kann ich kein Argument entdecken!

Zu einer Diskussion gehört, sachlich zu argumentieren und die Argumente in der Gegenrede ernst zu nehmen und zu beleuchten. Ich meine, ich habe das getan und ich wünsche mir das auch von dir.
Grins, nein, du hast mich nicht als Quacksalber hingestellt, aber ein paar andere schon.

Ich habe keine weiteren Argumente. Den Post den ich geschrieben hab wurde anscheinend von den wenigsten überhaupt gelesen, und kürzer kann ich das nicht formulieren. Aber ich hab alle post bisher gelesen und denke nicht dass ich noch was zu dieser Diskussion beifügen kann. Das Urteil steht im Moment hier drin dass die Schneemannsmethode nicht funktioniert und dass sie gravierende Mängel hat. Dieses Urteil wird von mir (und wohl auch Clemens) nicht geteilt, aber da mehr als 10 andere Leute hier drin mehr als überzeugt von dem sind, bin ich hier kaum fähig irgendjemand von was zu überzeugen, vorallem da ihr euere überzeugung schon habt. Und Fakten sind halt recht unwichtig, wenn man schon weiss was man weiss, die Geschichte ist voll von Fällen wo neues generell abgelehnt wurde, jegliche Fakten als Humbug hingestellt oder einfach als unplausibel deklariert wurden: Bevor Wechselstrom kam, war Gleichstrom überall verbreitet und gegen Wechselstrom wurde eine ganz krasse Kampagne geführt, wo ein Tier damit elektrisiert wurde, um zu zeigen wie schlecht es war ;-) grins...Ist nicht wirklich neu.

Ich hab meinen Teil hier geschrieben, mehr weiss ich wie du richtig sagst auch nicht, ich lerne noch. Für mich macht es Sinn und vorallem, ES FUNKTIONIERT (wichtigstes überhaupt). Und da keine viel Geld damit macht, mich abzockt oder ich irgendwie meine Freiheit oder meinen Glauben abgeben muss, ist es auch kein Kult oder ein Schneeballsystem normalen Typs ;-) Und ich denke ihr seid auch sehr zufrieden und glücklich mit dem was ihr wisst, ihr braucht gar keine bessere Methode (ein Lehrer übrigens fast in keinem Fall, da er ja schon unterrichtet und sozusagen "einen Glauben" hat den er weitergibt). Für mich was es wichtig was zu finden, das mich vorwärts bringt und das habe ich gefunden. Und da wo ich jetzt arbeite, und auch auf anderen Bereichen habe ich bisher (und werde das auch in Zukunft) ne Vorreiterrolle haben.

Aus meiner Erfahrung mit Musikern bisher und wohl auch diesen Posts hierdrin und der generellen (erstaunlichen) Feindseligkeit die der Methode in ganz Europa entgegenweht muss ich folgern dass:
1. Musiker sehr altmodische Menschen sind.
2. Innovationsfeindlich und eher traditionell.

Punkt 2 auch deshalb weil man ja an der Notenschrift und vielen Instrumenten sieht, das sie sich für Jahrhunderte überhaupt nicht verändert haben.

Und das ist wohl auch ein Grund, warum ich mich bisher nicht Musiker nenne, da ich da nicht so reinpasse. Als Innovator war ich bisher immer schon unbequem und liebe es den Status Quo in Frage zu stellen und effizientere Systeme zu finden, nicht nur jetzt aufs Klavierlernen reduziert.
Warum fällt es so vielen Leuten schwer, neues als brilliant und genial erkenne zu können? Warum ist das so eine seltene Fähigkeit? Mir hat das beim erkennen von Netflix als geniales Konzept (genauso wie eBay) hier in den USA zu beträchtlichen Profit gereicht, da ich vor anderen wusste, wie das ein riesiger Erfolg werden würde. Netflix gibt es natürlich nach wie vor nicht in Deutschland (obwohl es so einfach zu kopieren gewesen wäre ;-)

Mir fehlt sicher etwas die Kraft, gegen soviel Kritik und Zweifel anzukommen.
Es ist keine wirkliche überraschung, dachte schon dass ich das ernten würde, als ich den Artikel schrieb, aber dachte ich mach es dennoch.


Lieber Gruss

Markus
 
...ja, glücklicherweise ist dieser Satz wahr! :D:D

Markus, ganz offensichtlich bist du gar nicht fähig, dich mit Begründungen und Argumenten zu befassen - nun ja, so etwas gibt es... Viel Spaß mit Schneemännern und eingesperrten Eremiten, mit Hirnhälften und Hirnakademien.

Grins, genial... und das von jemanden der offen zugibt, meinen Artikel nicht mal ganz gelesen zu haben und meine Argumente deshalb nicht mal kennt. ;-) *grins*
 
lieber Markus,

viel Gegenwind................................................................"aber mach es dennoch"
 
Vielen Dank für Deine schöne übersichtliche Darstellung von Lernprozessen. Was mir daran überhaupt nicht gefällt, ist die Ausrichtung speziell auf das gezielte Lernen für Prüfungen und Klausuren:
- Später in der Abrufphase spielt die Ähnlichkeit der Abrufsituation zur Lernsituation eine große Rolle. Deshalb ist es hilfreich, sich schon während des Lernens die Abrufsituation (z.B. die Klausur oder mündliche Prüfung) möglichst detailliert vorzustellen. Das ist ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Meiner Ansicht nach wird im derzeitigen Bildungssystem viel zu viel Energie darauf verwendet, um vordergründige Erfolge (Noten) zu erzielen. Vielleicht sollte man die Erkenntnis, dass die Verfügbarkeit von gelerntem Wissen davon abhängt, ob die Abrufsituation der Lernsituation entspricht im Sinne nachhaltigen Lernens gerade andersherum nutzen. Etwa beim Spracherwerb Abrufsituationen in unterschiedlichen Kontexten zu erstellen, indem man deben dem "reinpauken" von Vokabeln Texte liest/schreibt, Gespräche führt, die unabhängng von der zu lernenden Sparche interessant sind. Was nützt es, Einsen im Vokabeltest zu schreiben, wenn einem die nötigen Wörter in Gesprächen nicht einfallen?
Und auch beim sonstigen Faktenwissen soll doch ein Wissensschatz entstehen, der unabhängng von irgendwelchen Prüfungen später in vorher völlig unvorhersehbaren Situationen zur kreativen Nutzung verfügbar sein sollte. Hierfür wäre es doch dann viel sinnvoller in der Lernphase völlig unterschiedliche Abrufsituationen herzustellen. Das mag zwar mühsamer sein und zu weniger Brillanz in der gerade anstehenden Prüfung führen, dem Lernenden aber langfristig mehr bringen.
 
Assozieren (Teil 1) Blick in und aus dem Gartenteich (Fortsetzung folgt....)

Da schwimmen acht leuchtende Goldorfen im Teich... Sicher und elegant bewegen sie sich in einer nassen Welt - die ihre Welt ist - und die sie bis in verborgene geheime Orte hinein kennen. Ein bunter kleiner Vogel fliegt über das Becken hinweg. Der älteste Fisch sagt: “Der hat wohl auch nie gelernt, seine Flossen richtig zu bewegen”. “Wie wahr!"" sagen da die anderen, und klatschen begeistert. Eine kesse junge Orfe ruft“ "Eine gute Erziehung - das ist doch eben Alles!”
 
Meiner Ansicht nach wird im derzeitigen Bildungssystem viel zu viel Energie darauf verwendet, um vordergründige Erfolge (Noten) zu erzielen. Vielleicht sollte man die Erkenntnis, dass die Verfügbarkeit von gelerntem Wissen davon abhängt, ob die Abrufsituation der Lernsituation entspricht im Sinne nachhaltigen Lernens gerade andersherum nutzen. Etwa beim Spracherwerb Abrufsituationen in unterschiedlichen Kontexten zu erstellen, indem man deben dem "reinpauken" von Vokabeln Texte liest/schreibt, Gespräche führt, die unabhängng von der zu lernenden Sparche interessant sind. Was nützt es, Einsen im Vokabeltest zu schreiben, wenn einem die nötigen Wörter in Gesprächen nicht einfallen?
Und auch beim sonstigen Faktenwissen soll doch ein Wissensschatz entstehen, der unabhängng von irgendwelchen Prüfungen später in vorher völlig unvorhersehbaren Situationen zur kreativen Nutzung verfügbar sein sollte. Hierfür wäre es doch dann viel sinnvoller in der Lernphase völlig unterschiedliche Abrufsituationen herzustellen. Das mag zwar mühsamer sein und zu weniger Brillanz in der gerade anstehenden Prüfung führen, dem Lernenden aber langfristig mehr bringen.

Absolut meine Meinung!
 
Neue Ideen und Konzepte brauchen die Hilfe von Leuten, die bereit sind, ihnen ne Chance zu geben

Hallo Markus,

ich denke diese Leute sind doch da, und diese seid ihr. "Ihr" habt eine Idee: nun, dann könnt ihr diese Idee für euch verfolgen, und/oder versuchen, andere davon zu überzeugen. Wenn das nicht gelingt, dann gelingt es eben nicht - da kann man nichts machen, so einfach ist das. So (böse) funktioniert die Welt.

Aber wundert mich dass du da nichts neues gefunden hast, das hat ja soviel Potential.

Da kann man sich aber auch gewaltig täuschen. Die Musik ist längst nicht so undefiniert und verbesserungsfähig/verbesserungswürdig, wie man vielleicht glauben könnte - wenn man sich mit vermeintlich "unscharfen" oder suboptimalen Definitionen oder Gegebenheiten in der Musik einmal systematisch näher beschäftigt.

Ich denke ich werde mich nun so langsam aus der Diskussion wieder ausklinken, da der substanzielle Diskussions-Stoff (und auch mein persönliches Interesse) langsam zu schwinden scheint...

Schönen Gruß
Dreiklang
 

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