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chiarina
Guest
Eine Frage, die mich nun schon länger beschäftigt, ist das Arbeiten mit Assoziationen, seien es nun bildliche oder sprachliche, ein Nachteil für das Notenlesen und -verstehen? Denn eigentlich sollte man ja lernen, das Notenbild mit Klang zu assoziieren, kann das überhaupt noch funktionieren, wenn man zuerst an Schneemänner, Krokodile & Co denkt?
Liebe PP,
grundsätzlich sind gerade bei der Arbeit mit Kindern (aber teilweise auch bei Erwachsenen) Bilder und Assoziationen sehr hilfreich. Anhand derer kann man Verknüpfungen mit Altbekanntem herstellen und so Probleme schneller lösen bzw. sich Dinge schneller merken. Das Problem bei solchen Bildern ist aber, dass nicht jedes Bild bei jedem das Gleiche bewirkt. Logisch, denn jeder hat andere Erfahrungen und hat bei einem Bild verschiedene Assoziationen.
Wenn Kinder sich beim Kasperletheater vor dem bösen Krokodil fürchten oder im Fernsehen gesehen haben, wie ein riesiges Krokodil mit seinen furchtbaren Zähnen einen ahnungslosen Touristen im wahrsten Sinne des Wortes einen Kopf kürzer macht, könnte der Vergleich irgendeiner Handstellung mit einem Krokodil kontraproduktiv sein. :D Deswegen muss man mit so konkreten Bildern vorsichtig sein und sie lieber mit jedem Schüler individuell entwickeln.
Kratzert z.B. arbeitet mit Bildern des Gehens, Laufens, etc.. Sie knüpfen direkt an Erfahrungen und Bewegungsformen an, die man schon kennt. Das ist viel sinnvoller und effektiver.
In Bezug auf den Notentext bin ich wie du der Meinung, dass Bilder das Visuelle verstärken und dann beim Blick auf das Notenbild erst recht nicht mehr "gehört" wird, wie dieses klingt oder klingen könnte.
Liebe Grüße
chiarina