Hallo René,
Das verstehe ich nicht: Wenn ich doch vom Blatt spiele sehe ich nicht die Tasten an. Wie meinst du das da oben, Hasenbein?
Ich mache es so: Note ansehen, Taste anschlagen (dabei die nächste Note ansehen) und dann mit dem Ohr hören wenn es der falsche Finger war. Aber meine KL hat mir dringend geraten nicht die Tasten anzuschauen.
ersatzweise antworte
ich einmal, obwohl ich mich damit auf gefährliches Terrain begebe, denn ich bin kein KL und habe auch von praktischer Klavierdidaktik keine Ahnung oder Erfahrungen.
Meiner Meinung nach sollte es keine "Vorschrift" geben, wo man nun hinschaut. Kann gut sein, daß der eine lieber eher in die Noten schaut, der andere lieber eher auf die Tasten.
Man muß es für sich selbst herausfinden, wie es am besten klappt und am angenehmsten ist.
Je wohler man sich bei einer Sache fühlt, desto besser kann man lernen!
Das Ergebnis zählt. Wenn jemand sein Stück weitgehend fehlerfrei und angemessen musikalisch spielt, ist letztlich egal, wo jemand dabei hinschaut.
Außerdem gibt es noch die natürliche Entwicklung, daß man als Klavierspieler mit der Zeit immer besser "automatisch" weiß, wo Noten auf der Klaviatur liegen. Und auch, mit welchen Fingern man die Noten anschlägt. Das Problem "Fingersatz" erledigt das Hirn aufgrund der gesammelten Erfahrung dann irgendwann fast von selbst.
Daneben gibt es noch die Strategie, Stücke soweit auswendig zu kennen, daß man sie ohne Noten spielt. Meines Erachtens eine sehr gute und wichtige Voraussetzung, wenn man an einem Stück richtig feilen und es auf Hochglanz bringen möchte.
Der Vorteil dabei ist auch: man kann sich ganz auf den Klang und die Technik fokussieren und ist vom lästigen Notenlesen "erlöst". Das ist aber auch kein Dogma: ich muß dazu sagen, ich habe in meinem mehrjährigen Unterricht immer mit den Noten vor der Nase und nie auswendig gespielt.
Das auswendig Spielen kam aber dann später.
Ach, und die Krönung des ganzen ist, mit geschlossenen Augen zu spielen. Das ermöglicht eine unglaubliche Konzentration auf den eigenen Klang, den man erzeugt. Das geht i.d.R. aber nur bei einfachen Stücken, weil man letzten Endes die optische Orientierung auf der Klaviatur einfach braucht.
Das sind meine Gedanken dazu. Wenn was falsches/unvollständiges dabei ist, wird sicher ergänzt und korrigiert.
Schönen Gruß
Dreiklang
P.s. ich bin sicher, niemand käme auf die Idee, Dich wegen Deines "handicaps" jetzt zu ignorieren! Das Interesse am Klavierspielen zählt hier, und nichts anderes (naja vielleicht noch, daß man zum Diskussionsgeschehen einigermaßen vernünftig beitragen kann, sei es durch Fragen, neue Aspekte, Argumente, oder Antworten). Wenn hier nur solche diskutieren dürften, die auch gut Klavierspielen können, müßte ich sofort meine Sachen packen... :)