lang lang bei wetten dass

  • Ersteller des Themas Ingrid20000
  • Erstellungsdatum

Danke Lang Lang

Viele von euch meckern über ihn. Wie ich finde nicht ganz berechtigt. Wie Alex auf der ersten Seite gesagt hat, er schafft es Leute von der klassischen Musik zu überzeugen. So war es auch bei mir. Als ich letztes Jahr dieses Video von seinem Auftritt dort bei Youtube sah, war ich sofort fasziniert. Darauf hab ich mir ein Klavier gewünscht und bekommen. Das war dann mein Anfang mit diesem wunderbaren Hobby. Sucht mal bei yt lang lang Impromptu Performance. Das finde ich zB toll was er dort gemacht hat. Und er ist wer den man auch seinen Freunden zeigen kann. Ein junger moderner Mann, ich find ihn Klasse.
 
Wie Alex auf der ersten Seite gesagt hat, er schafft es Leute von der klassischen Musik zu überzeugen.

Sicher, die breite Masse wohl auf jeden Fall - nur da zu bedarf es keinen Liszt verhunzenden Asia Reimport, das hat auch schon ein Richard Kleiderschrank geschafft, nur der ist Poppianist da war damit zu rechnen das er die Klassiker zerzwiebelt - kann ich als Tanz und Unterhaltungsmusiker gut mit leben. Wäre Lang Lang als Musikclown bekannt, könnt ich auch damit leben, auch wenn es ned so meinem Humor entspricht.
NUR - von Klassik erwarte ich etwas anderes, und ein Konzertpianist sollte ja wohl auch die entsprechend professionelle Ausbildung haben die Stücke entsprechend zu spielen. Wenn ich zum Beispiel in einem Caffeehaus "Yesterday" im dreifachen Tempo mit der einzigen Dynamik fff spiele, bräuchte ich mich dort nicht mehr blicken lassen :D :D :D

Viele Grüße

Styx
 
Als ich letztes Jahr dieses Video von seinem Auftritt dort bei Youtube sah, war ich sofort fasziniert. Darauf hab ich mir ein Klavier gewünscht und bekommen. Das war dann mein Anfang mit diesem wunderbaren Hobby. .

toll,ist doch auch schön,sowas zu lesen.

deshalb enthielt ich mich auch der Stimme bei Dreiklangs Abstimmung,wenn du nämlich eine in diesem forum und unter Pianisten gefeierte Einspielung eines Stückes von einem der großen alten Meisterpianisten gesehen hättest (gibts ja auch zu Hauf auf YT),hättest du wahrscheinlich nicht mit dem Klavier begonnen,auch wenn diese musikalisch wesentlich besser ist als LangLangs Version...

Die Hype um ihn ist zwar Blödsinn(mag auch unfair sein,da andere-auch lebende- Pianisten mindestens gleich gut spielen können),aber manches kann man dem schon abgewinnen,wie eben,dass er Leute wie dich zur klassischen Klavierliteratur führt.
 
Und er ist wer den man auch seinen Freunden zeigen kann. Ein junger moderner Mann, ich find ihn Klasse.
Naja, das ist allerdings zu bedenken.
Was Du ausdrückst, nämlich dass man Lang Lang seiner Erscheinung und seines Auftretens wegen auch den Freunden vorführen könne (ohne sich zu blamieren, möchte ich hinzufügen, denn es entspricht sicherlich dem Kern Deiner Auffassung), bezeugt eigentlich bloß, dass Dir am musikalischen Gehalt einer Interpretation weniger gelegen ist als am "Image" desjenigen, der sie hervorbringt.
Das ist ganz interessant, denn es exemplifiziert, was Adorno in seinem Buch "Dissonanzen" beschreibt. Er sagt: "Das Prinzip des Stars ist totalitär geworden", und führt aus, dass heute (heute sage ich, wenngleich das Buch bereits 56 Jahre alt ist, weil sich die Umstände seitdem mindestens manifestiert, nicht jedoch grundlegend geändert haben) die Musik vielen dann erst etwas wert sei, wenn der sie ausübende und darstellende "Künstler" den entsprechenden Status vorweisen könne. Dass Musik vielmals ganz und gar keinen Gehalt habe und dass auch der Musiker eigentlich kein Musiker mehr sei, aber dass das eben auch nicht zähle, sondern dass am bedeutsamsten sei, wie derjenige seine "Kunst" (oder eher noch sich selbst) verkaufen könne. "Eine Stimme haben und ein Sänger sein, sind für den musikalischen Vulgärmaterialisten synonyme Ausdrücke" -- ein herrlicher Satz, den sollte ich mir auf die Stirn tätowieren lassen.

Wenn Du bei Deinen Freunden mit Lang Lang punkten kannst, allerdings nicht mit Horowitz oder Rubinstein, dann hat das genau diesen Grund, denke ich. Das wird Deinem musikalischen (Selbst-)Bewusstsein auf Dauer nicht förderlich sein.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
lasst lemon liszt doch ein wenig Zeit,es soll ja nur ein Einstieg sein,mit der Zeit wird er dann vielleicht die tieferen Dimensionen der Musik kennen lernen wollen,mit Rubinstein-Videos kann er dann sicher nicht Freunde beeindrucken,aber vielleicht findet er selbst dann heraus,wie groß diese Musiker waren,dann war der schräge Einstieg doch von Erfolg gekrönt.
 
Lieber Klavierbaumeister,

ich weiß zwar nicht, wen genau dein Vorwurf der "Wichtigmacherei" treffen soll, aber ich will Dir sagen, dass ich es für anmaßend halte, wem auch immer, weil er eine ehrliche Kritik ausspricht, zu unterstellen, er wollte bloß die Aufmerksamkeit auf sich selbst lenken.
Wenn Du Deine Worte mit Hinblick auf Styx' oder meinen Beitrag verfasst hast, finde ich das umso unerfreulicher, als es, wie ich es für deutlich herauslesbar halte, weder in seinem Sinne noch in dem meinen war, Lemon Liszt herabzuwürdigen, noch wollten wir ihm "den Spaß vermiesen". Allerdings haben wir unsere eigenen Gedanken zu dem Pianisten Lang Lang und finden, dass ein bisschen schnulziger Pop-Glanz noch keinen Musiker macht, was auch überhaupt das einzige ist, das jedenfalls ich zum Ausdruck bringen wollte (über Styx' Worte zu urteilen, will ich mir nicht erlauben, aber ich denke es mir auch bei ihm).
Mindestens ich will klarstellen, niemandem den Spaß an der Musik nehmen zu wollen, allerdings will ich das Recht in Anspruch nehmen, meine Kritik zu äußern, ohne mir den Vorwurf der Wichtigtuerei gefallen lassen zu müssen.
Vielleicht würde sich manch einer wohler fühlen, wenn ihm bloß das Köpfchen gestreichelt würde und er Bestätigung für seine Auffassungen erntete, aber der Anlass, denjenigen zu beleidigen, der das Denken nicht abstellt und wider dessen Natur es laufen würde, lediglich Ja und Amen zu sagen, ist damit noch lange nicht erreicht.
 
Das soll auch nicht heißen, dass ich Horowitz nicht weniger beeindruckend finde. Genau so sehr liebe ich Rubinsteins Einspielung von vielen Dingen, die vielleicht musikalisch reifer sind. Nur ist es nunmal so, das alle Pianisten die ihr immer in den Himmel lobt nunmal mehr oder weniger 20-50 Jahre mehr Erfahrung haben. Außerdem wirkt es leider auf viele junge Menschen langweilig, ältere Menschen spielen zu sehen. Diese sorgen nämlich dafür, dass Klavierspielen als Hobby für alte Leute angesehen wird (zumindest was das Klassische angeht). Was es natürlich nicht ist. Wenn man nun wie ich anfängt Klavier zu spielen, durch diesen jungen Pianisten, beschäftigt man sich auch mit der Musik mehr und lernt nun diese anderen achso perfekten Pianisten kennen :ironie: Lang Lang - Rachmaninoff Prelude Op. 23 No. 5 - YouTube zum Beispiel finde ich diese Aufnahme ziemlich gelungen. Hört sie euch doch beim stöbern durch das Forum an, dann seit ihr nicht voreingenommen von seinem Gesicht. Und dann sagt was daran falsch ist. Gruß euer Liszt
 
Ich möchte es mal aus meiner Sicht der Dinge beschreiben:

Man freut sich auf ein klassisches Konzert, und findet Lang Lang vor...........................

so, nun vergleich ich des mal im Bereich Tanz und Unterhaltungsmusik:

ein frischverliebtes Ehepaar kommt in ein Caffee, um dort genüßlich romantische Hintergrund popp Musik zu hören und ihre Tasse Bier zu genießen. Der Herr ist schon recht gamsig, und das Madel auch scho recht nervös - da kommt dann der "Pianist" daher, und representiert so etwas:



Danach ist wohl nur noch ein frustriertes Madl und ein totes Würmchen zu erwarten :D :D :D

Viele Grüße

Styx
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Vorweg: Ich verteufele Lang Lang nicht und habe höchsten Respekt davor, wie er seine harte Ausbildung in Kindheit und Jugend überstanden hat und gönne ihm den Erfolg.
Wenn man diese Version hört fällt mir als Amateur, der dieses nach dem cis-moll Prelude wohl berühmteste Prelude von Rachmaninoff immer wieder gerne spielt (natürlich nicht in der technischen Perfektion eines Lang Lang) auf, dass er publikumswirksame Akzentuierungen im Alla Marcia Thema (gerne unterstützt durch Fußstampfen) setzt die nirgendwo im Notentext zu finden sind und insbesonder im Mttelteil derart übertriebene rubatos setzt, dass das Klischee, dass Rachmaninoff eine Salonkomponist für schmachtende Frauenherzen (wie in Billy Wilders Das verflixte 7. Jahr exemplarisch dargestellt) sei, zu bestätigen scheint.
Es gibt eine sehr gute Aufnahme von Rachmaninoff selbst, wenn man diese "Nüchternheit" hört erkennt man sofort was falsch ist. Der hier immer wieder zum Vergleich herangezogene Horowitz war ja mit ihm befreundet, ich denke mal, seine Version ist da wesentlich näher an der Version des Komponisten, sehr zu empfehlen auch die Aufnahmen von Svjatoslav Richter.
 
Komisch: erst dachte ich, lenke Lang Lang durch seine "Show" von der Musik ab; nun scheint es mir jedoch, dass einige Menschen durch ihre Kritik, von seiner Musik als solche ablenken... Vor allem sich selbst- und dies bedauerlicherweise nicht bemerken. Oh- die Aufmerksamkeit auf zwei Dinge gleichzeitig zu richten war noch nie unsere Stärke...
 

Komisch: erst dachte ich, lenke Lang Lang durch seine "Show" von der Musik ab; nun scheint es mir jedoch, dass einige Menschen durch ihre Kritik, von seiner Musik als solche ablenken... Vor allem sich selbst- und dies bedauerlicherweise nicht bemerken. Oh- die Aufmerksamkeit auf zwei Dinge gleichzeitig zu richten war noch nie unsere Stärke...

Liebe tornado13,

selbst die Aufmerksamkeit wirklich auf eine Sache zu richten, und diese wirklich ordentlich zu machen, fällt schon genug Menschen schwer. Und was die Ablenkungen angeht: es macht halt Menschen manchmal Spaß, andere durch den Dreck zu ziehen - damit muß man leben ;) Das ist ganz normal.

Viele Grüße!
Dreiklang
 

Zurück
Top Bottom