Krankschreibung aushändigen?

  • Ersteller des Themas johannes2012
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200 nicht, aber 100 sind durchaus üblich. Ein Freund von mir war zu miserablen Bedingungen an einer Musikschule beschäftigt, bekam nicht mal 30 Dollar. Die Eltern zahlten allerdings teilweise dreistellige Beträge. Man kann sich vorstellen, wo das Geld geblieben ist.
Natürlich erhält nicht jeder gleich so viel. Aber das sind gewöhnliche Zahlen dort.
Leichter fassbar wird die Zahl auch, wenn ich dir sage, dass man für einen Umblätterjob 80 Dollar bekommt.
 
Natürlich erhält nicht jeder gleich so viel. Aber das sind gewöhnliche Zahlen dort. Leichter fassbar wird die Zahl auch, wenn ich dir sage, dass man für einen Umblätterjob 80 Dollar bekommt.

Was bringen solche doofen Vergleiche .... langsam spüre etwa bei dir @Stilblüte ein Futterneid. Beim Notariat wird z.B. in der Schweiz Fr. 40 für eine Unterschriftbeglaubigung verlangt. Arbeitsaufwand ca. 5 Minuten …. der Stundenlohn kannst du jetzt selbst ausrechnen. Wenn man halt Haus baut, dann muss man solche komischen Nebenkosten einrechnen. Wenn sich ein Pianist Umblätter für 80% leisten (ich nehme an, es sind 80 Dollar pro Stunde und nicht pro Abend) kann oder will …. ja dann es ist so … oder auf Neudeutsch "so what".
 
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80 pro Konzert. Und das habe ich nicht ausgehandelt, sondern das wurde in einer Rundmail so angeboten, mehrfach. Ich fand es ehrlich gesagt auch erschreckend, hier ist sowas ein Freundschaftsdienst, für den man höchstens vielleicht mal zum Kaffee einlädt.
 
Mein Kl ist halt Holländer und hat auch dort Klavier studiert, sein Bruder lehrt an der Uni Querflöte ( ich mag Querflöte da machen aber meine Arme nicht mit)
Im Grund ist mir egal was jemand verdient ich hab da kein Futterneid, wenn jemand für eine Std. 200€ bekommt, schön für Ihn. Könnte und wollte ich mir nicht leisten. Ich kenne Reitlehrer bei denen eine Std. 150-200€ kosten, die haben aber auch entsprechende Erfolge vorzuweisen, die beste Ehefrau von allen hatte da mal 2 Std. ( sie sagte da würde sich jeder Cent lohnen) .
Eine Std. bei Lang Lang würde geschätzte Tausende kosten. Nebenfrage , was kostet so ein Lehrgang bei einem Toppianisten?
 
Egal ob mit schriftlichem Vertrag oder nicht: das A und O ist doch ein Vertrauensverhältnis und respektvoller Umgang. Und das als Juristin...

Ich habe einen Vertrag mit der Musikschule geschlossen, wonach mein Sohn wöchentlich eine Unterrichtsstunde erhält (macht 18 Stunden im Semester) und ich wöchentlich eine halbe Stunde. Dafür bezahle ich monatlich einen Betrag x. Laut Vertrag kein Unterricht in den Ferien. Die Details mache ich dann mit meinem KL aus. Und das sieht so aus: mein Sohn hat samstags Unterricht. Wenn er fragt, bekommt er auch in den Ferien noch Stunden. Einfach mal ausfallen lassen ist nicht. Wegen Krankheit sagt er vielleicht 2 mal im Jahr ab, dann übernehme ich seine Stunde. Mein KL ist auch nicht mehr als 2 mal im Jahr krank. Und wenn das so ist dann wünsche ich ihm gute Besserung und möchte keinen Krankenschein sehen :lol:. Da er für mich keinen regulären Platz frei hat, quetsche ich mich (9 Stunden im Semester) so dazwischen. Also in Ferien, Feiertagen, Brückentagen... Ich zähle ehrlich gesagt nicht nach, das stimmt schon ungefähr von den Stunden. Vermutlich ist es mal in einem Semester eine Stunde weniger, in dem anderen vielleicht 2 mehr. Wichtig ist, wir arbeiten gerne zusammen, keiner nutzt den andren aus, ich kann auch mal anrufen und was fragen, ohne dass er mich einen Kopf kürzer macht. Und ich werde auch nicht nach 45 Minuten mitten in einer Fuge unterbrochen, weil die Stunde um ist ;-).
 
Aus all dem geht doch hervor, dass es das eine Ideal nicht gibt, sondern das viele Modelle möglich und auch nötig sind, um den Bedürfnissen und Lebensumständen von Schülern und Lehrern zu entsprechen. Die sind halt sehr verschieden. Und deswegen sind allgemeine Forderungen an Klavierlehrer, was Flexibilität und Unterrichtsorganisation angeht, aus meiner Sicht fehl am Platz. Jeder kann nur sagen, was IHM wichtig ist.

Derjenige, dem große Flexibilität des Klavierlehrers wichtig ist, wird auch jemanden finden, der dies bietet. Jemand, der Wert darauf legt, in den Schulferien unterrichtet zu werden, wird ebenso jemanden finden. Vielleicht muss man länger suchen, aber wenn es einem wichtig ist, wird man das in Kauf nehmen.

Wenn man unbedingt zu einem Lehrer möchte, weil man sich dort wohl fühlt und sehr viel lernt, dieser Lehrer aber in manchen Punkten wie Flexibilität nicht den eigenen Bedürfnissen entspricht, bleibt es dem Schüler überlassen, Kompromisse einzugehen oder weiter zu suchen. Was er aber auch tut - es ist SEINE Entscheidung, wie auch Barratt schon sagte!

Wenn er bei dem Lehrer trotz mancher Kompromisse bleibt, überwiegen vermutlich die positiven Seiten. Die sollte der Betreffende dann auch sehen und zu seiner Entscheidung stehen, meine ich.

Man kann ruhig mal jammern über diese Kompromisse! Und man kann auch über bestimmte Dinge wie Krankheitstage etc. diskutieren. Aber nur auf das zu sehen, was einen stört, enthebt den Schüler der Verantwortung für die Entscheidung, die nur er selbst trifft: die Wahl des Klavierlehrers. Manchmal kann man nicht alles haben.

Liebe Grüße

chiarina
 
Und deswegen sind allgemeine Forderungen an Klavierlehrer, was Flexibilität und Unterrichtsorganisation angeht, aus meiner Sicht fehl am Platz. Jeder kann nur sagen, was IHM wichtig ist.
Absolute Zustimmung! Forderungen sind fehl am Platz, sagen was einem wichtig ist, sollte aber erlaubt sein. Natürlich für beide Seiten! Am Ende kömmt es drauf an, respektvoll miteinander umzugehen und einen Kompromiss zu finden, mit dem alle leben können. Wie eigentlich immer im Leben...
Diese Binse gehört in großen Lettern und für alle Ewigkeit in die Atacama-Wüste geschrieben.
:kuscheln:
 

Vertrag macht man, weil vorerst ein gegenseitiges Misstrauen vorausgesetzt wird

Oder weil man schlicht keine Lust hat, ständig die relevanten Paragraphen aus dem BGB im Kopf zu haben :-D

Verträge sind für mich einfach Bestandteil einer Geschäftsbeziehung. Ich arbeite mit einigen wenigen Privatkunden auch ohne schriftlichen Vertrag, aber das sind Ausnahmen. Mit meinen Geschäftskunden läuft ohne Vertrag nichts. Allerdings geht es da auch um ganz andere Stundensätze.
 
In Deutschland herrscht Vertragsfreiheit, man darf sowohl als Lehrer als auch als Schüler frei mit seinem Gegenüber verhandeln und muss sich nicht hinterher aufregen. Wenn es etwas zu klären gibt, weil eine Regelung vergessen wurde, kann man das auch tun. Und in der Tat, wenn sich dann menschlich Abgründe auftun, kann man das auch ganz beenden.

Ich hatte mal privat Stunden, wenn die ausfielen, gab es kein Geld. Und heute bin ich an einer Musikschule, da wird die Stunde nachgeholt.

Und selbst das mit den Ferien kann man regeln, sogar in einer Musikschule. Ich wollte für meine Tochter einen Dreimonatsvertrag zu Beginn, in den drei Monaten lagen aber gleich mal 6 Wochen Sommerferien. Wir haben den Vertragsbeginn dann einfach 6 Wochen nach hinten verlegt und trotzdem sofort angefangen. Alles lösbar.
 
Ohne Vertrag können unliebsame Missverständnisse entstehen. Kein Schüler oder die Eltern der Schüler kann/können nach vielen Jahren besten Einvernehmens noch wissen, was am Anfang ausgehandelt wurde. Ein Vertrag bringt Klarheit in die Sache und zwar auf beiden Seiten. :) Was drin steht, sollte auch für beide Seiten o.k. sein.

Liebe Grüße

chiarina
 
Das Gegenteil ist der Fall: Wer einem potentiellen Vertragspartner misstraut, würde nie einen Vertrag mit ihm eingehen.
In der Regel macht man einen Vertrag als schriftliche Fixierung gegenseitigen Vertrauens.

So sieht es aus deiner Seite aus. Nein, das hat mit Vertrauen wenig zu tun, sondern mit gegenseitigem Schutz. Leider schützen 80% der Verträge den Leistungserbringende und vlt. nur 20% den Leistungsempfänger. Stichwort: Banken, Ärzte, übertriebene Kündigungsfristen etc. etc.

Ja, @Stilblüte würde sagen, man ist nicht erzwungen ein Vertrag zu unterschreiben. Ok, Klavierspielen-Lernen ist nicht lebenswichtig … aber bei einer Operation im Spital? Ich musste so ein Wisch unterschreiben, nach dem Motto friss oder stirb. Zu 90% wird der Arzt/Spital bei Misserfolg geschützt und vielleicht 10% waren zu meinen Gunsten ausgelegt.
 

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