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@chiarina kräme dich nicht. Ich empfehle dir und vlt auch anderen Lehrern @Stilblüte einen Thread zuöffnen mit "Vermarktung eines Klavierlehrers/in" .
Habe schon das Gefühl da bestehen Verbesserungsmöglichkeiten und auch Handlungsbedarf. ..
Lieber playitagain,
ich gräme mich ja nicht - eher die anderen, die mehr persönliche Freiräume und mehr Flexibilität der Klavierlehrer wünschen. Ich selber bin mit meiner Vermarktung durchaus zufrieden - allerdings hast du recht, dass es allgemein Verbesserungsbedarf gibt!
Es gab ja schon viele andere Fäden zu diesem Thema - ich kann die Wünsche nach mehr Flexibilität verstehen! Was ich nicht verstehe, ist, dass das deutlich mehr kostet und das dann wieder zu teuer ist.
Die Selbständigen, die ich kenne arbeiten immer und selbst, weil sie nur dann Geld bekommen, wenn Sie Leistung erbringen, entsprechend mehr arbeiten bei Ausfällen durch Urlaub oder Krankheit, die Ferien durch Mehrarbeit kompensieren, selbst Urlaub machen als Selbständiger ist je nach Branche eben begrenzt, ja @chiarina, ich mache einen extra Ferienplan und habe viele Lücken, Leerlauf und Ausfälle, wobei ich bei jedem, der länger als 28 Tage fehlt die Therapie beende und den Platz neu vergebe, die Leute können sich dann nach den Ferien neu anmelden. Wie gesagt, ich empfinde die Verträge der Musiklehrer als Luxus.
Liebe trialogo,
ja, ich kann mir gut vorstellen, dass du das so empfindest. Ich habe mal nachgeschaut, was in deiner Branche so verdient wird, weil ich mich damit nicht auskenne, und finde es erschreckend wenig. Eine Freundin von mir ist Osteopathin, ebenfalls selbständig, verdient 80€ pro Stunde, ist absolut ausgelastet und sagt, "für 40€ würde ich gar nicht anfangen".
Ich wundere mich trotzdem über manches, was in Fäden wie diesem steht: selbständige Musiker sind gehaltsmäßig meist am unteren Ende der Skala angesiedelt und ich vermute, dass die meisten der clavio-Mitglieder deutlich mehr verdienen als alle Klavierlehrer hier im Forum und, wenn angestellt, natürlich gut abgesichert sind (Rente, Krankheit...).
Hier mal die Zahlen von 2018 der Künstlersozialkasse (KSK) bezgl. des jährlichen Durchschnittseinkommens von Musiker, https://www.kuenstlersozialkasse.de/service/ksk-in-zahlen.html . Die Zahlen rechts beziehen sich auf das Alter (unter 30, 30-40, etc.):
Das soll nur verdeutlichen, von welchem Niveau wir reden. Wir haben uns alle diesen Beruf ausgesucht und sind vielfach mit Leidenschaft und Engagement dabei! Viele kommen ihren Schülern sehr entgegen (s. auch Stilblüte) und haben ein gutes Verhältnis miteinander. Schwarze Schafe gibt es leider immer (s. trialogos ersten Beitrag).
Ich habe hier und in vielen anderen Fäden zu dem Thema bisweilen den Eindruck, dass Klavierlehrern und ihrem Bedürfnis nach einem regelmäßigen Einkommen, das sie durch weniger Geld "bezahlen", eher verständnislos begegnet wird. Die Absicherung ist ja trotzdem gering, denn wenn ein KL wirklich krank wird o.ä., muss er auch sehen, wie er klar kommt. Entsprechende Versicherungen sind sehr teuer und werden deshalb oft nicht in Anspruch genommen.
Ich habe dann manchmal den Eindruck, es wird nicht gesehen, was der KL sonst für seine Schüler tut, ganz besonders dann nicht, wenn es schon "Standard" geworden ist.
Ich hoffe, dass umgekehrt von meiner Seite durchaus Verständnis nach mehr Freiheit und Flexibilität gezeigt wird. Ich wünsche mir auf jeden Fall, dass jeder sich auch mal auf die andere Seite stellt und dadurch eine andere Perspektive gewinnt. Jeder schaut gern auf das, was bei ihm fehlt, anstatt auf das, was er gewinnt.
Liebe Grüße
chiarina