Konzert absagen?

Ein solcher "Vorlauf" des Konzerts ist m.E. kein guter Ausgangspunkt für eine Konzerterfahrung. Du gehst schon mit einem unguten Gefühl dorthin. Du fühlst dich beim Konzert evtl. unwohl, weil du weißt, wie schlecht der Flügel klingt (selbst wenn es die Zuhörer nicht merken sollten). Wenn du für dich selbst eine schlechte Erfahrung machst, ist das keine gute Voraussetzung für das nächste Konzert. Ich könnte mir vorstellen, du tust dir keinen Gefallen damit, wenn du es durchziehst.
 
Danke noch für die weiteren Meinungen.

Kurz vorneweg: Das Konzert ist abgesagt!

Ich bin heute zu dem Veranstalter gegangen und habe ihm gesagt, dass ich nicht selber dafür aufkommen will, dass der Flügel gestimmt und in Ordnung gebracht wird. Er machte keinerlei Anstalten, es selbst übernehmen zu wollen (so wie neulich schon) und sagte nur, dass die anderen Leute, die dort Konzerte gegeben haben, ja auch nichts an dem Flügel auszusetzen gehabt hätten. Ich habe ihm dann nochmal erklärt, warum ich das eben anders sehe.

Er meinte, es sei schon irgendwie ärgerlich, dass ich erst jetzt damit komme. Aber das stimmt auch nicht ganz, denn schon letzte Woche stand die Absage im Raum und er hat danach trotzdem angefangen Plakate aufzuhängen. Und vor ca. drei Wochen habe ich gesagt, dass der Stimmer von Bösendorfer sich die Mechanik anschauen soll (was er nicht gemacht hat).

Der Veranstalter rechnete mir vor, was er schon für Ausgaben gehabt hätte für die Plakate und Anzeigen. Ich habe ihm dann eine Entschädigung von 60.- EUR angeboten, weil die Absage jetzt ja wirklich ziemlich kurzfristig kam. Das entspricht der Hälfte seiner Ausgaben. Er war damit einverstanden und trotz der ganzen Verkorkstheit der Angelegenheit war die Verabschiedung relativ respektvoll.

Ich sehe meine Entscheidung mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Irgendwie ist es ein bisschen schade, denn ich hätte gerne diese Konzerterfahrung gemacht. Aber es ist auch okay so, weil die Voraussetzungen einfach nicht gut waren. Und es kommt ja auch noch eine zweite Konzertgelegenheit. ;)

Viele Grüße von
Fips
 
Schließe mich Rodine an: RESPEKT!!!

Ich weis nicht, ob ich genauso reagiert hätte bzw. den Mut zu diesem Schritt gehabt hätte.
 
Danke noch für die weiteren Meinungen.

Kurz vorneweg: Das Konzert ist abgesagt!

Ich bin heute zu dem Veranstalter gegangen und habe ihm gesagt, dass ich nicht selber dafür aufkommen will, dass der Flügel gestimmt und in Ordnung gebracht wird. Er machte keinerlei Anstalten, es selbst übernehmen zu wollen (so wie neulich schon) und sagte nur, dass die anderen Leute, die dort Konzerte gegeben haben, ja auch nichts an dem Flügel auszusetzen gehabt hätten. Ich habe ihm dann nochmal erklärt, warum ich das eben anders sehe.

Er meinte, es sei schon irgendwie ärgerlich, dass ich erst jetzt damit komme. Aber das stimmt auch nicht ganz, denn schon letzte Woche stand die Absage im Raum und er hat danach trotzdem angefangen Plakate aufzuhängen. Und vor ca. drei Wochen habe ich gesagt, dass der Stimmer von Bösendorfer sich die Mechanik anschauen soll (was er nicht gemacht hat).

Der Veranstalter rechnete mir vor, was er schon für Ausgaben gehabt hätte für die Plakate und Anzeigen. Ich habe ihm dann eine Entschädigung von 60.- EUR angeboten, weil die Absage jetzt ja wirklich ziemlich kurzfristig kam. Das entspricht der Hälfte seiner Ausgaben. Er war damit einverstanden und trotz der ganzen Verkorkstheit der Angelegenheit war die Verabschiedung relativ respektvoll.

Ich sehe meine Entscheidung mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Irgendwie ist es ein bisschen schade, denn ich hätte gerne diese Konzerterfahrung gemacht. Aber es ist auch okay so, weil die Voraussetzungen einfach nicht gut waren. Und es kommt ja auch noch eine zweite Konzertgelegenheit. ;)

Viele Grüße von
Fips

Also, das ist doch die Höhe, er macht Dir noch Vorwürfe.......:rolleyes::confused:
Vllt lernt er was draus und du hast den Anschub dazu gegeben.
Da sieht man auch wieder, dass mit Gutmütigkeit wenig zu reißen ist.

Ich weiß, dass das ganze drumherum der Veranstaltung viel kostet. Aber was ist schon umsonst? Kultur ist einfach nicht zum Nulltarif zu haben.

Mich ärgert, dass der Versanstalter die Tatsachen auf den Kopf stellt und dir vermittelt, dass Du am Verlauf der Sache schuld bist.

LG
violapiano

LG
 
Ich sehe meine Entscheidung mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Irgendwie ist es ein bisschen schade, denn ich hätte gerne diese Konzerterfahrung gemacht. Aber es ist auch okay so, weil die Voraussetzungen einfach nicht gut waren. Und es kommt ja auch noch eine zweite Konzertgelegenheit. ;)

Genau, die kommt sicher, Fips! Jetzt nicht mehr drüber nachdenken, sondern nur noch nach vorne blicken -- in die Noten!! :p
 
sondern nur noch nach vorne blicken -- in die Noten!! :p

um das zu konkretisieren:
in den Klang blicken, ansonsten schlimmstenfalls auf gerade benötigtes Tastenterrain blicken - die Noten sind nur noch Maskottchen oder Talismane! Das ist kein Scherz: ich schlepp´ sie auch immer mit, die Noten, schau aber nicht rein - wenn man´s gründlich gelernt hat, sind die Noten nur noch "Aberglaube" ;)

Freu Dich auf den "besseren" Termin - ansonsten "nach mir die Sintflut", will sagen, denk nicht mehr an das, was Du entschieden hast: ist Schnee von gestern!

Gruß, Rolf
 
Lieber Fips,

ich finde, das hast Du genau richtig gemacht. Und jetzt drücke ich Dir die Daumen, dass das nächste anvisierte Konzert ein Erfolg wird, mit einem guten Instrument, Vorfreude, Lampenfieber und dem Glücksgefühl am Ende, dass es ein toller Abend für Dich war.

Liebe Grüße

lavendel
 
Vielen Dank für eure Unterstützung. Ich glaube auch, dass es die richtige Entscheidung war. Jetzt habe ich wieder ein bisschen Zeit gewonnen, wenn man so will, denn die nächste Konzertgelegenheit wird frühestens im April sein. Jetzt kann ich noch ein Weilchen "in den Klang blicken" (sehr schöne Formulierung, Rolf! 8)).

Grüße von
Fips
 
Oh je... Die Geschichte geht weiter!

Heute kriege ich einen Anruf von einer Verantwortlichen der Schule, der der Flügel gehört und die Instrument und Raum für Konzerte an den Veranstalter vermieten. Ich war nicht zu Hause, hatte dann nur eine hell aufgeregte Ansage auf dem Anrufbeantworter: Warum ich nichts gesagt hätte!? Wenn das nur 100.- EUR kosten würde, dann könnte man darüber reden! Sie würden junge Leute doch nicht hängen lassen! Sie hätten sich alle schon gefreut auf mein Konzert! usw.

Diejenige, die mich angerufen hatte (eine ältere Dame), ist eine andere als die, mit der ich kürzlich diese Meinungsverschiedenheiten hatte. Ich bin jetzt wieder hin- und hergerissen, was ich tun soll. Soll ich hart bleiben und auf der Absage beharren? Soll ich doch spielen, wenn die jetzt tatsächlich die Kosten für die Flügelreparatur übernehmen? Zu dem Veranstalter hatte ich gesagt, dass ich eigentlich gerne spielen will, aber halt nicht so. Wenn der Flügel in Ordnung gebracht wird, dann wäre der Hauptgrund für meine Absage hinfällig. Aber jetzt habe ich es eben so entschieden und dem Veranstalter sogar die Entschädigung gezahlt. Würde ich mich lächerlich machen, wenn ich jetzt doch wieder zusage? Ich neige dazu, hart zu bleiben.

:rolleyes: Was für ein Affentheater!

Grüße von
Fips
 
Nur ein anderer Betrachtungswinkel:

Du könntest dich auch lächerlich machen, wenn du bei angebotener Reperatur nicht spielst, denn dies war ja, wie du sagst, dein Hauptgrund. Man könnte behaupten, dass das Klavier nur ein Vorwand gewesen wäre, weil du nicht Vorbereitet bist, Lampenfieber hast usw.
Das ist natürlich kein Vorwurf, sondern nur eine Idee, auf die der Veranstalter möglicherweise kommen könnte.

Ich finde es eine schöne Geste, die dir angetragen wird. Wenn der Flügel OK ist und du auch noch Leute hast, die sich auf den Konzert freuen, könntest du dir ja auch sagen, du spielst eben für sie. Immerhin haben sie anderen Künstlern eine Reperatur nicht angeboten.
Deine Standhaftigkeit sehe ich nicht in Gefahr, wenn du nun doch spielst, denn du würdest ja weiterhin bei der Absage bleiben, wenn der Flügel nicht in Ordnung ist.

Anne Sophie Mutter hörte ich mal in einem Interwiev sagen, dass sie nicht spielen wird, wenn sie nicht um punkt x Uhr im Konzertsaal ist (da war eine Veranstaltung drin). Das hätte sie auch nicht getan, aber sie durfte noch rechtzeitig hinein.

Ich könnte aber auch verstehen, wenns dir jetzt reicht... :)
 

Deinen anderen Beiträgen in diesem Thread entnehme ich, dass Du Deine Absage mit dem ungestimmten Flügel begründet hast.

Da der Flügel nun in Ordnung gebracht wird, ist der Grund für Deine Absage hinfällig. Du machst Dich also keineswegs lächerlich, wenn Du Deine Absage zurückziehst. Ich sehe es sogar im Gegenteil so, dass Du nur dann wirklich konsequent handelst, wenn du unter den veränderten Voraussetzungen nun spielst. Eine Zusage dürfte auch für Deinen Ruf mit Sicherheit günstiger sein als eine Absage.

Weitere Vorteile:

- kein enttäuschtes oder verärgertes Publikum (es wäre doch im Hinblick auf zukünftige Konzerte schade, hier einige Leute vergrault zu haben)
- Du sammelst Auftrittserfahrung
- wer weiß, ob Du diesen Ort nicht noch einmal fürs Üben/Auftreten benötigst -wahre Deine Chancen
- du sparst Geld

Stelle doch mal eine Tabelle mit zwei Spalten zusammen. In die eine Spalte schreibst Du die Vorteile, in die andere Spalte die Nachteile einer Zusage hinein. Welche Spalte wiegt schwerer? Ich wette: die Vorteilsspalte ;)
 
Auch ich meine:

Du verlierst nichts, wenn du nun spielst. Wenn die den Flügel in Ordnung bringen, dann kannst du spielen und wirst im Ansehen nur steigen. Denn ein mieser Pianist hätte auch auf einem schlechten Flügel gespielt. ;)
Wenn du aber jetzt nicht spielst, hinterlässt das keinen guten Eindruck.
Freu dich: es kommen Leute, die dich gern hören wollen.

Jetzt hat sichs ja doch noch zum Guten gewendet.
Toitoitoi.

Was spielst du überhaupt? Hast du das mal geschrieben und ich habs nur nicht gesehen? Dann entschuldige bitte.
 
Danke für die Rückmeldungen.

Ich werde sehen, was ich tue. Der Zustand des Flügel war zwar der Hauptgrund für die Absage. Aber nicht der einzige.

Was spielst du überhaupt? Hast du das mal geschrieben und ich habs nur nicht gesehen? Dann entschuldige bitte.

Siehe HIER. Das 1. Scherzo von Chopin habe ich allerdings wieder rausgenommen, weil ich damit nicht rechtzeitig auf den Level gekommen bin, den ich mir vorgestellt habe.

Grüße von
Fips
 
Würde ich mich lächerlich machen, wenn ich jetzt doch wieder zusage?

Lieber Fips,
Nein, würdest Du nicht! Es ist nicht mehr als ein Lernprozess...
Fans, die Du vergraulst wiegen viel mehr als der blöde Streit mit dem Veranstalter, der sich um all dies nicht gekümmert hat.
Es ist ähnlich wie hier vor nicht allzulanger Zeit.:floet:
Die Befindlichkeiten von verletzter Ehre bescheren den Fans ein Verschwinden von eigentlich gerne gelesenen Autoren. Die "Bestrafung" trifft die Unschuldigen.

LG
Michael
 
Na, guck mal, wer sagsts denn.:p

Ich denk es war gut, auf einen funktionierenden Flügel zu beharren.

Ja, dann kannst du ja spielen, letztendlich sind ja dann deine Anforderungen erfüllt worden, man wird Dir in Zukunft mit mehr Respekt begegnen dort.

Sieh es notfalls als Generalprobe. Ich find, es wäre eher merkwürdig, wenn Du jetzt trotzdem nicht spielen würdest.

LG
violapiano

Oh je... Die Geschichte geht weiter!

Heute kriege ich einen Anruf von einer Verantwortlichen der Schule, der der Flügel gehört und die Instrument und Raum für Konzerte an den Veranstalter vermieten. Ich war nicht zu Hause, hatte dann nur eine hell aufgeregte Ansage auf dem Anrufbeantworter: Warum ich nichts gesagt hätte!? Wenn das nur 100.- EUR kosten würde, dann könnte man darüber reden! Sie würden junge Leute doch nicht hängen lassen! Sie hätten sich alle schon gefreut auf mein Konzert! usw.

Diejenige, die mich angerufen hatte (eine ältere Dame), ist eine andere als die, mit der ich kürzlich diese Meinungsverschiedenheiten hatte. Ich bin jetzt wieder hin- und hergerissen, was ich tun soll. Soll ich hart bleiben und auf der Absage beharren? Soll ich doch spielen, wenn die jetzt tatsächlich die Kosten für die Flügelreparatur übernehmen? Zu dem Veranstalter hatte ich gesagt, dass ich eigentlich gerne spielen will, aber halt nicht so. Wenn der Flügel in Ordnung gebracht wird, dann wäre der Hauptgrund für meine Absage hinfällig. Aber jetzt habe ich es eben so entschieden und dem Veranstalter sogar die Entschädigung gezahlt. Würde ich mich lächerlich machen, wenn ich jetzt doch wieder zusage? Ich neige dazu, hart zu bleiben.

:rolleyes: Was für ein Affentheater!

Grüße von
Fips
 
An deiner Stelle würde ich jetzt spielen. Der Hauptgrund, warum du abgesagt hast, ist ja jetzt beseitigt. Außerdem lag das Problem, so wie du es darstellst, an bestimmten Personen. Die zweite Dame sieht das Ganze ja anscheinend anders. Sie würdest du mit deiner Absage vor den Kopf stoßen. Außerdem würdest du Gerüchte schüren, dass der Grund deiner Absage vielleicht doch nicht am Flügel sondern wo anders zu suchen ist...

Also: freu dich, dass der Flügel in Ordnung kommt - und spiel! :)
 
Die Geschichte geht noch weiter...

Vorneweg: Ich habe heute während der Arbeit irgendwann beschlossen, dass es blöd wäre, wenn ich nur wegen gewisser menschlicher Animositäten der letzten Zeit jetzt hart bliebe, obwohl der Flügel in Ordnung gebracht wird.

Jetzt habe ich allerdings mit dem Veranstalter noch einmal gesprochen und er meinte, er würde mir natürlich die 60.- EUR, die ich ihm gegeben habe, zurückgeben. Aber er könne in bezug auf unser vereinbartes Honorar nicht draufzahlen, d.h. er müsste das auch davon abhängig machen, wie viele Leute zu dem Konzert kommen. Damit hat er praktisch unsere 200.-EUR-Vereinbarung aufgekündigt.

Jetzt stehe ich vor der nächsten Frage. :rolleyes: Soll ich oder soll ich nicht darauf eingehen?! Ich denke grundsätzlich, dass ich mit den finanziellen Problemen des Veranstalters nichts zu tun habe und es eigentlich keinen Grund gibt, warum ich auf irgendetwas verzichten sollte, nur weil der seine Organisation nicht auf die Reihe kriegt. Andererseits mache ich das Konzert nicht des Geldes wegen. Aber das sind halt zwei verschiedene Dinge: Zum einen ist das Geld nicht ausschlaggebend. Zum anderen finde ich aber, dass man seine Vereinbarungen einhalten sollte. Ich habe meine ursprüngliche Zusage zu dem Konzert zwar auch nicht eingehalten. Aber aus gutem Grund.

Irgendwie fühle ich mich schlecht, wenn ich angesichts leerer Kassen sowohl beim Veranstalter als auch bei der Schule (die jetzt trotzdem die Flügelkosten bezahlt) stur auf der ursprünglichen Vereinbarung von 200.- EUR beharre. Also, von daher werde ich es wohl machen und das alles wirklich als eine Art Erfahrung für sich nehmen.

Grüße von
Fips
 
Hallo Fips,
jetzt ist Dir jemand entgegengekommen und Du kriegst einen (hoffentlich) ordentlichen Flügel; deshalb würde ich persönlich jetzt spielen. Das Geld ist als Stundenlohn für die Vorbereitung so oder so lächerlich, deshalb würde ich da nicht darauf beharren. Ich würde allerdings an Deiner Stelle unbedingt dabei sein, wenn der Klavierstimmer kommt; nicht um beim Stimmen dabeizusein natürlich, aber um zu sehen, ob die technischen Mängel tatsächlich zu Deiner Zufriedenheit beseitigt werden können. Ich drück Dir feste die Daumen, dass es nun doch noch klappt!
 

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