Überspitzt wie oft von Rastaman , aber auf den Punkt. Wenn jemand aus innerem Bedürfnis heraus Unterricht/Beschäftigung mit Musik unterprivilegierten Kindern anbieten will, warum kommt dieses Bedürfnis erst bei einem Medienereignis wie der über das Asylpostulat einreisenden Kriegs- und Armutsflüchtlinge - beides Gruppen die übrigens kein Asyl per se erhalten, sondern nach Genfer Konvention, EU-Absprachen oder aus humanitären Gründen zeitlich begrenzt geduldet werden (bei Schwerkranken, Kriegsversehrten u.ä.? In meinen Augen ist das nur spontane Reaktion auf ein öffentlichkeitswirksam inszeniertes Ereignis und mitnichten ein barmherziger Charakterzug.
Im Übrigen sollte man nicht Hans und Kreti aufrufen, diese private Aktion nachzumachen, zu groß ist die Gefahr, dass Kriminelle Kinder missbrauchen.
Allgemein ist auch noch zu konstatieren, dass sehr wohl Angebote an staatlichen Musikschulen bestehen, die mit entsprechendem Nachweis der finanziellen Verhältnisse zu einem deutlichem Preisnachlass der Teilnehmergebühr bis hin zur Befreiung besucht werden können. Das Problem ist in der Regel nicht, dass die Kinder keinen Zugang haben, sondern das in bestimmten Gesellschaftsschichten - und dies müssen nicht nur "Hartzer" sein, der Sinn und die Erfüllung in solchen Aktivitäten nicht gesehen wird, sondern sich eher für die Investition in eine Bespaßung - sei es elektronisch, sei es Vergnügungspark sich entschieden wird. Diese Manko kann nur aufgebrochen werden, indem endlich der Musikunterricht in der Schule ernst genommen wird und das Erlernen eines Instruments nicht freiwillig, sondern zumindest für einen gewissen Zeitraum Pflicht ist, wobei die Blockflöte bewusst ausgeschlossen sein sollte- Schutz für die Ohren der Unterrichtenden. Nur weil vor hundert Jahren eine gewisse Bewegung die Blockflöte als Volksinstrument erkoren hat, muss man heutzutage in einer Zeit von erschwinglichen Instrumenten nicht darauf weiterreiten und Kindern das Erlernen eines Instrumentes verleiden.