J
J. Gedan
- Dabei seit
- 9. Dez. 2006
- Beiträge
- 345
- Reaktionen
- 15
Das Attribut "jazzig" kam mir bei bei deinem Notenbeispiel noch nie in den Sinn, Rolf. Da gibt es ein paar (typisch Chopinsche) Sextvorhalte, ein paar chromatische Vorhalte und Durchgänge, ein paar Nonenakkorde und die mediantische Überraschung in der zweiten Zeile deines Notenbeispiels, wo es von B-dur unmittelbar nach Des-dur geht (was übrigens die Wiederholung der vorigen Takte einleitet). Das hat aber mit Jazz wenig zu tun, es sei denn, man spielt den punktierten Rhythmus triolisch. Dann würde ich aber empfehlen, Chopins f-moll-Fantasie, aus der dieses Grave-Trauermarsch-Beispiel stammt, mit Kaugummi im Mund aufzuführen ...
Es ist wirklich eine ganz andere Sprache. Ähnlichkeiten mit Jazz-Akkorden kann man zwar in jedweder Musik ausmachen, aber das ist weiter nicht verwunderlich, denn das Akkordmaterial ist in allen Sprachen außer der atonalen natürlich stets dasselbe, und Septimen und Nonen, "Suspensions" und "Avoid notes" hat's ja schon lange vor dem Jazz gegeben, die Jazzer haben nur so ihre eigenen Termini, die englisch, bzw. amerikanisch geprägt sind. Sie haben solche Akkorde genauso wenig "erfunden", wie irgendjemand die C-dur-Tonleiter erfunden hätte. Wenn Chopin, lange bevor es Jazz gab, Nonen verwendet, dann wäre eigentlich logischer, das nicht als jazzig zu betrachten, sondern den Jazz als chopinesk. Macht aber sicherlich auch keinen Sinn -- es sind trotz mancher Ähnlichkeiten verschiedene Welten und verschiedene musikalische Paradigmen.
__________
Jörg Gedan
http://www.pian-e-forte.de
Es ist wirklich eine ganz andere Sprache. Ähnlichkeiten mit Jazz-Akkorden kann man zwar in jedweder Musik ausmachen, aber das ist weiter nicht verwunderlich, denn das Akkordmaterial ist in allen Sprachen außer der atonalen natürlich stets dasselbe, und Septimen und Nonen, "Suspensions" und "Avoid notes" hat's ja schon lange vor dem Jazz gegeben, die Jazzer haben nur so ihre eigenen Termini, die englisch, bzw. amerikanisch geprägt sind. Sie haben solche Akkorde genauso wenig "erfunden", wie irgendjemand die C-dur-Tonleiter erfunden hätte. Wenn Chopin, lange bevor es Jazz gab, Nonen verwendet, dann wäre eigentlich logischer, das nicht als jazzig zu betrachten, sondern den Jazz als chopinesk. Macht aber sicherlich auch keinen Sinn -- es sind trotz mancher Ähnlichkeiten verschiedene Welten und verschiedene musikalische Paradigmen.
__________
Jörg Gedan
http://www.pian-e-forte.de