Seriöses Realbuch oder ja?

Doch, doch, doch, doch, hier tobt das wahre Leben - Chefs und Chefinnen ohne Ende!

Jetzt gibt es auch ein Real Book für klassische Musik. Vierhundert der schönsten Melodien, in drei Bänden, für C-, Es- und Bb-Instrumente.

CW
 
Weiß ich nicht, und auf professionellem Niveau ist das ohnehin kaum quantifizierbar.

Das ist aber auch gar nicht der Punkt. Als „Chef“ müsste ich ja in musikalischen Fragen das letzte Wort haben. Das beanspruche ich, wenn ich als Dirigent vor dem Orchester stehe, weil ich dann auch für das Ergebnis Verantwortung trage. Hier bin ich für gar nichts verantwortlich. Unter dem Strich kann jeder mit meinen Einlassungen umgehen, wie er will. Ich freue mich, wenn sie für den einen oder anderen nützlich sind. Wenn nicht, kann ich damit auch leben. Nicht mehr und nicht weniger.
Mit "Chef" meine ich das, was Musiker meinen, wenn sie sagen, "er ist echt ein Chef" - also eine Spitzenkraft. Also "er ist hier der Chef" gleichbedeutend mit "er ist hier der Kompetenteste", nicht mit "er hat hier das Sagen".

Gut, das muss man heutzutage tatsächlich dazu sagen, denn dass die Führungskraft auch große Kompetenz hat, wird ja leider im "besten Deutschland aller Zeiten ®" bzw. in "unserer Demokratie ®" immer seltener :008:
 
Mein Gott, was für ein Chefzirkus......

Vorschläge für mich als Chef oder Boss oder auch König bitte beim Forenbetreiber einreichen!

CW
 
Du bist auf jeden Fall der Chef im "Opa-Sprüche, die aber dann keiner lustig findet, raushauen".
 
Ausgehend von der Melodie, hilft einem die Musiktheorie. Da kann man sich das Reharmonisieren von Melodien anschauen; man lernt die Dominatenketten, deren Töne man verwenden kann, von 1625-Turnarounds, von den lydischen und mixolydischen Modi, die entstehen wenn man in der Tonart vom 4. bzw. 5. Ton ausgeht und eine Tonleiter generiert. Solche Sachen müssen eintrainiert werden, um an passender Stelle wie Versatzstücke eingesetzt werden zu können.
Kenn' ich doch alles und noch viel mehr... :heilig:
Aber darum ging es in meiner Frage nicht. Wiederholungen spare ich mir jetzt.
Übringens fand mein Tonsatz-Professor das Gebaren Einiger hier sehr drollig. Er meint, was ich auch vermute, daß Mancher sich mit allen Mitteln von der Klassik abgrenzen muss, um sich als "echter Jazzer" zu fühlen. Und seien es persönliche Angriffe. Wer's braucht... :coolguy:
Zum Glück behandeln wir ebenso die barocke Fuge, wie den Bigband-Satz. Ich bin da eher breiter interessiert.
 
Übringens fand mein Tonsatz-Professor das Gebaren Einiger hier sehr drollig. Er meint, was ich auch vermute, daß Mancher sich mit allen Mitteln von der Klassik abgrenzen muss, um sich als "echter Jazzer" zu fühlen.
Wie beantwortet denn dein Tonsatz-Professor deine ursprüngliche Frage?

Die klassische Musik hat sich ja nach Jahrhunderten der Gleichberechtigung von Improvisation und Komposition v.a. im 19. Jahrhundert immer mehr zu einer Schriftkultur entwickelt. Der Jazz war von Anfang an "mündlicher" Weitergabe bzw. am Gehör orientiert, und Noten dienten nur dem Festhalten von mehr oder weniger zufälligen musikalischen Einzelereignissen, die sich eben im Real Book finden.

Übrigens gibt es einige Standards im Real Book, die auf Blues-Songs mit dem ganz simplen Blues-Schema basieren. In diesen Urprungs-Bluesstücken findest du vielleicht am ehesten, was du suchst. Und daran lässt sich sehr schön erkennen, was Jazzmusiker dann daraus gemacht haben.
 
Er meint, was ich auch vermute, daß Mancher sich mit allen Mitteln von der Klassik abgrenzen muss, um sich als "echter Jazzer" zu fühlen.

Lustig. Wenn man auf Unterschiede verweist, wird einem direkt unterstellt, dass man einen Grund hat, auf diese Unterschiede hinweisen zu müssen. Ich verstehe die Leute einfach nicht.

Grüße
Häretiker
 
Ach komm, vergiss es. Dieser Flint mosert jetzt weiter rum, weil er keinesfalls klein beigeben will. Das ist alles. Die Klassik-Tonsatz-Dozenten, die ich kenne (ich kenne generell recht viele Klassiker, weil ich Klassik schon immer liebe und mich da auch ziemlich gut auskenne) würden überdies nie so daherreden, die haben alle ziemlichen Respekt vor Jazzmusikern und "bewundern" die (so wie es sehr viele Klassiker tun).
 
Ich Versuche mal möglichst neutral zusammenzufasen:

Zweifelsfrei ist @Flint sehr bewandert, denn er befasst sich sowohl mit barocken Fugen als auch mit vielstimmigen Big-Band-Sätzen. Und das alles auf tonsatzprofessoralem Niveau. Chapeau! Kein Wunder, dass wir Forums-Stümper da keinen zusätzlichen Benefit generieren können.

Meine finale Empfehlung: Lass das einfach sein mit den Real Books, die sind unterhalb Deines Horizontes. Auch die seriösen!
 
Jetzt hackt doch nicht so auf dem armen Kerl herum. Die Ausgangsfrage finde ich auch gar nicht mal so doof. Hätte ja sein können, dass es den einen oder anderen Titel direkt vom Komponisten notiert gibt. Wenn auch bestimmt kein ganzes Real Book. Aber diese Häme hier ist überflüssig. Wie so oft bei Clavio.

So, und jetzt habt euch alle wieder lieb. Gefälligst.
 

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