backstein123
- Dabei seit
- 10. Juli 2016
- Beiträge
- 396
- Reaktionen
- 379
Hey das ist genau das "Problem" deines Stück.Was meinst du mit Beginn der zweiten Variation,
Du erarbeitest dir nichts sondern lässt immer nur neue Ideen einfließen.
Dein Stück entwickelt sich nirgends hin.
Es wirkt halt so als würde man 8 Minuten lang nur Variationen anhören.
Immer wieder kommen gute Ideen, das kann man nicht von der Hand weisen, aber das eigentlich Stück bleibt gleich.
Am besten du hörst mal ein paar Variationen, dann wird dir klar was ich meine.
Das du mal schneller, mal langsamer, mal lauter und mal leiser wirst bedeutet nun mal nicht das wirklich etwas passiert.
Ich hab mir übrigens den Rest angehört aber da dein Thema immer gleich bleibt, kommt eben nach 4 Minuten nichts mehr, was mich nochmal überrascht.
Vor allem weil jede einzelne Variation immer bis kurz vors geduddel ausläuft.
Quasi wirkt es so als müsste man zuhören bis es dir selbst so langweilig wird, dass du etwas anderes versuchst.
Aber dann riskierst du nichts, sondern bleibst weiter bei amoll, bei deinem Thema und fügst nur ein paar neue thriller und die ein oder andere Figur ein.
Und das tust du geschlagene 8 Minuten lang.
Wenn du wenigstens wirklich "Variationen" geschrieben hättest, hättest ein Thema genommen und es 4,5,6 mal anders Ausgearbeitet und das ganze auf das nötige fokussiert hättest....
Dann wären vielleicht nur 2 bis 4 Minuten raus gekommen, die hätten aber nicht nur "schöne Elemente" sondern auch ein Kern um den es sich dreht und Musik die sich entwickelt.
Oder anders gesagt :
Ich beschäftige mich gerade mit dem Generalbass sowie den Vierstimmigen Satz (und versteh nun warum mein Lehrer mich jedesmal Kadenzen spielen lässt), und weil ich nicht nur lesen sondern probieren möchte hab ich mal was versucht (was gnadenlos gescheitert ist und vielleicht für den ein oder anderen hier eher eine Sünde ist):
Ich hab mal das Thema von Pachelbes Canon in D genommen und daran gearbeitet. Gut, ich bin um 6/8 takt gelandet und hab sicher viele verbotene Parallelen drin, aber ich hab echt versucht in einzelnen Stimmen zu denken und nicht nur Bass + Melodie.
Da gerade die Bass Stimme ja gegeben ist hab ich mir eine interessante (aber durch mein Unwissen und fehlende Erfahrung "leichte") Melodie überlegt.
Dann hab ich im Alt mal etwas gewagt, was mir sehr gut gefällt und beim Tenor war ich sogar am überlegen ob man den (der ist ziemlich misslungen) nicht vielleicht auch in Moll setzen könnte,
Wovon ich dann abgekommen bin, weil ich nicht weiß ob man das darf und ich die Stimme gestern nur "rein geklatscht" habe weil mein KL mich aufgefordert hat, das ganze zu beenden.
Ich hänge dir mal die Noten und wenn es geht auch die midi Daten dran.
Ich denke der Unterschied zwischen uns ist in den Fall :
Du "duddels" 8 Minuten rum in einer zone in der Du Dir sicher bist, in der aber auch 8 Minuten nicht viel passiert, während ich etwas versuche um etwas "Leben" ins Stück zu bringen, auch wenn ich mir der Gefahr lebe, etwas (eher vieles) falsch gemacht zu haben.
Und das fehlt mir bei dir!
Also nicht das du bewusst etwas falsch machen sollst sondern das sich dein Werk auch "entwickelt".
Übrigens, zu deiner selbstmitleid Nummer sag ich nichts, nur empfehle ich dir so etwas raus zu lassen und dich kritisch deinen Werken zu stellen.
Weder du noch ich haben da irgendwelche "Meisterwerke" geschaffen und ein Bach, Mozart oder Beethoven würden uns auslachen
Ps: midi geht leider nicht